Zehn Jahre Dampfdruck-Presse

Vorgestern vor zehn Jahren, nämlich am 7. Juli 2013, veröffentlichte ich den ersten Beitrag in meinem Dampfer-Blog. Damals noch auf der Google-Blogger-Plattform „Blogspot“:

„Vapour to go“ – Das Koffein-Experiment – Teil 1 (7. Juli 2013)

Anfang 2014 erwarb ich die Domain dampfdruck-presse.de und startete mein Blog dort zunächst mit WordPress, dann ab Mai mit dem CMS Drupal. Ich stellte dann im August abermals und letztmalig auf WordPress um. Am 6. Juli schließlich gab ich Blogspot endgültig auf und reduzierte die Beiträge dort auf den Titel und das Titelbild, welches dann auf den entsprechenden Beitrag bei WordPress verwies. Am 12. Februar 2018 bin ich dann zu meinem aktuellen ungarischen Hoster umgezogen und die Dampfdruck-Presse ist seit dem unter einer hu-Domain erreichbar (die dampfdruck-presse.de ist eine Weiterleitung zur hu-Domain).

Seit dem ersten Beitrag im Juli 2013 sind 754 Beiträge hinzugekommen, plus 60 Beiträge von anderen Autoren… das ist echt mal ne Hausnummer.

Wie kam es eigentlich zur Dampfdruck-Presse?

Anfang 2013 war die TPD2 mal so richtig im Entstehen. Was da als Entwürfe kursierte, war alles andere, als das, was wir letztlich 2014 bekamen, Und es gab da Ideen und Anregungen, die nicht wirklich lustig waren. So gab es die Bestrebung, Nikotin zum Arzneimittel zu deklarieren, was dazu geführt hätte, dass es nikotinhaltige Liquids nur noch in der Apotheke gegeben hätte (und natürlich auch Nikotinbase)… also gar nicht mehr. Die Apothekenpflicht drohte und hätte zu einem sofortigen Versiegen des Marktes geführt.

Eine Lösung wäre gewesen, sich mit Nikotinbase für Jahrzehnte zu bevorraten (was ich letztlich auch getan habe). Grundsätzlich hatte ich nach über einem Jahr schon festgestellt, dass ich auch ohne Nikotin klarkommen kann. Allerdings wollte ich auf das Dampfen absolut nicht verzichten und vor allem war mir der Throat Hit sehr wichtig. Es gab zwar „Flash-Zusätze“ zum Selbstmischen, die aber allesamt nicht das gleiche Gefühl brachten und überwiegend unangenehm kratzten.

In einem Thread im E-Rauchen-Forum (ERF) stolperte ich dann über einen Hinweis, dass es einen Shop gibt, der Liquids anbietet, die statt mit Nikotin mit Koffein versetzt sind. Koffein würde einen ähnlichen Throat Hit erzeugen.

Das war für mich durchaus vorstellbar, nachdem ich mich über Koffein näher informiert hatte. Wäre also einen Versuch wert. Schließlich stand Koffein auf keiner „Abschuss-Liste“ und war leicht verfügbar und auch noch sehr günstig. Also begann ich, intensiv über Koffein – insbesondere auch in Hinblick auf die inhalative Aufnahme – zu recherchieren… und wagte schließlich den Selbstversuch. Das größte Problem bei den Experimenten war die relativ schlechte Löslichkeit von Koffein in den typischen Liquidbase-Bestandteilen. Aber es funktionierte. Auf Details möchte ich hier nicht eingehen… alles, was man wissen muss, findet man hier in der DDP.

Jedenfalls stellte ich fest, dass es eine durchaus funktionierende Alternative für viele Dampfer sein kann, falls Nikotin tatsächlich in die Apotheke verbannt werden sollte.

Unbedarft, wie ich war, wollte ich meine Erfahrungen im ERF kundtun und wurde stante pede zurechtgewiesen. In dem Forum war es allerstrengstens verbohoten, über Liquidzusätze zu erzählen, die keine „üblichen Liquidbestandteile“ sind. Meine Intervention, es gäbe ja inzwischen schon einige etablierte Shops, die Koffein-Liquids anbieten (waren schon einige geworden), half nicht, weil man sich bei der Forenleitung davor fürchtete, sie könnten verklagt werden, wenn jemand das nachmacht und ihm ein zweites Arschloch davon wächst. Dieser „Ich-werde-verklagt-Verfolgungswahn“ war in dem Forum eh sehr stark ausgeprägt.

