Weichgekocht… oder Reif zur Ernte…?

gekocht

Na wer sagt‘s denn? Nun greift sie doch, die Propaganda-Maschine. Und das große Ziel scheint zum Greifen nah. Es sieht derzeit so aus, als wären nicht nur die „unwissenden“ Nicht-Dampfer von der Meinungsmache erreicht worden, nein… auch etlichen Dampfern wurden wohl erfolgreich die Synapsen neu verkabelt.

Kein Wunder… steter Tropfen höhlt den Stein. Und wenn eine Kampagne nach der anderen auf uns Dampfer einprasselt, so ist es nur logisch, wenn einige wirklich durchdringen und vielleicht irgendwann das ganze Bollwerk des Widerstands zu bröckeln beginnt.

Über PG und VG brauchen sie uns nix zu erzählen. Da scheinen die Erkenntnisse gefestigt genug, um den immer gleichen Lügengeschichten zu widerstehen. Aber mit den Aromen z. B. haben sie einen Nerv getroffen, der doch empfänglich ist. Logisch, weil es hier um eine Vielzahl von Stoffen bzw. Gemischen geht, die schier unendlich scheint und auch Substanzen umfasst, über die man nicht mal so im Vorübergehen was im Netz zusammensuchen kann. Das Wissen kann da nicht so umfassend sein, dass man sofort eine Lüge oder einfach eine dumm nachgeplapperte Fehleinschätzung widerlegen kann. Wenn sich dann auch noch scheinbare Kompetenzen dadurch hervortun, bestimmte Substanzen einfach mal (offensichtlich ohne Wissensfundament) anzuprangern, wird das aufgenommen und herumerzählt. So fällt es zumindest mir auf, dass in etlichen Bereichen des Netzes auf verschiedenen Plattformen in letzter Zeit eine Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben wird. Aromen… die große Unbekannte mit unkalkulierbarem Risiko.

Mir könnte das relativ gleichgültig sein… vor allem, was mein eigenes Liquid anbelangt, denn ich dampfe eh nur eine einzige Sorte… selbst gemischt… mit drei (eigentlich eher nur zwei… na gut doch drei) Aromen, von denen ich genau weiß, was sie enthalten bzw. was sie nicht enthalten. Trotzdem bin ich echten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Aromen-Bestandteile aufgeschlossen, selbst wenn sich ergibt, dass es sich um Substanzen handelt, die ein echtes Risiko mit sich bringen. Leider wird aber die durch die Propaganda angeheizte Panik auch Angst und Schrecken bezüglich Stoffen verbreitet, die dazu wirklich keinen Anlass geben.

Dass nun wirklich nicht jeder umfassendes Wissen über solche Dinge hat, ist klar. Und dass dann – gerade wenn irgendwelche lancierten Horrormeldungen (sei es absichtlich als Lüge oder nur, um sich wichtig zu machen) die Runde machen – Unsicherheiten entstehen, leuchtet auch ein. Ich erwarte auch wirklich nicht von jedem, dass er nun systematisch beginnt, zu recherchieren, um sich ein Bild zu machen. Gerade und genau dafür sind ja die Foren da. Dort kann man auf Leute treffen, die das entweder aus dem Ärmel schütteln können oder die die Recherchearbeit aus Enthusiasmus oder Eigeninteresse übernehmen. Was auch immer letztlich dabei heraus kommt, kann nur dazu dienen, dass Klarheit entsteht. Jetzt ist es aber so, dass die Fragestellungen häufig schon mit einer versteckten Antwort daherkommen… und die resultiert eben genau aus diesen verwaschenen Infos und Gerüchten. Die Fragen klingen dann eher wie eine Feststellung: „Das Aroma xy ist ja auch ganz böse, giftig und schlimm… das wusste ich ja noch gar nicht.“
Und die dann tatsächlich recherchierten Informationen oder das vorhandene Wissen, das auf diese „Frage“ zurückgegeben wird, geht in einem Wust von Anglerlatein und Nachplappereien aus anderen unseriösen Quellen in Verbindung mit selbst gestrickten Argumentationsketten unter. Was zurück bleibt, ist der Eindruck, dass an der Sache was dran ist und im Höchstfall noch, dass diejenigen, die die Sache halbwegs fundiert widerlegt haben als „Dampf-Verherrlicher“ angesehen werden, die alles nur durch die rosarote Brille sehen.
„Gibt es denn keine Alternative zu Aroma xy?“… und das, obwohl Aroma xy völlig unbedenklich ist. Warum nach einer Alternative suchen… was soll an der nun „besser“ sein? DAS will mir nich in’Kopp!

Manchmal scheint es schon beinahe so, als würde krampfhaft versucht, etwas Böses zu finden, um zu zeigen, dass man nicht „verblendet“ ist und man durchaus sieht, dass es auch dunkle Seiten des Dampfens gibt.
Nun, wenn was schlimmes erkenntlich wird, wäre ich z. B. der Letzte, der das schönreden würde. Es gibt durchaus eine Menge Stoffe, die nicht unbedingt empfehlenswert sind. Was aber auffällt ist, dass oftmals wirklich (nach derzeitigem wissenschaftlichen Forschungsstand) harmlose Stoffe, die leider in sehr vielen Aromen und Liquids vorkommen, als „bedenklich“ oder gar „schädlich“ dargestellt werden. Stoffe, die sich kaum vermeiden lassen, wenn man denn nicht ohne Aromen dampfen will. Wenn dann die Horrorgeschichten (ohne Wahrheitsgehalt) durch Fragestellungen immer weiter verbreitet und auch noch als quasi schon belegt dargestellt werden, dann ist das nicht gut für unsere Sache… und es verunsichert Unwissende und Neugierige.

