Pepes Wischmopp – Gefahren, Glashäuser und Ganzheitsmethode

Es gibt Dinge im Netz zu lesen, die sind an Armseligkeit kaum zu überbieten… manchmal findet man sie auch in einem Blog.

Was ist eigentlich ein Blog? Nun, die meisten wissen das, aber hier nochmal für alle, die sich nicht so sicher sind:

Ein Blog ist die Bezeichnung für ein fortschreitend geführtes öffentlich sichtbares Journal oder Tagebuch. Bei „Blog“ handelt es sich um ein Kunstwort, das aus „Web“ für das Internet und „Log“ als Kurzform von Logbuch gebildet wurde. Typischerweise werden Blogs von Einzelpersonen geführt (es gibt auch Ausnahmen und auch Blogs, die gerne Gastartikel von anderen Autoren veröffentlichen). Blogs sind oft Plattformen für reine Meinungsartikel, wobei die Tendenz auch dahin geht, dass immer mehr Blogs vernünftig recherchierte Sachartikel veröffentlichen. Grundsätzlich ist es aber so, dass da ein einzelner Verfasser Texte schreibt und veröffentlicht. Er ist in Hinblick auf Form, Inhalt etc. nur sich selbst verpflichtet und verantwortet auch selbst, was er veröffentlicht.

Im Gegensatz dazu gibt es auch Online-Magazine bzw. Online-Zeitschriften. Die sehen heutzutage oft ähnlich aus, wie Blogs (weil die Blogs optisch immer ausgereifter daherkommen), entstehen aber anders und sind inhaltlich auch anders orientiert. Eine Online-Zeitschrift wird ähnlich einer Print-Zeitschrift von verschiedenen Redakteuren erstellt und es gibt eine Redaktion (was die Gesamtheit der Redakteure des Mediums bezeichnet, die gemeinschaftlich für die Inhaltserstellung zuständig und verantwortlich sind). Themen und Artikel werden gemeinsam besprochen und es wird sich auch darauf verständigt, was auf welche Weise wann und wie veröffentlicht wird. Das findet bei einem Blog i. d. R. so nicht statt und es wird aus einem Blog auch keine Online-Zeitschrift, wenn dort ab und an mal ein Gastautor etwas zum Besten gibt.

Wenn also nun vielleicht ein Blogger, der in seinem „Online Magazin“ genannten Blog nun auf eine Online-Zeitschrift zeigt und sagt, „Das ist ja nur ein Blog“, so sitzt er im Glashaus und wirft mit Steinen. Ein Blog wird nicht dadurch zum Magazin oder zur Zeitschrift, weil es sich selbst so nennt, obwohl da nur eine Figur im stillen Kämmerlein alleine vor sich hinwurschtelt. Und aus einem Online-Magazin oder einer Online-Zeitschrift wird auch kein Blog, nur weil irgendwer es so nennt und dabei ignoriert, dass es da eine Redaktion gibt, mehrere Personen redaktionell arbeiten.

Ich kenne mich mit dem Thema ganz gut aus, denn ich war lange Zeit verantwortlicher Chefredakteur beim DAMPFERmagazin und bin jetzt Redakteur bei der Nebelkrähe (wo es den Chefredakteur nicht gibt, es aber trotzdem reibungslos klappt). In der Nebelkrähe arbeiten wir recht professionell als Onlineredaktion zusammen… in einem Arbeitsforum und mit FengOffice. Schaut man sich mal die Zahlen der Themen im Arbeitsforum mit über 1.100 und der Beiträge mit über 14.000 an, so scheint bei uns recht eifrig gearbeitet zu werden, vor allem wenn man bedenkt, dass wir nur fünf feste Redakteure sind und es die Nebelkrähe erst seit 19 Monaten gibt.

Und unser Erfolg gibt uns recht, denn wir haben sehr gute Zugriffszahlen. Klar, die kann man nicht irgendwo bei einem Analysedienst sehen, weil wir uns der Zugriffsstatistik von Gockel und co. standhaft verweigern (was jedoch nicht bedeutet, dass wir SEO vernachlässigen würden und diese Dienste nicht für unsere Zwecke ausnutzen würden). Die Zahlen erfassen wir selbst und verhindern damit, dass Daten an irgendwelche Datenkraken übermittelt werden.