Also entschloss ich mich, mein Blog bei Blogspot (Google), das ich mal eingerichtet und mit einigen wenigen Beiträgen gefüttert hatte, zu reaktivieren und meine Erfahrungen dort kundzutun. Der alte Quatsch wurde gelöscht und am 7.7.2013 ging es los.

Nun musste die damals noch recht kleine Dampfer-Szene davon erfahren. Im ERF durfte ich auf das Blog nicht verweisen… man drohte mir mit „empfindliche Übel“, wenn ich auf Werke verweisen würde, die dafür sorgen könnten, dass die Forenbetreiberin verklagt werden könnte.

Ok.

Ich hatte mich aber schon einige Zeit vorher im Dampfer-Board registriert und habe den damaligen Foren-Chef gefragt, ob es problematisch sei, wenn ich auf meine Beiträge zum Experiment verweisen und auch im Forum darüber diskutieren würde.

Kein Problem! Wieso denn nicht? Mach einfach einen eigenen Thread dafür auf.

Und so entstand am 14.07.2013 der Thread „Koffein… die „unregulierte“ Alternative zum Nikotin“.

Das Feedback war gut und es entstand ein reger Austausch. Etliche begannen aufgrund meiner Ausführungen auch mit Koffein zu experimentieren und ich erfuhr sehr viel Unterstützung beim weiteren Verlauf.

Im August 2013 wurde die DDP erstmals auch bei der Dampfer-Garage erwähnt

Die politische Entwicklung wurde immer irrer und so wurde ich zu der Zeit auch „dampfpolitisch“ aktiv. Zunächst noch außerhalb des Blogs, das inzwischen auch mit einer Artikelreihe zu Fasern (Baumwolle… letztlich Watte) erweitert wurde. Irgendwann wollte ich aber auch im Blog aufklären aufrütteln, meine Meinung kundtun und… na bloggen halt. 2013 erschienen die ersten Artikel… noch bei Blogspot.

Ende 2013 wurde ich Redakteur beim Dampfer-Magazin und im Frühjahr 2014, als es mit den TPD2-Verhandlungen so richtig ans Eingemachte ging, wechselte ich dann zu meinem eigenen Hosting und meiner eigenen Domain. Die Artikel, die bei Blogspot existierten, sich aber weder um Koffein, noch um Fasern drehten, löschte ich dort und übertrug sie zur Dampfdruck-Presse. Auch das Koffein-Experiment und die Faser-Serie wurden zur neuen DDP umgezogen.

Ich startete zunächst mit WordPress, schwenkte dann nach wenigen Wochen auf Drupal um. Leider sind die ursprünglichen Veröffentlichungsdaten bei der Umstellung draufgegangen, so dass die Beiträge erst ab Mai 2014 datieren (obwohl sie teilweise aus 2013 stammen).

Ein paar frühere sind dann aus dem Dampfer-Magazin auch noch eingepflegt worden (mit den Original-Veröffentlichungsdaten), weil alle meine Beiträge aus dem Online-Portal des Dampfer-Magazins irgendwann nach meinem Weggang gelöscht wurden. Seit August 2013 läuft die DDP schließlich wieder mit WordPress.

Von Anfang an schrieb ich, wie mir das Maul gewachsen war. Ich konnte Ereignisse abfeiern, hielt mich aber bei – in meinen Augen gerechtfertigter – Kritik auch nicht mit deutlichen Worten zurück. Was für mich außerdem extrem wichtig war: meine absolute Unabhängigkeit. Werbung gab und gibt es bei der DDP nicht und Wirtschaftsakteure halte ich mir konsequent „eine Armlänge“ auf Abstand. Ohne Ausnahme. Die DDP ist und bleibt nicht-kommerziell!

Das hat für mich den Vorteil, dass ich bei meinen Beiträgen keine Rücksicht auf irgendwelche Interessen nehmen muss und es mir nicht krampfhaft um Zugriffszahlen und Seitenaufrufe geht. Klar ist es schön, wenn die DDP viel gelesen wird… aber ich bin davon nicht abhängig.

Und nun geht die Dampfdruck-Presse in ihr elftes Jahr. Danach kommt dann das zwölfte, dann das dreizehnte… ans Aufhören denke ich nicht. Wer sie nicht mag, muss damit leben… wer sich über sie aufregt, muss das weiter tun oder sie schlicht ignorieren… und wer sie mag, darf auch weiterhin darauf vertrauen, dass es neue Inhalte gibt.

Ich trink mir jetzt erstmal einen schönen hausgebrannten Pálinka auf ZEHN JAHRE DAMPFDRUCK-PRESSE…

2 Antworten zu „Zehn Jahre Dampfdruck-Presse“

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