Vor kurzer Zeit hat mich Riccardo im Kommentarbereich zum Tabakextrakt gefragt, ob es vielleicht möglich wäre aus Holz (-spänen) per Mazeration ein Aroma herzustellen.
Ich träume von authentischen Nadelbaum Aromen und dem klassischen ‚Saunaduft‘…
Gleichzeitig sprach er seine Bedenken bezüglich der Terpene aus dem Holz an.
Nun, mir hat die Idee sofort recht gut gefallen, wobei ich eher davon ausgehe, dass damit ein „sekundäres“ Aroma entstehen könnte, also eins, das eher zur Abrundung von anderen Aromenmischungen dient.
Also hab ich ihm geantwortet und mich in die Recherche gestürzt. Nach zwei Wochen bin ich nun an einem Punkt angekommen, wo ich davon ausgehe, dass sich das Experiment durchaus durchführen lassen sollte.
Knackpunkt und ja auch Anlass zu Befürchtungen sind die Inhaltsstoffe, die bei der Mazeration in Lösung gehen. Riccardo hatte ja das Stichwort „Terpene“ geliefert… und das ist ein eher „negativ“ belegter Begriff (außer bei den Kiffern… wobei ich das jetzt echt nicht negativ meine).
Negativ deshalb, weil über Terpene viel Blödsinn berichtet wird… vor allem durch die Presse, die irgendwelche wissenschaftlichen Texte aufschnappt und sich daraus ein „Horror-Süppchen“ kocht… aber das kennen wir ja vom Dampfen. Da liest man dann „Schadstoff Terpene – Gesundheitsrisiken und Alternativen“, „Wohngifte: Der Nase nach“, „Schadstoffe – Dieser unheimliche Feind lauert in Ihren Möbeln“, „Die Last mit der (Raum-)Luft – Emissionen von Holz in der Wohnung können ungesund sein“, „Die Wirkung chemischer Schadstoffe auf unsere Gesundheit“…
Erstmal werden da sämtliche Terpene (es gibt über 8.000 verschiedene) über einen Kamm geschoren und dann als Sahnehäubchen mit toller Regelmäßigkeit „Terpentin“ erwähnt… hat sowas von „Frostschutzmittel Propylenglycol“ 😉 😀
Taucht man tiefer in die Thematik ab, stellt man fest, dass das alles halb so wild ist… selbst der Richtwert II des Ausschusses für Innenraumrichtwerte für ein Terpengemisch (wohlgemerkt… ein Gemisch gesundheitlich eher kritischer Terpene) liegt um mehr als dreimal höher, als der Richtwert II der selben Kommission für PG.
Ich habe jetzt noch drei Anfragen an Fachleute zu laufen, wo ich mich wegen Terpenen aus Nadelgehölzen und anderen aromatischen Hölzern erkundige, es sieht für mich aber so aus, als wären da keine (nennenswerten) Risiken zu erwarten.
Inzwischen mache ich mich nun schon schlau, welche Hölzer für die Mazeration sinnvoll erscheinen und welche Lösungsmittel in Betracht kommen, um keine unerwünschten Substanzen zu lösen.
Es sieht also so aus, als würde in nächster Zeit ein neues Aromen-Experiment hier starten… und wahrscheinlich ist Riccardo dann mit an Bord.
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