Genießen, genoss, genossen…

genuss

 

Nein, ich habe keinen Schnuppen (habe ich eh sehr selten, seit ich nicht mehr rauche und stattdessen dampfe)… es geht hier um den Genuss!

Viele Dampfer legen Wert darauf, dass das Dampfen als Konsum eines Genussmittels gesehen wird. In zahlreichen Diskussionen verschwimmt dieses Bild jedoch und man könnte den Eindruck haben, das Dampfen sei eigentlich lediglich ein geeignetes Mittel, um mit dem Rauchen aufzuhören, um einen Genussmittelkonsum loszuwerden. Klar ist das Dampfen in meinen Augen die geeignetste Art, das Tabakrauchen zu lassen und die meisten Dampfer waren ehemals Raucher. Und das Dampfen kann es einem auch sehr leicht ermöglichen, mit dem Genussmittelkonsum völlig aufzuhören (gerade erst erschien eine Story eines sehr guten Freundes auf ExRaucher.org, der nun auch das Dampfen eingestellt hat), denn die Abhängigkeit vom Nikotin scheint wirklich nicht so extrem zu sein, so dass viele Dampfer ihre Nikotinkonzentration in den Liquids rasch reduzieren. Dann ist es auch nur noch ein kleiner Schritt, auch das Dampfen zu lassen… man muss nur noch die psychische Abhängigkeit von den liebgewonnenen oder einfach antrainierten Handlungen überwinden (was auch nicht jedem leicht fällt).

Doch nach dem, was man so sieht, wenn man in der Dampfer-Szene die Augen aufhält, scheint dieses Ziel  bei den wenigsten Dampfern zu existieren. Die meisten sind froh, von der wesentlich schädlicheren Tabakzigarette losgekommen zu sein und die sich dadurch ergebenden Vorteile zu genießen… Verbesserung des Gesundheitszustands, Wiederkehr von Geruchs- und Geschmackssinn, das Fehlen des Gestanks nach Rauch und der Wegfall der Verschmutzung durch Beläge und Asche. Aber ansonsten wird dem Dampfen (was bei etlichen auch zu einer Art neuem Hobby geworden ist) gefrönt und kaum jemand hat sich als nächstes Etappenziel gesetzt, das Dampfen auch aufzugeben. Sicher streben viele danach, möglichst schnell auch vom Nikotin loszukommen (und setzen sich dabei häufig zu sehr unter Druck, was oft zu Enttäuschungen führt), aber dann liest man sehr oft, dass diejenigen dann halt „Nuller“ dampfen. Das Dampfen an sich… das Inhalieren eines wohlschmeckenden Dampfes in Verbindung mit der Handlung und einem auf andere Art (als durch Nikotin) erzeugten Throathit wollen sie beibehalten. Sie haben das Dampfen als einen echten Genussmittelkonsum für sich entdeckt.

Deshalb sollten wir uns auch dazu bekennen,, dass wir (also sehr viele) Dampfer das Dampfen als Genuss ansehen, von dem wir nicht ablassen wollen. Mir persönlich geht es jedenfalls so… und ich denke ich stehe damit nicht alleine da. Ich sehe das Dampfen als Genussmittel an, dass ich mir gerne gönne und das ich auch nicht einstellen möchte. Von meinen anfänglichen 24 mg/ml Nikotin bin ich in den vergangenen Jahren nun auf 2 ml/mg angelangt. Diese Menge jedoch konsumiere ich nun unverändert schon recht lange und ich habe bislang keinen Grund gefunden, jetzt z. B. auf 1 mg/ml zu reduzieren. Klar, könnte ich es versuchen, aber ich gebe offen zu, dass ich auch die Wirkung des Nikotins schätze… ebenso wie ich die Wirkung von Koffein schätze (fragt nicht, wie viel Kaffee ich so am Tag saufe). Das Dampfen ist für mich auf jeden Fall zu einem Hobby geworden und ich sehe für mich persönlich keinerlei Notwendigkeit, es zu lassen, die Handlung abzutrainieren und dem Genuss und der Wirkung von Nikotin zu entsagen.
Ich halte es für wichtig, eben diese Tatsache immer wieder einmal deutlich zu erwähnen, damit das Dampfen nicht doch schleichend auf eine reine Raucher-Therapie reduziert wird. Es ist doch meist einfach ein adäquater Ersatz für das Rauchen.

Vor allem aber sollten wir diesen Aspekt immer dann erwähnen, wenn es in der gesundheitspolitischen Diskussion darum geht, wie geeignet denn das Dampfen zur Suchtbekämpfung ist. Wir dürfen nicht den Fehler begehen, uns ggf. zu freuen, falls die Verantwortlichen einmal diese Funktion anerkennen, denn damit geht die Gefahr einher, dass es eher als Therapie denn als Genussmittel angesehen und akzeptiert wird.

 

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