Oje, nun ist es passiert! A Billion Lives ist „geleakt“… also bei YouTube (und sicher noch an anderen Stellen) jetzt für jeden – sogar in deutscher Sprache – download- oder streambar… nun geht die Welt unter… scheiß „Community“.
Jau… der Film kann nun wohl hier und da heruntergeladen oder angeschaut werden, ohne dass es was kostet. Das ist aber für „A Billion Lives“ jetzt kein Einzelschicksal, sondern widerfährt so ziemlich jeder Produktion. Also nix besonderes. Passiert halt. Ist ja auch nicht so, dass der Film nun vor seiner Uraufführung ins Netz gerutscht ist… der ist ja schon ne Weile zu sehen gewesen.
Ihn nun als „verbrannt“ zu bezeichnen, ist ziemlich übertrieben, denn wenn sich bis jetzt kein größerer Verleih gefunden hat, der ihn irgendwo spielen will, dann ist anzunehmen, dass das auch in den nächsten Monaten nicht geschehen wäre.
Ist halt ne Nischen-Thematik… sowas bekommt man nicht einfach in die großen Kinos.
Der Vertrieb über Ei-Tuhns und andere Bezahl-Streaming-Dienste ist ja ein Mittel, einen Teil der Kosten irgendwie wieder reinzubekommen (allerdings werden so auch wieder nicht wenige Interessierte ausgesperrt, die sich dem angebissenen Apfel oder irgendwelchen DRM-Mechanismen auf der eigenen Kiste verweigern… aus gutem Grund). Und nur weil er jetzt bei Du-Röhre und sonstewo im Netz herumschwirrt, bedeutet das mitnichten, dass er bei den kostenpflichtigen Bezahlplattformen nun nicht mehr konsumiert wird. Wer sowas behauptet, lebt in einer Scheinwelt.
Klar kann man jetzt über die „Dampfer-Community“ schimpfen… wenn man denn an diese Märchengestalt glaubt. Schon seit Jahren verwende ich bewusst diesen Begriff nicht, denn es gibt KEINE „Dampfer-Community“ als „große Gemeinschaft“. Was Dampfer gemein haben, ist die Tatsache, dass sie dampfen… ansonsten gibt es aber keine Gemeinschaft… und „Community“ heißt nunmal „Gemeinschaft“. Was es gibt, ist eine „Dampfer-Szene“… wobei die auch nicht alle umfasst, die dampfen, sondern diejenigen, die sich irgendwie intensiver mit dem Dampfen befassen, das Dampfen vielleicht für sich als Hobby oder weiteres Steckenpferd entdeckt haben, sich eingehender informieren… etc. … etc.
Innerhalb dieser Szene gibt es dann sicher auch „Communitys“… also Gruppierungen mit mehreren gemeinsamen Interessen, die in irgendeiner Art und Weise „zusammenhalten“… aber DIE „Dampfer-Community“ ist Weihnachtsmann und Osterhase zusammen. Einbildung und Realität sind nicht unbedingt deckungsgleich.
Wenn ich lese, Blogger oder Vlogger müssten ja von irgendetwas leben, dann kann ich dem auch nur zustimmen. Aber ein Blogger muss nicht von seinem Blog leben… Blogger ist kein Beruf, auch wenn es vielleicht heutzutage hier und da so aussehen mag. Mit einem Blog kann man nicht genug verdienen, um davon wirklich zu leben (wenn irgendwelche Modepüppchen als „Bloggerinnen“ dargestellt werden, die damit Zigtausende verdienen, dann hat das mit Bloggen nichts zu tun… das sind Werbeportale oder Außenstellen von Konzernen… und die „Blogger“ das sind deren „Angestellte“). Wer von seinem Blog „leben“ muss, der hat was verkehrt gemacht.
