Ausverbandelt – ein Gast-Kommentar

Ursprünglich handelte es sich bei diesem Beitrag um einen Kommentar zum Artikel Ausgekotzt: Ist schon ziemlich widerlich…
Es wäre aber schade, wenn die über 1.700 Wörter so unterrepräsentiert unter einem eh schon langen Artikel untergehen würden. Deshalb hier – genehmigt vom Verfasser – als eigener Artikel…

Autor: [Jassy]

Es hat sich ausverbandelt. Die Verbände haben die letzten 12 Jahre verschwendet und jetzt fangen sie seit 2-3 Jahren mit E-Zigaretten Leben und lauter Müllentsorgungsprogrammen an. Sie agieren nur wie Getriebene. Gestaltung ist nicht ihres. Man hat die Goldgräberzeit mitgenommen und agiert bis heute frei dem Motto: Nach mir die Sintflut. Wenn es dann brennt, rennt man wie ein Irrer rum und liefert irgendwelche Lachprogramme, die bei jedem mit zwei Gehirnzellen Wadenkrämpfe auslösen. Eine „marktrealistische“ Entsorgung, wie der VdeH vorschlägt, ist z.B. einfach Anarchie. Weil es keinen kümmert, Hauptsache das Geldsäckel ist prall gefüllt.

Wow, was hier abgeht. Zum Konsumentenverband. Das klingt mir sehr hart nach Simon Bauer, Schreibweise und auch Inhalt. Der Wortlaut passt 1 zu 1. Wird aber so ein Mitläufer sein, der nicht mal dazu in der Lage ist, die Satzung des Verbandes zu verstehen und davon rumschwafelt, man könne über einen Beitritt die Verbandsausrichtung beeinflussen.

Der Vorstand des Verbandes setzt sich auf die letzte HoV. Dort behauptet er live auf Dampfsportdojo und Obis Dampfersofa im Kreis der Verbandslobbyisten Tom Mrva (BfTG) und Oilver Pohland (VdeH) „der Fachhandel wäre zu 100 % sauber im Bezug auf Einweg E-Zigaretten“. Das war eine glatte Lüge und völlig am Interesse jedes Konsumenten vorbei. Er saß während dieser Lüge auf dem bekanntesten Point of Sale Platz Europas. Das heißt inmitten eines Verkaufsraums, in dem während dieses cycle jerks unangemeldete, illegale und nicht konforme Einwegscheiße vertrieben wurden. Noch mehr konsumentenunfreundlich geht gar nicht. Da hilft es auch nichts sich gegen den Schrott zu positionieren, wenn man öffentlich und nachweislich dick und fett unwissende Konsumenten belügt und das Thema runterspielt. Keine Sau weiß was in dem unangemeldeten Dreck drin ist. Das ist fahrlässig und unprofessioneller geht es schon wirklich nicht mehr. Weil die Mitglieder aber so schwach sind und nie in der Summe wahrnehmbar in Erscheinung treten, blieb auch das folgenlos und strahlt auch auf die Mitgliederstruktur stark aus. Bevorzugt nimmt man vergünstigte Eintrittskarten und Standplatz entgegen und tut was für das Werbeunterhaltungsprogramm auf Twitch. Natürlich alles aus Spaß an der Freude und Überzeugung. So sind sie die Verbands-Idealisten.

Verbände kann man von innen beeinflussen? Grundsätzlich falsch. Es ist abhängig davon wie die Satzung aussieht. Die Satzung des Konsumentenverbands sieht diese Beeinflussung der Mitglieder lediglich über Vorschlagskultur vor. Nach dem Motto: Hier sind die Meckerkarten. Die gehen dann in den Schredder. Bis zu 10.000 Euro kann der Vorstand frei und ohne Hinzuziehung des Beirats verfügen. So kann er auch die Haltungen zu diversen Themen frei bestimmen. Die einzige Möglichkeit sind Vorschläge, dafür muss man aber kein Geld lassen. Die kann man laut Verband selbst auch so via Mail usw. loswerden. Doch wer will in so einen schwachen Verband, der Konsumenten auf der HoV öffentlich frech ins Gesicht lügt und die Probleme des Fachhandels runterspielt – nein ganz ignoriert?
Wer will einen Vorstand, der entgegen vorhandener Forschung Sucralose weiterhin bagatellisiert? Und das während die Händlerverbände längst nicht mehr gegen das Thema ankämpfen.

Für Adipositas Abhängige, für einen Motorradclub, eine Heavy Metal Verein, oder den Hartz IV Verband, oder das Tattoo Studio um die Ecke oder den „wir betteln um Samples Verein“ geben einige eine gute Werbefigur ab, aber für Harm Reduction? Weniger. Und ein Verband, der selbst in der Vergangenheit überlegte, ob er Werbefiguren statt der echten Mitglieder auf der Homepage abbildet, der bestätigt selbst, dass es sehr wohl auch wichtig ist wie das Erscheinungsbild ist. Falls jemand jetzt meint die Oberflächlichkeitskeule rauszuholen.

