Du sollst nicht dampfen?

„Wer nicht raucht, sollte mit dem Dampfen nicht anfangen.“

„Dampfen ist nicht harmlos. Fang nicht damit an, wenn Du Nichtraucher bist.“

E-Zigaretten sind nicht für Jugendliche und nicht für Nichtraucher bestimmt. Wer keinen Tabak raucht, sollte nicht mit dem Konsum von E-Zigaretten beginnen.“

„Dampfen ist nicht harmlos.“

„Dampfen ist kein harmloses Lifestyle-Produkt.“

„Dass es besser ist, nicht zu dampfen, ist unbestritten. Besser ist, man inhaliert nichts.“

Das sind Beispiele für Aussagen aus der Dampfer-Szene… teilweise sogar aus den Reihen von Aktivisten.

Was zeigt uns das?

Nun, das zeigt uns, dass das jahrelange Dauerfeuer und der regulatorische Druck (bzw. die Drohung mit weitergehenden Einschränkungen) selbst eingefleischte Dampfer dazu erzogen haben, das Dampfen eher kritisch und quasi nur als „Medikament“ für den Rauchstopp zu sehen.

Der Aspekt des reinen Genussmittels ist völlig in den Hintergrund gedrängt. In meinen Augen eine fatale Entwicklung. Je mehr das Dampfen auf ein reines „Raucherentwöhnungsmittel“ reduziert wird, desto größer wird die Gefahr immer weitreichenderer Einschränkungen. Wir verlieren immer mehr Argumente. Und dabei sind eigentlich fast nur „wir Dampfer“ diejenigen, die diese Reduktion auf NRT herbeifuhren. Aus den Reihen der Entscheidungsträger und der Institutionen, die sich (vermeintlich) der „Volksgesundheit“ verschrieben haben. hört man eher, dass es ja noch gar nicht nachgewiesen sei, E-Zigaretten würden beim Rauchstopp helfen… man könne sie nicht empfehlen. Aber — und das ist eine ganz gefährliche Entwicklung — so langsam steigen besagte Protagonisten auf unsere Argumentation ein. Es wird eingeräumt, dass ein Umstieg für die ganz dolle abhängigen Raucher durchaus eine gangbare Methode sei, das Rauchen aufzugeben. Nur… wenn das Dampfen nur noch reine Entwöhnungstherapie ist, dann geben wir ihnen die Legitimierung, das Dampfen noch massiver einzuschränken. Es soll ja keinen Spaß machen, es soll kein wirklicher Genuss sein… es soll nur nahezu absolut sicher sein. Wie sollte man bei einem Entwöhnungsmittel gegen eine Beschränkung der Geschmacksvielfalt argumentieren, gegen eine Leistungbeschränkung, gegen das Selbstmischen (man mischt sich seine Antibiotika ja auch nicht selbst), gegen geschlossene Systeme?

Dampfen ist eine hervorragende Methode der Tobacco Harm Reduction (THR), denn man kann Nikotin konsumieren, ohne sich mit den tausenden hochschädlichen Stoffen im Tabakrauch zu schrotten. Durch die Art des Konsums und der verwandten Handlung fällt es Rauchern leicht, den Wechsel der Konsumform zu vollziehen.

Wer nicht mehr raucht und nur noch dampft, ist Nichtraucher. Damit wirkt das Dampfen also auch wie eine Entwöhnungstherapie. Man wird vom Inhalieren schädlichen Tabakrauchs entwöhnt. Das bestreitet auch kaum ein Dampfer. Nur… wie gerade die neueste Video-Produktion des BfR wieder gezeigt hat: bei den ANTZ bedeutet Rauchstopp nicht den Stopp des Tabakrauchens, sondern den Stopp des Tabakrauchens UND den Stopp „unnötiger“ Inhalation UND den Stopp des Nikotinkonsums. Sie meinen mit Rauchstopp also nicht Rauchstopp, sondern Rauch-Inhalations-Nikotinstopp.

Dampfen ist aber vor allem eins: ein harmloses Genussmittel!

Harmlos? Hat er jetzt „harmlos“ geschrieben? Ist der denn irre?

Ja, er HAT „harmlos“ geschrieben und er ist NICHT „irre“!

Ich habe schon einmal zu diesem Thema bzw. Begriff etwas geschrieben, wiederhole es in diesem Rahmen aber gerne noch einmal…

„Harmlos“ bedeutet: ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen.

DAS ist die eigentlich geltende „Definition“ von „harmlos“.

So dachte die Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung für lange Zeit… bis von ein paar Jahren. Nur… durch das Wirken des Nanny-Staates und der Mithilfe der Medien ist die Mehrheit inzwischen zu einer Gesellschaft von Menschen verkommen, die stets und ständig hundertprozentige Sicherheit will. folgt man dem Gedanken der Ich-will-100%ige-Sicherheit-Leuten, dann gibt es überhaupt nichts „harmloses“ mehr. Denn bei allem, was wir tun oder konsumieren besteht immer die Möglichkeit einer schädlichen Auswirkung oder eines Unfalls.

Fatal an an dieser Denkweise ist, dass die Leute sogar glauben, wenn die Politik gesetzliche Regelungen „für die Sicherheit“ erlässt, sie hätten quasi eine komplette Versicherung gegen Unglücksfälle. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Nur… sie verlernen dadurch die persönliche Risikoeinschätzung. Wenn man ihnen vorgaukelt, der Staat würde das Denken in diesen Hinsicht für sie übernehmen, mag das bequem aussehen… es steigert aber entweder das allgemeine Lebensrisiko, weil die Leute nix selbst für sich abschätzen… oder es führt zu pathologischer Angst… Angst davor, „es könne ja noch was passieren“.

Jedenfalls ist derzeitiger Stand der Wissenschaft, dass der normale Konsum durch das E-Dampfen für gesunde Menschen keine Gesundheitsschäden befürchten lässt. Seit weit über 10 Jahren wird gedampft und es gibt bis jetzt keinen Fall eines Dampfer-Toten oder Dampfer-Kranken. Das allein ist ein starkes Indiz dafür, dass die Annahme der Unschädlichkeit wohl zutrifft.

Deshalb: Dampfen ist harmlos!

Aber weshalb sollte dann ein Nichtraucher möglichst nicht dampfen? Es schadet nicht, bietet aber einen gustatorischen und haptischen Genuss und bietet überdies die positive Wirkung des Nikotins ohne dabei abhängig zu machen. Es gibt überhaupt keinen Grund, bei diesem Gedanken (ein Nichtraucher will dampfen) nervös zu werden und mit den Augen zu rollen. Macht man ja auch nicht, wenn jemand seinen ersten Kaffee probiert oder das erste Stück Schokolade (und das sind in der Regel sogar Minderjährige, o weh).

Wir Dampfer müssen, verdammt nochmal, damit aufhören, den Bullshit der ANTZ nachzuplappern und uns zu verstecken. Es ist schlimm genug, wenn wirt uns bei allen, die auf die negative Propaganda hereingefallen sind, ständig rechtfertigen müssen.

Fazit: Wer dampfen möchte, soll ruhig dampfen, denn es ist harmlos!

6 Antworten zu „Du sollst nicht dampfen?“

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