Es gibt einen Kommentar zum Artikel DKFZ – Zu*rück*ru*dern? , auf den ich gerne hier – in Form eines Kommentar-Artikels – eingehen möchte. Für den Kommentarbereich würde es schon ein wenig zu lang und da werden Punkte berührt, die sicher von allgemeinen Interesse sein könnten.
„[…]Damit E-Zigaretten für die Gesellschaft einen größeren Nutzen als Schaden entwickeln, ist eine wirksame Regulierung notwendig, die den E-Zigaretten-Konsum insbesondere für junge Nichtraucher unattraktiv und für Raucher als weniger schädliche Alternative zu Zigaretten und als Mittel zum Rauchstopp attraktiv macht.[…]“
Der Meinung bin ich auch – und mit mir nahezu alle Dampfer.
Die Frage von Elmaba („Ja, um Gottes Willen, was wollt Ihr denn da noch weiter regulieren???„) ist durchaus berechtigt, denn es wurde ja schon ordentlich reguliert. Das, was da jetzt noch „nachgefordert“ wird, wären neue, zusätzliche Regelungen. Das Jugendschutzgesetz sollte eigentlich als Mittel ausreichen, um die Dampferei von den Kindern und Jugendlichen fernzuhalten. Ist ja alles schon geregelt. Sogar für Produkte, die kein Nikotin enthalten. Wie also „unattraktiv“ machen?
Gesetzlich wird es da schon schwierig.
Schockbilder à la Tabakprodukte? Hält das Jugendliche vom Dampfen ab? Vielleicht. Aber wie sollen die denn Aussehen? Eine Dampferlunge ist ebenso unspektakulär, wie eine Raucherlunge… müsste man dann schon (vielleicht dunkelblau) ebenso wie die „Raucherlunge“ einfärben, damit „Drama“ aufkommt. Aber dieses Bild wäre dann – neben der Verfälschung durch Einfärben – eine einzige Lüge, denn es gibt keine „Dampferlunge“ (also vergleichbar mit der „Raucherlunge“). Und „Dampfer-Beine“, „verfaulte Dampfer-Zähne“… auch nix. Schockbilder (so man sie denn für ein geeignetes Mittel der Abschreckung hält)… das wird wohl nichts werden.
Blieben nur und ausschließlich Aufklärungs-Campagnen. Sowas wird aber nicht gesetzlich festgelegt, sondern wäre Aufgabe der für die gesundheitliche Aufklärung zuständigen Stellen. Wie sie den Jugendlichen dann aber (ohne zu lügen) erläutern wollen, weshalb das Dampfen für sie ne ganz schlimme Sache wäre, die sie lieber gar nicht ausprobieren sollten, wäre deren Problem. Auch da sehe ich eher schwarz. Kann eigentlich nur und ausschließlich um den Habitus gehen. Egal! Ist jedenfalls nix für eine gesetzliche Regelung.
„für Raucher als weniger schädliche Alternative zu Zigaretten und als Mittel zum Rauchstopp attraktiv macht“
Dass Raucher das nicht glauben, ist definitiv nicht die Schuld der Dampfer-Szene oder der „Dampfer-Aktivisten“. Die Suppe haben sie sich selbst eingebrockt… nämlich dadurch, dass immer Schreckgespenster ohne seriöse wissenschaftliche Grundlage ausgedacht und in die Öffentlichkeit gebracht wurden. Nicht ohne Grund halten sehr viele Raucher das Dampfen inzwischen für gefährlicher oder zumindest genau so gefährlich, wie das Tabakrauchen.
Auch hier ginge es eigentlich nur um Öffentlichkeitsarbeit, die diejenigen, die den Mist verzapft haben, leisten müssten. Auch wieder nichts für ein Gesetz.
