Pepes Wischmopp – Tütensuppe, Konservendose oder frisch gekocht?

Gut, dass ich nicht der Sklave von Herrn Zuckerberg bin… so bleibt mir einiges erspart, was mich Zeit und vielleicht auch Lebensfreude kosten würde.

Allerdings habe ich so auch nicht mitbekommen, dass im Gesichtsbuch in einigen E-Dampf Gruppen wohl darüber diskutiert wird, ob und wie man denn ein Liquid aus extrahiertem Tee aus Teebeuteln herstellt. Ist nicht schlimm, denn ich hätte mich dazu vermutlich ohnehin nicht speziell geäußert… und es ist auch nicht meine „Zielgruppe“, die sich dort rege austauscht.

Ich beschäftige mich ja nun auch mit der Extraktion, auf die Idee war ich allerdings noch nicht gekommen. Nicht, weil ich es für „blödsinnig“ halte, sondern, weil es mir vermutlich nichts geben würde. Generell wäre es ja ohnehin nur sinnvoll, reinen und unparfümierten schwarzen Tee zur Extraktion zu verwenden. Die ganzen aromatisierten Tees, die man so im „normalen“ Handel bekommt, bestehen nicht aus den besten Rohstoffen (was den Anteil an Teeblättern anbelangt) und die Geschmackskombinationen kann man durch handelsübliche Lebensmittelaromen deutlich einfacher haben. Es ist schlicht sinnlos, sich künstliche Aromen aus aromatisierten Tees zu ziehen.

Nun schätze ich den Geschmack von schwarzen Tee (nicht aus dem Supermarkt und auch nicht in Zellstoff-Beutel gestopft) durchaus, aber für meinen persönlichen Dampfgenuss kann ich ihn mir wirklich nicht vorstellen… also deshalb bin ich wohl auch nie auf die Idee gekommen.

Und Teebeutel wären sowieso die allerletzte Wahl gewesen! Wenn ich dann lese

Tee ist eine getrocknete Pflanze. Die wird dann gehäckselt. Und dann werden ihr meist Aromastoffe zugefügt.

Das ist verdammtes Heu, das mit Aromastoffen aufgepeppt wird. Nicht mal das gute Heu, das man den Milchkühen gibt.

dann kann ich dem Verfasser nur zustimmen. Was man so allgemein an Teebeuteln zu kaufen bekommt, ist nicht die Spitzenqualität (will nicht behaupten, das sind die zusammengekehrten Reste vom Hallenboden in der Teefabrik… aber ganz so abwegig ist das nicht). Es gibt zwar auch Ausnahmen, aber die findet man wirklich nicht im Regal beim Discounter um die Ecke.

Aber wenn nun jemand meint, das machen zu müssen, dann soll er es tun. Wem‘s schmeckt… bitte, gerne! Ob das jetzt unbedenklich ist und wie man es am besten macht… nun, das muss derjenige, der es ausprobieren möchte, selbst wissen oder mit eventuellen Folgen leben. Ich werde mich damit auch nicht näher befassen, weil es – wie gesagt – nicht in meinem Interesse liegt.

Würde das Thema in einem Bereich stattfinden, wo ich mich zuhause fühle… und es würde da wirklich „heiß“ diskutiert… dann würde ich mich damit vielleicht näher befassen, um Tipps und Hinweise geben zu können. Solange dem aber nicht so ist, befasse ich mich damit auch nicht näher, denn das kostet Zeit und Mühe. Ich würde mich nun wirklich nicht als Chemiker bezeichnen, obwohl ich in dem Bereich über eine solide Grundbildung verfüge (nein… nicht aus einem Chemiebaukasten und auch nicht nur, weil ich in grauer Vorzeit mal ein Mathe/Chemie-Abi gemacht habe). Wenn ich an solche Themen gehe, dann nehme ich mein Grundwissen und wende mich an echte Experten. Ich stehe regelmäßig mit einigen Chemikern (größtenteils Lebensmittelchemiker) in Kontakt und tausche mich mit diesen intensiv aus, bevor ich selbst an ein Experiment gehe oder gar darüber öffentlich schreibe. Grundsätzlich recherchiere ich (nicht nur konsumierend, sondern auch im direkten Austausch) zu meinen Artikeln teilweise extrem intensiv. Bevor ich z. B. meinen Aromenartikel (DAMPFERmagazin und später auch Nebelkrähe) geschrieben habe, sind etliche Wochen und Monate ins Land gegangen, in denen ich mir Informationen von wirklichen Experten verschafft habe.

Aber für Tee-Extrakt (oder Mazerat) mache ich mir die Mühe aus mangelnder Motivation nun nicht.

Allerdings mache ich mich über diejenigen, die das ausprobieren und darüber berichten, auch nicht lustig.

Andere wiederum können es nicht lassen, Menschen, die solche Versuche durchführen und darüber berichten, nach Strich und Faden durch den Kakao zu ziehen. Was nun der Grund dafür ist, erschließt sich mir nicht… und es wäre reine Spekulation, wenn ich behaupten würde, die betroffenen hätten am Morgen vielleicht nicht die Pinzette gefunden, die sie fürs Wasserlassen benötigen… das kann einem schon die Laune vermiesen, die sich dann nur durch das Anpissen anderer wieder verbessern lässt.

