Muss man dieses weichgepülte Seitchen kennen?
Nein, muss man nicht. Man findet auch keine aussagekräftige Statistiken dazu… deshalb lohnt es eigentlich nicht, sich damit auseinanderzusetzen, hab aber gerade Lust darauf, wenigstens ein paar Zeilen dazu zu verlieren. Ist halt ’ne Seite übers „Papa-Sein“ mit lauter „hochkarätigen“ Redakteuren…
[su_quote]„Medizinische Qualitätsicherung /Fachbeirat“: „Medizinstudentin im praktischen Jahr, Lehrtätigkeit an der LMU München im Fachbereich der Neurophysiologie und Forschungstätigkeit in der Neurochirurgie der TU München. Autorin von wissenschaftlichen Publikationen.“
„MSc. Medizinjournalist und Gesundheitspublizist“: „Gesundheitspublizist, Ernährungsexperte und Master of Science (M.Sc.) in Applied Nutritional Medicine (Angwandte Ernährungsmedizin), Er arbeitete in einem medizinischen Fachverlag und ist Autor von mehr als 150 Fachbüchern und populär-wissenschaftlichen Werken.“[/su_quote]
Ich erzittere vor Ehrfurcht.
Und noch einige „Freie ehrenamtliche Redakteure, Journalisten, Mediziner“
Solche „Titel“ und Trophäensammlungen sagen aber wohl nichts über die tatsächlichen Kenntnisse, das Wissen und die „journalistischen“ Fähigkeiten aus, denn sonst ließe sich das hier nicht erklären:
Meine Tochter raucht E-Shisha?
[su_quote]„Die Flüssigkeit, die sich im Tank der E-Shisha befindet und die Basis für den Dampf darstellt, hat den unattraktiven Namen Propylenglykol. Das klingt nicht lecker. Deswegen ist der Verkaufs-Name ein anderer, nämlich “Liquid”.“[/su_quote]
Ja… und wegen dieses unattraktiven Namens steht auf der Tube im Badezimmer auch „Zahnpasta“ und nicht Propylenglykol. Boah, wir werden ja von vorne bis hinten von den Herstellern beschissen.
[su_quote]„Anders sieht die Gesetzeslage schon jetzt aus, wenn das Liquid Nikotin enthält. Nikotin macht die E-Shisha zur Tabakware, sodass der Jugendschutz bereits heute greift. Wer nikotinhaltige Liquids an unter 18-Jährige verkauft, macht sich strafbar. Unter 18-Jährigen ist es nicht erlaubt, nikotinhaltige E-Shishas zu konsumieren.“[/su_quote]
Ooooooh! Na ja… einen Juristen habe ich in der Hall of Fame der Redaktion nicht gefunden… das mag es erklären. Aber nur wenige Tastatureingaben und Klicks können im frei zugänglichen Netz die Erkenntnis bringen, das das gequirlte Kacke ist, was der Herr Redakteur da geschrieben hat. Das ist sogar die gequirlteste Kacke, die ich seit langer Zeit lesen musste. Nein, ich zitiere nicht wieder Dieter Nuhr!
[su_quote]„Die Inhaltsstoffe des Dampfes lesen sich wie ein Beipackzettel aus einem Giftschrank:
• Formaldehyd: Eine chemische Verbindung, dessen Krebs auslösende Wirkung Forscher als wahrscheinlich einstufen.
• Aromazusätze: Sie weisen sogenannte “zytotoxische Eigenschaften” auf. Das bedeutet: Sie schädigen Zellen, vor allem jene, die sich im Wachstum befinden.
• Feine Partikel: Sie sind im beim Dampfen entstehenden Aerosol. Lagern sie sich in der Lunge ab, führt dies zu chronischen Schäden.“[/su_quote]
Dazu muss ich nichts mehr schreiben, oder? Das wurde in den vergangenen Wochen wieder und wieder durchgekaut.
Aber der Artikel ist nicht sehr schädlich, denke ich… denn ich weiß nicht, wie groß die Reichweite dieser Seite ist… und meinetwegen sollen doch künftig ein paar Muster-Papas zu ihren Töchtern sagen: „Du… das wäre voll doof, wenn Du so eine Eh-Schihschah rauchen tust. Das ist voll giftig und macht Dich tot. Und Papa hat Dich doch lieb und will nicht, dass Du irgendwann tot mit einer Spritze im Arm auf der Bahnofstoilette liegst.“
Darauf kann sich die „Promi-Redaktion“ der „netten Papas“ jetzt echt mal einen keulen.
Also eigentlich hätte ich es mir sparen können… aber neeee… durch das Befassen mit diesem Schund reift in meinem durchgeknallten Kopf schon wieder eine deftige Satire-Story. Mal schauen, wann ich die schnitzen kann…
Da wird einem spei übel, wenn von mündigen Vätern einfach nur so ein Blödsinn nachgeplappert wird.
