Man wird so alt wie eine Kuh und lernt noch immer was dazu

Dampfen mit TC

Bald (Ende Dezember) dampfe ich seit zwölf Jahren… und seit gestern (erst) auch mit Temperatur Control (TC).

Als ich den ersten Akkuträger mit TC im Haus hatte, habe ich das mal probiert. Mit Edelstahldraht. Hat aber irgendwie nicht wirklich funktioniert. Habs dann beiseite geschoben und seit dem auch nie mehr angepackt.

Mit dem Dampfen im Leistungsmodus war (und bin) ich immer zufrieden… üblich mit Wicklungen zwischen 0.5 und 0.3 Ohm (Kanthal A1 oder V4A316L) bei 2.5 bis 3.0 mm Durchmesser und 30 – 35 Watt. Das passt für meine Atomizer und mein Liquid am besten.

Ich hatte mir vorgenommen, es irgendwann einmal so richtig auszuprobieren. Schließlich habe ich ja den Dicodes TC-Draht (NiFe30), der jedem Dicodes AT als Muster beiliegt, noch in der Heizdraht-Box.

Irgendwie hab ich aber dann, wenn ich wickle, nie dran gedacht.

Nun wurde mir gestern ein Posting von Daira Bär in meine Timeline im Fediverse gespült… ein Posting mit dem Link „TC“ in ihrem Dampflexikon. Ein anderer dampfender Fediverse-Nutzer schrieb daraufhin, dass seine Versuche mit TC auch schon länger her seien, das Posting aber wieder seinen „Spieltrieb“ geweckt hätte.

Na… nun war mein Flash-e-vapor 4.5LS, der auf meinem Dani 25 thront, eh dringend dran, eine neue Wicklung verpasst zu bekommen. Also warum dann nicht mit dem Dani-Draht und dann mal die TC ausprobieren?

Gesagt, getan…

Oje, der ist aber mal dünn, der Probedraht. Ist wohl ein 0.28 mm Draht. ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal mit solchem Feen-Schamhaar gewickelt habe… muss so 2015 gewesen sein. 😀

Hoffentlich kann man da auch ordentlich Watte durch die Spule ziehen, ohne die Coil zu sehr zu verziehen.

Na, und dann habe ich ganz locker, ohne groß zu rechnen, sieben Windungen auf 3 mm hergestellt, die Wicklung in den FeV eingebaut und habe die Watte auch ganz gut reinbekommen. Ich landete irgendwo bei gut 0.4 Ohm… sollte also passen.

Nun musste ich nur noch den Dani 25 in den TC-Modus bringen. Da ich ansonsten meinen FeV immer mit 30 Watt betreibe (manchmal mit ein wenig mehr), wusste ich zwar aus dem Handgelenk, wie ich die Leistung hoch- und runterstellen kann… aber ansonsten habe ich das Menü seit Erwerb des AT nicht mehr angerührt.

Hat mich echt ne halbe Stunde gekostet… und mehrere Dutzend nicht jugendfreie Flüche, bis ich ihn eingestellt hatte (wenn man sich dann wieder an die Bedienung gewöhnt hat, fluppt es mit der Dicodes-Elektronik ganz schnell… hab‘s jetzt wieder drauf).

Mit ordentlich Rumprobieren bin ich dann bei 235° C hängen geblieben. Damit war die Dampfmenge optimal… und auch die Dampftemperatur.

Nur irgendwie wollte es mir so gar nicht schmecken. Hmmm… vielleicht braucht der Draht ein wenig Zeit zum „Eindampfen“? Hab dann fast den gesamten Tank (immerhin so um die 9 ml) weggezogen (ab und an noch mit kleineren Änderungen der Temperatur, wobei ich immer wieder bei 235° C gelandet bin), aber es wollte sich ums Verrecken kein Genuss einstellen. Der FeV schmeckte irgendwie „dünn“… ich hatte fast das Gefühl, einen alten Fertigverdampfer der zweiten Generation aus der Kramkiste reaktiviert zu haben. So kenne ich das vom Flash‘e nicht!

Mein Kanthal ist ja für TC nicht geeignet, aber Edelstahl soll doch klappen. Also hab ich die Wicklung runtergerissen und mir mit V4A316L, 0.5 mm eine 5-Windungen-3mm-Wicklung gebaut und installiert. Standard… hat keine fünf Minuten gedauert. 0.31 Ohm wurden mir angezeigt.

Im Dani dann den Temperaturkoeffizient von 100 eingestellt, mit 150° C angefangen und bei 195° C meinen „Sweet-Spot“ gefunden.

Was soll ich sagen? Passt perfekt, die Dampfmenge (rDL ohne Schräubchen in der Zuluft) ist wie beim Leistungs-Dampfen und der Geschmack ist auch wieder da.

Was auffällt: Dampfmenge und Geschmack sind ohne jede Verzögerung da… wesentlich direkter als im Leistungsmodus mit 30 Watt.

Es funktioniert also doch… nur der NiFe30-Draht ist absolut nix für mich (oder nix für den FeV, wer weiß).

Nun mal zu den Vorteilen…

Es soll ja so sein, dass (zumindest bei guten Akkuträgern bzw. guter Elektronik) ein Dryburn nicht mehr stattfinden soll. Na… darauf hab ich es knallhart ankommen lassen. Mein LS hat noch das Tankglas, ich konnte also sehen, dass das Liquid zur Neige ging. Hab schön weiter gezogen und gezogen… und plötzlich kam nix mehr. Kein scharfer oder verbrannter Geschmack… nix… Die Temperaturanzeige blieb unverändert bei (etwas über) Raumtemperatur.

Also hab ich den Flash‘e mal geöffnet: Wicklung und Watte noch jungfräulich.

Liquid nachgefüllt… und er dampfte wieder los, als sei nix gewesen.

Zumindest mit der Dicodes-Elektronik funktioniert dieser TC-immanente Schutz sehr, sehr gut.

Auch nachdem die zweite Tankfüllung aufgebraucht war, stellte die TC das Feuern ein.

Na, das werde ich dann auch mal mit anderen AT (mit anderer Elektronik) testen.

Was ich beim TC-Dampfen als positiv empfunden habe, ist, dass die Wicklung extrem schnell anspricht. Gleich zu Beginn des Zugs hat man ordentlich Dampf… und man braucht keinen extra „Boost“ einzustellen. Ich werde mal beobachten, ob die Wicklung nicht auch länger hält. Nach dem zweiten Tank habe ich jedenfalls noch absolut keine Verschmutzung an Draht und Watte festgestellt.

Und weil es gerade wieder mal Spaß macht, zu experimentieren, werde ich kommenden Monat, wenn die nächste Drahtbestellung ansteht, mal Titandraht und – sofern lieferbar – auch ne Spule Zirkonium ordern. Beides ja auch gut für TC… und aufgrund des Ansprechverhaltens auch sehr gut für meine Passion, das mechanische Dampfen, geeignet.

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