Und dann wundern sie sich…

…dass von „Lügenpresse“ gesprochen wird.

Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), die SPD-Haus-und-Hof-Redaktion, berichtet über die Verbotspläne für Disposables (Einweg-Zichteln) in Frankreich.

Frankreich will Einweg-E-Zigaretten wieder verbieten (arch)

So weit, so gut… aber dieser Bericht, der sich auf ein Interview (arch) der französischen Premierministerin Élisabeth Borne bei RTL Radio (Frankreich) bezieht, wurde klar für Propagandazwecke missbraucht. Und nein, das war kein Versehen aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse… nö… hier wurden bewusst und vorsätzlich, aus böser Absicht und um das Dampfen wieder ein Stück weit zu diskreditieren, zwei Halbsätze, die nicht miteinander im Zusammenhang stehen, in einen eben solchen gebracht:

Bereits im Mai hatte der französische Gesundheitsminister François Braun ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten gefordert. Es handele sich um ein Laster, das in Frankreich jährlich 75.000 Menschenleben koste.

Quelle: RND

Hier steht, dass die (zu verbietenden) „Einweg-E-Zigaretten“ ein Laster darstellen, das in Frankreich jährlich 75.000 Menschenleben koste. 75k Menschen sterben also in Frankreich jährlich durch das Dampfen! ?

Nein, so steht das bei RTL auch nicht, denn das wäre fürwahr eine negative Sensation. Bislang ist noch kein Todesfall durch das Dampfen bekannt geworden… weltweit… also NULL… und nicht nur NULL nur in Frankreich.

Im Original-Artikel von RTL steht das so auch nicht einmal annähernd so drin:

Élisabeth Borne déplore que la consommation de tabac soit „repartie à la hausse“. „Le tabac, c’est 75.000 morts par an, c’est énorme“, déclare-t-elle avant d’ajouter qu’un plan national de lutte contre le tabagisme va être présenté.

Élisabeth Borne bedauert, dass der Tabakkonsum „wieder angestiegen“ ist. „Tabak bedeutet 75.000 Tote pro Jahr, das ist enorm“, sagt sie und fügt hinzu, dass ein nationaler Plan zur Bekämpfung des Tabakkonsums vorgelegt werden soll.

Quelle: RTL

TABAKKONSUM… sie sagt dass es ca. 75.000 Tote jährlich durch TABAKKONSUM gäbe. Der Konsum von Pfrunzeln wird da nicht erwähnt. Logisch… ist ja auch kein Tabak.

Nur weil es im Interview auch um ein Verbot Disposables geht, hat das mit den Todeszahlen nichts zu tun und wird von der Interviewpartnerin auch nicht in Zusammenhang gebracht.

Diesen Zusammenhang herzustellen ist nichts als böswillige Absicht. Schaut man in den entsprechenden Artikel beim Spiegel (arch) (auch ein Schmierblatt… aber egal), dann wird die Premierministerin dort korrekt zitiert und der Zusammenhang nicht fälschlich hergestellt. Das ist ein dreckiger Schachzug des RND, ganz klar.

Über das „wieder“ im Titel lasse ich mich nicht aus… will keine Krümel kacken. Aber „wieder“ impliziert, dass sie schon einmal verboten waren, dann erlaubt wurden und nun „wieder“ verboten werden sollen… oder? Dem ist aber nicht so.

Dass die Premierministerin nun auch nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein scheint, was das Thema E-Dampfen und Disposables anbelangt, zeigt sich allerdings auch. Sie behauptet da doch tatsächlich, Disposables seien trotzdem sehr schlimm, obwohl sie kein Nikotin enthielten.

Il comprendra l’interdiction des cigarettes électroniques jetables, appelées „puffs“, très prisées des adolescents. „Elles donnent des mauvaises habitudes aux jeunes. On peut dire que ce n’est pas de la nicotine, mais c’est un réflexe et un geste auquel les jeunes s’habituent. C’est comme ça qu’ils vont vers le tabagisme“.

Es wird auch ein Verbot von elektronischen Einwegzigaretten, sogenannten „Puffs“, beinhalten, die bei Teenagern sehr beliebt sind. „Sie geben den Jugendlichen schlechte Angewohnheiten. Man kann sagen, dass es kein Nikotin ist, aber es ist ein Reflex und eine Geste, an die sich die Jugendlichen gewöhnen. So kommen sie zum Rauchen“.

Quelle: RTL

Also ich sehe in französischen Shops Disposables mit 0, 10 oder 20 mg Nikotin pro ml. Hier verwechselt die Dame wohl Tabak mit Nikotin… oder setzt das in ihrem Hinterstübchen einfach gleich. Dass die Gateway-Theorie, auf die sie anspielt, längst gesichert widerlegt ist, muss sie nicht unbedingt wissen… allerdings sollte sie es wissen, wenn sie sich in dieser Hinsicht öffentlich äußert. Aber Politiker müssen ja heute eh nix mehr wissen… sie müssen nur „überzeugt“ sein und „Haltung zeigen“… dann sind Aussagen wie „Nikotin=Tabak“ oder „in Batterien sind Kobolde drin“ verständlich. Der Fachkräftemangel zeigt sich halt auch in der Politik und damit in der Regierung.

Wenn das RND schon hier aus ideologischen Gründen knallhart lügt, dann sollte sich jeder überlegen, wie es bei anderen Themengebieten aussieht. Eigentlich müssten sämtliche Links in aSozialen Netzwerken zu Beiträgen vom RND mit einer entsprechenden Inhaltswarnung versehen werden: „Achtung: vermutlich Fake-News!“

2 Antworten zu „Und dann wundern sie sich…“

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