Als echter Vater setze ich mich mit den Themen ernsthaft auseinander und beurteile selbst, was für meine Kinder gut ist und was sie lieber sein lassen sollten, auch wenn man ab einem gewissen Alter der Kinder nur noch meinungsbildend an der Entwicklung teilnehmen kann.
Anscheinend sind die Fotos auf der Seite „über uns“ nur gestellt, und die „Macher“ haben gar keine eigenen Kinder, denn sonst würden sie nicht so einen Mist auf Ihrer Seite erzählen. Oder die Macher sind passionierte Tabakzigarettenraucher und fürchten, dass Ihre Kinder diese nicht rauchen wollen. Na egal, ich würde mich schämen, als Vater so einen Blödsinn meinen Kindern erzählt zu haben, die dann mit echten wissenschaftlichen Ausarbeitungen aus dem Biologieunterricht über das Thema nach Hause kommen und mir den Artikel auf Netpapa Satz für Satz um die Ohren hauen.
Ein bisschen mehr Verantwortung würde ich mir von Vätern wünschen, die sich auf einer so „wichtigen“ Internetseite in die Öffentlichkeit begeben.
Also liebe Väter, bald ist Vatertag, ein guter Tag um Euren Kindern die Wahrheit über das Dampfen sagen zu können. Und die sieht „Gott sei Dank“ ganz anders aus, als es die Schmierfinken von Netpapa einem auf die Backe malen wollen!
Beeindruckend, wie variantenreich der galoppierende Schwachsinn um die Ecke kommt! Wenn es nicht so traurig wäre…und ärgerlich…unfair und idiotisch- ja, dann könnte man es bei einem verständnislosen Kopfschütteln belassen. Man sollte denen dahin treten wo es wirklich weh tut, täglich- nein, lieber stündlich 😉
@Manfred – mal losgelöst vom konkreten Beispiel:
oder es sind einfach Suchmaschinenoptimierer (SEO), die mit ihren Webseiten Geld verdienen wollen. Dafür werden Texte und Bilder gekauft.
Inhaltlich ist völlig wurscht, worum es auf deren Webseiten geht. Nur ob das Keyword tragfähig ist, dass man damit Geld generieren kann.
Was meinst Du wohl, warum ich mich bei den DampfBloggern so stark mache, dass sie sanft ihre Ellenbogen ausfahren sollen? – Oder das Augenmerk auf Überschriften und Begriffe lenke?
Oder warum wir den #DampfDiDay feiern? Eben damit nicht Tausende von diesem Reizthema neben der ANTZ davon profitieren und ausgerechnet die authentische Inhalte in den Suchergebnissen nach hingen gedrängt werden.
Am #DampfDiDay kann jeder Dampfer mitmachen. Aber das ist natürlich anstrengend, mal einen Blog zu besuchen, dort einen Kommentar zu verfassen und den Artikel dann in den SN zu promoten.
Danke Kurbelursel.
Ich finde es einfach nur widerlich wie dort mit einem ernsten Thema umgegangen wird. Ob nun aus Gehorsam zum scheinbar federführenden Ministerium, aus Profitgründen weil die Betreiber Amazon-Aktionäre sind, oder weil sie mit Ihrem Schundwerk click’s bezahlt bekommen. Und wenn Sie bei einem so sensiblen Thema schon so grundlegend Falsches behaupten, dann steht auf dem Rest der Homepage auch nur Mist. Und da man dort keinen direkten Kommentar hinterlassen kann zeigen sie auch wie egal ihnen ihre Leser sind.
Mal unterstellt, die Betreiber hatten zu Beginn ihrer Seitenbetreibung mal ein ernstes Anliegen, dann kann man dort schön beobachten wie die Moral dem schnöden Mammon geschuldet ganz gewaltig den Bach runter gegangen ist. Unsere Politiker machen es ja auch nicht anders und streichen sich mit Beraterverträgen und als Gastredner bei Seminarveranstaltungen etliches in die Tasche. Also warum als Ministeriumsableger nicht auch was mit click’s und bei Amazon dazuverdienen?
Blöd nur der, der es liest und Schafherdengeprägt glaubt, das alles was da steht bare Münze ist.
Naja ist halt Volksverdummung für fortgeschritten Abgestumpfte und da das Volk ja nichts anderes will, bekommt es halt wonach es dürstet.
Und Nein: #DampfDiDay ist nicht anstrengend, es macht Spaß, ist gesund (wenn man dabei dampft und nicht raucht) und ist spannender als jedes noch so spannende Fußballspiel! Nur machen muss man es halt!
Vielleicht gehört diese Netpapi-Homepage ja auch zu den exorbitat teuren PR-Kampagnen die der Bund der Steuerzahler gerade erst massiv gerügt hat. Denn irgendwie lässt mich der Verdacht nicht los, die Seite ist eine einzige teure Werbeseite (PR-Kampagne) des Familienministeriums, denn so viele tolle Amazonangebote für hilflose und beratungsbedürftige Väter konnte ich dort nicht wirklich finden, die genug Geld zurückspielen, um das Machwerk finanzieren zu können.