Koffein tl;dr

Gyors útmutató – tl;dr – Ich will meine Base JETZT!

 

Wenn ich etwas ausprobiere, dann mache ich mich meist vorher sehr intensiv mit der Sache vertraut und freue mich über ausführliche Informationen… das ist halt mein Ding.

Wer nun aber keine Lust verspürt, sich erst durch alle 10 Teile des Koffein-Experiments durchzuwühlen und mit seiner Koffeinbase einfach loslegen möchte findet hier jetzt eine „Schnellanleitung“ für die üblichsten Fälle.

Die Rohstoffe

Wo man Propylenglycol (PG), Glycerin (VG) und Wasser her bekommt, sollte jeder Selbstmischer wissen.

Koffeinpulver kann man aus unterschiedlichen Quellen beziehen. Einige Online-Dampfershops führen das Pulver (bei Offline-Shops weiß ich das nicht) und es gibt spezialisierte Shops (z. B. für Nahrungsergänzungsmittel o. ä.), die ebenfalls Koffeinpulver führen. Wichtig ist, dass es reines Koffeinpulver in Lebensmittel- bzw. Pharmaqualität ist. Die Preise bewegen sich zwischen ca. 8 und 14 Euro für 100g.

Zitronensäure bekommt man ebenfalls bei Onlineshops und sogar beim Discounter um die Ecke (die vom Doktor Ö. z. B.). Wichtig dabei ist wieder, reine Zitronensäure zu kaufen (Lebensmittelqualität, E303). Wenn alle Stricke reißen, kann man auch in die Apotheke gehen und bekommt sie dort in Pharmaqualität, allerdings zu Apothekenpreisen.

Normal kosten 25g weniger als ein Euro… oder, wenn man nebenbei noch Marmelade kochen will, kauft man einen Eimer mit 5 Kilo zu ca. 25 Euro.

 

Die Konzentration

Die Faustregel besagt, man benötigt doppelt so viel Koffein, wie man an Nikotin braucht, um einen vergleichbaren Throathit zu erreichen.
Wer also z. B. 9er Nikotinliquid dampft, sollte zu 18er Koffeinliquid greifen.

Formel: Konzentration

Koffein-Base:

KonzentrationKoffein = KonzentrationNikotin X 2

 

Coffeincitrat-Base:

KonzentrationKoffein = KonzentrationNikotin X 1.5

 

Fertig oder Einzelbestandteile?

Am einfachsten lässt sich Koffeinbase herstellen, wenn man die Base aus den Einzelbestandteilen selbst zusammenstellt. Es geht auch, bereits fertige Mischungen (und eingeschränkt auch fertige Liquids) mit Koffein zu versetzen. Dabei muss man allerdings einen größeren Aufwand betreiben und es kann zu Fehlschlägen kommen.
Das liegt an der teilweise gravierenden Unterschiedlichkeit des Lösungsvermögens der einzelnen Bestandteile für Koffein.

Löslichkeit
  • in 46 ml Wasser 21° C
  • in 5,5 ml Wasser 80° C
  • in 1,5 ml Wasser 100° C
  • in 50 ml Propylenglycol 21° C
  • in 6 ml Propylenglycol 80° C

Ich empfehle, die Base selbst anzumischen.

 

Schnell und einfach – bis ca. 22 mg/ml Koffein (entspr. ungefähr 12er Nikotinliquid)

Ohne großen Aufwand lassen sich Koffeinbasen bis ungefähr 22 mg Koffein pro Milliliter herstellen. Wie viel tatsächlich untergebracht werden kann, hängt von der Zusammensetzung der Base ab.

Diese Basen sind, sofern man nicht überdosiert und man sorgfältig vorgeht (komplettes Auflösen und Vermeidung von Klümpchen ), ausgesprochen stabil und halten ohne Trübungen und ausflocken ewig.

Basenmischungen

Traditionale: 55% PG, 35% VG, 10% Wasser

Iceblade: 95% PG, 5% Wasser, kein VG

Velvet Cloud: 80% VG, 20% Wasser, kein PG

PVG: 50% PG, 50% VG, kein Wasser

Traditionale (55/35/10)

Bis 22 mg/ml (eigentlich sogar bis locker 25 mg/ml) ist die Herstellung einer Traditionale-Base die einfachste Variante.

