Glimps kognitive Dissonanz

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Stellt Euch vor, ein Vape-Produkte-Handel erläutert die eigenen Produkte und betont dabei, wie viel Giftstoffe denn darin enthalten sind… und greift dafür auch noch auf die Formulierungen der ANTZ-“Aufklärer“ zurück.

Undenkbar, oder?

Nö, isses nicht! Das VdeH-Mitglied Glimp tut genau das.

Quelle: Glimp

Da spülte mir heute mein Feed-Reader einen Schnipsel rein, den ich eigentlich so gar nicht beachtet hätte. „10 schädliche Chemikalien in E-Zigaretten“ stand da und ich dachte, das ist mal wieder irgendein Artikel in irgendeinem Lifestyle-Magazin für Frauen oder Männer oder irgendwelche Diversitäten… oder ein Gesundheitsmagazin… oder gar ein bekannteres Medium. Bei der Menge an Negativ-Propaganda, habe ich mir abgewöhnt, da mehr als nur einen Streifblick draufzuwerfen.

Da streifen meine Augen also über den Textausschnitt und ich erfasse „Glimp“.

Hmmm… Glimp… ist das nicht ein Händler vor allem für Disposables (teilweise/zeitweise auch nicht zugelassene oder rechtskonforme) und ein paar Pod-Systeme? Die hatte ich doch schon mal auf dem Schirm.

10 schädliche Chemikalien in E-Zigaretten (als Memento bei archive.org)

Also doch den Link geklickt… und tatsächlich. Es ist der (mehr oder weniger) bekannte Händler „Glimp“, der seine Kunden einfach mal aufklären möchte… über die zehn schädlichen Chemikalien im „Saft“.

Saft? Jau… E-Säfte, oder E-Liquids. Insgesamt fühlt sich eh alles, was man auf deren Webseite lesen kann, eher nach einer mäßig nachbearbeiteten automatischen Übersetzung eines asiatischen Textes an… obwohl…

„Glimp ist ein Berliner Unternehmen…“

Quelle: Glimp

Na ja, ihr Geschäft ist ja der Handel und nicht die Literatur. Also egal.

Jedenfalls wird der Artikel/Beitrag von einem Titelbild „geschmückt“, unter dem die „schädlichen Chemikalien“ aufgeführt sind (ich kaufe ein „enthalten“): Acrolein, Benzol, Cadmium, Diacetyl, Diethylenglykol (DEG), Nickel und andere Schwermetalle, Nikotin, Propylenglykol (PG), Acetaldehyd und Formaldehyd.

Quelle: Glimp

An der Stelle wird ein uninformierter, aber am Dampfen Interessierter Leser bereits aufhören zu lesen und glauben, was in vielen Köpfen ohnehin schon verankert ist: „Dampfen ist ja noch schädlicher als Rauchen.“

Weiter geht es (als Screenshots, damit diese bekloppten Texte nicht als Zitate von Suchmaschinen gefunden werden)… Klicken zum Vergrößern 😉

Wer das gelesen hat (und dabei die kleinen und oft missverständlich übersetzten – ich bin mir sicher, das ist eine Übersetzung von irgendwelchen Texten der CDC oder der amerikanischen Lungen-Liga oder sonst einer Institution – Halbsätze übersieht, die andeuten, dass das beim Dampfen aber gar nicht viel ist), der hat doch keinen Bock, sich im Online-Shop von Glimp noch etwas zu bestellen.

Das klingt doch eher nach: „Wir bieten hier einen giftigen Chemikaliencocktail an… bei uns könnt Ihr ihn bekommen und dran sterben.“

Was geht in den Gehirnen solcher Händler vor? Da muss doch was falsch verdrahtet sein. Und prima, dass solche „Tipps“, die geeignet sind, die Öffentlichkeit falsch zu informieren, von einem Shop kommen, der Mitglied beim VdeH ist. Ich würde denen als Verantwortlicher des Verbands kräftig die Hammelbeine langziehen.

Mal ganz abgesehen davon, dass die ihre Kohle mit Produkten machen, die das Dampfen eh in nächster Zeit dem Erdboden gleich machen wird.

Eine Antwort zu „Glimps kognitive Dissonanz“

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