AFAIK 17 – DTL ≠ Subohm

Dampfst Du MTL oder Subohm?“, „Mit Subohm verbrauchst Du viel mehr Liquid, als mit MTL“…

Solche und ähnliche Aussagen liest und hört man immer wieder. Sie beziehen sich eigentlich auf die Art der Inhalation und nicht auf den Wicklungswiderstand des Verdampfers. Trotzdem wird MTL mit „Normalohm“ (Widerstände ab 1 Ω und aufwärts) und DTL mit „Subohm“ (Widerstände < 1 Ω) gleichgesetzt, was aber echt Blödsinn ist.

MTL steht für mouth to lung, also Mund zu Lunge und beschreibt die Inhalation des Aerosols. Diese Art des Dampfens, nämlich den Dampf zunächst im Mundraum (den „Backen“) zu sammeln und anschließend in die Lunge zu inhalieren, geht auf die Art des Rauchens in Europa und auch Nordamerika zurück. Hier wird nämlich üblicherweise auch auf diese Art geraucht.

Im asiatischen Raum wurde und wird verbreitet DTL, also direct to lung, geraucht. Dabei wird der Rauch direkt, ohne „Zwischenparken“ im Mund, in die Lunge inhaliert. Diese Art des Tabakrauchens wurde dort auch zuerst auf das E-Dampfen übertragen, der Dampf also direkt in die Lunge gezogen.

Nun waren die Verdampfer der ersten und zweiten Generation konstruktionsbedingt nicht wirklich für diese Art des Dampfens geeignet. Die Öffnungen für die Zuluft waren recht klein, wodurch sich ein großer Zugwiderstand ergab. Um aber bequem direkt in die Lunge zu inhalieren, braucht es einen sehr geringen Zugwiderstand, also auch große Öffnungen für die Zuluft. Bei Fertigverdampfern war das Quasi nicht zu machen, also wurde es mit Selbstwickelverdampfern realisiert. Es wurden Tröpfler (die einfachste Variante eines Selbstwicklers) gebaut, die geeignet waren, oder vorhandene Selbstwickler aufgebohrt, sofern das möglich war. Damit war es möglich, wesentlich leichter direkt auf Lunge zu ziehen.

Ein weiteres Problem war, die größere Luftmenge, die beim Ziehen durch den Verdampfer strömt, auch mit Aerosol anzureichern. DTL „macht mehr Dampf“. Also war es erforderlich, mit höheren Leistungen (Watt) zu dampfen. Nun waren die geregelten Akkuträger zu der Zeit nicht in der Lage, mehr als 15, manche 20 Watt, zu liefern. Das war also zu schwachbrüstig, weshalb auf ungeregelte, mechanische AT zurückgegriffen. In der Regel solche mit einer Akkuzelle. Um mit den 3,7 Volt (4,2 Volt sind bei den Bedingungen reine Theorie) nun 30, 40, 50, 60 Watt zu erreichen, musste wesentlich niederohmiger gewickelt werden, als seinerzeit allgemein üblich war (über 2 Ω waren nicht die Ausnahme… 1,5 oder gar 1,3 Ω wurde schon als niederohmig angesehen). Es wurde also immer niederohmiger gewickelt… und das Cloudchasing wurde zur Mode. Das DTL-Dampfen mit niederohmigen Wicklungen wurde anfänglich von den Filipinos aufgebracht, weshalb man es auch als „Dampfen im Pinoy-Style“ bezeichnete.

Das ist nun schon etliche Jahre her… und damals hätte man sagen können, dass DTL-Dampfen quasi mit Subohm-Dampfen gleichbedeutend ist. DTL ging so richtig nur mit Widerständen unter 1 Ω (und mit Mech-Mods, denn geregelte AT ließen sich nicht mit Widerständen unter 1,3, selten auch 1,2 Ω betreiben). Aber in den letzten Jahren(!) hat sich sehr viel bei den AT getan… und es ist durchaus möglich, auch höherohmige Wicklungen auf geregelten AT mit hoher Leistung zu betreiben. Und deshalb MUSS man heute nicht mehr Subohm-Dampfen, wenn man sich DTL wünscht.

Man kann einen 1,5 Ω Verdampfer, der DTL-geeignet ist gut nutzen, denn die meisten AT sind in der Lage, auch diese Wicklung mit ‘zig Watt zu befeuern. Auf der anderen Seite kann(!) man eine Subohm-Wicklung auch mit wenig Leistung betreiben, wenn man MTL dampfen möchte.

Also sollte klar sein: DTL / MTL sind Inhalationsarten und Subohm / „Normalohm“ sind Verdampferwiderstände.

2 Antworten zu „AFAIK 17 – DTL ≠ Subohm“

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