Vorweg ein Hinweis: Ich bin total begeistert von diesem Akkuträger. Deshalb wird es schwierig mit der absoluten Objektivität. Aber ich bin da nicht alleine, wenn man mal die Videos von Navy Lifeguard, Obi und Todd betrachtet… sondern in guter Gesellschaft.
Nun aber zum Review!
Der Mk1 ist ein mechanischer Akkuträger für Akkus im Format 18650, 18500 mit Kick und 18350. Die Ausführung für 18350er unterscheidet sich aber von der Version für 18650er Akkus (bzw. 18500er mit Kick) lediglich durch die Länge der Tube. Der Mk1 im 18650er-Format hat in der Standard-Ausführung eine Länge von 106 mm und einen Durchmesser von 22 mm, der 18350er ist 73 mm kurz. Bei Verwendung der Short-Topcap wird er in beiden Ausführungen noch einige Millimeter kürzer. Es gibt außerdem noch eine Stufen-Topcap, die vor allem bei Verwendung von Tröpflern zum Einsatz kommen soll.
Vom Funktionsprinzip her sind die Topcaps jedoch alle gleich. Die Topcap besteht aus schadstoff-freiem Ecobrass (also Messing), ebenso der einstellbare Pluspol des 510er-Verdampferanschlusses. Es handelt sich dabei um eine Messing-Schraube mit großem Sechskant-Kopf (8er), die in einen Delrin-Einsatz mit Gewinde eingepresst ist. Zum 510er-Gewinde hin ist über den Messing-Pin ein O-Ring gelegt, der ein Eindringen von auslaufenden Liquid ins Innere des Akkuträgers verhindert. Der Delrin-Isolator kann inklusive des Pluspols verstellt werden, um so den 510er Anschluss auf den jeweiligen Verdampfer einzustellen. Eine spaltfreie Montage sollte damit bei keinem Verdampfer ein Problem sein.
Wenn man nun die Standard-Topcap betrachtet, stellt man fest, das diese erst in der unteren Hälfte des schmaleren Bereichs ein Gewinde aufweist. Gleichzeitig ist das Gewinde in der Tube ebenfalls ein Stück von der Oberkante entfernt nach innen versetzt geschnitten. Dadurch wird das schlankere untere Ende der Topcap im Inneren der Tube versenkt, wenn man sie aufschraubt. Das gilt im übrigen auch für die Tastereinheit. Beide Elemente sind, ebenso wie der Rand der Tube angefast, so dass sich optisch eine kleine Einkerbung ergibt, die jedoch als Design-Element wirkt. Durch diese versenkte Montage ist es nun möglich, den Akkuträger auf verschiedene Akkulängen anzupassen, ohne dass Gewindegänge sichtbar werden und das bei weiterhin gefälliger Optik. Diese Methode der Einstellung auf die Akkulänge ist optimal. Wenn ich an die Tobsuchtsanfälle denke, die ich bei anderen AT teilweise bekomme. Ein Beispiel ist der Panzer Mod. Ohne eine nachträglich eingebaute recht stramme Feder unter der Pluspol-Schraube kann der einen schon in den Wahnsinn treiben. Ständig schraubt man diese beim Zuschrauben durch den sich mitdrehenden Akku wieder rein, es rappelt und der Kontakt ist nicht wirklich gut.
Ein paar Worte zu den Gewinden: Die laufen wie geschmiert. Und das ist vom Schraub-Gefühl beinahe wörtlich zu nehmen. Selbstverständlich sind sie nicht geschmiert, aber sie laufen extrem glatt, kratzfrei, beinahe „schmatzend“ (das trifft es irgendwie). Sie sind wirklich absolut perfekt ausgeführt.Gewinde dieser Qualität habe ich noch bei keinem Akkuträger erleben dürfen, nicht einmal bei recht teuren. Auch das 510er Gewinde für den Verdampfer-Anschluss ist in gleicher Qualität ausgeführt.
Dem Akkuträger liegt ein Tütchen mit Ersatzteilen und Zubehör bei. Dazu gehört ein zusätzlicher Delrin-Isolator mit Pluspol-Pin und O-Ring, bei dem die Sechskant-Mutter flacher ausgeführt ist. Damit lassen sich sehr gut auch Akkus mit PCB verwenden, ohne dass die Kerben an Topcap und Schalter zu groß werden müssen. Außerdem liegen noch zwei weitere Ersatz-O-Ringe für den Pluspol bei.
Nun zum absoluten Highlight des Mk1… und das ist der Taster.
