So tickt die Politik in Deutschland: Rauchfrei bedeutet auch dampffrei

Ein auf den ersten Blick recht unverfänglich, aber trotzdem irritierend klingender Titel eines Artikels im Deutschen Ärzteblatt bringt Klarheit, dass eine dampffreie Gesellschaft das Ziel der Regierung ist:

Drogenbeauftragter warnt vor Gefahren von Nikotin (arch)

„Irritierend“ ist auf jeden Fall der Spruch mit den „Gefahren von Nikotin“. Der unbedarfte Leser mag nun denken, in dem Beitrag würden neueste Erkenntnisse über die schrecklichen Gefahren, die Nikotin mit sich bringt, vermeldet. Und vielleicht auch ein Hinweis darauf, dass – wenn man denn nun weiß wie gefährlich Nikotin ist – auch Produkte wie Nikotinpflaster, -sprays, -kaugummis etc. ihre Zulassung verlieren.

Aber der Leser wird enttäuscht.

Im Artikel selbst wird mitgeteilt, dass „Rauchen maximal ungesund“ ist (also wirklich keine neue Erkenntnis) und die längst widerlegte ANTZ-Lüge verbreitet, dass „Nikotin ein starker Suchtstoff“ sei.

Und das war es dann auch. Nein! Es gibt keine neuen Erkenntnisse über eine Gefahr durch Nikotin. Der Titel ist irreführend… sicherlich bewusstes(!) Framing.

„Rauchen ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor und der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs“

Ja, ok… dann ist es ja auch gut, wenn der Staat Möglichkeiten aufzeigt, mit dem Rauchen – dem TABAK RAUCHEN – aufzuhören. Und ein Wettbewerb zu veranstalten ist auch nicht verwerflich. Ein solcher isses nämlich, welcher der Grund für den Artikel war. Auf der Webseite des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen wird die Aktion angepriesen:

Mitmachaktion „Rauchfrei im Mai“ unterstützt beim Rauchstopp (arch)

Alles schön und gut. Auch da wird auf die Gesundheitsgefahren durch das Rauchen hingewiesen und geraten, das Rauchen aufzugeben. Dann aber kommt es: Gewinnen (tausend Öcken) kann man nur, wenn man das Rauchen UND das Dampfen aufgibt. Ja… auch das Dampfen soll man sich abgewöhnen.

„Wer bis Ende des Monats rauch- oder dampffrei bleibt, hat die Chance, einen Geldpreis von bis zu 1.000 Euro zu gewinnen“, schreiben die Initiatoren.

Der Aktion selbst wird auch noch eine Webseite „spendiert“:

Rauchfrei im Mai (arch)

Die Aktion wird vom BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) und der Deutschen Krebshilfe unterstützt und vom IFT Nord (Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung) durchgeführt. Und auf der Webseite selbst wird klar: Es geht nicht darum rauchfrei zu werden, sondern nikotinabstinent.

Logisch… wer an einem solchen Wettbewerb teilnehmen möchte, muss aktuell Raucher sein. Nur den Veranstaltern reicht das nicht. Eine Voraussetzung ist:

Alle, die mindestens 18 Jahre alt sind und zum Zeitpunkt der Anmeldung regelmäßig rauchen (Zigaretten, Zigarren, Pfeife oder Wasserpfeife), Tabakerhitzer oder E-Zigaretten nutzen.

Und das Ziel für die erfolgreiche Teilnahme ist:

Die Teilnehmer verpflichten sich, im Mai 2024 nicht zu rauchen, keine Tabakerhitzer zu nutzen und keine E-Zigaretten zu dampfen.

Als Nachweis dafür, dass man weder geraucht, noch gedampft hat, muss am Ende ein negativer Cotinin-Test vorgewiesen werden (ein Urintest, der Nikotinkonsum nachweist).

Dampfer sind für sie also auch Raucher. Seltsame Definition von Rauchen. Weshalb nun auch das Dampfen bei ihnen als Rauchen zählt, wird nicht weiter ausgeführt. Mit dem Nikotin allein kann es wohl nichts zu tun haben, denn das wird gar nicht erwähnt. Sonst würden ja auch die NRT, Kau- oder Schnupftabak, Pouches etc. erwähnt. Aber wer nun weder geraucht, noch gedampft hat, aber z.B. Nikotinkaugummis benutzt hat, der fällt beim Test auch durch. Es wäre also ehrlicher, die Aktion „Nikotinfrei im Mai“ zu nennen. Denn genau und nur darum geht es. Es geht nicht um die Gesundheit der Teilnehmer oder der Bevölkerung, es geht vielmehr um die Durchsetzung einer Genussmittel-Verzichts-Ideologie.

Der Schuss daraus kann nur sein:

Die Bundesregierung, vertreten durch den Sucht- und Drogenbeauftragten, das IFT, die BZgA und die Deutsche Krebshilfe sind zweifelsohne und ohne Frage Anti Nikotin- und Tabak-Zeloten (ANTZ), also religiös-fanatische Genussmittelhasser, was Nikotin betrifft.

Und klar ist auch… für die Bundesregierung ist Dampfen = Rauchen.

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3 Antworten zu „So tickt die Politik in Deutschland: Rauchfrei bedeutet auch dampffrei“

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