Das Glück ist schon da.

Es ist in uns. Wir haben es nur vergessen und müssen uns lediglich wieder daran erinnern.

[Plato]

glücksmomente

Dies ist nun mein Beitrag zur zweiten DampferBlogparade, zu der im Blog mered aufgerufen wurde [1].

Ich hätte den Artikel eigentlich mit ähnlichen Worten beginnen können, wie meinen Artikel zur ersten DampferBlogparade:

Uuuups… na ja… wo fang ich jetzt an? Was ist mir denn widerfahren. Ich muss zugeben, dass ich von entsprechenden Missgeschicken in meiner Dampfer-Karriere doch ziemlich verschont geblieben bin. So viele Dinger gab’s da nicht.
[Sind’s die Augen, geh zu… – Dampf-Missgeschicke]

Also…

Uuuups… na ja… wo fang ich jetzt an? Was ist mir denn widerfahren. Ich muss zugeben, dass ich von entsprechenden Glücksmomenten in meiner Dampfer-Karriere doch ziemlich verschont geblieben bin. So viele Dinger gab’s da nicht.

Aber das ist falsch und zu kurz gedacht. Plato spricht vom Glück allgemein, ich erweitere es auf die Glücksmomente. Die erleben wir immer mal wieder, doch oft nehmen wir sie als solche nicht unmittelbar war bzw. vergegenwärtigen sie uns als solche nicht, weshalb es zunächst schwierig ist, diese Momente aufzuzählen. Aber… „Wir haben es nur vergessen und müssen uns lediglich wieder daran erinnern.“

Meinen ersten echten Glücksmoment erlebte ich schon ganz zu Anfang meiner „Dampfer-Karriere“ im Januar 2012. Bevor ich mit dem Dampfen angefangen habe, habe ich viel geraucht… hauptsächlich Tabakspfeife. Sowohl aus Rücksicht auf meine Frau als auch auf unsere Tiere ging ich zum Rauchen oftmals auf den Balkon oder ich setzte mich zumindest vor die geöffnete Balkontür. Nun, der Dezember 2011 war zwar nicht sooo knackig kalt, aber sich auf den Balkon zu setzen oder einfach nur vor die geöffnete Balkontür, war kein Vergnügen. Ich saß da in Jacke (draußen auch mal mit Mütze)… das hat den Tabakgenuss schon getrübt. Der Januar war – logisch, es ist halt Winter – von den Außentemperaturen her ebenfalls unangenehm… aber da durfte ich meine ersten Glücksmomente erleben. Ich konnte (bei geschlossener Balkontür) gemütlich auf dem Sofa sitzen und das Dampfen genießen, ohne meine Frau und meine Mitbewohner zu belästigen. Da ich oft beim Rauchen auch einen ordentlichen Pott Kaffee getrunken habe, behielt (und behalte) ich das auch beim Dampfen bei. Genial… der Kaffee war nicht schon nach drei Minuten ein „erfrischendes Kaltgetränk“… nein, ich konnte Dampf inhalieren und heißen(!) Kaffee trinken. Das war ein neues Komfort-Gefühl, das mich wirklich glücklich gemacht hat.

smiliesNicht viel später erlebte ich einen weiteren Glücksmoment, der mir durch das Dampfen beschert wurde. Zu der Zeit fuhren wir noch mehrmals im Jahr die Strecke von Berlin zu unserem Haus in Süd-Ungarn. Schlappe 1.080 km. Nahezu immer mit Anhänger, um etliches dort hin zu transportieren. Selbst bei „großzügiger Auslegung“ der 80 bzw. 90 km/h die auf der Strecke mit Anhänger erlaubt sind, dauerte eine solche Tour ohne Pausen knapp 12 Stunden. Mit Pausen eher 14. Und Pausen mussten nicht nur zum Pinkeln und Beinevertreten sein, nein, da wurde dann eine „halbe Pfeife“ gestopft und (verhältnismäßig hastig für eine Pfeife) geraucht. Also waren 16 Stunden auch nix. Weil man ja nicht jünger wird und ich Nachtfahrten wirklich nicht mehr gut wegstecken kann, sind wir dazu über gegangen, recht früh am Morgen loszufahren, um einerseits in den Sonnenaufgang zu fahren und nicht zu lange nach Einbruch der Dunkelheit anzukommen… theoretisch. Aber gerade das elendigste Stück – die M6 zwischen Budapest und Baja… nur ca. 160 km… gefühlt aber 1.600 km, weil eintönig und nahezu KEIN Verkehr – musste dann doch meist schon bei absoluter Dunkelheit zurückgelegt werden.
Nun war ich aber Dampfer und hatte mir vier gefüllte und voll geladene eGos bereitgelegt, die ich ja auch im Auto während der Fahrt dampfen konnte. Die Pausen reduzierten sich damit auf das notwendige Minimum und die Tour war in 12 Stunden („großzügige Auslegung“ der… ääähm…) geschafft. Das „Elendsstück“ M6 fand in der Abenddämmerung statt, wo zu der Zeit noch ein weeenig Verkehr (für die Abwechslung) stattfindet. Das wurde damit gefühlt deutlich kürzer. Als ich dann nach so kurzer Zeit angekommen war, da wurde mir bewusst, was es doch für ein Glück war, vom verdammten Tabakrauchen weggekommen zu sein.

