Lampukischer Pharisäer – Dual-Use mal anders

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Anlässlich des 58. DampfDiDay hat Kurbelursel etwas zum „Dual-Use“ geschrieben… das Problem ist auch in Lampukistan bekannt:

Noch immer ist das Kaffeetrinken in Lampukistan nicht vollständig geächtet (Die DDP berichtete exklusiv als erstes Medium darüber: Die Kaffeemaschine wird weg reguliert!). Die Umsetzung der Suff-Produkte-Richtlinie ist vollzogen, doch den Feinden jeglichen Genusses geht auch die nunmehr erlassene gesetzliche Regelung nicht weit genug… es bleiben winzig kleine Nischen, die den Kaffee-Liebhabern (Studien zeigen, dass es sich zum weitaus größten Teil um ehemalige Säufer handelt) ihren Genuss irgendwie weiter ermöglichen.

Das MUSS anders werden… da MUSS sich doch was machen lassen! Nacheinander wurden Schreckgespenster erdacht (Gateway-Effekt… wer mit dem Kaffeetrinken anfängt, ohne vorher Alkohol gesoffen zu haben, der wird damit früher oder später zum Alki oder jede Menge ach-so-hochgiftige Stoffe, die gefunden wurden, wenn man den Kaffee ordentlich gebraten hat… na und einige andere Geschichten, die sich letztlich als Märchen und Lügengeschichten herausgestellt haben), um die Lampuken zu beeinflussen und um Argumente für eine noch strengere Regulierung zu finden.

Ein immer noch sehr beliebtes Scheinargument ist der sogenannte „Dual-Use“, also das Kaffeetrinken, ohne den Alkoholkonsum sofort vollständig einzustellen. Das ist ein Phänomen, das es auch wirklich gibt. Nicht jeder Säufer kann oder will von heute auf morgen komplett vom Schnaps auf Kaffee umsteigen und beginnt mit dem Kaffeetrinken, obwohl er auch mal ein Schnäpschen nimmt. Das führt dazu, dass er also weiter Alkohol konsumiert, aber eben auch Kaffee… und je öfter und je mehr Kaffee er trinkt, um so weniger Alkohol kann und muss er saufen. Jeder Schnaps, der nicht getrunken wurde (weil man eine Tasse Kaffee geschlürft hat), ist ein „guter“ Schnaps, weil er nicht auf die Gesundheit schlägt (solang der Suff in der Flasche ist, kommt er an die Leber nich).

Die Gegner des Kaffee-Genusses aber stellen das ein wenig anders dar. Sie sagen, es käme ja zu dem gefährlichen Alkoholkonsum ein weiterer gefährlicher Konsum hinzu (obwohl die Gefährlichkeit beileibe nicht erwiesen ist… es gibt noch keinen einzigen lampukischen Kaffee-Toten), nämlich das Kaffeetrinken. Allerdings wird dabei übersehen, dass die eine Angewohnheit beim „Dual-Use“ durch die andere ERSETZT wird. Wer einen Kaffee trinkt, der kann nicht gleichzeitig den Schnaps runterschlucken. Selbst wenn der Konsument einen Pharisäer (Kaffee mit nem ordentlichen Schluck Schnaps drin) trinkt, ist in der Gesamtmenge der Flüssigkeit einfach weniger Alkohol enthalten, als in einer ganzen Tasse Schnaps.

Die Behauptung bzw. Darstellung des „Dual-Use“ von Schnaps und Kaffee ist also in sich unlogisch, widersinnig und wieder einmal nur dafür gedacht, das Kaffeetrinken ins schlechte Licht zu rücken.

Mal ehrlich… stellt Euch mal vor, in Deutschland würden die Vorkämpfer einer genussfreien Welt behaupten, wenn ein Raucher auf das E-Dampfen umsteigt, würde zum schädlichen Tabakkonsum ZUSÄTZLICH noch ein weiterer schädlicher Konsum (nein, es gibt auch noch keinen dokumentierten Dampfer-Toten) hinzu, wenn „Dual-Use“ (also Tabakrauchen und E-Dampfen) gepflegt würde. Gut, dass solch ein Schwachsinn bei uns nicht verbreitet wird… Übrigens, habe ich auch noch keinen „Dual-User“ gesehen, der gleichzeitig ne Fluppe und eine E-Dampfe im Mund hatte.

Also… nicht immer alles glauben, was sogenannte Experten so von sich geben… und wenn ihr von Fehlinformierten auf solche Behauptungen angesprochen wird… dann UNBEDINGT aufklären! Man braucht wirklich sehr wenig gesunden Menschenverstand, um zu durchschauen, dass solche Behauptungen völlig widersinnig sind.

+++ A K T U A L I S I E R U N G +++

Uuups… es ist ja doch passiert…

Fr. Dr. M. Pötschke-Langer stellt in der Pressemeldung der DHS vom 10. Oktober 2016 die Behauptung auf:

Häufiger als der komplette Umstieg auf E-Zigaretten als Ausstiegsstrategie scheint der sogenannte duale Konsum zu sein. Gemeint ist damit die parallele Verwendung von E-Zigaretten und Tabakzigaretten, so dass einem nikotinhaltigen Produkt ein weiteres hinzugefügt wird. Auf diese Weise erfolgt eine erwünschte Substitution der herkömmlichen Zigaretten jedoch nicht. Im Vergleich zu einem frühen kompletten Rauchstopp stellt der fortgesetzte Konsum auch weniger gerauchter Tabakzigaretten verbunden mit gleichzeitigem Konsum von E-Zigaretten nach Ansicht der DHS ein deutliches Gesundheitsrisiko dar.

Quelle: http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/PM_E-Zigaretten_1.pdf

Also… wenn ihr auf diesen hirnverbrannten Blödsinn angequatscht werdet, dann fragt doch denjenigen mal, ob er schon Dampfer gesehen hat, die so aussahen, wie das Titelbild dieses Artikels… 😉 😀


Ein weiterer toller Artikel zum Thema „Dual-Use“ kann im Blog Dampfer Garage nachgelesen werden. Roland beschreibt da als „Betroffener“ die Probleme der „Stigmatisierung“ als „Dual-User“:

Dual User – dampfen und rauchen

2 Antworten zu „Lampukischer Pharisäer – Dual-Use mal anders“

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