Nun muss die Nebelkrähe nicht wirklich jeden gefallen. Die meisten, denen sie nicht gefällt, lesen sie schlicht nicht und schweigen darüber. Trotzdem ist einer unserer Artikel jetzt für die öffentliche Diffamierung einer unserer Redakteurinnen benutzt worden. Es geht um den „Kurz & knapp Artikel“ über einen Beitrag auf einer Rechtsanwaltsseite. Womit ich bei der Ganzheitsmethode angekommen bin. Diese Methode der Lesenlernens hat den Ruf weg, dass sie nicht wirklich perfekt ist. Dieser Methode wird die allgemeine Abnehme der Lesekompetenz zugeschrieben. Lesen können bedeutet nämlich, dass man einerseits in der Lage ist, einen Text zu erfassen, andererseits aber auch Inhaltlich zu verstehen und korrekt wiedergeben zu können. Und letzteres, die Lesekompetenz, die ist halt teilweise schwach ausgeprägt. Und so erklärt es sich vielleicht auch, dass der Kurzartikel, um den es geht, falsch verstanden wurde. Das, was die Redakteurin da geschrieben hat, war nicht ihre eigene Meinung oder eine redaktionelle Leistung, sondern es waren nur ein paar einleitende Sätze, die auf den Beitrag auf der Rechtsanwaltsseite verwiesen und diesen inhaltlich anrissen. Genau DARUM geht es nämlich bei Kurz & knapp… um Hinweise auf Beiträge, die das E-Dampfen irgendwie betreffen und nicht aus der Dampfer-Szene selbst stammen. Wer lesen kann… also lesen und begreifen, dem wurde das wohl sehr schnell klar.

Muss ich dann auch noch lesen

„Erstens ist diese Lilith nach meinem Kenntnisstand nicht professionell im Bereich der E-Zigarette tätig. Und zweitens ist sie Österreicherin.“

dann fällt mir dazu nur ein, dass Kenntnisstände oftmals nicht der Realität entsprechen… und wenn man über eine Person nichts konkretes weiß, sollte man vielleicht lieber die Finger an der Tastatur stillhalten. Und außerdem stellt sich mir die Frage, was denn daran verwerflich sein soll, dass sie (das entspricht den Tatsachen) Österreicherin ist. Ist das jetzt ein Makel, dass man das herausstellen muss?

Ach so, das wird ja erklärt… sie hat vermutlich keine Ahnung von der Rechtssystematik in Deutschland. Ja, ok… das stimmt wohl so… aber sie hat ja auch nichts zu diesem Thema geschrieben, sondern lediglich auf einen Artikel verwiesen, der sich mit diesem Thema befasst. Das ist ihr auch als Österreicherin möglich. Genauso habe ich vor ein paar Tagen als Deutscher in Kurz & knapp“ auf einen österreichischen Artikel verwiesen, der die österreichische Politik betrifft.
Ich würde mir aber nicht anmaßen, einen redaktionellen Artikel zu juristischen Themen in Österreich zu schreiben… dafür haben wir ja Elli… und sie würde auch nie einen Artikel zu juristischen Themen in Deutschland schreiben… dafür hat sie ja mich… und dann ist da noch VitaVapore aus der Schweiz… also da sind wir ganz gut aufgestellt.

Aber klar, wenn man nicht begreift, was das für ein Artikel ist (der Kurz & knapp Beitrag… ein Artikel ist das ja nicht… sind Short-News), dann kommt man vielleicht auf komische Gedanken.

Und selbst wenn man den Beitrag „panne“ findet, dann wäre es doch eher sinnvoll, das Objekt des Beitrags zu beleuchten… und nicht nur so nebenbei, sondern richtig… so mit Nachdenken, Recherchieren und so. Dann könnte ein fundierter Artikel herauskommen, der mehr als nicht einmal 400 Wörter umfasst…
Man kann aber auch die 400-Worte-„Analyse“ des Urteils halbgar als Garnitur in einem Beitrag mit beinahe 1.700 Wörtern nutzen, bei dem es nur darum geht auf der Redakteurin Elli und der Online-Zeitschrift Nebelkrähe rumzuhacken. Weshalb man sowas tut, erschließt sich mir nicht… insbesondere, wenn man standfest behauptet, die Nebelkrähe würde eh keiner lesen. Na dann gibt es doch keinen Grund zur Angst um die eigene Leserschaft und auch keinen, mit Seitenhieben auf ein anderes Medium zu reagieren.

Was aber dem Fass die Krone übers Ohr haut ist die Aussage, ein „Blog“ wie die Nebelkrähe sei wegen solcher Artikel eine Gefahr. Also abgesehen davon, dass das kein „Artikel“ an sich war, dann müsste man doch eher sagen, der Artikel auf der Anwaltsseite sei eine Gefahr… wobei ich die Argumentation auch dann nicht nachvollziehen könnte, denn ich halte es für gefährlicher, die Augen vor real existierenden Entscheidungen zu verschließen…

Auch wenn man den Kopf in den Sand steckt… man wird trotzdem dadurch nicht unsichtbar… und die Welt um einen herum verschwindet ebenfalls nicht.

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