Verbände: Schweigen, dass einem die Ohren dröhnen

Der Vorstoß von inzwischen 12 EU-Mitgliedsstaaten, ein Aromenverbot für das Dampfen europaweit durchzusetzen, ist inzwischen schon ein paar Wochen alt. 1 2

Was konnten wir denn nun bereits an Reaktionen der Händlerverbände und des Verbraucherverbands zu dieser Sache sehen oder hören? Nüscht! Absolut nüscht! Während Verbände anderer EU-Staaten zumindest irgendwie aktiv geworden sind und Statements bzw. offene Briefe auf den Weg gebracht haben… vernimmt man aus Deutschland nur ohrenbetäubendes Schweigen.

Scheinbar von den Verbänden unbemerkt (die doch angeblich so gute Kontakte zur Politik haben wollen), oder wieder bewusst verschwiegen, hat die CDU/CSU-Fraktion beim Deutschen Bundestag einen Antrag eingebracht, in welchem es vordergründig um die Entsorgung von, aber auch den Umgang mit Disposables geht.

Zunächst wird die „Jugend“ thematisiert… mit dem allseits bekannten Jungendschutz-Dampfen-Bullshit-Bingo: „Einstiegsprodukte in den Nikotinkonsum„, „attraktive und diskreter Charakter dieser Produkte„, „ansprechende und bunte Verpackungen„, „süßliche, verharmlosende Geschmacksrichtungen„, „erhöhtes Risiko zur Nikotinabhängigkeit„, „Schwelle zum Rauchen von herkömmlichen Zigaretten herabgesetzt„, “ für Jugendliche zudem erschwinglich„…

Dann folgt die „Uuumwelt“… hier werden offensichtliche Selbstverständlichkeiten erneut aufgewärmt und die (theoretische) Möglichkeit angeführt, dass Disposables durch die Batterieverordnung eh durchs Raster fallen. Allerdings scheint es da einige wenige zu geben, denen klar geworden ist, dass sich das Design von Disposables durch wirklich kleine und nahezu kostenneutrale (für den Hersteller) Modifikationen so gestalten lässt, dass sie von der Batterieverordnung unbehelligt bleiben könnten. Und so kommt es, dass der Antrag letztlich wieder einmal deutlich über die Disposables hinausgeht. Zumindest Podsysteme, die sie als „vermeintliche Mehrweg-E-Zigaretten, die aber aufgrund des gleichen Preisniveaus und der aufwendigeren Handhabung faktisch als Einwegprodukte genutzt werden“ bezeichnen, ebenfalls in eine Regulierung (also im Endeffekt wohl auch ein Verbot) fallen sollen.

DAS ist nun ein Punkt, der auch Mitgliedern der Verbände aufgefallen sein müsste.

Und was ist die Reaktion? Nüscht! Absolut nüscht!

Die Einschläge kommen näher… die geplanten Restriktionen werden immer heftiger, aber es gibt in Deutschland nicht eine Interessengemeinschaft, nicht einen Verband, der nun mal wirklich (auch öffentlichkeitswirksam) aktiv wird. Man bekommt das Gefühl, sie haben aufgegeben.


  1. Aromenverbote? Die EU ist da fett dran an der Sache! ↩︎
  2. Nachtrag zu: Aromenverbote? Die EU ist da fett dran an der Sache! ↩︎

18 thoughts on “Verbände: Schweigen, dass einem die Ohren dröhnen

  1. Zitat:
    „Man bekommt das Gefühl, sie haben aufgegeben.“

    Ich habe das Gefühl, die haben nie richtig angefangen!
    Ich frage mich wirklich, welche Daseinsberechtigung die
    Verbände noch haben!

  2. Wer jetzt noch nicht da ausgetreten ist, egal ob Händler oder nur einfacher Dampfer, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

  3. Sitzungsprotokoll eines Verbandes

    + Aromendebatte EU
    – Der Fortgang der entsprechenden Verhandlungen wird davon abhängen, ob bzw. in welcher Personalie der Gesundheitskommissar wechselt. Wir behalten das im Auge.

    Dort scheint man aktuell zu hoffen, dass nach der Europawahl die Karten neu gemischt werden.
    Mehr traut man sich dort offenbar nicht zu.