Ich habe schon sehr viele verschiedene mechanische Akkuträger mit den verschiedensten Tastern in den Händen gehabt, aber noch nie einen, der einen so hervorragenden Taster hat, wie der Mk1. Dass auch das Gewinde der Tastereinheit von extrem hoher Qualität ist, habe ich ja bereits erwähnt. Der Taster selbst vermittelt ein nie dagewesenes Druck-Gefühl. Er lässt sich absolut geräuschfrei betätigen und kratzt, schabt oder verkantet nicht. Man hat das Gefühl, er würde sich drücken lassen, ohne dass er den unbeweglichen Teil der Schalter-Einheit berührt. Er kommt ohne Feder aus, sondern funktioniert durch sich gegenseitig abstoßende Ringmagneten im Inneren. Die Tastereinheit ist ebenfalls in Ecobrass ausgeführt. Auf der Seite, die im Akkurohr liegt, ist ein Delrin-Isolatorring angebracht, der sicher stellt, dass auch Akkus ohne Isolierung am Boden nicht zu Dauerfeuer führen. In den Isolatorring ist eine Kerbe eingearbeitet, durch die ein eventueller Überdruck durch einen ausgasenden Akku an die verdeckt und unsichtbar angebrachten Entgasungslöcher entweichen kann und um den in der Schalter-Einheit eingeklemmten Ring leichter entfernen zu können. Der Isolatorring ist an beiden Seiten angefast, an der Innenseite des Schalters stärker, damit die Entgasungslöcher nicht verdeckt werden. Hat man den Isolatorring entfernt, so sieht man die am äußeren Rand gebohrten Entgasungslöcher. Der Pin des Schalter-Pols wird durch einen Sprengring (Wellensicherungsring) gehalten (im Lieferumfang befindet sich ein Ersatz-Ring). Entfernt man diesen (durch Hebeln mit einem Schraubendreher), so kann der Taster nach Unten entnommen werden. Der Taster selbst ist einteilig, besteht aus der eigentlichen Drückerplatte und einer „Achse“, die im unteren Bereich als Sechskant ausgeführt ist und am oberen Ende zum Runden Tasterpol wird. Der als Sechskant ausgeführte Teil dient zwei Zwecken. Einerseits der Führung des beweglichen Schalters und andererseits als „Inbusschlüssel“, mit dem ein in die Bottomcap eingedrehtes Element mit Innensechskant und Außengewinde hinein- und hinausgeschraubt werden kann. Im montierten Zustand lässt sich dieses Teil nicht ganz zwei Gewindegänge herausschrauben. Ist es ausgeschraubt, blockiert es den Taster und dient somit der Locking-Funktion. Das Führungs- und Locking-Element gleitet dabei im Inneren des Schalters in Richtung der Tasterplatte. Das führt dazu, dass sich der Taster auch im gesperrten Zustand nicht herausschraubt… es entsteht kein Spalt, wie bei manch anderen System. Dass auch dieses Gewinde in höchster Qualität ausgeführt ist, brauche ich wohl nicht mehr anzumerken. Gleiches gilt für den Innensechskant und den Sechskantbereich des Tasters. Alles ist derart genau gearbeitet und sauber bearbeitet, dass der Schalter butterweich und ohne zu haken oder zu verkanten bewegt werden kann. Entfernt man im demontierten Zustand den Locking-Part (unter Zuhilfenahme der Taster-Achse), kommen darunter zwei vergoldete Ringmagneten zum Vorschein, die die Feder ersetzen.
Der Schalter kann und sollte ab und zu wirklich zerlegt werden, um ihn von Schmutz und Abrieb zu reinigen.
Zur Bedienung kann ich nur noch einmal wiederholen, dass der Schalter angenehm und butterweich zu betätigen ist. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob man ihn mittig oder am Rand betätigt. Er funktioniert immer!
Die Akkuhülse (Tube) besteht aus Edelstahl V4A 316L (besonders säureresistenter austenitischer rostfreier Stahl, der häufig in der pharmazeutischen Industrie und in Medizin- und Zahntechnik eingesetzt wird). Sie ist in höchster Präzision gefertigt und perfekt bearbeitet. Im Inneren der Tube ist die Seriennummer eingraviert. Es finden sich absolut keine scharfen Kanten oder Grate. Sie ist in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Polituren werden bei Kopp Design von Hand ausgeführt. Der Mk1 ist in den Oberflächen „markant“ mit einer deutlichen etwas tieferen Drehrille, „geschliffen“ mit einer dezent matten, seidig glänzenden Oberfläche und „geschlichtet“ mit feingedrehter seidenmatter Oberfläche erhältlich. Die Oberfläche kann ohne Designelemente, mit einem eingeschnittenen 3G Gewinde (dreigängig), zwei gegenläufig eingeschnittene 3G Gewinde („cross“) und als „Bavaria“ mit Drehrillen, die die Rauten der bayrischen Flagge nachbilden, erworben werden. Schließlich sind immer wieder verschiedene „Special Editions“ zu bekommen, bei denen die Oberfläche durch Tempern gefärbt wurde. Sehr schön sind „Darkblue“ (der Name sagt alles) und „Blue Pearl“ (eine seidige, perlmuttartige blaue Oberfläche), die (derzeit) in der Ausführung „Bavaria“ erhältlich sind.
