Acht Watt und ein Pod?

Ist es das, was Ihr wollt? Oder ist es Euch egal, wenn das kommt?

Leistungsbegrenzte Akkuträger, nicht mehr selbst mischen (dazu kann man die Nutzer zwingen, indem offene, nachfüllbare Systeme verboten werden), 10 ml Liquid für 10 Euro, Einschränkungen bei Aromen, beim Verpackungsdesign, bei Bezeichnungen, striktes Dampfverbot generell dort, wo das Tabakrauchen verboten ist… soll das kommen?

Die TPD3 wirft ihre Schatten voraus, auch wenn es erst im kommenden Jahr etwas konkreter wird. Schon jetzt werden die Weichen gestellt und die Grundlagen für neue Ideen und Pläne geschaffen. Den Rahmen gibt die WHO vor… und man kann erahnen, was da kommen kann, wenn man sich das geleakte Paper der WHO für die Strategie bei der COP9 (2020 in den Haag) anschaut. Kernpunkte der Strategie sind

  • E-Zigaretten hoch besteuern. Die Steuer sollte mehr als 75% des Verkaufspreises betragen oder mindestens 70% Verbrauchssteuer beinhalten. E-Zigaretten müssen so hoch besteuert werden, dass Minderjährige sie sich nicht leisten können.
  • Nutzungsverbot in Nichtraucherbereichen.
  • Die Leistung von Akkuträgern sollte auf 25 Watt beschränkt werden.
  • Aromen, die junge Menschen ansprechen sollen verboten werden.
  • Designs, die Jugendlichen gefallen könnten, sollen verboten werden.

Schaut (und hört) man sich nun die Äußerungen an, die beispielsweise beim „hochgelobten“ 1. Karlsruher Präventionsgespräch getätigt wurden und lässt man mal die positiven Aspekte (Anerkennung des ohnehin bestehenden wissenschaftlichen Konsenses, dass das Dampfen um Größenordnungen unschädlicher ist, als das Rauchen… oder ein wenig Medienschelte) beiseite, so fällt auf, dass da einige der WHO-Forderungen in den Köpfen bereits angekommen sind. So kommt das dkfz. mit Mons mit der Steueridee (so hoch besteuern, dass Jugendliche es sich nicht mehr leisten können) ums Eck, und es werden Aromeneinschränkungen und Beschränkungen beim Verpackungsdesign eingestreut. Und auch die Forderung nach einem generellen Dampfverbot in Rauchverbotsbereichen lässt sie nicht aus.

Das BfR lässt über Pieper verkünden, dass eigentlich nur Geräte der zweiten Generation halbwegs sicher sind (beschränkte Leistung und Einstellmöglichkeiten), moderne Geräte mit höherer Endleistung und einstellbarer Temperatur aber eher gefährlich für die Gesundheit seien und letztlich zu einer Gesundheitsgefahr führen könnten, die auch Tabakzigaretten bereithielten.

Also bei den E-Zigaretten hat man das [die Menge an Schadstoffen] noch mehr [im Vergleich zu Tabakerhitzern] in der Hand, also wenn man jetzt gerade die der zweiten Generation, wo Temperatur voreingestellt, wo Leistung voreingestellt ist, da kann man schonmal sagen, dass die nochmal deutlich weniger gesundheitsschädlich sind als Tabakerhitzer. Aber wenn man jetzt E-Zigaretten benutzt, wo man die Temperatur hochregeln kann, eine höhere Leistung, und auch das Aerosolvolumen vergrößert, dann ist es vergleichbar, dann kommen auch E-Zigaretten teilweise an Tabakzigaretten heran, also das ist halt schwierig, E-Zigaretten so in eine Schublade zu stecken.

Außerdem betont sie noch, dass das Selbstmischen gefährlich sei und nicht empfohlen werden kann.

Und schon sind die Kernpunkte der WHO abgehakt.

Für nicht ungefährlich halte ich die Warnung vor dem Selbstmischen. Dagegen kann der Staat nämlich so gut wie nichts machen. Die Bestandteile können in ihrer Verfügbarkeit nicht eingeschränkt werden, ohne auch zahlreiche andere Bereiche zu tangieren. Also bleibt eigentlich nur ein „feuchter Traum“ übrig: Man muss das Nachfüllen von Tanks unterbinden oder zumindest so einschränken, dass es komplett unattraktiv wird. Offene Systeme waren gestern, nicht nachfüllbare Verdampfer (z.B. Pods) wären doch prima. Damit wäre das echte Selbstmischen aus Einzelkomponenten vom Tisch… und die im Trend liegenden Mix-Geschichten, wo man Shots in Aromenzubereitungen oder vorgereifte Nuller-Liquids kippt, gleich auch noch. Dass dabei der Handel mit Fertigliquids auf der Stecke bleibt, ist ein toller Nebeneffekt… eigentlich will die WHO ja ohnehin, dass das Dampfen (egal ob mit, oder mit ohne Nikotin) komplett verboten wird.

Wenn solche Äußerungen von Personen kommen, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Meinungsbildung der politischen Entscheidungsträger haben, dann sollten wir echt darüber nachdenken, wie wir UNSERE Interessen auch sicht- und hörbar machen. Und auch wenn eine kommende TPD3 noch in ferner Zukunft zu liegen scheint, ist es JETZT an der Zeit, etwas zu tun, denn man sieht, dass die Gegner des Dampfens auch JETZT schon den Acker für die Saat bereiten. Dieses Jahr wird es (mindestens) zwei Veranstaltungen geben, wo die WHO versucht, ihren Einfluss in ihrem Kampf gegen das Dampfen auszubauen:

  • Global consultation on novel and emerging nicotine and tobacco products am 02. und 03. April
  • Conference of the Parties (COP9) im Oktober

Es ist also höchste Zeit gegen diese wahnsinnigen Ideen öffentlich zu argumentieren, wenn wir nicht in absehbarer Zeit bei 8 Watt vorbefüllte Pods dampfen möchten, die nach Tabak schmecken.

13 Antworten zu „Acht Watt und ein Pod?“

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