Schauen wir uns mal die Zahlen etwas an.

Der Konsumentenverband hat für die Mitgliederwerbung in gut 2 Jahren (in Worten: ZWEI) kaum was getan – die große Ausnahme waren die Besuche einschlägiger Messen. Im Zuge dieser Kostenaufwendungen wurden aber wie viele Mitglieder je Reisekosten akquiriert, waren es 10 oder 15 je Besuch? Nein, waren es nicht!

Stand der Mitglieder zum 05. Nov 2022; 487 Mitglieder
Stand der Mitglieder zum 01. Jan 2023: 452 Mitglieder
Mal an harten Fakten bilanziert: -35 Mitglieder

Ergo: Die Reisekosten für die Messeveranstaltungen zur Mitgliederwerbung sind herausgeworfenes Geld!!!


Es sollte nicht darum gehen Eintrittsgelder und Benefits für Verkaufsveranstaltungen für Mitglieder herauszuholen. Der HoV hat das Geseier auf der Bühne mehr genutzt als jedem Konsumenten innerhalb und außerhalb des Verbands. Das wird sich auch dieses Jahr nicht ändern.

Methoden und methodische Mängel:

Der BVRA framed selbst. Er arbeitet mit fragwürdigen Mitteln. Ein Beispiel von vielen ist, dass er eine Umfrage zu Dual Use in der Blase durchführte. Die Blase ist nicht repräsentativ. Man kann nicht nach seriöser Forschung schreien und sie selbst nicht abliefern. Mehrfachteilnahmen waren zudem auch möglich. Die gesamte Befragung weist erhebliche Mängel auf. Das ist nur ein kleiner Teil dieser Mängel. Der Verband macht sich als Sockenpuppe gut. Bei Wissenschaftlern findet er keinen Anklang. Darum geht es aber auch, wenn man Einfluss nehmen will. Die muss man ins Gespräch bringen und Gespräche auch zwischen Wissenschaftlern und Politikern herstellen. Von einem Heino Stöver mal ab, der immer pünktlich zu allen Gegebenheiten ein Statement ausliefert, ist da sonst auf weiter Flur nichts was von Relevanz wäre.

Die Außenkommunikation ist außerdem selbst auf der Homepage und in den Pressemitteilungen fehlerhaft. Ein Lektor wäre eine gute Investition. In die Homepage des Verbandes wurde auch nichts investiert. Er besteht aus wenigen, die vor sich her wurschteln. Ok, es gibt noch ein paar menschenscheue Figuren, die ihre psychischen Probleme in ihrer Bedürftigkeit in nächtlichen Streams ausleben, auf Messen (Verkaufsräumen) Freunde und Lebenspartner suchen, ihre Scheidungsgeschichten breittreten und ansonsten auch dem Schwurbelmileu sehr angetan sind. Einige davon sind auch die neuen Hobby-Zöllner. Doch ansonsten kommt da nichts was nicht zum Fremdschämen wäre. Die 452 Mitglieder sind selbst von der Blase nicht wahrnehmbar. Was rede ich? Es sind keine 30 Mitglieder wahrnehmbar. Von 452 wollen wir gar nicht anfangen. Ihre Reichweite oder ihr Engagement ist einfach nicht sichtbar. Seit Geburtsstunde wurde der Verband von vielen Seiten zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung von vielen Seiten und auch intern kritisiert. Die tauben Ohren und solche Underperformance ziehen nur Deppen. Dampfer aus der Blase werden da nicht mehr groß beitreten. Die haben verstanden wie der Hase läuft und sind eh gebrannte Kinder, wenn es um Verbände geht. Sockenpuppenkultur und Geld und was es da nicht alles für Themen schon gab. Macht ihr mal schön weiter in eurer Traumwelt. Die Realität hat die Tür schon eingetreten. Am 13/02/23 wird sie noch paar Fenster aufreißen und dann in absehbarer Zeit auch die Einweg Scheiße aus den Läden schmeißen. Doch wichtiger ist der nächste vergünstigte HoV Besuch.

