Das liest jetzt eh wieder keiner…

liestkeiner

…habe ich heute gelernt. Also schreib ich den Artikel auch nicht. So! Ende! Schluss! Ihr könnt jetzt abschalten… äääh… wegsurfen.

Ihr seid ja immer noch da…

wegsurfen!

Ok… ich schreib dann wohl doch weiter. Und zwar genau für DICH, weil Du als einzig übrig gebliebener Leser für mich wichtig bist und ich Dir zu Diensten sein möchte… 😉 😀
Wenn ihr Euch jetzt die Frage stellt: Säuft der Pepe heimlich – was schreibt der da für einen Blödsinn?

Neee… der säuft nicht. Der hat heute einen Artikel gelesen, der ein paar recht gute und interessante Ansätze und Informationen beinhaltet, aber in seiner Gesamtheit eher einseitig und auch teilweise fehlerbehaftet ist.

In dem Artikel im österreichischen „Dampfcafé“ geht es um Bashing-Artikel, Kommentare, Teilen, Bloggen, Filterblasen und Leserbriefe… um gutes oder schlechtes Benehmen und darum, dass eh keiner diesen Artikel hier liest.

Kurbelursel hat sich des Artikels (und einiger anderer Ereignisse in den Medien) schon sehr umfassend angenommen (Kommunikation der Dampferszene nach außen) und sehr viel dazu gesagt.

Uuups! Jetzt habe ich auch noch das getan, was den dampfenden Bloggern in besagtem Café-Artikel vorgeworfen wird… ich habe auf ein anderes Dampferblog verwiesen. Sowas aber auch. Wird nicht wieder vorkommen (sieht keiner, dass ich die Finger hinter dem Rücken kreuze)!

Na jedenfalls sind mir da einige Ungereimtheiten aufgefallen… aber auch etliche Wahrheiten.

Was Fakt ist: Die meisten „Ereignisse“ in der Dampferszene spielen sich in Sozialen Netzwerken (SN) ab. Also in BESTIMMTEN SN… vor allem bei Facebook und Google+… hauptsächlich Facebook. Und wie der Autor Felix korrekt schreibt, wohl beinahe ausschließlich in irgendwelchen geschlossenen Gruppen. Da wird vom Leder gezogen, philosophiert und mächtig über Negativartikel in sonstigen Medien geschimpft. Wenn er dann zum Ausdruck bringt, dass dieses Geschimpfe wohl wenig Außenwirkung hat, dann liegt er damit vollkommen richtig.

Die geschlossenen Gruppen gab es immer schon (auch zu der Zeit, als ich noch bei FB zugange war… was ich zum Glück seit Mitte August 2015 nicht mehr bin). Das hatte vor allem den Zweck, bestimmte Zeitgenossen aus anderen Lagern von der eigenen Gruppe fernzuhalten… Trollerei war da der Auslöser für das „Einmauern“. Dann kam im Frühjahr 2016 auch noch das TabakerzG… und da wurde dann überreagiert, Panik geschoben… alles „geschlossen“ oder „geheim“ gemacht, was ging. Man wollte ja nicht in die Abmahnfalle geraten, falls ein böser Händler oder Beauftragter da plötzlich ne verbotene Werbung postet. Ich mag dazu nicht mehr viel schreiben… wer seine Gruppe im Auge hat, der wird nicht abgemahnt, selbst wenn mal eine verbotene Werbung reingeflattert kommt. Werbender ist nämlich derjenige, der die Werbung postet und nicht der Verantwortliche der Gruppe. Wenn der das aber unverzüglich löscht, passiert nix. Und auch geschlossene Gruppen schützen nicht vor Abmahnungen. Ein einziger „Maulwurf“, der in solch einer Gruppe Werbung postet und dann die Gruppe „anscheißt“, kann zu Ärger führen. Werbung ist nicht auf absolute Öffentlichkeit beschränkt verboten, sondern generell.

horseAber ob jetzt geschlossen oder nicht… im Endeffekt ist das ziemlich egal, denn FB ist insgesamt kaum was anderes, als eine BLÖD Zeitung, die von jedermann gestaltet wird. Würde das gedruckt, wäre es in der Regel das Papier nicht wert.

Aber es bleibt Fakt, dass all die Schimpferei, die da über Bashing-Artikel stattfindet, keinerlei Außenwirkung (ist ja geschlossen) und auch keine Wirkung auf die kritisierten Medien ausübt. Diese Blase ist Realität. Das kümmert mich aber nicht… ich bekomme das eh nicht mehr (direkt) mit und es hat auch keinen Einfluss auf mein Seelenheil.

Gut, der Punkt wäre abgehakt.

