Tee oder Kaffee?

Tee-Trinken ist nicht harmlos. Fang nicht damit an, wenn Du kein Kaffeetrinker bist.

Neee… passt nicht. Also nicht wirklich…

Wer keinen Wein trinkt, sollte nicht anfangen, Traubensaft zu trinken.

Schon besser… aber auch nicht ganz nah dran…

Wer kein ___________ ________, der sollte nicht damit anfangen ___________ zu ________. (Genussmittel und Konsumform nach Belieben selbst eintragen)

Aber mal ehrlich, habt Ihr schon mal die Empfehlung bekommen, nicht mit dem Pralinenessen anzufangen, wenn Ihr in Eurem Leben noch nie eine gegessen habt? Oder habt Ihr schon einmal jemandem geraten, das Kaffeetrinken nicht auszuprobieren, wenn derjenige in seinem Leben noch nie Kaffee getrunken hat?

Das sind Empfehlungen, die sind ganz weit weg von der Realität, und finden so nicht statt.

Es geht um Genussmittel. Genussmittel sind nicht für die Erhaltung des Lebens notwendig (wie Nahrungsmittel), bieten aber gewünschte positive Wirkungen (Geschmack, stimulierende Wirkung etc.). Sie müssen nicht einmal vollkommen unschädlich sein. Wenn von Genussmitteln abgeraten wird, dann handelt es sich um solche, die sehr schädlich sind, wie z.B. Rauchtabak.

Obwohl man also in Bezug auf nahezu alle Genussmittel solche „Empfehlungen“ nicht hört oder liest, ist die entsprechende Aussage, sobald es ums E-Dampfen geht, ziemlich verbreitet. Und, was besonders verwundert, sogar von den Befürwortern des E-Dampfens.

Man hört oder liest dann „Dampfen ist nicht harmlos. Fang nicht damit an, wenn Du Nichtraucher bist.“ oder auch „Wer nicht raucht, sollte nicht anfangen zu dampfen.“

Dampfen ist also nicht harmlos. „Harmlos“ bedeutet: ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen.

„Nicht harmlos“ bedeutet dementsprechend: nicht ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen. Also es birgt größere schädliche Wirkungen und schlimme Folgen.

Wer also sagt, E-Dampfen sei nicht harmlos, der sagt damit: „E-Dampfen hat größere schädliche Wirkungen und schlimme Folgen.“

Wenn man das annimmt, wäre es allerdings wirklich sinnvoll, davon abzuraten, sie zu konsumieren. Doch dann stellt sich die Frage, wie schädlich das Dampfen denn nun ist, woher die Ratgeber die Informationen haben, dass das E-Dampfen so schädlich ist, dass man Menschen, die nicht etwas noch schädlicheres konsumieren, besser davon abrät.

Eine solche Aussage widerspricht der auf der anderen Seite wie ein Banner vor sich her getragenen Information der PHE, dass das Dampfen mindestens 95% weniger schädlich ist, als das Tabakrauchen. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, worin denn besagtes „Restrisiko“ begründet ist (ich spar mir die Ausführungen dazu… kann man hier nachlesen).

Dabei ist Dampfen tatsächlich harmlos. Und deshalb gibt es keinen Grund, einem Nichtraucher dringend davon abzuraten, mit dem Dampfen anzufangen (oder einfach nur ab und an zu dampfen… Gelegenheitsdampfer halt). Wenn ein mündiger und erwachsener Mensch sich entschließt, zu dampfen, weil er den Geschmack mag und/oder er den Throathit liebt und/oder (im Falle nikotinhaltiger Liquids… der Wahnsinn der Warnung bezieht sich teilweise ja sogar auf nikotinfreies Dampfen) die positive Wirkung des Nikotins genießen möchte, dann gibt es keinen Grund, diesem davon abzuraten. So wenig, wie man davon abrät, Kaffee oder ab und zu einen Wein zu trinken, oder Schokolade zu essen.

Außerdem reduziert diese Empfehlung (nur Raucher sollten auf das Dampfen umsteigen) das E-Dampfen zu einem reinen Therapiemittel und spricht gegen die Genussmitteleigenschaft.

Lange Zeit habe ich als Signatur in Foren ein Zitat von Elli zu stehen gehabt, dass klar aufzeigt, was das Dampfen ist:

Dampfen ist kein Rauchentwöhnungsmittel. Dampfen ist ein Genussmittel, das aufgrund der Verwendungsart die Tabakzigarette für Raucher überflüssig macht. Sie bietet einen höheren Genussfaktor bei geringeren Risiken.

