Ja, und…?
Die DEBRA-Studie lockt gerade aktuell wieder viele ANTZ aus den Gebüschen. Grund für den in diesen Kreisen kollektiven Aufschrei und Verbots-, sowie Regulierungsforderungen ist eine Studie:
Und nun erscheinen wieder jede Menge Artikel, die verkünden, dass in Deutschland das Dampfen ja sooo zugenommen hat… schlimm, schlimm…
Das Ergebnis der Studie, die auf der DEBRA-Erhebung basiert ist, dass Disposables, also die verfluchten Einweg-Zuppen aktuell am häufigsten von allen Pfrunzeln verwendet werden.
Ok… schlimm, schlimm…
Da kann man doch auch mit diesem Argument fordern, sie zu verbieten (nix dagegen, übrigens)… und gleich mal noch ein paar weitere Einschränkungen beim Dampfen huckepack mit durchbringen (Aromenverbote z.B.).
Ich sage zu dem Ergebnis der Studie nur:
Ja, und…?
Man muss sich einmal vor Augen halten, um welche Dimensionen es da geht.
Fangen wir mal ganz an der Wurzel an:
Nach den Zahlen der DEBRA-Studie konsumieren derzeit 2,2% aller Personen, die älter als 14 Jahre sind, mobile Liquidzerstäuber. Das ist jetzt nicht viel und auch kein wirklicher Höchststand (November 2022 waren es sogar wahnwitzige 3%). Lächerlich!
Von all diesen Dampfern (also von 2,2%) sind nun 2,3% Minderjährige im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Nein, nicht 2,3% von allen, sondern 2,3% von den 2,2% von allen. Also dann doch eher 0,05%. Bedeutet: fast keiner!
Die Fakten sind: 2,2% der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren dampfen ab und an mal (oder auch regelmäßig). 0,6% nutzen Pod-Systeme, 0,7% nutzen offene Tankverdampfer-Systeme und… Trommelwirbel… 0,8% nutzen Disposables. Damit liegen die Disposables ganz an der Spitze… Goldmedaille!
Null-komma-acht Prozent! Und das ist nun dramatisch, ne Katastrophe… und zahlreiche Titelzeilen in den Medien wert.
Dass um die 9% der Jugendlichen zwischen 12 (zwölf, nicht vierzehn) und 17 re-gel-mä-ßig Alkohol konsumieren und von diesen um die 11% monatlich komasaufen, ist eher keine Meldung wert.
Nein, das Dampfen ist die große Gefahr. Und deshalb: Verbote, Verbote, Verbote!!1elf1!!
0,8%
Ja, und…?
Wir haben es nun einmal mit Ideologen zu tun.
Und das „Ideal“ von Ideologen ist NULL:
NULL Schadstoffe – NULL Suchtgefahren – NULL gesehene Wolken – Null Dingens! etc.
NULL jugendliche Zigarettennutzer – egal ob per „E“ oder per „T“ (-Zigaretten).
Leider sind etliche E-Zigarettennutzer längst UNBEMERKT auf den Ideologen-Zug aufgesprungen und verlangen ebenfalls ein Verbot von „Disposables“:
Immer wieder kann man in E-Zigaretten-Communities die Argumente der ANTZ finden – übernommen von den Umsteigern.
Das muss den Leuten nur langsam bewusst werden…woher ihre Meinungen/Überzeugungen kommen:
Aus den Ideen-Schmieden der ANTZ – und weiteren Ideologen.
PS:
Ich selbst habe in den ersten ca. 1-8 Jahren vieles aus deren „Weltbild“ nachgeplappert, bis mir das gaaaanz langsam bewusst wurde und entsetzt von deren Ideologie-Zug abgesprungen bin.
Zumindest schrittweise – in gewissen Bereichn werde ich sicherlich auch heute noch von enen mitgeschleift!
Bin gespannt darauf, wann ich auch noch die letzten Strippen entdecke und durchschneiden kann.
👉 Liebe Dampfer was treibt euch um?
Für solche Entwicklungen sind zum einen „unsere“ Interessenvertreter und zum anderen die Politik verantwortlich.
Die Interessenvertreter, weil die nur den Profit des Handels beachtet haben und nicht die Interessen der Dampfer. Wenn die sich sofort mit dem Erscheinen der Disposables gegen diese ökologische Katastrophe gestellt hätten, dann hätten die jetzt gute Argumente bei der Politik gegen sinnlos verschärfte Reglungen.
Die Politik, weil das Jugendschutzgesetz ein zahnloser Papiertiger ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trinkhallenbesitzer wegen zu schnellem Fahren den Führerschein verliert, ist um ein Vielfaches höher als die Wahrscheinlichkeit eine Strafe wegen Verstoß gegen den Jugendschutz zahlen zu müssen.
Nebenbei ist die in Relation zum möglichem Gewinn aus den Verstößen eher lächerlich.
Dazu kommt auch noch, dass es für „gute Kunden“ bei einigen Trinkhallen und Spätis ein „Außenlager“ für gute Kunden gibt, in dem die unversteuerten illegalen Disposables liegen (selbst getestet, bei einer Bude, die illegale Ware verkauft hat.).
Wenn das DKFZ, das überwiegend aus einem Anteil der Tabaksteuer finanziert wird, die nach den ersten Angaben von Finanzminister O.Scholz geschätzten Mehreinnahmen aus dem Tabaksteuermodernisierungsgesetz gehabt hätte, dann wären die heute sicher ganz still, was das Thema angeht.