Die Messen sind Verkaufsorte, die sich immer schon an Nerds und Blase gerichtet haben. Das ist auch bei den Dampfblogs so. Bei allen, ob sie das wahrhaben wollen oder nicht. Die Marktentwicklung geht aber in Richtung Convenience. Das sagt schon: so wenig wie möglich mit dem Produkt befassen. Kunden lesen keine Blogs und gehen auf keine Messen. Wozu Eintritt zahlen? Um ein Disposable zu kaufen? Die gehen nicht mal mehr in die Dampfershops, wenn sie mal mitbekommen haben, die gibt es auch im Supermarkt. Dazu kommt die Tabaksteuer, und die Blase und erweiterte Teile der Blase haben sich eingedeckt. Das größte Geschäft kann nur über Flüssigkeiten abgebildet werden und Einweg wird dort auch dieses Jahr noch mehr vorzufinden sein. Die Flüssigkeiten sind massiv im Sale. Der kluge Dampfer hat sich eingedeckt und wird mindestens zwei Jahre nichts brauchen. Realistisch ist bei einem großen Teil, der Hardcore Blase, sie wird nie wieder was brauchen, jedoch mindestens die nächsten 10 Jahre nicht mehr. Dann sind wir schon bei welcher Steuerstufe? Die Neuerscheinungen der Selbstwicklerkultur deuten auf verschwindend geringe Umsätze und ein Randsegment. Technische Innovationen sind in absehbarer Zeit nicht mehr zu erwarten. Nerds interessieren sich für technische Neuerungen. Den GT V – VIII, Squape Uprise oder ähnlich haben sie in anderen Versionen schon oft genug im Regal oder der Vitrine stehen.

Die Blase ist satt und viel auch leid, was sie mit den Jahren ertragen musste. Bei der letzten HoV waren es ca. 7.000? 7.000 von ca. 3 Mio Dampfern! Und die, die dahin gehen, sind nicht mal 1 % und wollen kein Einweg sehen. Sie werden aber genau das und Flüssigkeiten mit Steuerbanderole geliefert bekommen. Die Modders Gallery, Stattqualm, evtl Steampipes und ein Pipeline, geschenkt. Mit einem Smokerstore rechnet man schon nicht mehr und Vapor Giant ist vorbei. Die Besucherzahlen der letzten HoV waren stark auf 7.000 eingebrochen. Über das ganze Wochenende! Genauso wie der Markt. Das war bei anderen Messen in anderen Branchen nicht in dem Ausmaß der Fall. Die waren gut besucht.

Diese HoV wird vermutlich nicht der Bringer werden. Die großen tollen Produkte wird es nicht geben. Die Steuermarke muss drauf sein. Der Preis wird anders sein. Der Eintritt muss sich neben den Fahrtkosten und Logis für Besucher von weit her amortisieren. Und für den Sinn eines Messebesuchs müsste man dort interessante Produkte ausgestellt bekommen. Das wird vermutlich nicht der Fall sein. Vielleicht ein, zwei Ausnahmen. Geschenkt. Ob dafür der Besuch einer Messe lohnt, für die man Eintritt zahlen soll, um einzukaufen? Ein Besuch in den übergebliebenen Offlinern hilft mehr, als diese mit einem weiteren Verkaufsraum zu belasten. Es werden sehr bekannte Größen dort wie schon bei der letzten Messe nicht vorzufinden sein. Ein Bühnen-Cycle-Jerk, der alle hochgekochten Probleme wegignoriert, wird niemand brauchen. Die Werbestreams dafür auch nicht. Die schicken HoV T-Shirts auch nicht. Es bräuchte Menschen, die die Probleme ernst nehmen und was unternehmen wollen und nicht gegenseitiges Eiergekraule. Sorry, für dieses Wort. Mir fiel dazu gerade nichts Treffenderes ein.

Mit verstärkten Kontrollen ist zudem auch zu rechnen. Für die Modders Gallery könnte das dann auch eine Gefahr sein. Je nachdem wie findig die Kontrolleure sein werden. Denn diese kleinen Batches sind nicht TPD 2 konform. Sowas können sich kleine Modder nicht leisten. Man wird sich natürlich auch die Steuerwaren und Einweg auch genau ansehen. Negative Pressemitteilungen über Funde sollten einem erspart bleiben. Hoffen wir mal darauf.

Unterm Strich hat der Konsumentenverband nichts gerissen. Für die Händlerverbände gilt genau das auch. Die Kommunikation nach außen ist von großer Einfallslosigkeit geprägt. Man steht mit dem Rücken zu Wand und niemand glaubt noch einem Verband, er könne die Einweg Scheiße 3 Jahre auf unserem Markt halten. Es bedeutet sich wieder verstärkt mit den drölf dreihundert Caliburns auseinandersetzen, die keinen Unterschied feststellen lassen.

Es ist völlig egal wie viele Gespräche die Verbände noch führen werden. Der Drops ist gelutscht. Eine Aussetzung der Steuerstufen 3 und weiter? Bis dahin ist der Markt auf Convenience runtergerockt und die Longfills und Shortfills auch eine Randerscheinung. Dann kommt die Verpackungsverordnung auf europäischer Ebene und es geht weiter.

2 Antworten zu „Ausverbandelt – ein Gast-Kommentar“

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