Lilith’s Kitchen

Fatal an der ganzen Sache ist für mich (insbesondere wenn Dampfer das äußern), dass die Aussage eine falsche Information in die Öffentlichkeit transportiert. Die nämlich, dass das Dampfen doch schädlich ist.

Tabakrauchen ist schädlich… ganz klar. So geht man in Deutschland jährlich von ca. 121.000 Toten infolge des Rauchens aus. Dem stehen jährlich 0 (NULL) Tote infolge des E-Dampfens gegenüber. Und das sogar weltweit.

Also: Wo ist Dampfen jetzt schädlich? Und was ist daran so schädlich, dass man es höchstens Tabaksüchtigen empfehlen kann, damit diese ihre Tabaksucht überwinden können?

Die Empfehlung ist aber eigentlich nur das Sahnehäubchen, denn insgesamt neigen die Dampfer dazu, sich zu verstecken, Dinge einzuräumen, die von den Gegnern des Dampfens behauptet werden, und besonders „politisch korrekt“ zu sein, was Aussagen über das Dampfen anbelangt. Wir wurden über die Jahre durch Politik, Wissenschaft und die Presse so konditioniert, dass wir uns beinahe für das Dampfen schämen (nicht innerhalb der Blase, aber außerhalb) und übertrieben „vernünftig und verantwortungsbewusst“ daherkommen:

Huuu… lasst bloß die Kinder nicht sehen, dass wir dampfen… die wollen das nachahmen (BTW: das ist bei YouTube übrigens Programm, weshalb Dampf-Content, sobald Geräte oder Liquids gezeigt werden, inzwischen dort überwiegend 18+ Inhalte sind… entweder von den Erstellern vorsorglich selbst so eingestuft, oder von YouTube automatisch als „gefährlicher Inhalt“ so einsortiert).

Oje… haltet Euch in der Öffentlichkeit besser zurück mit dem Dampfen… man will ja nicht anecken.

Au weia… sagt allen, die es hören wollen, oder nicht, dass sie als Nichtraucher bloß nicht dampfen sollen.

Alaaaaaarm… Dampfen ist nämlich überhaupt nicht harmlos.

Uiuiuiii… wer mehr als 5 ml Liquid am Tag dampft, der bringt sich sicherlich früher oder später um. Dampft wenig und kleine Wolken.

Was ist denn los? Befreit Euch doch mal! Seid selbstbewusst! Versteckt Euch nicht! Ihr seid keine Fixer auf der Bahnhofstoilette. Wie soll denn das Dampfen an der Breite anerkannt werden, wenn Ihr es als dennoch gefährliche, ja fast verruchte Sache darstellt?

Dampfen ist ein harmloses Genussmittel und sollte als solches auch dargestellt werden. WIR haben doch die Argumente auf unserer Seite. Geht es um Corona oder die Klima-Apokalypse, dann heißt es immer, wir sollten unbedingt auf die Wissenschaft hören. Warum tun wir das denn nicht beim Dampfen? Klar gibt es auch Studien, die behaupten, Dampfen sei nicht harmlos, aber wenn man sie genau betrachtet, sind sie entweder bewusst oder aus Unwissenheit so durchgeführt, dass dieses falsche Ergebnis herauskommt… oder sie werden lediglich vorsätzlich missinterpretiert. Außerdem ist Wissenschaft… also DIE Wissenschaft sich NIEMALS einig. Wäre sie das, wäre es keine Wissenschaft mehr. Wissen kann man nur erlangen, indem Feststellungen auch immer infrage gestellt werden… es entsteht durch wissenschaftlichen Disput aus unterschiedlichen Positionen. Daraus resultiert eine herrschende Meinung… wenn nämlich mehr für Aussage A spricht, als für Aussage B. Und beim Dampfen spricht halt nach derzeitigem Stand mehr für A (unschädlich), als für B.

Im Jahr 2021 wird das E-Dampfen wieder einmal zur „bedrohten Art“. Es geht um Steuern und um die Wegbereitung einer überarbeiteten TPD… in der Nachbarschaft wurde z.T. der Versandhandel verboten, der Privatimport, Aromen auf Tabak und Menthol beschränkt… und es sollte keiner denken, dass Länder, die diese Politik verfolgen, nicht versuchen werden, dass auch auf EU-Ebene durchzudrücken. Und deshalb ist es kontraproduktiv, dauerhaft in der Defensive zu sein und Gefahren einzuräumen, die es gar nicht gibt! Wir können nur etwas erreichen, wenn wir selbstbewusst auftreten!

2 Antworten zu „Tee oder Kaffee?“

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