    1. Nachdem der BVRA Vorstand das auf der HoV mehrfach betont hat, ist die Hoffnung auf die Außenwelt gerichtet. Die Dinge sollen sich eben von ganz allein und wie von Zauberhand fügen. Das drückt die Zuschauerrolle am Spielfeldrand aber der letzten Jahre schon aus.

      Was ich lese sind Planungen zu weitreichenderen Interventionen von der Union + CSU. Da sie als EVP die Wahlsieger sind, und andere politische Ziele Vorrang haben, kann man die Belange der Vape Industrie ganz sicher nicht als Priorität von ihnen einordnen. Das liest man ja auch schon hierbei:

      Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel auf,

      1. sich auf EU-Ebene für eine möglichst zügige Erarbeitung eines delegierten
      Rechtsaktes für Einweg-E-Zigaretten einzusetzen, um Nachhaltigkeitsanforderungen auf Grundlage der neuen EU-Ökodesign-Verordnung zu etablieren und darüber hinaus über das Ökodesign-Forum darauf hinzuwirken, dass Einweg-E-Zigaretten als eine der ersten zu regulierenden Produktgruppen im Rahmen des Arbeitsplans berücksichtigt werden;

      2. die Einführung einer eigenen Sammelgruppe für batteriehaltige Altgeräte voranzutreiben und gemeinsam mit den öffentlich-rechtlichen und privaten Entsorgungsträgern die Annahme der Geräte neu zu organisieren;

      3. die Kennzeichnungspflicht sowohl von lose als auch fest verbauten Batterien in Elektro- und Elektronikgeräten zu verbessern und dabei den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik zu nutzen, sodass Batterien beispielsweise durch integrierte Chips besser in den Abfallströmen identifiziert werden können;

      4. mit Blick auf die Vorbereitung des Vierten Gesetzes zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes als auch auf EU-Ebene sicherzustellen, dass vermeintliche Mehrweg-E-Zigaretten, die aber aufgrund des gleichen Preisniveaus und der aufwendigeren Handhabung faktisch als Einwegprodukte genutzt werden, mit
      in die Regulierung einbezogen werden;

      5. dem Deutschen Bundestag einen Entwurf für eine klare Regulierung hinsichtlich der Präsentation von Einweg-E-Zigaretten am Verkaufsort (point of sale) und im Online-Bereich vorzulegen, um die Attraktivität dieser Produkte für Jugendliche effektiv zu senken und insbesondere Produktpräsentationen mit Comic-Figuren auszuschließen;
      6. die Bundes- und Landesbehörden im Kampf gegen die Verbreitung von „Illicit
      Vapes“ (Einweg-E-Zigaretten, die nicht verkehrsfähig sind, da sie zum Beispiel kein Steuerzeichen tragen oder zu viel Nikotin enthalten) zu unterstützen.

      Die Eckpfeiler der Reiseroute sind unmissverständlich von Merz und Dobrindt als den Obersten gesetzt. Und Merz ist mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Bundeskanzler. Also ich sehe das so. Die Mitglieder der Händlerverbände treten jetzt eine saftige Summe ihrer Disposable Profite auf Umwegen in Beraterhonorare an besonders wirtschaftsnahe Politiker ab und das immer und immer wieder oder das Thema ist in absehbarer Zeit durch.

      Dem BVRA messe ich gar keine Wirkmacht zu. Die hatte er auch nie. Die Narrative sollen was Anderes glauben lassen. Unterm Strich gibt es aber in den letzten 4 Jahren nichts vorzuweisen.

      Ich spekulier mal ein wenig. Sobald sie einmal die POS Präsentationen einmal entgegen der Einflussnahme der Branchenlobby auf ihrer to-do-list abgehakt haben, sind sie vermutlich dran die Aromen anzugehen. Es gibt ja auch gar nichts Positives in den letzten 2-3 Jahren zu vermelden woran man sich mit eine Hoffnungsschimmer klammern könnte.

