Freiwillig an die Kette legen lassen…

Na wer sagt’s denn? Die WHO hält ein Stöckchen hin und die EU springt freudig drüber. Anschließend legt sie sich auch noch die Kette um, damit sie der Organisation auch immer fein folgen kann.

Es gibt große Pläne zum „Nichtraucherschutz“. Die Nichtraucher sollen nämlich noch besser vor den Auswirkungen des „Passivrauchens“ also der 2nd hand Exposition geschützt werden. Und wer die WHO kennt, der weiß, dass damit nicht nur der Schutz vor Tabakrauch gemeint ist, sondern auch der Schutz vor Aerosolen der „E-Zigaretten„.

Gestern erschien bereits ein Artikel bei Clearing the Air, in welchem die Kernpunkte kommender verbindlicher EU-weiter Regelungen aufgeführt wurden, obwohl das eigentliche Dokument dazu erst heute veröffentlicht wurde:

EXCLUSIVE (ish): “Because the WHO said so” – Commission wants to ban vaping…well…everywhere. (arch)

Um was geht es denn eigentlich?

Es geht um die „Empfehlung des Rates über rauchfreie Umgebungen„, welche die Mitgliedsstaaten zu Maßnahmen in drei Bereichen auffordert: 1. Annahme und Durchführung von Gesetzen zum vollen Schutz ihrer Bürger vor Tabakrauch in geschlossenen öffentlichen Räumen, am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln binnen drei Jahren nach Verabschiedung der Empfehlung, 2. Unterstützung von Gesetzen zur Schaffung rauchfreier Zonen durch Maßnahmen wie Schutz von Kindern, Unterstützung von Strategien zur Raucherentwöhnung und Warnbilder auf Verpackungen von Tabakerzeugnissen, und 3. Stärkung der Zusammenarbeit auf EU-Ebene durch Einrichtung eines Netzwerks nationaler Anlaufstellen für die Eindämmung des Tabakgebrauchs.

Die „Empfehlung“ stammt aus dem Jahr 2009. Und weil die dort ausgesprochenen Regelungen schon irgendwie, aber nicht einheitlich und nicht unbedingt zur Zufriedenheit der WHO von den EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt wurden, stand nun eine Revision an, die zu neuen verbindlichen Regelungen führen sollte.

Tja… und heute war der große Tag! Die „Empfehlungen“ 2.0 sin feddich!

Wer es lesen „mag“… biddeschöön:

Proposal for a COUNCIL RECOMMENDATION on Smoke- and Aerosol-Free Environments replacing Council Recommendation 2009/C 296/02

Na, schon was aufgefallen? Nur beim Titel?

Genau! Es geht nicht mehr nur um rauchfreie Umgebungen, sondern auch um aerosolfreie Umgebungen. Rauch und Dampf werden gleich behandelt.

Die Begründungen für die Neufassung gehen auf bislang unberührte Bereiche ein, darauf, dass die Einschränkungen zum Schutz von Nichtrauchern und „Nichtaerosolern“ auf Grundlage des FCTC geboten sind und dass halt auch unbedingt die „Emissionen“ (Aerosole) neuartiger Produkte wie Tabakerhitzer und Pfrunzeln gleich behandelt werden müssen… also quasi ein und das selbe wie Rauch sind… weil, ja weil die auch sooo schädlich sein könnten. Als Belege für die eventuelle (und damit definitiv feststehende) Schädlichkeit wird der SCHEER Report angeführt, diese Ansammlung geschriebener Scheiße aus unbelegten Behauptungen rein ideologischer Grundlage, die von den Steuerzahlern auch noch finanziert werden musste (ja… die EU lebt auch von unseren Steuergeldern).

Also eigentlich gibt es weder Gründe, noch Belege, aber davon so erdrückend viele, dass nun der Dampf auch mit rein muss.

Früher war das Ziel die „Denormalisierung“ des Tabakrauchens. Das an sich… die Formulierung schon… hat etwas menschenverachtendes, denn es geht darum mittels Stigmatisierung Menschen zu einer Verhaltensänderung zu erziehen. Widerlich!

Und nun, so steht es deutlich in der „Empfehlung“ geht es (auch durch die geforderten Einschränkungen) darum, auch das Dampfen zu „denormalisieren“. Mann will uns Dampfer stigmatisieren, aus großen Bereichen der sozialen Teilhabe herausdrängen, bis wir ein Einsehen haben und von unserem „Laster“, dem Dampfen endlich ablassen.

Der Vorschlag für eine überarbeitete Empfehlung des Rates zielt außerdem darauf ab, indirekt die Denormalisierung des Konsums von Tabak und neuen Produkten zu unterstützen und auf diese Weise zum Ziel einer tabakfreien Generation beizutragen.

Dem Gesundheitsschutz Dritter dienen die Regelungen in Bezug auf das Dampfen nämlich nicht… hier geht es darum, zu „denormalisieren“… und das gelingt natürlich besser, wenn man das Dampfen dem Rauchen gleichsetzt.

