Die Eiserne Lunge…


Mal zum Einordnen, was die Studienergebnisse der neuen „Metallstudie“ aussagen.

In der Studie wurden im Mittel 14,8 µg/kg Blei im Liquidkondensat (Aerosol) gefunden. Damit jedem klar ist, was Aerosol (ich nenne es hier „Kondensat“) bei der Studie bedeutet: Die Forscher haben an einer Zugvorrichtung Liquid in handelsüblichen E-Dampfgeräten erzeugt und das Aerosol aufgefangen. Das bedeutet, dass ein Gramm verdampftes Liquid letztlich auch zu (ungefähr… ein wenig bleibt sicher im Verdampfer hängen) ein Gramm Aerosolkondensat wurden. Man könnte sagen, dass in einem Kilogramm Liquid, das durch einen Verdampfer „verdaut“ wurde, nach eben dieser „Verdauung“ 14,8 µg Blei gefunden wurden.

Weiterer Fakt ist der EU-weit gültige Grenzwert für die Luftbelastung durch Blei, der bei 0,5 µg / m³ liegt. Demnach ist es gesundheitlich unbedenklich, Luft zu atmen, die im Durchschnitt 0,5 µg Blei enthält. Der derzeit gültige Grenzwert für den Arbeitsplatz liegt übrigens bei 0,15 mg/m³ also 150 µg/m³… ich habe aber den Grenzwert für die Allgemeinheit als Maßstab genommen, der deutlich unter dem Grenzwert für den Arbeitsplatz liegt.

Im Durchschnitt atmet ein erwachsener Mensch ca. 8,5 Liter Luft pro Minute. Für einen Kubikmeter Luft benötigt er also 117,65 Minuten, was nicht ganz zwei Stunden entspricht.

Das bedeutet, dass es unbedenklich ist, wenn man in der Stunde 0,25 µg Blei durch das Atmen durch den Körper leitet (es bleibt ja nicht alles im Körper hängen, auch das sollte man im Hinterkopf behalten).

So… nochmal… nun wurden also im verdampften KILOGRAMM Liquid 14,8 µg Blei gefunden.

Jetzt wäre es interessant, wie viel Kilogramm 😉 😀 Liquid man denn in zwei Stunden wegsuchtet. Darüber gibt es keine (kann es auch keine geben) allgemeingültigen Erhebungen, weil jeder völlig andere Dampfgewohnheiten hat.

Also blieb mir nix anderes übrig, als selbst zum „Versuchskaninchen“ zu werden (wobei das zu absolut keiner allgemeingültigen Aussage dienen kann) und mal meine Dampfgewohnheiten zu checken.

Ich bezeichne mich als „Dauernuckler“, wobei das nicht heißen soll, dass ich die Röhre nun ständig im Maul hätte… ich dampfe aber nicht in „Etappen“, sondern nebenbei quasi ständig. Die Dampfe ist in greifbarer Nähe und ich sauge so ca. alle 3 – 5 Minuten zwei, drei oder vier Züge hintereinander. Dann lege (hänge) ich sie beiseite und nach 3 – 5 Minuten nuckel ich wieder.

Also habe ich mal einen Durchschnittsverbrauch für mich ermittelt, indem ich meine Züge tatsächlich gezählt habe… im Alltag… so ganz nebenbei. Als „Versuchsaufbau“ diente ein FeV v. 3, mit V4A-Draht auf 0.4 Ohm gewickelt und ungeregelt / mechanisch gedampft. Den Verdampfer habe ich jeweils mit 3,8 ml Liquid (Traditionale-Mischung) befüllt und kam im Durchschnitt auf insgesamt 110 Züge pro Tankfüllung, die in ziemlich genau vier Stunden konsumiert wurden.
Damit habe ich also 3,8 ml Liquid, was 4,23 g entspricht in vier Stunden durch den Körper geleitet.

Nimmt man nun die in der Studie gefundenen 14,8 µg pro kg Liquid (-kondensat) als Grundlage, so dürfte ich also in den vier Stunden insgesamt 0,0562 µg Blei mit inhaliert haben. In VIER Stunden. In zwei Stunden (in denen ich laut EU-Grenzwert ca. 0,5 µg Blei mit der Luft inhalieren dürfte, ohne dass mir Ungemach droht) habe ich also 0,0281 µg Blei durch das Liquid aufgenommen, also weniger als ein Siebzehntel dessen, was mir durch den Grenzwert zugemutet werden dürfte.

Also nochmal zur Verdeutlichung:

Die EU mutet mir zu, in zwei Stunden 0,5 µg Blei aus der Luft zu inhalieren und meint, das sei unbedenklich. Und die Studientreibenden machen jetzt aus einem Siebzehntel dieser Menge, die sie im verdampften Liquid gefunden haben, ein Risiko für die Gesundheit. Glückwunsch… das nenne ich mal verschobene Wahrnehmung.

Es wird in letzter Zeit echt KRAMPFHAFT versucht, der E-Dampferei eine Schädlichkeit unterzujubeln. Wird dann (entweder in dem man Zellen foltert oder Stoffe findet, die im Volksglauben als hochgefährlich angesehen werden) etwas entdeckt, wird es jedoch nicht in Relation zu geltenden Grenzwerten gesetzt… oder gar in Relation zu den tatsächlichen Belastungen im echten Leben bzw. bei Konsum anderer Güter… es wird wie ein Furz in der Luft hängengelassen und man genießt, wie sich diese Halbwahrheiten in den Köpfen der Bevölkerung als brisante Risiken festsetzen.

An die Dampfer: Macht Euch kein‘ Kopp… ihr erleidet keine Bleivergiftung durch das Dampfen.

Wer mag, kann ja jetzt noch die Belastung durch Aluminium, Nickel, Chrom oder gar Arsen durchrechnen und mal ins Verhältnis setzten. Da kommt auch nix anderes bei raus.

 

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