Derzeit kann man die Meldung über den Beschluss des Ständerates in der Schweiz zur Änderung des Tabaksteuergesetzes in verschiedenen Medien lesen. [1][2][3]…
Hier scheinen die Interessen der Lobbygruppen von Big-T und Big-P nicht wirklich berücksichtigt worden zu sein, denn die Pläne sind – insbesondere im Vergleich zu Deutschland – eher moderat.
Es ist beabsichtigt, für nikotinhaltige Flüssigkeiten 20 Rappen (sind 0,20 Franken und das entspricht zur Zeit ziemlich genau 0.20 Euro) Steuern einzuziehen… unabhängig von der Nikotinkonzentration. Außerdem versucht man die Disposables-Seuche ein wenig einzudämmen, indem für vorbefüllte Wegwerfdampfen pro Milliliter 1 Franken (derzeit ca. 1 Euro) aufgerufen wird… egal ob mit oder ohne Nikotin und unabhäbgig von der Nikotinkonzentration. Das sind dann zwei Euro, die auf den Nettopreis der meisten Disposables aufgeschlagen werden.
Grund für die vergleichsweise moderate Steuer ist die Absicht, die unschädliche Variante des Nikotinkonsums (und NUR des Nikotinkonsums) durch das Dampfen deutlich geringer zu besteuern, als den Nikotinkonsum durch Tabak. Und das ist wenigstens halbwegs gelungen. Die Steuer ist zwar nicht wirklich günstiger, sondern entspricht ungefähr der Zigarettensteuer, aber es werden zumindest nicht alle Flüssigkeiten gleich behandelt, wie es in Deutschland ist.
Angedacht war eine Versteuerung von Nikotin ja bis unmittelbar vor Beschluss des TabStMoG in Deutschland ebenfalls. Allerdings sollte hier eine Steuer von 4 Cent auf jedes Milligramm Nikotin fällig werden. Bei einem 20er-Shot wären das acht Euro gewesen, während es bei dem Modell in der Schweiz lediglich zwei Euro sein sollen.
Die Schweizer machen es also wesentlich intelligenter und schielen nicht ausschließlich auf ersponnene Mehreinnahmen durch die Steuer.
[1] Blick: Ständerat will Steuer auf E-Zigaretten
[2] Zofinger Tagblatt: Jetzt will der Bund bei den Dampfern Kohle holen – Einweg-Zigis sollen deutlich teurer werden
[3] Watson: Bundesrat plant Steuer auf nikotinhaltige E-Zigaretten
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