Ein weiteres Highlight ist die Leistung des Akkuträgers. Was die Minimierung von Eigen- und Übergangswiderständen (im Volksmund „Voltagedrop“) anbelangt, liegt der Mk1 absolut an der Spitze. Und man merkt das auch, selbst im Vergleich mit Akkuträgern, denen ein sehr geringer „Voltagedrop“ nachgesagt bzw. nachgewiesen wurde. Bei erster Inbetriebnahme dachte ich wirklich: „Habe ich da jetzt einen Akku mit höherer Spannung eingelegt? Kann doch nicht sein, gibt es doch nicht!“
Es ist wirklich und wahrhaftig festzustellen, dass da richtig was am Verdampfer ankommt… ein wenig wie „Turbo“. 😉
Dirk „Obi“ Oberhaus hat in seinem Video-Review zum Mk1 entsprechende Messungen unter Last vorgenommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass der Unterschied zwischen dem Mk1 und einem direkt an den Verdampfer angeschlossenen Widerstand im absolut vernachlässigbaren Bereich liegen (Spannungsverluste im 0,0x-Bereich sind Verluste im Hundertstel-Bereich). Ich habe selbst einige Messungen durchgeführt und bin zu vergleichbaren Ergebnissen gekommen.
Auch die Übergangswiderstände im Taster müssen ausgesprochen gering sein, denn zumindest bei Wicklungen bis minimal 0.6 Ohm (tiefer gehe ich persönlich nicht) konnte ich selbst bei langem Feuern keine merkliche Erwärmung der Tastereinheit feststellen. Was die Leistungsdaten anbelangt, wird man wohl kaum einen Akkuträger finden, der noch (mit unserem Equipment messbar) besser ist.
Fazit: Mit dem Mk1 erhält man einen mechanischen Akkuträger, der in Bezug auf das verwendete Material, die Verarbeitungsqualität und die Leistungsdaten nach meiner Auffassung absolut an der Spitze liegt.
Was das Design anbelangt: De gustibus non est disputandum!
Entweder es gefällt einem oder es gefällt eben nicht. Das bezieht sich gar nicht so sehr auf die Oberflächen mit ihren Designelementen (hochglänzend poliert ist zwar nicht im Programm, ich bin aber sicher, dass das als „Sonderwunsch“ ebenfalls machbar ist), sondern eher auf die Form an sich. Die Einkerbungen, die sich (je nach Akkulänge und 510er-Anschluss des Verdampfers) auch noch in der Breite ändern können, sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Mir jedoch gefällt diese Optik sehr gut, weil er dadurch nicht ganz „schlicht-langweilig“ als glattes Rohr ohne Ecken und Kanten daher kommt. Doch ob er gefällt, muss halt jeder für sich selbst entscheiden. Die Entscheidung, ob einem das Design gefällt oder „ob man damit leben“ kann wird für den zweiten Fall durch den Preis relativiert.
Die 18650er Ausführungen sind je nach Style von 189,- bis 259,- € erhältlich, der 18350er geht „schon“ bei 169,- € los. Für die Special Editions kann man aber auch schon mal bis zu 329,- € hinlegen. Die Austausch-Topcaps kommen für 59,- € ins Haus.
Das ist jeweils schon eine „Hausnummer“! Aber es gibt auch diverse andere mechanische Akkuträger auf dem Markt, die durchaus in vergleichbaren Preisregionen rangieren, in meinen Augen aber Qualitativ nicht auf Augenhöhe liegen. Weiterhin muss man bedenken, dass der Mk1 in etlichen Bereichen in Handarbeit gefertigt wird. Das ganze von einem kleinen Betrieb in Deutschland. Wenn man einen Pinoy-Mod für 180,- € erwirbt, der (unter Berücksichtigung von Material und Stundenlohn in dem Land) in größeren Mengen von CNC-Drehmaschinen vom Band geht, relativiert sich der Preis dann doch. Man bekommt außerdem nicht nur ein wirklich hochwertiges Stück Handarbeit – ein Liebhaber- oder Sammlerstück – geliefert, sondern auch einen netten, hervorragenden persönlichen Service geboten.
Im „geheimen Kämmerlein“ arbeitet Michael Kopp (der Chef der Firma) derzeit an einem Tröpfel-Selbstwickelverdampfer („Das DING“ bzw. „Der TRÖPFLER“)… ich bin sehr gespannt und erwarte Großes.
Von meiner Seite aus gebe ich eine klare Kaufempfehlung. Wer die Anschaffung eines wirklich hochwertigen und langlebigen mechanischen Akkuträgers plant, dafür auch ein wenig Geld in die Hand nehmen möchte und das Design mag, macht mit dem Kauf eines Mk1 nichts verkehrt.
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