Ich mache mir Sorgen wegen der Disposables
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Es scheint Bewegung in die Politik zu kommen, was ein mögliches Verbot von Disposables anbelangt. In erster Linie wohl aufgrund des Umweltschutzaspektes.
Nun scheint es Bestrebungen auf EU-Ebene, aber auch auf Bundes- und Landesebene zu geben, diese Produktfamilie zu verbieten.
Bis eine entsprechende Umsetzung von der EU kommt, kann es dauern… da dauert vieles recht lang. Schneller kann es da auf Bundesebene gehen, zumal es schon eine Initiative aus Bayern gibt, und sich nun auch die Ministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Frau Lemke, auf die Fahne geschrieben hat, ein solches Verbot anzugehen [1].
Wir alle wissen aus leidvoller Erfahrung, dass Gesetze rund um das E-Dampfen oftmals über das Ziel hinausschießen. Das liegt daran, dass die Verantwortlichen und deren Mitarbeiten schlicht keinen blassen Schimmer vom Dampfen haben. Das soll jetzt auch kein Vorwurf sein… auch als Mitglied der Regierung kann man nicht Experte für sämtliche möglichen Gebiete sein, mit denen man in Berührung kommt (heute braucht man gar keine Ahnung, Expertise oder auch nur Ausbildung zu haben… aber das ist ein anderes Thema). An dieser Stelle kommen dann immer „Experten“ ins Spiel. Und genau von dieser Seite her droht Unheil! Man greift in der Regierung nämlich sehr gerne auf „altbekannte“ Persönlichkeiten und Institutionen zurück, die sich schon seit zehn oder mehr Jahren der Sache der ANTZ verschrieben haben und das Dampfen, also den harmlosen Genussmittelkonsum, für ein Ding des Teufels halten. Dazu zählen auch vermeintlich seriöse Institutionen wie das BfR, die BZgA, das dkfz etc. Dabei kann nur Scheiße rauskommen. Verständlich vielleicht noch, dass sie sich von Branchenverbänden fern halten… aber die wahren Experten sind diejenigen, die teilweise über ein Jahrzehnt dampfen… und deren Verbände und Interessengruppen.
Wenn aber, wie zu befürchten ist, ein Haufen Ahnungsloser (also Menschen, die nicht wissen, wie ein Atomizer überhaupt funktioniert, wie er in der Praxis genutzt wird und worauf es dabei ankommt) gemeinsam mit einer Ansammlung von Genussmittelhassern und Gruppen, die am finanziellen Tropf der Pharma- und Gesundheitsindustrie hängen, ein Gesetzessüppchen zusammenrühren, müssen wir damit rechnen, dass dabei ein Werk herauskommt, welches auch die eine oder andere Eigenschaft herkömmlicher, also echter Dampfgeräte, mit reguliert und das Gesetz damit Auswirkungen über die Disposables hinaus hat.
Grundsätzlich würde ich persönlich ein Verbot begrüßen. Diese Dinger versauen den Ruf des Vapens nachhaltig (insbesondere außerhalb der Blase), weil der (in meinen Augen fragliche, aber nunmal gesetzlich geregelte) Jugendschutz allein schon durch die Vertriebswege ausgehebelt wird, insgesamt viele jüngere Menschen diese Produkte nutzen, u.a. wegen der Werbung durch Influencer, und weil der Mist die Umwelt verschmutzt und eine unglaubliche Ressourcenverschwendung darstellt.
Es muss dabei aber aufgepasst werden, dass nicht übers Ziel hinausgeschossen wird. Gerade die Podsysteme, die eine hervorragende Umstiegsmöglichkeit für Raucher darstellen und nur unwesentlich „komplizierter“ als Disposables zu handhaben sind, könnten bei einem Gesetzesmachwerk der Ahnungslosen mit unter die Lawine geraten, die ausgelöst wird, um die Disposables zu beseitigen. Aber es könnte auch Teile der Komponentensysteme erwischen.
Deshalb wäre es JETZT dringend an der Zeit für uns Konsumenten und echte Experten, sich eindringlich an die Politik zu wenden, um mit Wissen und Erfahrung zu unterstützen und Katastrophen zu vermeiden. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für den letzten verbliebenen Konsumentenverband, die nach eigenen Angaben so guten Drähte zur Politik zu nutzen, um eine Überregulierung mit nicht abzusehenden Folgen zu verhindern.