Als technik-affiner Mensch faszinierte mich gleich zu Beginn meiner „Dampfer-Karriere“ die Möglichkeit des Selbstwickelns. Zu der Zeit steckte es aber noch absolut in den Kinderschuhen, es gab kaum solche Verdampfer… und die paar, die es gab, waren sehr schwer zu bekommen. Mit Glück und Lauerei schaffte ich es aber, Ende Februar an ein Bulli A2T/Elite-Sorglospaket zu gelangen (für alle die, die nix damit anfangen können… das war ein mechanischer Akkuträger für 14.500er Akuus mit einem Selbstwickelverdampfer, der so ziemlich einem eGo-T Verdampfer entsprach… alles allerdings aus hervorragend verarbeitetem Edelstahl). Das Video von der Shop-Webseite, wo das Wickeln und die Herstellung des Dochtes gezeigt wurde, hatte ich sicher 100x angeschaut und dann schlug das Paket bei mir auf. Boah, was war ich nervös… ob das wohl klappt? Muss klappen! Muss verdammte Scheiße klappen! Geht nicht, dass es nicht klappt, schließlich hat das Gelumpe mit Versand gut 190 Öcken gekostet.
Also gewickelt das Dingen, einen Doch „geklöppelt“, befüllt und dann versucht, zu dampfen. Und das Ding dampfte! Und das dampfte (im Vergleich zu den eGos) mal so richtig! Auch geschmacklich war da deutlich mehr los.

„Jaaaaaaaaa! Seht Euch nur mein Werk an! Iiich habe Dampf gemacht! Iiich…… habe… Dampf… gemaaacht!“ (Dabei trommle ich auf meine nackte Brust…)

Fehlte echt nur noch der Volleyball „Wilson“… aber ich fühlte mich so, wie Tom Hanks es in Cast Away beim Feuer-Machen dargestellt hat. DAS war wirklich ein Glücksmoment.
Ich war damit auch unabhängig von den teuren eGo-Verdampfern (die kosteten damals so um die 11 Öre… nicht wenig, wenn man bedenkt, dass einige vielleicht nur zwei Wochen hielten)… hatte geschmacklich und vom Dampferlebnis einen riesigen Schritt getan… na ja… die Siff-Neigung hatte auch der A2T von seinem Vorbild übernommen… trotzdem war das ein riesen Schritt. (Heute erscheint mir der Auslöser des Glücksmoments schon ein weig komisch… wenn‘s drauf ankommt, wickle ich meine Verdampfer heute beim Gassigehen mit den Hunden mal so nebenbei neu.)

Wenn ich meine über vier Jahre Dampfen so Revue passieren lasse, dann gibt es sehr viele Glücksmomente, die ich noch berichten könnte. Zum Beispiel, als mich meine Frau mit ihrer Bemerkung „irgendwie riecht Dein Dampf nach Hundefüßen“ darauf brachte, weshalb ich mein Fertig-Lieblings-Liquid bislang nicht nachmischen konnte (für sie waren es Hundefüße… tatsächlich aber war es eine leichte Note „Popcorn“). Damit hatte ich den Absprung von Fertig-Liquid geschafft… auch das war ein Glücksmoment.

Auch die durch das Dampfen gewonnene Freiheit empfinde ich in bestimmten Situationen als Glücksmoment… auch dass ich aus der „verkrampften Abhängigkeit“ herausgekommen bin (wenn ich nicht kann oder zu beschäftigt bin, dann juckt es mich nicht, wenn ich ein paar Stunden länger am Stück nicht dampfe… beim Rauchen war das undenkbar).

Glücksmomente durch das Dampfen waren auch die Augenblicke, in denen ich wieder ganz feine Gerüche aus meiner Umgebung wahrnehmen konnte, weil mein Geruchssinn zurückgekehrt war (weniger Gewürze brauche ich eh)… es war faszinierend, wie eine Blumenwiese duften kann… das hatte ich über die Jahre mit dem Tabakrauch wirklich völlig vergessen.

Dass ich meiner Frau nicht mehr „stinke“… das sind permanente Glücksmomente… das kann ich Euch sagen!

Weil ich nun schon eine ganze Weile dampfe und mich in einigen Bereichen gut auskenne, habe ich auch immer wieder einmal die Gelegenheit, Einsteigern wertvolle Tipps zu geben. Wenn die dann zum Erfolg führen, ist auch das für mich ein Glücksmoment… oder wenn ich gar einen Raucher auf die Idee bringen konnte, es einmal mit dem Dampfen zu versuchen… und er schafft den Umstieg erfolgreich… ganz klar: Glücksmoment.

happyEigentlich erlebe ich solche Augenblicke immer und immer wieder. Denn ich bin echter Genuss-Dampfer. Ich genieße die Handlung, ich genieße den Geschmack und ich genieße auch die Wirkung des Nikotins. So ist eine „zelebrierte“ Tasse guten Kaffees in Verbindung mit einer frisch gewickelten Dampfe einfach ein kleines Fest für mich und ich fühle mich in solchen Momenten einfach sauwohl. Oder wenn ich mich in einer Pause bei der Gartenarbeit auf den kleinen Holzhocker setze und eine Dampfpause mache, während ich die Natur genieße… umschmeichelt von einigen meiner Katzen… dann sind das echte Glücksmomente, die ich mit dem Dampfen kröne.

 

Für mich ist das Dampfen keine Therapie… es ist eine Bereicherung, durch die ich nebenbei von der Geißel des Rauchens losgekommen bin, die ich genieße und durch die ich immer wieder Glücksmomente erleben darf.

Ach, einen schieb‘ ich noch nach… einen ganz wichtigen: Durch etliche Menschen, die ich durch das Dampfen kennenlernen durfte, erlebe ich auch immer wieder wirklich schöne Glücksmomente…

„So viele Dinger gab’s da nicht.“ – Falsch! Absoluter Blödsinn! Gab und gibt ne Menge!

So, nu‘s abba ma‘ juut… wird ja viel zu lang… das will doch keiner lesen… oder?

 


 

[1]: http://www.mered.de/dampferblogparade-2-gluecksmomente-teil-1-aufruf

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