Das feinpulvrige Koffeinpulver (ggf. Mörsern oder Klumpen zerdrücken) wird in heißem Wasseranteil aufgelöst. Je heißer das Wasser, umso einfacher und schneller löst sich das Pulver. Siedendes Wasser ist nicht nötig… schon bei 80° C ist das Auflösen ein Kinderspiel und man hat im Handumdrehen eine klare Flüssigkeit.

Diese Lösung wird zum PG-Anteil gegeben und beides gut gemischt. Das PG sollte nicht unbedingt aus dem Kühlschrank kommen… Zimmertemperatur ist angesagt. Wer mag, kann es (zur Sicherheit und für den doppelten Boden) auf ca. 40° C erwärmen.

Nun kann das VG hinzugegeben werden… und wieder gut durchrühren. Fertig ist die Base.

Iceblade (95/0/5)

Auch hier sind 22 mg/ml möglich. Es gibt zwei Vorgehensweisen:

Entweder man löst das Koffeinpulver im Wasseranteil (nur 5%) auf. Dabei entsteht in der Regel (je nach Konzentration) eine übersättigte Lösung, die auskristallisieren kann, wen sie zu sehr abkühlt. Das Wasser muss sieden und es dauert ein wenig länger, das Koffein aufzulösen.

Diese übersättigte Lösung gibt man dann in den PG-Anteil (der auf ca. 80° C erhitzt werden muss, um beim Eingießen des Wassers eine zu schnelle, räumlich begrenzte Abkühlung der übersättigten Lösung zu verhindern). Anschließend gut und etwas länger durchrühren. Fertig ist die Base.

Alternativ kann man das (hier muss wirklich auf Feinkörnigkeit geachtet werden) Koffeinpulver auch direkt in die fertige Iceblade gegeben werden. Die muss dann aber auch wirklich auf ca. 80° C erhitzt worden sein und man braucht Geduld, bis alles vollständig aufgelöst ist (Klumpen mit dem Rührwerkzeug ggf. zerdrücken).

Dann langsam abkühlen lassen. Fertig ist die Base.

Velvet Cloud (0/80/20)

Eine Velvet Cloud kann lediglich mit ca. 9 mg/ml Koffein versehen werden. Das liegt daran, dass Koffein in VG nur sehr wenig löslich ist und das Wasser hier das Hauptlösungsmittel ist.

Das Koffein wird einfach im heißen (hier genügen wieder 80° C… 60° reichen eigentlich auch) Wasser aufgelöst und diese Lösung wird anschließend in das warme (60 – 80° C) VG eingerührt. Fertig ist die Base.

PVG (50/50/0)

PVG erlaubt um die 12 mg/ml, weil hier lediglich das PG das Koffein aufnimmt.

Die Verfahrensweise ist ähnlich der Herstellung von Iceblade. Der PG-Anteil muss auf ca. 80° C erhitzt werden. Dann wird das (feinkörnige) Koffein langsam dort eingerührt, bis es vollständig gelöst ist. Schließlich gibt man die Lösung in den VG-Anteil (der nicht kalt sein sollte). Fertig ist die Base.

 

Ich will mehr! Coffeincitrat-Methode

Will man mehr Koffein unterbringen, als um die 22 mg pro Milliliter, wird die Base „instabil“. Sie kann stark verdicken oder ausflocken. Hier greift man zur Coffeincitrat-Methode. Coffeincitrat ist in Wasser und PG besser löslich und erlaubt so bis knapp 40 mg/ml, ohne dass die Base „instabil“ wird. Man sollte dabei auch beachten, dass die Zitronensäure ebenfalls einen Throathit erzeugt, weshalb man mit weniger Koffein schon einen vergleichbaren Throathit zum Nikotinliquid bekommt. Eine 40er Coffeincitrat-Base entspricht ungefähr einer 48er Nikotinbase (die heutzutage wohl kaum noch jemand verwendet… früher – also so vor 5, 6 Jahren gab es das wirklich… da waren die Verdampfer einfach deutlich weniger leistungsfähig und man war mit 5 – 7 Watt unterwegs).

Wenn in den Anleitungen Milligrammzahlen angegeben sind, dann beziehen diese sich nur auf den Koffeinanteil. Beim Mischen kommt dann immer noch dieselbe Menge Zitronensäure hinzu.

Zum Auflösen vermengt man Koffeinpulver und Zitronensäurepulver (beides möglichst feinkörnig) schon im trockenen Zustand gut und gibt jeweils das Pulvergemisch in die Flüssigkeiten.

