Dampfer-Allerlei #5 – Watte, Aromen, Steuern, Kommerz, Freiheit

Nun wurde es mal wieder Zeit für ein Allerlei… ist ja schon ne Weile her. Liegt wohl daran, dass es etliche (eigentlich knappe) Themen gab, die nicht „gesammelt“ werden konnten, sondern recht zeitnah in einen Artikel fließen mussten. Aber es sind jetzt doch ein paar Themen in den letzten Wochen zusammengekommen, die wieder einmal ein Allerlei ergeben.

 

Watte…

…ein Thema, zu dem ich mich schon öfter ausgelassen habe.
In den letzten Wochen fiel mir auf, dass wieder verstärkt darüber diskutiert wird, welches denn nun die allerallerbestestete Watte für‘s Dampfen sei. Und da lese ich von „Watten“, von denen ich noch nie was gehört habe… und ich sehe Bilder von knalligen, stylishen oder edlen (teurer als der Inhalt) Verpackungen spezieller „Dampferwatte“. Wow… ich dachte echt, der Markt sei so ziemlich tot. Hab ich mich wohl geirrt. Es scheint noch immer ne menge Leute zu geben, die sowas anbieten und es scheint auch einen dementsprechenden Markt zu geben. Echt genial, wie leicht man mit ner Tüte Luft Geld verdienen kann.

Das „Besondere“ an solchen Watte-Sorten ist dann immer… dass sie nicht so schnell „zusammenfällt“, dass sie sich leicht „dosieren“ lässt, dass sie so irre viel Liquid aufnehmen kann, dass sie das Liquid so schnell und prima „transportiert“… und dass sie mal so gar keinen Eigengeschmack hat.

Tolle Argumente… wenn man sie denn glauben will. Ich bleibe aber nach wie vor dabei, dass der Unterschied selbst zwischen „herkömmlichen“ Wattearten, aber auch zwischen diesen und den „speziellen“ Wattearten kaum messbar ist. Die Basis ist Baumwolle, Viskose oder ein Gemisch aus beiden Sorten. Unterschiede gibt es in der Faserlänge, der Ausrichtung der Fasern (zerrupft man mal so einen normalen runden Wattepad aus Muttis Abschminkutensilien, wird man feststellen, dass die nicht für unsere Zwecke funktionieren… das ist zusammengefegter Wattekrümelabfall) und der Dichte des Materials.

Und nun muss man sich klar machen, dass es keine „spezielle“ Dampferwatte gibt… jedenfalls nicht in der Herstellung. Wenn also jemand so eine „spezielle“ Watte auf den Markt bringen will, so greift er auf das zurück, was die Industrie im Portfolio hat. Je nach Hersteller hat man dann die Chance, eine Watte zu ordern, die halt besonders lange Fasern, die auch noch gut in einer Richtung ausgerichtet sind, eine hohe Dichte und besondere Reinheit bieten. Würde man eine speziell „designte“ Watte von solch einem Hersteller haben wollen, dann müsste man so viel davon abnehmen (als Katze im Sack, denn vorher probieren geht nicht), dass es sich für den Hersteller lohnt, den Produktionsprozess dafür umzustellen… das ist für einen Dampfkramzubehörfritzen schlicht nicht machbar.

Wenn man das nun im Hinterkopf behält, dann wird einem sehr schnell klar, dass die gewählte Watte, die ja zum normalen Portfolio des Herstellers gehört, auch noch irgendwo anders zu finden sein muss. Und das ist garantiert so… man muss sie nur finden. Früher oder später findet man also heraus, wo diese Watte auch noch Verwendung findet und dann kann man das „Wunderzeug“, für das man im „Fachhandel“ fünf Euro pro 5 Gramm blechen soll, für 2,95 je 100 Gramm kaufen.

Aber so viel Aufwand ist gar nicht nötig… die Unterschiede sind ohnehin so gering, dass man sie kaum bemerkt. Viele der „festgestellten“ Vorteile solcher speziellen Watte sind eh Placebo-Effekte.

