Letzter Herzschlag am 20.07.

herzschlag_titelDie Dampfer-Szene steht alleine da!

Eine andere mögliche Unter-Überschrift wäre gewesen: „Nur Schnecken sind schneller.
Die Schnecken haben gewöhnlich eine Herzschlagfrequenz von ca. 100 Schlägen pro Minute. Wenn es jedoch Winter wird und dementsprechend kalt, verlangsamt sich dieser auf ungefähr einen Herzschlag pro Minute. So überleben sie die „Hunger- und Durststrecke“.

Was das jetzt mit der Dampfer-Szene zu tun hat? Nun, das ist ganz leicht erklärt:5n12
Es ist jetzt 5 NACH 12! Der Zug für präventive Aktionen zur Verhinderung einer Dampfer-Prohibition ist abgefahren. Die Türen schlossen sich schon vor über einem Jahr, als die TPD2 verabschiedet wurde und es wäre nur noch möglich gewesen, den Zug durch Betätigen der Notbremse vom Davonbrausen abzuhalten. Hat nicht geklappt. Nun ist also der Kampf gegen das drohende Ungemach zu einem Kampf gegen das eingetroffene Ungemach geworden. Die Gesetzentwürfe (Referentenentwürfe) sind uns bekannt… und wenn man sich diese genau anschaut, dann muss man leider erkennen, dass sie geeignet sind, das freie Dampfen wirklich auszumerzen. Was nun bliebe, wäre ein Vorgehen gegen die Gesetze selbst. Dazu müssen sie verabschiedet sein, aber das wird mit Sicherheit nach der Sommerpause ganz flott durchgewunken. Und das ist der Punkt, an welchem die Dampfer-Szene eine starke Organisation braucht, die zumindest koordinierend agiert, die Kräfte bündelt und dazu beiträgt, dass die Gesetze womöglich wieder kassiert werden. Und diese Bündelung müsste JETZT vorbereitet werden (so wie ein dunkles Netzwerk auch jetzt schon vorbereitet werden muss, um die Zeit, die der Gang durch die Instanzen benötigt, zu überbrücken).

Schaut man sich nun um, so muss man feststellen, dass es nur EINE Organisation gibt, die das eigentlich müsste leisten können. Theoretisch. Das wäre die IG-ED.
Nun ist es schon ein paar Wochen her, dass die Referentenentwürfe durchgesickert sind… eigentlich also ein Anlass für Dampfer, die mit Leib und Seele dabei sind und die Interessen aller Dampfer vertreten möchten, dass die Herzfrequenz dramatisch nach Oben geht. Und das müsste sich in Aktionen (nicht in blindem Aktionismus… das bringt nix) zeigen. Logisch, dass solche Aktionen wohl durchdacht und organisiert sein müssen, aber man muss dafür auch die entsprechenden Kreise ins Boot holen und auch die Szene darüber informieren, dass man an verschiedenen Plänen arbeitet.

Aber was ist passiert? Nun, der „Herzschlag“ der IG-ED liegt bei 1 bis 3 Schlägen pro Monat. Das letzten pulsePumpgeräusch datiert vom 20.07.2015. Seit dem… waaaarteeeen wiiiiir auuuuuf deeeeen nääääächsteeeeen Herzschlaaaaaaaaaaaaag…
Bin gespannt, wann er kommt… und ob da wieder eine Streetworking-Aktion oder ein Brief an irgend einen Politiker bekannt gegeben wird.

 

 

Man kann aus der Tatsache, dass absolut kein Laut aus den Hallen der IG zu vernehmen ist, entweder schließen, dass sie gar nichts mitbekommen haben, dass sie nichts tun, dass es ihnen vielleicht egal ist oder sie kapituliert haben…
…oder dass sie so intensiv arbeiten, so dass sie völlig vergessen, das auch mal transparent zu machen. Letzteres kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Das war vor gut eineinhalb Jahren, als ich Mitglied wurde, so… und diesbezügliche Kritik wurde da auch ausgesprochen ungern angenommen und es wurde sehr harsch reagiert. Und das nicht nur gegenüber Außenstehenden, sondern auch gegenüber Mitgliedern. Ich erinnere mich, dass damals Mat Birdy in seinen Dampfnachrichten bemängelte [1], [2], es tue sich zu wenig… und ich erinnere mich gut daran, wie er (selbst gerade erst Mitglied geworden) intern zerfleischt wurde. Ich war ihm seinerzeit zur Seite gesprungen und habe auch Stimmen von Außerhalb verteidigt, die den Eindruck der Untätigkeit (die ja faktisch gar nicht vorhanden war… es wurde nur nichts von der Arbeit kommuniziert) wiedergaben. Auch ich wurde damals recht energisch – teilweise sogar recht unflätig – zurechtgewiesen und (das ist so eine Tour, auf die ich ja unheimlich stehe) darauf hingewiesen, erst einmal selbst etwas zu machen, bevor ich (und das auch noch als Nestbeschmutzer… wobei ich nur intern gesprochen hatte… verstehe ich bis heute nicht…) da Kritik an denen übe, die schon ach so viel für die Dampferei getan haben.
Damals war ich drauf und dran, auszutreten und wollte nur noch meinen Jahresbeitrag absitzen.