Nicht einmal eine Kostendämpfung durch Einnahmen funktioniert dauerhaft und zuverlässig (es gibt WIRKLICHE Blogger, die schon ewig im Netz sind, hervorragende Themen vorzüglich aufbereiten und es trotzdem nicht auf Dauer schaffen, zumindest Einnahmen zur Kostendämpfung zu generieren, ohne sich dabei zu prostituieren).
Wer also mit der Wirtschaft dicke ist, so dass er davon leben kann, der gibt ein großes Stück Freiheit auf. Man ist dann halt abhängig… und man muss damit leben, dass andere ab und zu darauf hinweisen, wenn sie nicht den Mumm aufbringen es selbst zuzugeben.
Händler und Hersteller hingegen, die MÜSSEN Geld verdienen. Das ist legitim und richtig. Und sie müssen (das ist in jeder Branche so) um ihren Profit und teilweise um ihre Existenz kämpfen. Auch das ist normal und nicht verwerflich.
Es gibt sogar Händler und Hersteller, die nicht vergessen haben, woher sie kommen und wem sie (unter Umständen) ihren Erfolg und damit ihre Lebensgrundlage verdanken und auch ein wenig von ihrem Erfolg an die Szene auf irgendeine Weise zurückgeben.
Das ist keine Verpflichtung und sollte auch nicht als Maßstab gelten… ist aber hervorzuheben. Anzuprangern ist hingegen das Vortäuschen, es ginge Wirtschaftsakteuren, die nur und ausschließlich auf den Profit bedacht sind, um das Wohl der Kundschaft. Das zu glauben, ist ausgesprochen naiv.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es im Dampfer-Bereich durchaus Hersteller und Händler gibt, denen man ihr Engagement und ihre Innovationskraft durch das Kaufen danken sollte. Der Großteil des Equipments, das ich habe, stammt von solchen Herstellern und Händlern aus Deutschland, der EU und den Philippinen… und ich habe da nicht wenig Kohle gelassen. Vorteil dabei war, dass ich die Produkte objektiv begutachten konnte. Wenn mal Scheiße dabei war, dann konnte ich das so sagen… weil ich mir den Mist selbst gekauft habe. Mir sitzt auch kein Konzern im Nacken, der meint, mir meine Artikel diktieren zu müssen.
Wenn ich positiv über einen Wirtschaftsteilnehmer schreibe, dann tue ich das, weil ich der Meinung bin, dass es positives zu berichten gibt… und nicht als „Gefallen“ oder aus einer Verpflichtung heraus.
Klar hab ich auch Chinaware im Haus… meistens ist der Kram bei mir eingeflogen, nachdem ich ne ordentliche Stange Geld für das Original hingelegt habe… weil ich einfach neugierig war, was denn die Kopie vom Original unterscheidet.
Und wer zu dämlich zum Lesen ist, der sollte einfach aufhören, immer wieder zu behaupten, ich würde mich hinter einer vermeintlichen Anonymität verstecken. Ich verweise nur noch einmal auf mein Impressum und auf einen Artikel, den ich zu diesem Thema schon verfasst habe. Falls ein ehemaliger U‘Offzier das mal mit einem ehemaligen Polizei‘Offzier persönlich und von Angesicht zu Angesicht diskutieren möchte (sofern er die Nerven hat und den Mut aufbringt)… es ist bekannt, wie ich heiße und wo mein Haus wohnt.
BTW: Auch ein bestimmter Brotspezialist kommt seiner Impressumspflicht nach… also nix mit „weil das Internet alle anderen so schön anonymisiert„… sondern: Zu dämlich zum Lesen.
Ach… einen zum Nachdenken hab‘ ich noch: Wenn man die Sache mit dem veröffentlichten Film so beschissen findet, dann wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, keinen großen Artikel darüber zu schreiben… nun hat aber dadurch die illegale Verbreitung des Werkes eine noch größere Aufmerksamkeit in einer noch breiteren Öffentlichkeit gewonnen. Vielleicht sehnte sich die klickgeile allwissende Müllhalde™ aber auch nur nach ein paar Sekunden „Fame“… 😉 😀
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