Coffeincitrat

Coffeincitrat ist ein Grenzfall zwischen einer chemischen Verbindung und einer physikalischen Bindung von Koffein und Zitronensäure. Die Zitronensäure sorgt dafür, dass sich das Koffein im Lösungsmittel besser löst.

Zur Herstellung wird einfach Koffeinpulver und Zitronensäure (kristallin) in gleichem Verhältnis in das Lösungsmittel gegeben.

Zitronensäure ist bei Inhalation eines zitronensäurehaltigen Aerosols in den geringen Mengen, die hier Verwendung finden, gesundheitlich unbedenklich.

Pharma-Wiki: Coffeincitrat-Lösung

BfR: Bewertung von „Candy Sprays“ mit erhöhtem Zitronensäuregehalt

PubMed: Clinical evaluation of a citric acid inhaler for smoking cessation.

Traditionale (55/35/10)

Mit Coffeincitrat sind bis zu 40 mg/ml Koffein möglich.

Das feinpulvrige Koffeinpulver (ggf. Mörsern oder Klumpen zerdrücken) und das ebenso feinkörnige Zitronensäurepulver werden in heißem Wasseranteil aufgelöst. Je heißer das Wasser, um so einfacher und schneller lösen sich die Substanzen. Siedendes Wasser ist nicht nötig… schon bei 80° C ist das Auflösen ein Kinderspiel und man hat im Handumdrehen eine klare Flüssigkeit.

Diese Lösung wird zum PG-Anteil gegeben und beides gut gemischt. Das PG sollte nicht unbedingt aus dem Kühlschrank kommen… Zimmertemperatur ist angesagt. Wer mag, kann es (zur Sicherheit und für den doppelten Boden) auf ca. 40° C erwärmen.

Nun kann das VG hinzugegeben werden… und wieder gut durchrühren. Fertig ist die Base.

Iceblade (95/0/5)

Auch hier sind bis zu 40 mg/ml möglich. Es gibt zwei Vorgehensweisen:

Entweder man löst das Koffeinpulver und das Zitronensäurepulver im Wasseranteil (nur 5%) auf. Dabei entsteht eine übersättigte Lösung, die auskristallisieren kann, wen sie zu sehr abkühlt. Das Wasser muss sieden und es dauert ein wenig länger, das Koffein und die Zitronensäure aufzulösen.

Diese übersättigte Lösung gibt man dann in den PG-Anteil (der auf ca. 80° C erhitzt werden muss, um beim Eingießen des Wassers eine zu schnelle, räumlich begrenzte Abkühlung der übersättigten Lösung zu verhindern). Anschließend gut und etwas länger durchrühren. Fertig ist die Base.

Alternativ kann man das (hier muss wirklich auf Feinkörnigkeit geachtet werden) Koffeinpulver und das Zitronensäurepulver auch direkt in die fertige Iceblade gegeben werden. Die muss dann aber auch wirklich auf ca. 80° C erhitzt worden sein und man braucht Geduld, bis alles vollständig aufgelöst ist (Klumpen mit dem Rührwerkzeug ggf. zerdrücken).

Dann langsam abkühlen lassen. Fertig ist die Base.

Velvet Cloud (0/80/20)

Eine Velvet Cloud kann man mit der Coffeincitrat-Methode mit ca. 15 mg/ml versehen.

Das Koffein und die Zitronensäure werden einfach im heißen (hier genügen wieder 80° C… 60° reichen eigentlich auch) Wasser aufgelöst und diese Lösung wird anschließend in das warme (60 – 80° C) VG eingerührt. Fertig ist die Base.

PVG (50/50/0)

PVG erlaubt um die 18 mg/ml.

Die Verfahrensweise ist ähnlich der Herstellung von Iceblade. Der PG-Anteil muss auf ca. 80° C erhitzt werden. Dann wird das (feinkörnige) Koffein-Zitonensäure-Pulver langsam dort eingerührt, bis es vollständig gelöst ist. Schließlich gibt man die Lösung in den VG-Anteil (der nicht kalt sein sollte). Fertig ist die Base.

 

Die Nikotinbase sagte: „Gib mir etwas Zeit…“

Koffein erzeugt den Throathit (TH) anders, als Nikotin. Es gibt Dampfer, die spüren den TH sofort und spürbar, andere empfinden ihn als „seichter“, merken ihn aber auch bei den ersten Versuchen… und es gibt auch etliche Dampfer, die merken erstmal nix… gar nix.