Dann aber verbesserte sich die Lage und es wurde wohl erkannt, dass man – wenn man Erfolg haben will und durch Anerkennung der Arbeit an mehr Mitglieder kommen möchte – dies auch offensiv öffentlich vorantreiben muss, in dem man die Arbeit einfach deutlich sichtbarer darstellt. Das war der Zeitpunkt, an dem ich mich von den Austrittsgedanken verabschiedete und mit dafür sorgte, dass die IG-ED in Zusammenarbeit mit dem DAMPFERmagazin eine weiter öffentliche Plattform zur Selbstdarstellung erhielt. Wir hatten als Magazin selbst nichts davon (das Magazin hätten wir auch ohne Beiträge von oder für die IG-ED immer voll bekommen und auch die Zeit, die für das Erstellen von Werbung oder Bildern und Layout aufgewendet wurde, hätten wir sicher anders nutzen können), außer das gute Gefühl etwas für die EINZIGE Organisation zu tun, die zumindest in der Lage sein sollte, die Interessen der Dampfer wirklich zu vertreten. So traten auch viele Mitarbeiter der Redaktion in den Verein ein, um so mitzuhelfen,diesen erfolgreich zu machen.

Aufgrund dieser Entwicklung kann ich mir kaum vorstellen, dass sie nun wieder vergessen haben, dass sie ihre Aktion auch sichtbar machen müssen, selbst wenn sie noch mitten drin stecken. Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass eben gar nichts gemacht wird. Verschlafen? Kapituliert? Ich weiß es nicht, denn mittlerweile bin ich kein Mitglied mehr. Die Hintergründe kann man sich zurechtreimen, wenn man mal nach Lampukistan schaut. Und wer lampukisch informiert ist, wundert sich auch nicht, wenn er auch im Magazin nichts mehr von der IG-ED liest. Dieses Haus wurde von der IG-ED eingerissen… na, wer nicht will, der hat schon…

Damit haben sie sich Ressourcen zerstört… und in den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, das scheint ne Serie zu werden. Wenn man sich die Selbstzerfleischung auf Facebook in der Dialog-Gruppe anschaut, bei der ein ebenfalls selbstlos und arbeitsreich unterstützender Dampferstammtisch wegen seines Logos kritisiert wurde und etliche Mitglieder des Stammtischs quasi vergrault wurden, scheint fraglich, ob von da noch Unterstützung kommen wird. Na ja, wer nicht will, der hat schon…
…war er nicht hat sind ausreichend Mitglieder. Allein diese beiden „Eklats“ haben zu zahlreichen Austritten geführt und sehr oft werden neue Mitglieder da inzwischen so empfangen, dass sie die Drehtür nutzen… und die sind dann so schnell raus, wie sie drin waren (wobei das ja bei vielen sogar recht lange gedauert hat, dass sie sich überhaupt zum Betreten durchgerungen haben… auch das würde mir persönlich zu Denken geben).

So stehen wir, die Dampfer-Szene, jetzt ganz schön blöd da! Es gibt wohl keine Organisation, die die Aufgabe der Koordination übernehmen könnte. Die wenigen Ansätze, die es dazu gab, wurden in schönster kohlmärkelscher Art torpediert. DIG EFVI wäre so ein Kandidat gewesen. So, wie ich das Konzept verstanden hatte, war das ganze als eine Art deutscher „Dachverband“ geplant, der sowohl die IG-ED als auch andere Organisationen (Foren, Gruppen, Händler, vielleicht das Magazin und andere Medien aus dem Dampferbereich) in ein Boot bekommen wollte, um im Ernstfall (der ja jetzt eingetreten ist) mit vereinten Kräften schlagkräftig etwas zu tun. Schade, dass die Sache kaputt gekloppt wurde. Ich würde mich da auf jeden Fall unterstützend (nur unterstützend) beteiligen. Vor allem, weil da sicher auch nicht der Handel ausgeschlossen werden würde, der ja beim ersten deutschsprachigen Verein immer noch als eine Art „Antichrist“ gesehen wird, mit dem man besser nichts zu tun hat. Ist prima, mit „weißer Weste“ zu verrecken… nur… die wird spätestens dann doch noch dreckig, wenn der Sargdeckel verrottet ist.