Die einzig denkbare gesetzliche Regelung, um diesen Punkt zu erreichen wäre, das Dampfen durch gesetzliche Bevorzugung (gegenüber dem Rauchen) attraktiver zu machen. Stattdessen wird aber (gerade und genau im letzten Absatz… dem Fazit) ein generelles Werbeverbot und die Aufnahme in Nichtraucherschutzgesetze gefordert (obwohl es dafür keine haltbare Begründung gibt). Und über deftige Steuern wird auch ganz konkret nachgedacht. Sieht so „attraktiv machen“ aus?
Auch dass E-Dampfen „Rauchern nicht bedenkenlos empfohlen werden können“ findet man in dem „Fazit“ des anderen Artikels. Ja was denn nun? Fördern und attraktiv machen… aber nicht bedenkenlos empfehlen?
Das, was die TPD2 ausmacht, ist in nationales Recht geflossen. Deutschland war da noch recht „sparsam“ (hat aber Hintertüren eingebaut), viel weniger an Regulierung geht nicht, wenn man die Richtlinie nicht unterlaufen möchte (was man auch nicht darf). Es müsste also bei der Richtlinie angesetzt werden. Das aber ist ein kaum zu erreichendes Ziel. Die Fehler wurden seinerzeit auf europäischer Ebene gemacht… und die Geister, die da gerufen wurden, werden wir wohl nicht mehr los.
Es wäre heute kaum notwendig, die Attraktivität des Dampfens für Raucher zu fördern… das war ja ganz von selbst schon im Gange… solange, bis durch Meinungsbeeinflussung und Gesetzgebung diesem Erfolgskurs ein Ende gesetzt wurde.
Produktsicherheit war kein Argument dafür, die TPD2 mit dem E-Dampfgerät zu bestücken. Dafür hätte es andere Orte geben können… und dafür gibt es auch in Deutschland schon Gesetze, in welche dieses hätte einfließen können, bzw. wo es längst enthalten ist (wenn es nicht um spezifische Faktoren von E-Dampfgeräten geht).
Was das „immer druff“ anbelangt… ich denke nicht, dass dies der Grund dafür ist, dass sich die Verantwortlichen einem Dialog mit den Betroffenen verweigern.
Die Verweigerungshaltung wird schon seit Jahren konsequent eingehalten. Anfangs lief es darauf hinaus, dass bestimmte Leute und Organisationen nicht als Gesprächspartner auf Augenhöhe betrachtet wurden… später kam dann das angeführte Schein-Argument „immer druff“ dazu. Wenn sich aber die (ich bleibe dabei) Gegner des Dampfens konsequent der Lüge oder der Manipulation bedienen, dann muss dem widersprochen werden. Bliebe alles, was an Mist verbreitet wird, unkommentiert und unwidersprochen öffentlich stehen, dann wäre es noch mehr Arbeit, das Dampfen „attraktiv zu machen“. Schaut man sich die beiden Artikel an, auf die sich der Beitrag bezogen hat, dann findet man da ein paar schäbige Prozent, die nicht ganz so negativ klingen… diese werden aber vom Löwenanteil der manipulativen Angstmacherei quasi konsumiert. Soll das nun so stehenbleiben? Soll es sich in den Köpfen der Öffentlichkeit festsetzen (die Dampfer widersprechen ja nicht mal)? Sollen wir das wirklich so stehen lassen, nur damit man sich irgendwann dazu herablässt, mit uns in Dialog zu treten?
Für das „Leisetreten“ und „Stillhalten“ sind andere zuständig. Die behaupten auch gerne, sie hätten mit ihrer Vorgehensweise schon viel für das Dampfen erreicht… treffender wäre da aber eher, sie haben viel für ihren wirtschaftlichen Vorteil erreicht.
Die Forderung, nicht dagegenzuhalten, mag aus einem Blickwinkel also durchaus sinnvoll erscheinen. Aus einem anderen Blickwinkel klingt es eher wie „der Klügere gibt nach“… was auch positiv besetzt sein mag… aber nur, weil der Satz nie zuende geführt wird… der ginge nämlich so weiter: „…und ist der Verlierer.“
Schreibe einen Kommentar