Ich will aber niemanden hier seine „Traumwatte“ schlechtreden. Soll jeder mit dem Material glücklich werden, das er mag (es gibt ja auch Menschen, die Schwören auf Wasser, in das irgendwie Sauerstoff reingepresst wurde und meinen sie seien damit fitter). Mir wäre es nur wichtig, gerade Anfängern nicht irgendwelche „Wundermittel“ anzupreisen… und ich würde jedem Anfänger raten, sich erstmal unvoreingenommen durch die Wattesorten, die es so im Super- oder Drogeriemarkt oder in der Apotheke gibt, zu probieren. Das geht nicht ins Geld, weil das Zeug extrem günstig ist und man es, wenn es einem zum Dampfen nicht taugt, auch noch anders verwenden kann. Man muss nur darauf achten, dass das Zeug nicht gefärbt ist und dass es sich um saubere und nicht irgendwie imprägnierte Watte handelt. Mit Watte in Arzneibuchqualität ist man absolut auf der sicheren Seite… und die hat auch keinen „Eigengeschmack“.

Aromen und Hitze

Immer wieder wird betont, dass man beim Selbstmischen darauf achten sollte, die Aromen nicht in zu warme Base zu geben… ein häufig genannter Wert sind so 40° C. Ansonsten würden die Aromen Schaden nehmen und der Geschmack leiden.
Ich weiß noch immer nicht, wie es zu dieser „Regel“ gekommen ist, die ja wohl irgendwie aus den Reihen der Hersteller kommt.

Anlässlich meiner Recherchen zum Artikel über Aromen habe ich ja auch beim DVAI (Deutscher Verband der Aromenindustrie e. V.) Informationen bezogen, aber von einer Zersetzung bei Temperaturen bis 100° C wurde mir nichts gesagt. Etliche Aromastoffe haben eine Zersetzungstemperatur von gut 350°, noch mehr beginnen sich erst jenseits von 400° C zu zersetzen.

Klar ist, es finden immer und sofort chemische Reaktionen statt, wenn man Aroma in die Base gibt… zwischen den Aromabestandteilen selbst und auch zwischen den Bestandteilen der Base und den Aromen. Und je wärmer das Medium ist (es wird halt Wärmeenergie zugeführt), um so eher kommt es zu solchen Reaktionen. Allerdings kann man die getrost vernachlässigen, weil die Temperaturen, von denen wir hier sprechen, zu gering sind, zu Reaktionen im großen Ausmaß zu führen. Dann kommt noch der Faktor „Zeit“ hinzu. Nimmt man eine Base, kippt Aroma hinein und lässt das dann einige Tage bei 100° C „ziehen“, dann wird chemisch mehr passieren, als würde man das Aroma in 60° C warme Base schütten, ordentlich rühren und es dann abkühlen lassen.

Aromen sind nicht sonderlich temperaturempfindlich. Das wäre auch dramatisch, denn viele Lebensmittel (bei denen eben diese Aromastoffe hauptsächlich ihre Anwendung finden) werden – bereits aromatisiert – zur Verbesserung der Haltbarkeit kurzfristig erhitzt… und beim Backen ist da sogar für längere Zeit im Ofen ordentlich „Musik“, was die Temperaturen anbelangt.

Sicherlich kam die Frage auf, weil es Selbstmischer gab, denen das Liquid irgendwie „komisch“ geschmeckt hat. Und dann wurde vielleicht nach der Temperatur bei Zubereitung gefragt… und dann wird eventuell genau die etwas höhere Temperatur – ohne Evidenz – als Grund angenommen. Ob es wirklich so ist, kann man zwar nicht sagen (kann ja auch am Löffel noch der Rest vom Brühwürfel geklebt haben oder sonstewas… gibt 1.000 Möglichkeiten), aber es wird dann eine „Regel“ daraus gemacht.

Gibt es dann solch eine „Regel“ und die spricht sich rum, dann stellt sich auch wieder eine Art Placebo-Effekt ein… da bin ich sicher.

Als alter „Koffein-Koch“ habe ich früher für mich (und für andere… ich selbst bin ja auf mein Pepes Tobacco festgefahren) mit vielen Aromen gearbeitet… immer prima rein in die 80°-Brühe… und nach ner Stunde hatte das Zeug dann die 40° C erreicht. Aber weder ich, noch irgendwer, der das Liquid probiert hat, konnte irgendwelche geschmacklichen Unterschiede oder Abweichungen feststellen.

Also… wenn man es nicht übertreibt (von der Temperatur und von der Dauer), ist die „Regel“ von „nicht über 40° C“ wohl auch eher eine Legende.