Auf die Szene rechne ich dabei nicht. Die hat kein Interesse und meint eh immer, es würde eh nicht so schlimm (bis sie dann jammern, dass es noch schlimmer geworden ist). Echte Experten und der Interessenverband müssten JETZT aktiv werden… sie dürfen nicht warten, ob sie eventuell um Rat gefragt werden, sondern müssten proaktiv an die Entscheider herantreten. Na ja… gerade deswegen mache ich gerade mir echte Sorgen…
[1] https://www.egarage.de/umweltministerin-lemke-will-disposables-schnell-verbieten/
Jetzt haben sie erstmal angefangen mit Automaten Bundesweit aufzustellen. Onlinehändler, Tabakwaren Geschäfte vor Ort haben die Dinger jetzt im Lager und verkaufen auch fleißig. Bis es zum endgültigen aus kommt, könnte es noch ein weilchen dauern für die Disposables und?.. Das noch mehr Einschränkungen, sprich Verbote kommen werden im Bezug zum E-Dampfen, dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Die Liquide-Steuer ist/war erst der Anfang.
Mir fällt da irgendwie diese Story dazu ein, die?…
aber lest selbst: https://nebelkraehe.eu/2021/06/17/der-geschichte-erster-teil-dampfen-verboten/
Bombus
Wofür, außer für Disposables und Liquids sollten Automaten denn auch gut sein? Klar ist das die nächste Vertriebsplattform für die elenden Dinger. Die ähneln von der Nutzung halt am ehesten der Schachtel Kippen. Liquids entsprechen da mehr dem Päckchen Drehtabak. Alles andere kann man vergessen… z.B. Verdampferköpfe oder so… das geht in der Praxis gar nicht, weil der Markt viel zu fragmentiert ist. 100 Hersteller haben 1000 verschiedene Atomizersysteme auf dem Markt… und Kopf A passt nicht in Atomizer B.
Mag sein, dass bei dem avisierten Verbot von Disposables Jugendschutz und Nachhaltigkeit entscheidende Faktoren sind, ist auch richtig. Aber die generelle Zielrichtung ist eine andere: Mit der Besteuerung aller Substiute, insbesondere PG/VG, geht es den Hirnamputierten in Berlin nur um Eins: Kasse machen, Kasse machen und Kasse machen, koste was es wolle! Und das funktioniert nur, indem man diesen verdammten Selbstmischern den Garaus bereitet. Die Nik Süchtigen sollen gefälligst rauchen oder fertige Liquids kaufen, zack, easy, Steuerbanderole drauf und die Kasse klingelt. Und nochmal zack, alle halben Zeiten wird die Steuerschraube weiter angezogen. Der gesundheitliche Aspekt des Dampfens im Vergleich zu Pyros oder die einfachere Entwöhnung hat in diesem Kontext Null-Komma-Null Bedeutung.
Der gesundheitliche Aspekt des E-Dampf Genussmittels ist klar unbestritten. Das wissen alle die es praktizieren. Viele haben sich über Jahre stark gemacht fürs E-Dampfen. Verbände, Professor Bernd Mayer (im Bundestag), in Foren, auf Blogs usw. Was hat es letztendlich gebracht? Wo stehen die E-Dampf Konsumenten momentan? Alleine auf weiter Flur?.
Alles ist besser als Tabak zu Rauchen. Das E-Dampfen ist nach wie vor das probate Mittel um mit dem Tabakdreck aufzuhören.
Seit Jahrzehnten steigen die Preise für Tabak unaufhörlich. Auch hier ist kein Ende in Sicht. Wozu auch… Richtiger wäre natürlich, die Steuer für eben diesen Tabak steigt. Über zwei Drittel einer verkauften Schachtel Kippen ist für den Fiskus. Zwar werden die Kippen auch immer teurer, aber eben nur in kleinen Schritten. Man will ja die Konsumenten nicht verlieren. Das hat System. Heuchelei wäre da jetzt ein gutes Stichwort…
Gleichzeitig wird was von Gesundheit geschwubbelt. Das perfide dabei? Man hat jetzt die neue Liquidesteuer kreiert, dadurch will man Quasi auch die Steuerlich schröpfen, die für ihre Gesundheit aufs Rauchen verzichten. Es findet sich immer wieder eine neue Steuereinnahmequelle. Null Problemo. Neueste Studien belegen mittlerweile das die Anzahl derer die rauchen in den letzten drei Jahren wieder gestiegen ist. Suchmaschinen finden das ruckzuck, wer’s nicht glauben mag.
Es macht für mich den Eindruck das die ganze E-Dampf Branche mit dem Disposables-Müll der gerade wie eine Monsterwelle hereinbricht, in eine Schublade gesteckt wird. Noch schlimmer sind aber diejenigen in den aSozialen Netzwerken, die den Disposables Dreck anpreisen wie Lutscher oder Kaugummis. Haben selbst noch die Eierschalen hinter den Ohren, schwadronieren aber was von E-Zigaretten.
Bombus