Der erste Denkfehler schleicht sich aber auch gleich ein. Dabei geht es darum, dass etliche Aktive (ich auch) immer wieder darauf hinweisen, Bashing-Artikel nicht überall zu teilen… und wenn, dann bitte als Archivseite in der Waybackmachine. In dem Café-Artikel wird nun behauptet, die Teilerei habe keine wirklichen Auswirkungen… und hier irrt der Autor. Die Zahl der Verlinkungen an sich ist noch nicht einmal das große Problem… vor allem dann nicht, wenn es in nichtöffentlichen Bereichen (FB geschlossen) stattfindet. Nein, das Problem entsteht dadurch, dass eine große Anzahl von Menschen über diese Links stolpern und gedankenlos drauf klicken. Dadurch entstehen nicht ein paar hundert Klicks… neee… das geht in die Tausende. Und jeder Klick führt bei den meist werbefinanzierten freien Online-Medien zu Einnahmen (die ich ihnen aufgrund der miesen Tour nicht gönne) und vor allem dazu, dass sie das Gefühl bekommen, dass Artikel in gerade DEM Stil und mit DER Thematik (Dampfer-Bashing) sehr gut ankommen und von vielen Menschen gelesen werden. Wenn man der Meinung ist, das sei so… was macht man dann? Na klar, man kommt immer wieder mit ähnlichen Artikeln… es ist ja ein „Erfolgsmodell“. Und die vielen Klicks haben auch noch einen netten Nebeneffekt… die Ziele steigen in den Suchmaschinen nach oben. Wenn dann jemand „E-Zigarette“ eingibt, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Artikel unter den ersten Suchergebnissen auftaucht… und ein bis dahin „unbeleckter“ Interessierter bekommt den Dreck gut durchgekaut vorgesetzt. Die Teilerei direkter Links zu solchen Artikeln hat sehr wohl negative Auswirkungen, was den Ruf und die ausgewogenen Informationen über das E-Dampfen anbelangt.

Dann wird es auch noch so dargestellt, als würde das Kommentieren solcher Artikel auch in einer Filterblase stecken bleiben. Nun, das stimmt nur so lange, wie im teilenden SN (und da vielleicht noch im nichtöffentlichen Bereich) kommentiert wird. Aber wenn zum Kommentieren aufgerufen wird, dann ist damit eigentlich das Kommentieren direkt bei dem Medium, das den Bashing-Artikel veröffentlicht hat, gemeint. Die „moderne“ Form des Leserbriefes… mit dem Vorteil, dass dieser „Leserbrief“ quasi vom Verfasser selbst veröffentlicht wird und den Inhalt des eigentlichen Artikels ggf. abschwächt oder richtigstellt… gelesen von allen anderen, die über den Artikel stolpern. Leider bieten nicht alle Medien diese Funktion an (das Dampfcafé übrigens auch nicht… sehr schade). Wenn das Kommentieren nicht funktioniert, dann bleibt der „klassische“ Leserbrief.

Genau für den Bricht der Autor dann auch eine Lanze. Nun weiß ich nicht, wie es in Österreich bei den Medien zugeht, aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es die Medien in Deutschland einen Scheiß interessiert, was da an Leserbriefen reinkommt (hier schreibe ich von einer dreistelligen Anzahl an Leserbriefen… immer wieder an die gleichen Medien). Wenn man „Glück“ hat kommt eine automatisierte Eingangsbestätigung… der Leserbrief ist dann aber bereits gelöscht… oder im sonstigen „Rundordner“. Nicht eine einzige echte Reaktion eines lebenden Menschen habe ich erlebt… geschweige denn, dass mein Beitrag auf irgend einer Feedback-Seite öffentlich zu sehen gewesen wäre.
Und auch die Anzahl der Leserbriefe ist für’n Arsch. Sollte das zu bestimmten Themen gezählt werden, dann tritt der o. g. Effekt ein (der Inhalt wird ja nicht gelesen)… die Redaktion meint das der Dampfer-Bashing-Artikel sooo gut ankommt, dass es sich lohnt einen ähnlichen (und wieder miesen) Artikel demnächst wieder zu bringen.

internetWie also seinen Unmut zeigen? Nun, die Redaktionen erreicht man auf direktem Weg nicht… ob es auf indirektem Weg funktioniert… das ist Glückssache. Aber man kann auf jeden Fall dafür sorgen, dass die kritische Auseinandersetzung mit Bashing-Artikeln für jedermann erreichbar ist und auch gefunden wird. Genau dafür ist das freie Web hervorragend geeignet. Genau dieses freie Web wird aber von Autor in Frage gestellt… es wird regelrecht behauptet, es lohne sich überhaupt nicht, wenn z. B. ein Blogger zu solch einem Thema (oder einem anderen Themenbereich) etwas schreibt… das liest ja doch eh keiner. (Nun wird vielleicht der etwas skurrile Einstieg in diesen Artikel verständlicher, oder?)

