Zum zehnjährigen Jubiläum hat Joyetech das Starterset Espion Solo mit ProCore Air auf den Markt gebracht. Nach meinem Test des Cuboid Lite Sets war diese Kombi die zweite, die ich mir vorgenommen habe.
Das Set, das man im Handel zwischen ca. 75 und 90 Euro bekommt, wird im typischen Joyetech-Karton geliefert und umfasst den Akkuträger Espion Solo, den Verdampfer ProCore Air mit installiertem ProCA 0,4 Ohm Verdampferkopf und Glas-Driptip, einen 21700er Akku, einen Adapter für 18650er Akkuzellen, einen ProCA 0,4 Ohm Ersatzverdampferkopf, ein Ladekabel USB-A zu Micro-USB-B, ein Tütchen mit Ersatz-O-Ringen und Tankdichtung, einen Ersatz-Glastank, ein Ersatz-Driptip aus Kunststoff, sowie Manual für Akkuträger und Verdampfer.
Akkuträger Espion Solo
Beim Espion Solo handelt es sich um einen recht kompakten, massiven Akkuträger, der mit nur einer Akkuzelle betrieben wird. Vorgesehen ist hierfür eine Zelle der Größe 21700. Im Lieferumfang ist ein 21700er Akku Avatar AVB mit einer Kapazität von 4.000 mAh und einer Belastbarkeit von 30 Ampere enthalten. Geladen werden kann die Akkuzelle im Akkuträger mit bis zu 2 Ampere, besser natürlich im externen Ladegerät, wobei man beachten sollte, dass dieses auch Akkus aufnehmen kann, die 70 mm lang sind. Alternativ kann der Espion Solo auch mit einem 18650er Akku verwendet werden. Dafür wird ein Adapter aus Silikon mitgeliefert. Man sollte darauf achten, Akkuzellen zu verwenden, die mit mindestens 30 Ampere belastet werden können.
Der Espion Solo liegt mit seinen knapp 176 g Gewicht (inkl. 21700er Akkuzelle), seinem abgerundeten Rücken und den kompakten Maßen von 39,5 x 25,5 x 81,3 mm ausgesprochen angenehm in der Hand.
Für die Anzeige ist ein 1,3“ OLED Touchscreen vorhanden. Das vereinfacht die Bedienung und die Einstellungen ungemein. Damit ein „versehentliches“ (ließe sich gar nicht verhindern) Verstellen schon durch leichte Berührung des Touchscreens vermieden werden kann, befindet sich unter dem Bildschirm eine Sperrtaste. Drückt man sie einmal, so ist der Bildschirm gesperrt. Ein weiterer Druck entsperrt den Bildschirm wieder.
Drückt man die Taste zweimal schnell hintereinander, wird der Bildschirm ab- bzw. eingeschaltet (Stealth-Mode). Direkt unter der Taste befindet sich die Micro-USB-Buchse zum Laden der Akkuzelle, sowie zur Aktualisierung der Firmware (Software kostenlos downloadbar).
Aufgrund der Touchscreen-Bedienung ist es sehr leicht, den Espion Solo einzustellen. Die Bedienung erfolgt hier wirklich intuitiv.
Ist das Gerät eingeschaltet (Ein-/Ausschalten erfolgt mit dem typischen „Fünfklick“ auf der Feuertaste) und entsperrt, so lässt sich, je nach Modus die Leistung (Watt) oder die Temperatur über zwei Schaltflächen am oberen bzw. unteren Bildschirmrand verstellen.
Wischt man auf dem Bildschirm nach rechts, so wird der Gerätestatus angezeigt (Akkukapazität in Prozent, Uhrzeit, eingestellte Leistung, Verdampferwiderstand und Anzahl der Züge), wischt man nach links, so landet man im Menü. Hier kann man den Betriebsmodus umschalten: Leistung (Watt), TC (Ni, Ti, SS326), TCR oder Bypass. Außerdem lässt sich hier die Anzeige der Uhrzeit wählen (RTC: analog oder digital).
Aus dem Menü lassen sich auch Infos zur Spannung der Akkuzelle und zur Firmwareversion anzeigen. Hier sind außerdem die Einstellungen zur Fixierung des Verdampferkopfs, zur Leistung, zu Unterparametern (Züge, Zeit, Strom) und Einstellung der Uhr erreichbar.
Über dem Display befindet sich der Feuertaster mit angenehmen Druckpunkt, dezentem Klick und der Lasergravur „10th ANNIVERSARY Limited Edition“.
Das Akkufach am abgerundeten Rücken ist leicht zu öffnen und wird mittels Magneten fixiert. Auf der Unterseite des Akkuträgers befinden sich zwei ausreichend dimensionierte Entgasungslöcher.
Der Espion Solo leistet 1 bis 80 Watt und maximal 9 Volt bis zu 30 Ampere. Es gibt einen eingebauten Verpolungsschutz, der Gerät und Akkus vor Beschädigung bewahrt, falls man den Akku verkehrt herum einlegt, sowie eine Schutzelektronik gegen Überladung, Tiefentladung und Überlast.