devilDEN kann ich mir jetzt echt nicht verklemmen (ich weiß ist böse, aber ich kann nicht anders)…
DIG EFVI müsste wiederbelebt werden und dann müssten alle diejenigen, die vom ersten deutschsprachigen Verein vergrault wurden oder sich das aus genannten Gründen erst gar nicht angetan haben, gleichzeitig zur Gründung eintreten… dann hätte die neue Organisation auf einen Streich gleich viel mehr Mitglieder als eine andere Organisation…

rofl

Ok… das war jetzt böse. Wobei… die Idee ist gar nicht so schlecht…

Na, dieser Artikel wird sicher für ganz böses Blut sorgen, aber das geht mir gepflegt am Arsche vorbei. Schaden kann ich der Organisation damit nicht mehr, als sie sich eh selbst schadet… und am Handeln hindere ich sie ja auch nicht, denn es wird ja offensichtlich nichts getan. Dabei gäbe es so viele Möglichkeiten, jetzt schon etwas zu tun und zu organisieren. Gerade JETZT! Man könnte die Abgeordneten wieder über eine konzertierte Aktion anschreiben, man könnte Kundgebungen und Demonstrationen organisieren, die die Öffentlichkeit über die Regulierung informieren, man könnte die sozialen Netzwerke durcheinanderwirbeln und da massiv aufmerksam machen, dass es jetzt nötig ist, zu handeln… auch Twitter war immer ein probates Mittel… intern (Dampferkreise) wie auch extern. Man könnte versuchen – gerade auch aufgrund der dunklen Wolken – einmal über zweihundert Mitglieder zu vereinen… man könnte den Weg für eine Klage vorbereiten und sich (auch jetzt schon öffentlich) Gedanken über eine Finanzierung machen (wo man dann den Handeln natürlich nicht ausschließen kann). Aber es passiert nichts… wir waaaaarteeeeeen auuuuuf deeeeen näääächsteeeeeen Heeeeeerzschlaaaaaag…

Ob sie noch aus dem Winterschlaf aufwachen (hey, es ist Sommer) oder ob sich doch noch eine andere Organisation findet? Wäre zu hoffen, sonst sehe ich schwarz!


[1]: A004 Rückschau Januar 2014 / Dampfnachrichten

[2]: A005 Rückschau Februar 2014

 

0 thoughts on “Letzter Herzschlag am 20.07.

  1. Zitat des Verfassers

    „Na… das Kapitel ist beendet. Macht Euch keine Sorgen, dass ich nachtrete… von mir werdet Ihr dahingehen nichts vernehmen.“

  2. Das ganze kommt mir leider sehr bekannt vor, auch wenn ich noch nie Mitglied im IG-eD war.
    Ich habe jedoch die Anfänge miterlebt, da wurde in einem Forum geschrien wir müssen erstmal eine Webseite haben bevor wir anfangen können aber alle Angebote eine zu erstellen wurden Ignoriert.
    Jegliche Kritik von aussen wurde damit abgeschmettert dann geründe doch einen eigenen Verein wenn du es besser kannst, dann wurde eben Pro Dampf gegründet aber auch das war verkehrt…
    Inzwischen bin ich Händler aber ich hätte mich gefreut wenn es Efvi es geschafft hätte aber man duldet keine anscheinend keine Konkurenz in dem Bereich.

  3. Ich stimme dir zu 100% zu, da gibt es gar nichts zu beschönigen, selbst in der FB Gruppe „Dialog“ habe ich es nicht lange ausgehalten und mich nach wenigen Wochen Kopfschüttelnd und still verabschiedet!!

    Ein Dialog fand dort nur in den ersten Tagen statt und anschließend gab es immer das selbe : Vorwürfe man tue nichts und Selbst Beweihräucherung was man doch alles schon gemacht hätte!
    Dabei spielt es keine Rolle ob man selbst etwas Versucht hat, nein einzig die Mitgliedschaft scheint eine Befähigung dazu zu sein etwas getan zu haben oder tun zu wollen!
    Durch die Dialog Gruppe wollte ICH mich annähern und lernen und Mitglied werden, ich habe mich genähert wurde abgewiesen und habe gelernt und wurde kein Mitglied

  4. Pepe, du weißt, dass die IG-ED nichts veröffentlicht, solange es nicht einigermaßen Hand und Fuß hat. Insofern könnte es ja sein, dass der aktuelle Herzschlag außerhalb des Schneckenhauses einfach schlechter zu messen ist als innerhalb, um mal im Bild zu bleiben.