blogDas mag teilweise vielleicht sogar stimmen. Genau dagegen könnten aber genau die Dampfer, die sich gegenseitig bei Teilen von Bashing-Artikeln übertrumpfen, etwas tun. Sie bräuchten nur entsprechende Beiträge und Inhalte die etwas FÜR das Dampfen tun, genau so oft teilen. Das darf dann gerne auch zusätzlich in „seriösen“ und freien SN geschehen (was die meisten Blogger und Plattformbetreiber – leider noch zu wenige – auch selbst tun).Wenn man das da richtig und öffentlich macht, finden die Inhalte sogar von dort in die Suchmaschinen.
Wenn dann (wie ich es oben getan habe) auch noch auf themenverwandte oder interessante Inhalte im freien Web an anderer Stelle hingewiesen wird, dann sorgt das auch dafür, dass diese Informationen für jedermann leichter zugänglich werden. Das ist keine Selbstbefriedigung, wie der Autor unterschwellig zu vermitteln versucht… das geschieht mit voller Absicht und klaren Zielen… die Informationen präsenter zu machen.
Das ist auch keine „Erfindung“ der Dampfblogger, nein das ist schon bekannt, seit es das Internet gibt und wurde und wird auch auf anderen Gebieten erfolgreich (leider oft noch erfolgreicher als beim Thema Dampfen) getan.

Nun aber mal wieder zu einer (teilweise) richtigen Ausführung in dem Artikel.
Dass oft aufgefordert wird, rein sachlich, trocken… ja quasi wissenschaftlich… zu kommentieren ist wirklich weit über das Ziel hinausgeschossen und auch oft kontraproduktiv. Sehr schnell werden Texte dadurch so unattraktiv, dass sie nicht gelesen werden… oder die eigentliche Zielgruppe (auch uninformierte Interessierte) kann damit nix anfangen. Und die Forderung hält auch viele davon ab, einen Kommentar zu hinterlassen, weil sie denken, sie könnten auf diesem „Niveau“ nicht schreiben. Dabei sind es gerade (wie der Autor richtig schreibt) Kommentare mit emotionalen Aspekten oder auf emotionaler Ebene, die echte Wirkung erzielen und auch authentisch wirken. Und es schadet auch nichts, wenn man seine Wut deutlich und energisch zum Ausdruck bringt. Auch Wut ist eine Emotion. Was allerdings wirklich eher negativ wirkt, sind Beiträge „unter der Gürtellinie“. Da muss ich dem Autor doch widersprechen. Solche Beiträge schaden definitiv. Klar, als Leserbrief hat man sehr große Chancen, dass er eh nicht gelesen wird… wird er es aber und der Inhalt ist beleidigend oder sonst strafrechtlich relevant… halt unter der Gürtellinie, so wird das nicht unbedingt Sympathie erregen. Nein, es wird dadurch eventuell das Bild geprägt, die Dampfer seinen ein Haufen asozialer Arschlöcher und Pöbler ohne jegliche Erziehung… ohne jeglichen Anstand. Bei öffentlichen Kommentaren ist diese Wirkung noch viel dramatischer, weil damit eventuell aufgeschlossene Interessierte eher abgestoßen werden… und der Wahrheitsgehalt in dazwischen versteckten Aussagen wird gleich mit im Klo runtergespült.
Es macht also schon Sinn, zumindest ein wenig auf die Form zu achten, wenn man etwas zum Besten gibt… aber die emotionale Form ist auf keinen Fall falsch. Eine gute Mischung solcher und eher sachlicher Beiträge wäre das Optimum.

BTW: Die emotionalen Beiträge gibt es übrigens… und das gar nicht einmal wenig… so zielt z. B. die Storysammlung von ExRaucher ganz konkret auf die emotionale Ebene. Und der Verweis auf die Storys ist in vielen (einen herzlichen Dank an alle diejenigen, die das da geteilt haben und das auch weiter machen) Kommentarbereichen von Medien außerhalb der Dampferszene zu finden… von den wirklich vielen(!) Klicks, die die ExRaucher-Storys erhalten, kommen weit mehr als die Hälfte ebenStorysammlung von ExRaucherStorysammlung von ExRaucher nicht aus der Dampferszene, sondern von „Außerhalb“.. Das funktioniert also. 😉
So… warum habe ich denn nun eigentlich so viel dazu geschrieben?
Nun, der Artikel WOLLTE einfach von mir kommentiert werden. Da es keine Kommentarfunktion gibt, ist ein neuer Artikel daraus geworden… und der nun auch ausführlicher, als es ein knapper Kommentar zu den einzelnen Punkten an Ort und Stelle geworden wäre.
Und weil der Autor mich quasi auffordert, keine Artikel mehr zu schreiben, sondern lieber einen Leserbrief daraus zu machen, geht der Artikel auch als Leserbrief an das Dampfcafé.

Sorry, Felix, wenn ich den Artikel trotzdem auch in der DDP veröffentliche… das bin ich dem EINEN Leser einfach schuldig… 😉 😀

6 Antworten zu „Das liest jetzt eh wieder keiner…“

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