  4. Die Verbände sind so schlecht. Die Shisha Verbände haben ein Rollback für die Verpackungsgrößen hinbekommen. Die Dampfverbände haben nichts hinbekommen. Ich verstehe das Selbstlob der Verbände gar nicht. Das alles sind doch keine guten Neuigkeiten. Ich meine die bad news reißen gar nicht mehr ab. Trotzdem üben sie kräftig den sterbenden Schwan weiter. Die CDU/ CSU hat meiner Meinung nach doch deutlich mehr von den Produkten und was auf den internationalen Märkten abgeht einfach nachgelesen. Das ist ja nicht so schwer. Von daher wissen die Politiker genau wozu die Branche so in der Lage ist, wenn es um Kreativität in Sachen Gesetzgebung geht.

    Ich sehe das wie Joe. Die Verbände haben nie wirklich angefangen. Das war schon bei der TPD so und ging mit der Regulierung von nikotinfreien Flüssigkeiten und der Steuer grad weiter. Da hat der BVRA noch gemeinsam mit den Händlern Öl ins Feuer gegossen.

  5. Da der Antrag von der CDU (größte Opposition) gestellt wurde, wird das im Bundestag öffentlich beschieden oder debattiert?

    Noch eine Frage zum BVRA: Beitritt-Möglichkeit gab es ab 01/2024. Jährliches Income durch Mitgliedsgelder liegt mit 427 Mitgliedern gerechnet (247×60 Euro) bei ca. 25 .620 Euro. Zum ende von 2024 wären es also etwa 75 k Euro, die eingenommen wurden. . Zeitweise waren es sogar mehr Mitglieder also liegt der Betrag drüber.. In der Satzung steht der Vorstand kann für einen Konsumentenverband ohne Beirat von jetzt auf gleich 10.000 Euro ausgeben. Bis auf paar überteuerte Ausgaben für ineffektive Pressemitteilungen, die in random Medien veröffentlicht wurden. Deren Reichweite wurde zwar vom Vorstand schön erzählt, aber sie haben weder signifikant zur Meinungsbeeinflussung beigetragen noch wirklich relevante Zielgruppen erreicht. Sowas einfach mal in random Zielgruppen pusten, ist Geld verbrennen. Die viel größere Ausgabe wurde für das Gutachten zur Steuer mit mehreren tausend Euros förmlich verbrannt. Was der Vorstand mit dem Gutachten alles machen würde, wurde zwar groß angekündigt, nichts ist aber von all dem geschehen. effektiv hat auch keinem normalen Dampfer das was im BVRA gebracht. Ansonsten waren die Ausgaben überschaubar. Der BVRA ist praktisch außer zur Hall of Vape nicht tätig. Mit dem Geld hätte man locker paar Disposables und auch Nicsaltliquids ziehen können und auf Konformität prüfen. Damit hätte man wirklich was für Produktsicherheit und die Dampfer getan und das auch vorweisen können. Mitgliederwerbung steht eigentlich auf null. Das wurde nur beiläufig auf Messen betrieben. Wenn Mitglieder jetzt austreten und das Geld grob gesagt wegen Untätigkeit einfach nur anwächst und der BVRA gar nicht gewinnorientierte Ziele hat, muss das nicht anteilsmäßig wieder an die Mitglieder rückgezahlt werden? Gehen wir mal davon aus, es kommt in der Zukunft zu noch mehr Austritten oder bis hin zur Auflösung.. Ich hab in der Satzung nichts gefunden was dann mit dem Geld geschehen soll? Dann einfach mal als Vorstand schnell alles für Unsinn verbrennen damit man den Verwaltungsaufwand umgeht macht ja zu dem Zeitpunkt wo klar ist, dass der BVRA nicht mehr weiter wirken würde keinen Sinn. Das ist jetzt nur eine hypothetische Frage. Finde das aber interessant. Ich sehe nichts was da da noch kommen soll womit der Vorstand die Welt der paar 100 % Konsumenten auch nur ein klein wenig besser machen kann. Ich sehe ehrlich gesagt aber auch nichts womit er die Welt der kleinen Fachhändler besser gemacht hätte oder der größeren Händler, Hersteller und Abfüller, die im BVRA teils wirklich besser gemacht hätte oder noch wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen die Hoffnung in den Vorstand und seine Fähigkeiten wächst noch. In meiner Wahrnehmung ist das so wie beim Handyvertrag, den man Jahre laufen hat obwohl man weiß es gibt günstigere und bessere Anbieter. Die Faulheit siegt und man bleibt erst mal drin und es dauert ewig bis man dann wirklich mal die Faxen dicke hat und dann zieht man eben von jetzt auf gleich die Reißleine. Der Vorstand hat nicht im Blick, ob das von jetzt auf gleich bei einer so großen Menge an Mitgliedern mal geschieht und was macht er dann mit dem Haufen Kohle, wenn eh klar ist, dass es als Verband nicht mehr sinnvoll ist die Geschichte der größtenteils Inaktivität und Ineffektivität weiter fortzuführen, weil es zu keiner Weiterentwicklung mehr beim Mitgliedzuwachs kommt und die fehlende Erfolgsgeschichte lieber niemandem in die Landgeschichte mit Pressemitteilungen weiter erzählt wird.