Diejenigen die keinen TH merken, geben dann, spätestens nach dem ersten Tank auf und sagen im Brustton der Überzeugung: „Koffein funktioniert nicht!“
Das kann aber (ist es meist) ein Fahler sein. Wenn man ernsthaft Koffein als Alternative für den TH nutzen will, so sollte man sich (und dem Koffein) ein wenig Zeit geben… so eine Woche bis zehn Tage. Sehr viele, die beim ersten Mal nix spürten, empfinden den TH wie gewohnt nach einigen Tagen Koffeindampfen.

Woran das liegt? Keine Ahnung… aber es gibt diesen „Lerneffekt“… ist mir von zig Dampfern bestätigt worden.

Also nicht gleich ins Klo kippen, wenn es nicht sofort „kracht“… 😉

 

FAQ

  • Wirkt Koffein beim Dampfen anregend, so wie eine Tasse Kaffee?

Nein, dazu ist die aufgenommene Menge an Koffein zu gering. Hat man einen Milliliter z. B. 12er weggedampft (das dauert sicher länger, als ne Tasse Kaffee), dann hat man gerade mal 10% der Menge an Koffein zu sich genommen, die man mit der ganzen Tasse getrunken hätte. Mir wurde bestätigt, dass man selbst bei den stärksten Liquids keinerlei belebende Wirkung bemerkt.

 

  • Ist Koffein gesundheitsschädlich?

Kommt auf die Menge an… beim Dampfen sollte es keine Auswirkungen auf die Gesundheit haben, weil man nur sehr wenig Koffein zu sich nimmt. Ansonsten kann man sich auf diversen Kaffeeseiten informieren, wie sich Koffein auswirkt. Wissenschaftler haben gerade erst bestätigt, dass Kaffeetrinker länger und gesünder leben. Würde Koffein wirklich schaden, hätte es nicht zu diesen Studienergebnissen geführt.

 

  • Setzt Koffein die Heizwendel zu?

Es mag sein, dass ein gewisser Anteil des Koffeins beim Erhitzen an der Heizwendel auskristallisiert und dort haften bleibt. Allerdings habe ich bei Versuchen festgestellt, dass es kaum zu spürbaren Verkrustungseffekten (im Vergleich zu Nikotinliquid) kommt. Kann man also vernachlässigen.

 

  • Hat Koffein einen Eigengeschmack?

Koffein ist geschmacklos, aber bitter. Ist halt Geschmackssache. Es gibt Dampfer, die von einem deutlich bitteren Geschmack berichten… andere sagen wiederum, sie würden nichts merken (zu der Gruppe gehöre ich). Ob und wie sehr der bittere Geschmack (der wirklich nur sehr leicht ist) spürbar wird, hängt auch von der Aromatisierung ab. Süße und „schwere“ Geschmacksrichtungen profitieren davon eher… leichte und eher „blumige“ Geschmäcker lassen den Beigeschmack eher durch.

 

  • Macht Zitronensäure den Geschmack nicht sauer?

Eine leichte Säure ist beim Dampfen zu spüren. Das ist aber auch eher ein leichter Nebeneffekt. Auch hier ist es wieder Geschmackssache… und eine Frage der Gewöhnung. Ich empfinde es nicht als störend und bemerke es kaum.

 

  • Ist Zitronensäure nicht schädlich für die Atemwege und die Lunge?

Auf die Verwendung von Zitronensäure bin ich unter anderem durch eine Studie gekommen, bei der eine Art Liquid vernebelt und inhaliert wurde, das kein Nikotin, sondern als Ersatz (auch wieder für den Throathit) Zitronensäure enthielt. Im Rahmen der Studie wurden keinerlei gesundheitsschädliche Auswirkungen auf die Atemorgane festgestellt. Man muss sich auch verdeutlichen, dass es sich wieder um einen sehr geringen Anteil an Zitronensäure im Dampf handelt.

 

  • Wurde Koffein im Liquid nicht durch die TabakerzV verboten?

Tatsächlich ist die Beigabe von Koffein zu Liquids (und Basen), die man fertig kaufen kann, nicht mehr erlaubt. Niemand jedoch verbietet es, selbst hergestellte Basen und Liquids mit Koffein zu versetzen. Koffeinpulver kann legal erworben werden. Fertige Koffeinbasen bzw. -liquids sind im Handel aufgrund der Bestimmungen der TabakerzV verboten.

 

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