    Was deine Beiträge hier angeht, würde ich mich freuen, wenn du nicht nur die IG-ED ansprechen würdest, sondern *alle*: Dampfer, Foren, Boards, Magazine… Ob nicht die Grabenkämpfe untereinander mit der Bezeichnung kontraproduktiv nur sehr schwach beschrieben sind. Ob es nicht möglich sein kann, in der Sache zusammenzuhalten, auch wenn einem die eine oder andere Nase im „anderen Verein“ nicht passt.

    Kurz, ob es nicht langsam an der Zeit ist, auch mal Missverständnisse und auch zugegebene Ausrutscher zu vergessen, sich wieder die Hand zu reichen und gemeinsam zu versuchen, das Dampfen in seiner heutigen Form zu retten, soweit das unter den gegebenen Bedingungen möglich ist.

    Und was darüber hinaus noch geht, werden wir uns wirklich erst dann ausdenken können, wenn es eben nicht nur Referentenentwürfe, sondern Gesetze gibt.

  5. Vermutlich war es immer ein Wunschdenken, „gemeinsam“ etwas erreichen zu können. Vollkommen realistisch betrachtet scheiterte dieses Vorhaben bereits am Drang, „das Richtige“ tun zu wollen. Wer nun so tut, als ob er wüsste, was „das Richtige“ ist – allen anderen dieses Wissen jedoch vorenthält – punktet leider nur mit Intransparenz und Alleinstellungsanspruch. In Zeiten, in denen selbst Geheimbünde entmystifiziert werden, sollte man sich meiner Meinung nach nicht darin hervortun, die Erwartungshaltung der Menschen, die man erreichen will, durch Nichts-Tun zu enttäuschen.

  6. Na wer sagt’s denn. Habe ja auch nicht nachgetreten.

    Mir drängt sich nur der Verdacht auf, dass mir von dem feinen Herrn Pressesprecher nach meinem Abgang aus dem Verein jegliche kritische Äußerung als solches ausgelegt wird. Das ist allerdings sein eigenes Problem, für das man sich auch professionelle Hilfe holen kann.

    Oder darf ich nun – nach meinem Austritt – nicht mehr nachfragen, was denn getan wird… eventuell auch in meiner etwas penetranten Art? Ist das dann „Nachtreten“?

    Die IG-ED wäre gut beraten, das einfach mal als das zu sehen, was es ist. Eine Stimme aus der Szene außerhalb des Vereins. Ich bin ja nicht alleine mit dem Eindruck, es herrsche Stillstand. Vielleicht sollten sie einfach einmal auf das „Schallen aus der Szene“ lauschen und nachdenken, ob sich nicht etwas verbessern ließe.

    Ich z.B. würde sicher auch nicht mit halbfertigen oder unausgegorenen Plänen an die Öffentlichkeit gehen (diese Kommentare hätte man sich auch sparen können)… aber ich würde die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, dass was in Arbeit ist. Das kann man sogar so geschickt anstellen, dass man die Zielgruppe so richtig neugierig macht, was denn nun kommt. Und das schön weiter kitzeln… und schließlich – wenn die Aktion reif ist – damit rausrücken. Dann stehen die „hungrigen Neugierigen“ vor der Tür und stürmen das „Gebäude“. SO kann man sich das Interesse und die Unterstützung der Menschen holen. Ich weiß, dass es Mitglieder in der IG-ED gibt, die sich in dem Metier noch deutlich besser auskennen (ich bin da Laie, der ein wenig „Verkaufsstrategie“ von seiner Frau abgeschaut hat), weil sie das beruflich machen. Kommen die da immer noch nicht zu Wort… bzw. wird deren Initiative noch immer geflissentlich überhört? Das wäre Ressourcenverschwendung!

    Letztlich war mein Artikel nur ein „Ist wer zu Hause?“
    Daran könnte man nämlich zweifeln, wenn aus einem Haus nach Einbruch der Dunkelheit kein Lichschimmer dringt und man auch gar keine Geräusche hören kann…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Bitte dazu die Datenschutzerklärung beachten.