Mit dem mitgelieferten Akku bin ich gut einen halben Tag ausgekommen. Ein Ersatzakku ist ohnehin Pflicht, vor allem, wenn man seine Dampferkarriere beginnt.
Aufgrund der wirklich einfachen Bedienung ist der Espion Solo auch für Einsteiger sehr gut geeignet. Die Funktionen lassen sich auch ohne ausgiebiges Handbuch-Studium nutzen. Wegen seiner recht kompakten Bauweise ist es ein Akkuträger für nahezu jede Gelegenheit. Material und Gewicht vermitteln einen hochwertigen Eindruck, der sich bei mir bei der täglichen Benutzung durchaus bestätigt hat.
Aber auch der fortgeschrittene Dampfer, oder gar ein „Altdampfer“ wie ich, bekommt mit dem Espion Solo ein Gerät, mit dem er glücklich werden kann.
Tankverdampfer ProCore Air
Der ProCore Air ist ein Tankverdampfer mit Fertigverdampferköpfen. Er hat in der Standardausführung eine Tankkapazität von 4,5 ml, es gibt aber auch einen optional erhältlichen Glastank mit 2 ml Kapazität. Bei Lieferung ist ein Verdampferkopf ProCA mit 0,4 Ohm (Direkt zu Lunge: DTL) installiert. Ein identischer Ersatz wird mitgeliefert. Verwendet werden können Joyetech-Verdampferköpfe der Serie ProC. Es gibt mit dem ProC1-S (0,25 Ohm) auch einen Kopf für MTL (Mund zu Lunge). Der Verdampfer ist mit 4,5-ml-Tank 51,5 mm hoch und hat einen Durchmesser von 25 mm.
Das Glas-Driptip mit Cobra-Muster macht optisch echt was her, kann aber auch durch das mitgelieferte Kunststoff-Driptip ersetzt werden.
Das Befüllen des Verdampfers ist sehr einfach: Die Topcap wird einfach zur Seite geschoben und schon wird die Einfüllöffnung erreichbar. Die stufenlos verstellbare Airflowcontrol (AFC) ermöglicht es, einen Zugwiderstand vor „Ofenrohr“ bis „extrem strong“ einzustellen.
Optisch macht der Verdampfer aus Glas und Edelstahl eine sehr gute Figur, ohne dabei spektakulär zu wirken.
Für den Verdampferkopf (Kanthal-Coil) wird ein Leistungsbereich von 55 bis 65 Watt empfohlen. Schon mit 55 Watt erzeugt er eine beeindruckende Dampfmenge bei ausgezeichneter Geschmacksentfaltung. War ich schon vom Exceed D22 positiv überrascht, hat mich der ProCore Air davon überzeugt, dass heutzutage auch Fertigverdampfer vielen als Geschmacksverdampfer angesehenen Selbstwickelverdampfern das Wasser reichen können. Das ist schon sehr hohes Niveau. Getoppt wird der ProCore Air nur von meinen absoluten Geschmacksgranaten aus ungarischer Produktion.
Auch dieser Verdampfer ist ausgesprochen siff-frei. Minimale Feuchtigkeit entsteht lediglich an den Luftschlitzen, wobei es sich um ausgesprochen geringe Mengen von Kondensflüssigkeit und Spritztröpfchen handelt. Nur sehr selten muss man ein Tuch bemühen… da pladdert nix.
Hätte es damals, als ich mit dem Dampfen angefangen habe, schon Verdampfer dieser Qualität und Leistungsfähigkeit gegeben, wäre ich wahrscheinlich nicht so schnell (nach nicht mal zwei Monaten ein Bulli A2T) auf Selbstwickelverdampfer umgestiegen.
Mit dem ProCore Air kann man auf jeden Fall völlig unkompliziert auf das Dampfen umsteigen, als reiner „Zweck-Dampfer“ glücklich werden, aber auch als erfahrener Hobby-Dampfer zufrieden sein.
Fazit
Mit dem Set Solo mit ProCore Air hat Joyetech ein wirklich edles, solides und hochwertiges Set auf den Markt gebracht, das sowohl für Einsteiger (mit den voreingestellten Werten des Akkuträgers kann man sofort loslegen), als auch für fortgeschrittene Dampfer geeignet ist. Das Design empfinde ich als ausgesprochen gelungen und die Kombi wirkt wirklich edel. Man merkt dem Produkt an, dass es sich bei Joyetech um ein „Urgestein“ unter den Herstellern handelt und hier die Erfahrungen eines Jahrzehnts eingeflossen sind. Selbst ich, als eingefleischter Nutzer von selbstgewickeltem Edelstahl ohne Regelelektronik, empfinde die Kombi als hochwertige E-Dampfe, die absolut alltagstauglich ist und wirklich Spaß macht.
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