Steuern

Zu dem Thema konnte man ja gerade in den letzten Tagen ne Menge lesen. Ich hatte ja auch schon vor etwas längerer Zeit mein Rezept für „Steuerspekulatius“ zum Besten gegeben (war ja wohl deutlich als reine Spekulation gekennzeichnet)… aber es gibt da ein paar Punkte, die ich hier nochmal zu bedenken geben möchte.

1. Steuerkonsultation der EU

Der Aussage, dass das Ergebnis der Umfrage zu den Tabaksteuern (und ob Liquids auch aufgenommen werden sollten) wohl kaum Einfluss darauf haben wird, ob und in welcher Höhe da Empfehlungen kommen, kann ich mich nur anschließen. Aber es hat gezeigt, dass die E-Dampfer doch ein wenig engagierter sind, als man annehmen mag… und hinterher kann niemand behaupten, wir hätte auf die Frage ja nicht geantwortet.

Wie man geantwortet hat… da komme ich immer wieder mit dem berühmten Spruch von der „Wahl zwischen Pest und Cholera“.

Klar ist… man kann sowohl an Pest oder Cholera sterben… man kann das aber auch auskurieren…

Vorneweg: In der Richtlinie würden verbindliche Mindest- und Höchststeuersätze für Liquid festgeschrieben werden.

Angenommen, man hat sich GEGEN eine Aufnahme der E-Dampferei in die Richtlinie ausgesprochen und es würde dann auch dazu kommen, dass das Dampfen da nicht reinfällt, dann wäre kein Staat gezwungen, Steuern auf Liquid zu erheben. Bei EU-Ländern, die das auch nicht vorhatten, hätte es den Vorteil, dass sie bei dieser Linie bleiben könnten… wäre also eventuell vorteilhaft. Allerdings wären damit einer Besteuerung auch kaum Grenzen gesetzt. Erhebt also nun ein Staat (dem es ja ohne Aufnahme in die Richtlinie freigestellt ist) Steuern darauf, dann gibt es weder eine Untergrenze, noch eine Obergrenze… und das kann natürlich echt ins Auge gehen.

Angenommen, man hat sich FÜR eine Aufnahme der E-Dampferei in die Richtlinie ausgesprochen und es würde auch dazu kommen, dass das Dampfen da rein kommt… UND man hätte selbstverständlich(!) dafür plädiert, eine wesentlich geringere Besteuerung als für Tabakprodukte festzulegen, dann wäre jeder EU-Mitgliedsstaat gezwungen Steuern auf Liquids zu erheben. Die Steuer käme also. Da aber auch Mindest- und Höchststeuersätze vorgeschrieben sind, könnte kein Land mit seinen Steuern „ausreißen“. Hätte also durchaus Vorteile, wenn denn der Satz wirklich niedrig genug festgelegt würde… denn dann gäbe es eine europaweite Sicherheit und Gleichheit, die noch erträglich ist. Allerdings könnten Mindest- und Höchstsatz auch so hoch angesetzt werden, dass die Sache wieder mächtig ins Auge geht.

Hatte also was von Münze-Werfen… und dann legt trotzdem der Schiri Platzwahl und Anstoß fest (weil sie sich für unsere Angaben in der Konsultation eh nicht interessieren).

2. Nur wenn es Steuern gibt, bleibt das Dampfen erhalten

Dieses Argument habe ich auch hier und da gelesen. Ich halte das für ausgemachten Quatsch. Es gibt etliche Genussmittel, die ohne extra Besteuerung existieren und nicht wegreguliert wurden. Auf der anderen Seite gibt es mindestens EIN Genussmittel, das trotz einer ordentlichen Extra-Steuer immer weiter reguliert wird (was das Staatssäckl auch merkt und trotzdem weiter reguliert wird)… das Tabakrauchen. Da werden ordentlich Steuern genommen und die Zwangsjacke wird immer strammer festgezurrt… da scheinen andere Interessen schwerer zu wiegen, als die Steuereinnahmen. Schaut man sich nun den intensiv geführten Kampf gegen das Dampfen an (und die Hintermänner/-frauen gehören mächtigen Organisationen an) , dann ist es ausgesprochen blauäugig, zu denken, dass, wenn es eine Steuer gibt, man die Dampfer endlich in Ruhe lässt.

