Wenn ein „unabhängiges Informationsportal zur E-Zigarette“ die Äußerungen eines Dr. Hering im Ärzteblatt als „sich zugunsten des Dampfens drehenden Wind“ bezeichnet, dann ist da irgendwas schiefgelaufen. [1]
Entweder, sie haben das nicht richtig gelesen… oder sie haben es nicht richtig verstanden… oder aber sie finden das wirklich gut, was der Doktor da von sich gibt. Alle drei Möglichkeiten sind im Ergebnis unterirdisch.
Ich frage mich echt, wie man „Von 1.000 Patienten, die rauchen, kommen etwa 20 bis 25 für eine E-Zigaretten-Empfehlung in Frage…“ [2] als positiven Ansatz einordnen kann. Das versteht wohl nur die Autorin. Für Dampfer ist diese Aussage ein Schlag ins Gesicht, bringt er doch damit zum Ausdruck, dass nur für 2 – 2,5% aller Raucher die mobilen Liquidverdampfer eine sinnvolle Möglichkeit für den Ausstieg aus der Tabaksucht seien.
Und dann “feiern“ sie auch noch, dass er auf seiner Internet-Seite ein Merkblatt über „E-Zigaretten“ anbietet. Wahrscheinlich hat sich die Verfasserin nicht die Mühe gemacht, das Merkblatt wenigstens ein Mal durchzulesen…
Zu mobilen Liquidverdampfern schreibt er da: „Die Beimengung an gefährlichen Giftstoffen und krebserzeugenden Stoffen ist weitaus geringer, als bei der Tabakzigarette.“ [3]
Es sind also gefährliche Giftstoffe und krebserzeugende Stoffe BEIGEMENGT. Die darf er mir gerne einmal konkret benennen… wird schwierig… wird er wohl nicht können, weil es die nicht gibt.
„Die Trägersubstanz hat ein mögliches, nach bisheriger Abschätzung allerdings geringes Schädigungspotenzial.“ [3] Auch das Schädigungspotenzial von PG, VG und Wasser darf er gerne mal erläutern und wissenschaftlich belegen… egal, wie „gering“ es sein mag.
„Die Risiken im Hinblick auf die Schädigung (Bronchialkarzinom, COPD-Erkrankung etc.) gehen wahrscheinlich mit Abstand zu Gunsten der E-Zigarette“ [3]
Kein Kommentar…
„Grundsätzlich bleibt aber das Ziel des kompletten Rauchstopps und des kompletten Nikotin-Verzichtes die vorrangige Behandlungsstrategie.“ [3]
Hey, Andrea, der Typ ist ein waschechter ANTZ. Sein großes Ziel ist eine genussfreie Welt, in der KEIN Nikotin konsumiert wird, obwohl es dafür keinen vernünftigen Grund gibt. Und der wird jetzt als Beispiel dafür genannt, dass sich unter den Ärzten die Einstellung zugunsten des Dampfens ändert?
Meine Güte, hör Dich doch mal um… unter den „normalen“ Ärzten in ihren Praxen. Du wirst überrascht sein, wie viele von denen – sofern sie nicht von irgendwelchen Organisationen, die ihr Geld mit untauglichen Entwöhnungstherapien oder mit „Präsenten“ von Big-T verdienen, vorher gebrieft wurden – dem E-Dampfen positiv gegenüberstehen. Bei den „Entwöhnungsspezialisten“ auf einen echten Sinneswandel zu hoffen, ist annähernd so aussichtslos, wie auf die Abschaffung des Zölibats in der katholischen Kirche (wobei… da gibt es sogar echte Tendenzen… kann nur noch ein paar hundert Jahre dauern).
[1] Noch mehr Ärzte für E-Zigarette (archive.org) [2] E-Zigaretten: Experten aus Deutschland sehen Nutzen für den Rauchstopp [3] Merkblatt E-Zigarette
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