Megan hat kürzlich in einem Kommentar wieder einmal geäußert, dass für sie beim Begriff „Harm Reduction“ bereits Schluss ist.
Ich sehe das anders!
Es kommt einfach nur darauf an, dass man neben dem Begriff darauf achtet, WER ihn verwendet… und damit was er damit meint und ob er ihn korrekt oder falsch (verlogen) einsetzt.
Als „Harm Reduction (Schadensverringerung/-minimierung)“ bezeichnet man Maßnahmen, die darauf abzielen, ein potenziell schädliches Verhalten (Substanzkonsum) so zu modifizieren oder zu ergänzen, dass die Schädlichkeit reduziert oder komplett abgestellt wird.
HR kommt überwiegend im Bereich des Substanzmissbrauchs oder -gebrauchs zum Einsatz… spricht: in der Drogenprävention.
Es geht darum, den Konsum derart zu verändern, dass die Risiken durch den Konsum verringert werden. In den gängigen Definitionen wird dabei darauf hingewiesen, dass es bei der HR nicht zu einem Konsumverzicht kommen muss.
Im Bereich der harten Drogen gibt es dafür z.B. Aktionen, bei welchen den Abhängigen neue Einwegspritzen in ausreichender Menge gegeben werden, so dass die Spritzen nicht mehrmals, oder gar durch verschiedene Konsumenten genutzt werden müssen. Das ist ein wirksamer Schutz insbesondere gegen übertragbare Krankheiten.
Oder die Substitution von Heroin mit Methadon. Methadon hat ähnliche Wirkung, ist aber deutlich weniger schädlich (wobei es auch Nebenwirkungen gibt). Dabei gibt es zwei Ansätze: die Methadonreduktionsmethode und die Methadonerhaltungsmethode. Bei der ersteren ist neben der Entwöhnung von Opioiden auch die schrittweise Entwöhnung vom Methadon, während der zweite Ansatz lediglich den Opioid-Verzicht durch eine zeitlich unbegrenzte Nutzung von Methadon verfolgt.
Oder das Verteilen von Kondomen, um die aufgrund des Konsums auftretenden Krankheiten durch sexuelle Aktivitäten in der Verbreitung zu verhüten.
Generell ist HR aber nicht auf „harte (illegale) Drogen“ beschränkt, sondern findet sich als Ansatz bei einer Vielzahl auch legaler Formen des Substanzkonsums.
Schadensminderung oder Schadensminimierung bezieht sich auf eine Reihe von bewussten Praktiken und gesundheitspolitischen Maßnahmen, die darauf abzielen, die negativen sozialen und/oder physischen Folgen verschiedener menschlicher Verhaltensweisen, sowohl legaler als auch illegaler, zu verringern. Schadensminderung wird eingesetzt, um die negativen Folgen des Freizeitdrogenkonsums und der sexuellen Aktivität zu verringern, ohne dass Abstinenz erforderlich ist, wobei anerkannt wird, dass diejenigen, die nicht aufhören können oder wollen, immer noch positive Veränderungen vornehmen können, um sich und andere zu schützen.
Bei der Tobacco Harm Reduction (THR, Tabak-Schadensminimierung) geht es darum, beim Konsum von Nikotin as Genussmittel, die durch das Rauchen auftretenden massiven Gesundheitsgefährdungen zu verringern oder abzustellen. Auch bei der THR geht es nicht um einen Substanzverzicht, sondern um die Vermeidung von Gesundheitsschäden.
Tobacco Harm Reduction (THR; Tabak-Schadensminimierung) stellt ein Konzept dar, das die Abnahme der mit den durch den Konsum von Tabakrauch verbundenen Risiken und Gesundheitsgefährdungen zum Ziel hat. Unter den Begriff Tabak-Schadensminimierung fallen Maßnahmen, die diese Risiken senken, ohne dass sie unmittelbar oder unbedingt zur Substanzfreiheit beitragen müssen.
THR ermöglicht den Substanzkonsum des Nikotins ohne die mit dem Tabakrauch verbundenen enormen gesundheitlichen Risiken. Prominentestes Produkt für THR ist der mobile Liquidzerstäuber („E-Zigarette“; E-Dampfgerät; Verdampfer), der durch die inhalative Nutzung die Hürde für einen Umstieg auf ein sichereres Nikotinprodukt besonders leicht macht. Er erlaubt eine schadstoffärmere Nikotininhalation.
THR meint zunächst einmal, das, was in den gängigen Definitionen auch beschrieben ist: Schadensminimierung ohne Substanzverzicht und ohne Inhalationsverzicht.
Die meisten Dampfer, Dampfer-Organisationen und -verbände meinen THR auch genau in diesem Kontext.
Aber es gibt auch die ANTZ-Version der THR. Und bei der geht es darum, nach der Substitution des Tabakrauchens durch das Dampfen, den inhalativen Nikotinkonsum möglichst zeitnah ebenfalls einzustellen… also: kein Dampfen mehr… nicht mal nikotinfrei.
Vertreter dieses radikalen Ansatzes sind das dkfz., der „beliebte“ Dr. H. Stöver und etliche andere Protagonisten, die in der Dampfer-Szene eigentlich als „Kämpfer für das Dampfen“ angesehen werden.
Sie ersetzt die schädliche Nikotinaufnahme in Form der Tabakzigarette durch eine weniger schädliche Nikotinquelle. Auch sie könnte in einem klar definierten Zeitraum und innerhalb eines fest definierten Verfahrens eingesetzt werden. (Dr. Stöver)
Wie kann der Rauchstopp deiner Ansicht nach gelingen?
Zunächst mittels Umstieg auf andere Nikotinprodukte wie E-Zigarette mit dem Ziel, ganz aufzuhören. (Prof. Mayer)
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Aber z.B. die Caritas, hat es verstanden:
Vorrangiges Ziel der verschiedenen Maßnahmen zur Schadensminimierung ist die wirksame Reduzierung von Gesundheitsrisiken infolge von Substanzkonsum, ohne dass hiermit Forderungen, wie z. B. Substanzfreiheit oder die Inanspruchnahme weiterer Maßnahmen, verbunden werden. (Caritas Suchthife e.V.)
Also muss man IMMER darauf achten, WER von THR spricht. Es kann THR es gesunden Menschenverstands sein oder es handelt sich um ANTZ-THR!
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