Und nun die einzelnen Punkte, also Bereiche wo AUCH DAS DAMPFEN VERBOTEN WERDEN SOLL:

  • Wirksamer Schutz an Arbeitsplätzen in geschlossenen Räumen, an öffentlichen Orten in geschlossenen Räumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vor der Exposition gegenüber Emissionen aus zweiter Hand, die durch die Verwendung neu aufkommender Produkte entstehen, die Rauch oder Aerosole freisetzen, z. B. erhitzte Tabakerzeugnisse, nikotinhaltige oder nikotinfreie elektronische Zigaretten und Tabaksurrogate sowie alle anderen Rauch und/oder Aerosole freisetzenden Produkte.
  • Sorgen Sie für einen wirksamen Schutz vor Passivrauchen und Aerosolen in ausgewiesenen Freizeitbereichen im Freien, insbesondere dort, wo sich häufig Kinder aufhalten können. Dazu sollten öffentliche Spielplätze, Vergnügungsparks, Schwimmbäder, Zoos und andere ähnliche Außenbereiche gehören.
  • Wirksamer Schutz vor Rauch und Aerosolen aus zweiter Hand in allen Außen- oder Halbaußenbereichen (z. B. teilweise überdachte, ummauerte, eingezäunte oder anderweitig abgegrenzte Bereiche neben oder in der Nähe eines Betriebs, einschließlich Dächern, Balkonen, Veranden oder Terrassen), die zu Dienstleistungsbetrieben gehören. Dazu sollten Außenbereiche von Restaurants, Bars, Cafés und Außenbereiche anderer ähnlicher Einrichtungen gehören.
  • Wirksamer Schutz vor Rauch und Aerosolen aus zweiter Hand in allen Außenbereichen oder halboffenen Bereichen im Zusammenhang mit öffentlichen Verkehrsmitteln, einschließlich Haltestellen von Bussen, Straßenbahnen und Zügen sowie Flughäfen.
  • Wirksamer Schutz vor Rauch und Aerosolen aus zweiter Hand in allen Außenbereichen in Verbindung mit einem Arbeitsplatz.
  • Wirksamer Schutz vor Rauch und Aerosolen aus zweiter Hand in allen Außenbereichen von Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge. Dazu gehören Krankenhäuser, Kliniken, Gesundheitszentren, Pflegeheime und andere ähnliche Einrichtungen.
  • Wirksamer Schutz vor Rauch und Aerosolen aus zweiter Hand in allen Außenbereichen von Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche unterrichtet und ausgebildet werden. Zu diesen Bereichen sollten Vorschulkinderbetreuungseinrichtungen, Grund- und Sekundarschulen, Berufsbildungseinrichtungen, Universitäten, Jugendzentren und andere ähnliche Einrichtungen gehören.
  • Erwägen Sie die Einbeziehung anderer Außenbereiche, in denen sich die Öffentlichkeit, einschließlich Kinder, Minderjährige oder gefährdete Personen, wahrscheinlich aufhält, in ergänzende Maßnahmen zur Verhinderung des Tabak- und Nikotinkonsums und der Nikotinsucht und zur Schaffung eines umfassenden rauch- und aerosolfreien Umfelds. Zu diesen Räumen könnten u. a. Außenbereiche gehören, in denen Veranstaltungen stattfinden, Säle und Zuschauerbereiche bei öffentlichen Veranstaltungen sowie Räume in Verbindung mit öffentlich zugänglichen Gebäuden, die wahrscheinlich stark frequentiert werden (z. B. Eingänge von Einkaufszentren, Innenhöfe von öffentlich zugänglichen Gebäuden).
  • Erwägung der Einbeziehung anderer Bereiche, wie z. B. Privatfahrzeuge, in denen sich Kinder, Minderjährige oder gefährdete Personen aufhalten, in ergänzende Maßnahmen zur Verhinderung des Tabak- und Nikotinkonsums und der Nikotinabhängigkeit sowie zur Schaffung einer umfassenden rauch- und aerosolfreien Umgebung.

Falls das aufgrund der Formulierungen nicht klar ist… das Dampfen soll in Straßencafés, auf Außenterrassen von Gaststätten und Restaurants verboten werden. Und im Bereich öffentlicher Verkehrsmittel sollen auch die Raucherzonen wegfallen, also an Bahnhöfen, Verkehrsknotenpunkten, Flughäfen. Vor der Kneipentür oder dem Einkaufszentrum: Dampfen verboten! Bereiche auf Höfen des Arbeitsplatzes, wo Dampfen erlaubt sein könnte: Weg damit! Verboten! Veranstaltungsflächen? Verboten! Ins eigene Auto soll auch eingegriffen werden. …

Dampfen also, wenn es so weiter geht, irgendwann nur noch im Keller des eigenen Hauses, wenn sichergestellt ist, dass sich dort hin keine Nichtraucher verirren.

Und? Die Bürger werden auch das wieder klaglos mitmachen. Wir taumeln immer weiter rein in unseren eigenen dystopischen Roman. Jüngstes Beispiel (wenn auch dampf-sachfremd): Das hier.

Die EU macht genau DAS, was die WHO von ihr verlangt… und wir alle müssen mitmachen!

3 Antworten zu „Freiwillig an die Kette legen lassen…“

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