Fände das alles nur in den Blasen des Zuckerbergimperiums statt, hätte ich das nicht einmal intensiv zur Kenntnis genommen. Aber aus dem Grund der besseren „Teilbarkeit“ wurde das nun aus Facebook und co. ins freie Web herausgetragen.
Und weil die Teebeutelmazerierer wohl nicht ausreichend Stoff für einen Bashing-Artikel hergaben (und es sich um eine größere heterogene Gruppe handelt), wurde mir die „Ehre“ zuteil, für einen wesentlichen Teil des Artikels herzuhalten.

Und natürlich wurde dazu mein „Popcornbrei“ benutzt.

Als Füllstoff für einen leichtgewichtigen Artikel?

Gerne! Nur zu…

Aber bitte dann auch bei der Wahrheit und den Fakten bleiben. Die Spekulationen über meine Motivation und Absichten für das Experiment zeigen allerdings wieder wes Geistes Kind der Verfasser ist.

Der Grund für die Mazeration von Popcorn war niemals, mich von irgendwem „unabhängig“ zu machen oder gar Geld zu sparen. Popcorn-Aroma (ich bevorzuge das ungesüßte von TPA) ist so teuer nicht, ist geschmacklich wesentlich für mein einziges Liquid und als Backup habe ich auch noch ausreichend (noch ungelöstes) 2-Acetylpyrazin im Hause… das habe ich mir seinerzeit, als Harry mit seiner Anleitung für Popcorn-Aroma um die Ecke kam, besorgt.

Der Grund war in erster Linie schlichte Neugier und Spaß am Experimentieren. Und die vage Hoffnung, dass dabei auch noch ein wirklich lecker schmeckendes Aroma herauskommen könnte. Dazu kam dann auch noch meine innere Einstellung, einfach mal was selbst zu machen, anstatt auf fertige Produkte zurückzugreifen. Mir war einfach mal nicht nach Tütensuppe oder Konserve… ich wollte „selbst kochen“. Das mach ich im eigentlichen Leben ohnehin nahezu ausschließlich… nicht, aus Gesundheitswahn, sondern deshalb, weil es mir Spaß macht und mir besser schmeckt (ob das mit dem „Schmecken“ beim Popcorn-Aroma klappt… werde ich sehen, sobald es endlich „gereift“ ist). Und ich weiß auch, was drin ist. Deshalb stand ich heute auch in der Küche, habe frisches Suppengrün und Kolbasz (von der ich den „Namen“ kenne), Speck und Kartoffeln geschnippelt, gestern schon trockene Linsen eingeweicht und werde mir meinen Linseneintopf schmecken lassen. Ist mir 1.000x lieber, als der aus der Dose von Sonnen-Rasco-Kieker, der seinen Geschmack vor allem aus Geschmacksverstärkern bezieht.

Ein weiterer Grund ist, dass ich anderen Dampfern, die vielleicht ähnlich ticken und neugierig sind, meine Erkenntnisse mitteilen möchte. Gerade die Extraktions-Experimente sind jetzt nicht für die „breite Dampferschaft“ gedacht, sondern eher für interessierte „Spinner“, die durch solche Bashing-Artikel einfach nur beleidigt werden. Und solche Leser gibt es durchaus… von hier aus einen schönen Gruß an die „Naturaromatiker aus der Dampferzuflucht“, die ich sehr schätze.

Und selbstverständlich habe ich mich vorher intensiv informiert, was ich da mache und wie ich eventuelle (denkbare) Gesundheitsrisiken vermeiden kann… dazu habe ich natürlich auch wieder meine wissenschaftlichen Quellen angezapft.

Wenn es nun so dargestellt wird, ich wolle mit dem Experiment die Welt revolutionieren und ich habe als Ahnungsloser gar keine Ahnung, was ich da mache… nun dann ist das Mittel zum Zweck, sich selbst wichtiger zu machen, als man es wohl ist. Wenn dann noch mit Dunning-Kruger um die Ecke gekommen wird, hat das schon was von einer selbst erfüllenden Prophezeiung… vor allem, wenn man weiß, dass diese vermeintliche „Diagnose“ in der Psychologie keine Bedeutung hat und vornehmlich im außer-wissenschaftlichen Bereich genutzt wird, um andere zu diskreditieren, ohne handfeste Argumente zur Hand zu haben. Ein passendes Wort dafür ist: „armselig“!

Na hoffentlich hat es sich gelohnt… sieht ja so aus… die Adepten des Verfassers feiern ihn ja und wenige kritische Stimmen werden in gleicher Manier arrogant weggeputzt. Ich wünsche noch viel Freude in den eigenen Reihen.

Ein Hinweis noch: Teein und Koffein sind chemisch identisch! Muss man aber nicht wissen, wenn man von Chemie keine Ahnung hat… 😉 Ist ohnehin egal, weil davon bei der Mazeration von schwarzem Tee kaum was in Lösung geht.

3 Antworten zu „Pepes Wischmopp – Tütensuppe, Konservendose oder frisch gekocht?“

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