3. Der Staat verdient schon längst an den E-Dampfern

„Mehrwertsteuer“… all das, was wir zu Dampfen kaufen… Liquid, Base, Aroma, Geräte, selbst die Watte oder Draht, wirft für den Staat Steuern ab. Schränkt man das Dampfen ein, fallen Steuereinnahmen weg… das scheint denen aber doch eher am Arsch vorbeizugehen.

Kommerzialisierung

Das ist so ein Punkt, der mir immer öfter negativ auffällt. Klar ist das Dampfen ein Geschäft. Klar kann und will derjenige, der es irgendwie zu seinem Geschäft gemacht hat, Geld damit verdienen. Das ist legitim.

Es fällt aber auf, dass immer mehr Web-Angebote zum Thema Dampfen sehr eng mit dem Handel verwoben sind. Ich meine damit keine Werbebanner (die es zu Dampfkram eh so nicht mehr wirklich geben darf) zur Finanzierung der Präsenz, sondern davon, dass man schon an Artikelauswahl und -art bemerkt, dass da noch andere Interessen dahinter stecken. Es wird sich abhängig(!) vom Handel gemacht… und das führt IMMER zu einer Einschränkung der Inhalte. Damit geht aber auch etliches an Informationsmehrwert verloren.

Teilweise geschieht das recht offensichtlich und ist nicht so der Verlust, wenn man das Medium nicht mehr wirklich wahrnimmt. Ein Medium, das mir fast nur noch über Shoperöffnungen berichtet, ist für mich eher ein „Prospekt“ oder ein „Branchenverzeichnis“. Brauch ich nicht.

Dann gibt es auch noch die Medien, bei denen die Seilschaften eher dezenter – und nicht auf den ersten Blick erkennbar – sind. Da liest man dann was von „Partnerschaften“ und merkt, wenn man sich die Beiträge ein wenig genauer anschaut, woher der Wind weht. Oder es gibt Medien, die insgesamt größtenteils nur noch „Wirtschaftsthemen“ hervorbringen (was dann häufig mit gewissen anderen Ereignissen oder Aktivitäten der Wirtschaftsteilnehmer zusammenfällt). Um die zu erkennen, sollte man einfach mal den Blick über die gesamte Seite schweifen lassen und dann mal ein wenig hinter die Kulissen schauen… also wer da mit wem… und wer wer eigentlich… und wer wo noch mit drinhängt…

Das ist ausgesprochen schade, weil einerseits das breite Spektrum in dem Bereich verloren geht und außerdem, weil man da teilweise Informationen untergeschoben bekommt, die eine bestimmte Zielrichtung (die Interessen des Handels) haben. Schlimm, wenn man das frisst, weil man nicht gemerkt hat, dass man manipuliert werden soll.

Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb die DDP, aber auch alle anderen Projekte, in denen ich drinhänge, völlig werbefrei und selbstfinanziert daherkommen. Es gibt auch keine „Partnerschaften“ mit irgendwelchen Wirtschaftsakteuren… hat für mich den Vorteil, dass ich nicht darüber nachdenken muss irgendeinem „Partner“ mit meinen Beiträgen auf die Füße zu treten… trete ich wem auf die Füße, dann hat das keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf mich. Damit bin ich einfach unabhängig.

Gerade dieser Punkt ist mir inzwischen noch wichtiger geworden, weil ich selbst wohl einmal auf sowas reingefallen bin.

Freiheit und Alternativen

Unabhängigkeit… war eben schon das Thema… das reicht aber auch in andere Bereiche hinein… und Freiheit! Es geht das vor allem um das „geborgte Internet“ (Dank an Henning Uhle für diesen so treffenden Begriff). Ganz oben auf der Liste der Unfreiheit steht sicher Facebook (und der Gockel und der Vogel und irgendwelche Bildportale und YouTube). Nicht nur, dass die mit all unseren Daten machen, was sie wollen (und jeder, der sich da rumtreibt auch noch sein Einverständnis und umfängliche Erlaubnisse herschenkt), nein sie führen nun auch noch eine private Zensurgerichtsbarkeit ein. Dazu kommt dann auch noch der Entwurf unseres Justizministers zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) wo er ausgesprochen verschrobene Regelungen für große, kommerzielle Plattformen festlegen will, die dann auch uns Dampfer durchaus treffen können. Wieso uns Dampfer? Nun, der Gesetzentwurf enthält eine (wirre und seltsam zusammengestellte) Liste von Straftaten über Beiträge, die zur Sperrung/Löschung etc. führen können. Da sind echte Kracher drin, aber auch etliches, was sich sehr weit auslegen lässt.