Woher dieser Trend kommt? Ich weiß es nicht. Einerseits sicher davon, dass auch unsere Barrieren irgendwann bröckeln und wir für Suggestionen empfänglich werden… aber auch dadurch, dass uns in immer kürzeren Abständen gesagt wird, was denn alles gefährlich ist… also außer das Dampfen… da wird uns eine Zuckerhöchstmenge ans Herz gelegt… rotes Fleisch und Wurst sind tödlich… Fette sind auch böse… aber auch Obst und Gemüse werden immer wieder einmal in schlechtes Licht gerückt und es wird uns dringend empfohlen, möglichst wenig davon zu uns zu nehmen, wenn wir denn nicht ganz darauf verzichten können oder wollen *). Schließlich sollen wir doch ein beschwerdefreies und gaaanz langes Leben haben… ist nicht schlimm, wenn es denn durch Verzicht keinen Spaß macht. Bei vielen wird durch dieses Bombardement mit Gesundheits- und Lebensempfehlungen anscheinend das Bedürfnis geweckt, möglichst allen Risiken komplett aus dem Weg zu gehen. Und das sollten gefälligst alle anderen auch tun. Und wenn das nicht geht, dann ist es vielleicht ja doch gut, wenn unsere Damen und Herren Volksbestimmer immer neue Regelungen für unser Leben treffen, selbst wenn sie uns damit ordentlich in den Schritt greifen. Ist doch nur zu unserem besten.

MIR geht das echt zu weit. Das Leben IST lebensgefährlich und mit absoluter Sicherheit sogar tödlich. Ja, auch ich muss sterben… irgendwann. Aber bis dahin nehme ich mir die Freiheit heraus, es so zu genießen, wie ich es für mich als richtig und schön erachte. Ich WILL kein Asket sein. Ich würde sicher gerne ewig leben… aber das geht wohl noch nicht (und würde auch dann nur Sinn machen, wenn man Freude dabei empfinden und das Leben genießen kann… ansonsten wäre es eine ewig währende Folter… quasi die Hölle)… und ich bin bemüht, es möglichst lange zu genießen, weshalb ich vermeidbare Risiken möglichst ausschließe. Aber Restrisiken bleiben… und die gehe ich bewusst ein, weil mir ansonsten das Leben nicht lebenswert wäre.

Doch mir fällt es halt immer öfter auf, dass viele doch inzwischen schon weichgekocht sind und reif zur Ernte. Das gipfelt dann manchmal sogar darin, dass (Über)Regulierungen doch als gar nicht so schlecht angesehen werden, ehe alle einfach die Freiheit genießen und sich damit umbringen. Für mich gibt es aber z. B. absolut keinen Grund für irgendeine Regulierung des Dampfens. Es handelt sich um ein Genussmittel, dessen Risiko recht gut abschätzbar ist. Nur, weil es potentielle Risiken gibt, muss man nicht zwanghaft versuchen, diese über gesetzliche Bestimmungen vollständig auszuschließen. Ich lasse mir doch auch nicht vorschreiben, was ich in meiner Küche zusammenrühre. Wenn ich mir einen Topf Stampfkartoffeln mache und da eine ganze Muskatnuss reinrasple… dann kann ich tot umfallen, wenn ich das aufesse… ja… das ist so. Aber deswegen muss doch der Verkauf von Muskat nicht beschränkt werden. Und auch die Topfgröße würde ich mir deswegen nicht vorschreiben lassen. Zu Zimt sag ich mal nix… erst wird man spitz… und wenn‘s viel zu viel ist, kann man sich vergiften. Ein Kilo Salz ist übrigens auch nicht gerade empfehlenswert.

Mensch lasst Euch doch nicht kirre machen und öffnet die Augen OHNE rosarote aber auch OHNE rabenschwarze Brille und vor allem ohne immerwährend eingeschaltetem „Katastrophen-Detektor“. Und wenn Ihr bei gewissen potentiellen Risikofaktoren nicht sicher seid, dann fragt doch… aber ohne die Antwort vorweg zu nehmen oder dubiose Quellen als „Belege“ zu feiern. Es wird sicher jemanden geben, der glaubhafte Aussage dazu treffen kann. Ist was wirklich gefährlich, dann gehört das auch verbreitet… aber ist etwas wirklich ungefährlich… dann auch… ohne ständiges „ja, aber“ und ohne Wiederkäuen eben solcher Quellen.

Und vor allem… lasst Euch nicht von der Propaganda allmählich weich kochen!

 


 

*) Aktualisierung: Gerade im „besten“ Fernsehprogramm gehört: Milch ist auch böse und ungesund… allerhöchstens in Maßen genießen… oder besser auf Alternativen umschwenken… Sojamilch, Algenmilch…

Ich hör’s und esse einen Erdbeejoghurt… LECKER!

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