3,2 oder 2,0 oder 1,5?

Das Deutsche Ärzteblatt schrieb heute

Suchtbericht: Deutschland hat ein Alkohol- und Tabakproblem (arch)

In dem Artikel wird in erster Linie der Alkoholmissbrauch thematisiert. Und das Rauchen. Ja und natürlich… darf nicht fehlen… das Dampfen.

Der Artikel nimmt Bezug auf das aktuelle DHS Jahrbuch Sucht 2025. Und ziemlich am Ende des Artikels wird die Geschäftsführerin der DHS zitiert und es wird von 3,2% Minderjährigen geredet, die Pfrunzeln konsumieren würden.

Da war ich doch etwas irritiert, weil die Zahlen der DEBRA Studie (welche die einzige halbwegs verlässliche Quelle für Zahlen ist) bei 1,5% liegen. Hmmm… also doch mal in das Schmierpapier gucken.

Und da findet man auf der Seite 57 folgendes:

Im Jahr 2024 nutzten laut DEBRA-Studie 2,0 % der Personen ab einem Alter von 14 Jahren aktuell eine E-Zigarette und 1,2 % einen Tabakerhitzer.

Aha? Dann gibt es noch eine „andere“ DEBRA-Studie? Eine mit 2,0 statt mit 1,5%? Und eine, die auch über die Tabakerhitzernutzung durch Minderjährige Auskunft gibt? Boah, die kenne ich noch gar nicht.

Seltsam!

Auf Seite 76 findet man dann die Tabelle 7 „Daten zur Nutzung verwandter Nikotin- und Tabakprodukte bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“.

Und da habe sie dann wieder auf die mir bekannte DEBRA-Studie zurückgegriffen… und da steht, dass 1,5% der 14-17-Jährigen dampfen.

Ja was denn nun? 3,2% laut DHS? 2,0 laut Jahrbuch Seite 57? Oder 1,5% laut DEBRA-Studie (auf welche sich alle Zahlen stützen)?

Die wissen auch nicht, was sie wollen.

Aber selbst die 3,2% (diese Zahl findet man bei DEBRA seit 2016 nicht ein einziges Mal) wären trotzdem kein Grund zur Panik, zumal die gesundheitlichen Auswirkungen des Dampfens zu vernachlässigen sind. 3,2% sind jetzt kein Drama. Viel dramatischer sind die 10-15% der Minderjährigen, die regelmäßig(!) Alkohol konsumieren.

Ein Kommentar

  1. Gegen den Alkoholmissbauch hat der Staat doch ein ganz einfaches Mittel bei der Hand!
    Wir Pfrunzler freuen uns doch täglich über die Lenkungssteuer, die uns vor den (vermuteten / unterstellten) Gesundheitsgefahren schützen soll und den Staat aus den Schulden holen soll.
    Also ganz einfach die gleiche Steuer auf Reinalkohol erheben, das bringt sogar richtig Geld und entlastet nachweislich (!!) das Gesundheitssystem.
    Mal rechnen: eine billige Flasche Wodka mit 700 ml und 40 Vol% Alkohol ist derzeit ab knapp 10 € zu haben. Damit können sich 2 – 4 Jugendliche heftig besaufen.
    700 ml * 0,4 = 280 ml Alkohol
    280 ml * 0,26 € = 72,80 € Lenkungssteuer, das ist den Jugendlichen schon zu teuer!
    72,80 € * 1,19 = 86,63 € da wir ja auch auf Steuern Mehrwertsteuer zahlen dürfen
    10 € + 86,63 € = Massiver Volksaufstand mindestens mit verprügelten Politikern, aber die Jugendlichen sind vor Alkoholmissbrauch geschützt!
    Darauf jetzt einen Joint oder eine Line (beides steuerfrei!), um den erfolgreichen Jugendschutz zu feiern.

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