Mal ein Beispiel… wenn jemand auf Facebook postet, die Frau Mons vom dkfz. würde hier oder da eine Lüge verbreitet haben (was selbstverständlich eh niemals wahr sein kann… ehrlich… ick schwör) und jemand beschwert sich darüber (solche Beschwerdestellen müssen eingerichtet werden… sagt das Gesetz)… und zwar weil das den Tatbestand des §86 StGB (Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen) erfüllen würde… dann wird selbst der dämlichste Prüfer bei FB feststellen, dass das absoluter Quatsch ist und die Sache nicht sperren oder entfernen.
Geht der Beschwerdeführer aber „subtiler“ vor und behauptet, das wäre Beleidigung und üble Nachrede, weil das ja dem Ruf der Mons schaden würde, obwohl das mit dem Lügen gar nicht stimme… nun, dann klingt das zunächst plausibel… und dann ist FB verpflichtet den Beitrag zu sperren, zu löschen, irgendwo zur Beweissicherung aufzuheben… er wäre aber schlicht erstmal weg… und ggf. der FB-Zugang auch noch gesperrt. Der Beschwerdeführer muss „nur“ behaupten… der Betroffene hingegen hat dann nur die Möglichkeit, die Maßnahme gerichtlich überprüfen zu lassen, um den Beitrag ggf. wieder bei FB zu sehen. Das ist ein teurer und beschwerlicher Weg, den wohl keiner wegen eines verpupten Posts im Gesichtsbuch einschlagen wird. Künftig wird der Betroffene noch mehr aufpassen, was er schreibt, nicht dass ihm FB den Account irgendwann noch ganz sperrt und er sterben muss, weil er an seine tägliche Dosis Katzenbildchen nicht mehr herankommt. Das führt dann also unter Umständen sogar zur „Selbstzensur“.

Und die erfolgreiche Beschwerde wird durch die Aufnahme der §§ 185 (Beleidigung), 186 (Üble Nachrede), 187 (Verleumdung) und 241 (Bedrohung) extrem erleichtert. Bei der Beschwerdestelle sitzen nämlich keine Richter, keine Rechtsgelehrten und die erstellen auch keine Rechtsgutachten. Mit diesen Gummi-Paragraphen kann man sehr viele Posts einfach aus FB kicken. Denunzianten bekommen da unmittelbare Macht.

Tja und das gilt natürlich auch für den Gockelplus, für den Zwitschervogel und alles, was da so Dienste zum unmittelbaren Austausch von Informationen als gewinnorientiertes Unternehmen anbietet.

Sollte das Gesetz echt so durchgehen, dann kann das echt auch für uns Dampfer übel werden. Da braucht sich nur eine Frau Elster… oder ein Herr Rabe oder ein Herr Spatz 😉 einen Account machen und dann im Netz ordentlich die Posts von Dampfern über das Dampfen putzen.

Glaubt Ihr nicht? Ok… wenn es jetzt ums Dampfen ginge, käme solch ein Gesetz wohl nicht… dazu sind wir doch zu unbedeutend. Nein, das Gesetz soll uns ja alle bewahren… vor Hehtschpietsch, Fehk-Njuhs und pupupupistische Brobaganda und so. Und weil ja alle meinen, dagegen muss mal was gemacht werden, deshalb hat der maaßlose Minister das Gesetz auf den Weg gebracht… und will auch noch ein wenig im TMG herumpfuschen, um auch unabhängige Plattformen eventuell leichter an den Kragen gehen zu können.

Aber es gibt Alternativen! Ein selbst gehostetes Blog (geht auch quasi „für umme“) und:

Facebook/Google und co. ⇒ Diaspora* oder Hubzilla
Twitter⇒ GNUsocial
YouTube (ja… da gibt es ein paar vielversprechende Projekte) ⇒ Bitchute oder OpenStreamer
Dropbox und co.⇒ selbst gehostetes ownCloud

Schaut einfach mal! Lohnt sich und macht FREI! 😀

 

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Eine Antwort zu „Dampfer-Allerlei #5 – Watte, Aromen, Steuern, Kommerz, Freiheit“

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