  6. Was geht denn da ab? Nicht die SPD, nicht die Grünen? Nein, die CDU & CSU sind die progressiven Kräfte 😀 Man muss jetzt das da nicht teilen, aber wird uns nicht suggeriert das was in dem Antrag steht würden besonders Grüne und SPD ja nur vorantreiben. Dabei ist die CDU mit der CSU die stärkste Triebfeder. Halten wir fest alle demokratischen Parteien wollen das erreichen und alle werden auch weiter gehen. Das Votum von Deutschland mit anderen Mitgliedsstaaten das Aromenverbot in Brüssel voranzutreiben schließt auch die FDP mit ein. Lehre der Geschicht: Traut den Verbandsflüsterern und Hobby-Lobbylobbyisten nicht. Die haben es alle mit den Fakten so nicht.

  7. DAS ist nun ein Punkt, der auch Mitgliedern der Verbände aufgefallen sein müsste.

    Was sind die anderen Punkte, die den Verbandsmitgliedern aufgefallen sein müssten?

    Was auch immer es in der Vergangenheit an hunderten von Punkten gab, das haben die Verbände nicht übersehen. Sie haben es totgeschwiegen, um aus Großhandelssicht die b2b Kunden nicht scheu zu machen und beim BVRA eben die wenig politisch interessierten Mitläufer nicht noch unnötig intellektuell zu überfordern oder gar zur Revolte zu motivieren. Man will in den eigenen Reihen alles so vor sich hinplätschern lassen, damit das zähflüssige Treiben im politischen Fahrwasser nach dem Motto: Dabeisein ist alles auch schön lange weitergehen kann. Die schlechtesten (Verbands) Politiker sind schon immer die gewesen, deren einziges Ziel schon bei Antritt der Machterhalt war und sonst nichts. Das sind reine Karrieristen, die immer ihr Fähnlein in den Wind halten, um zu wissen in welche Richtung sie am besten blinken. .

    Man kann ja von Friedrich Merz und Alexander Dobrindt halten was man will, aber irgendwer in der Partei hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Das wird doch nicht zufällig von Seiten der CDU der mehrfache Gast Hans-Jürgen Thiess in entscheidender Position gewesen sein, der von der eGarage als reine Werbeveranstaltung eher etwas ungehalten sprach?

    Was einem so alles in der Vergangenheit als Erfolg von den Verbänden verkauft wurde. Jetzt ist der Zeitpunkt spätestens gekommen das zu hinterfragen. Der VdeH hat es schon Jahre vorher versemmelt als es zur TPD kommen sollte. Das BfTG hat wie man sieht die letzten Jahre ziemlich dick mit den eGaragen Talks aufgeschnitten. Im Nachhinein sieht man aber, dass es eher kontraproduktiv aufgezogen wurde.

    Beim BVRA muss man gar nichts sagen, weil da gibt es gar nichts zu sagen was irgendwie auch nur im Ansatz als Erfolg zu werten ist. Der Auftritt war von Anfang an wie die Axt im Walde und ist es bis heute geblieben. So kann man nur keine Konsumenten als neue Mitglieder ran ziehen, wenn man immer nur stillschweigende Mitläufer haben will und bloß keine Kritik. Berufspolitiker mit kritischer Haltung kann man mit der Axt-im-Walde-Methode nur noch mehr gegen sich aufbringen.

  8. Der BVRA tut doch was. Zufällig inspiriert vom BfTG bzw. InnoCigs in Kooperation mit Smoking Bull und mit der Dark Burner Sache, nimmt man ein Bauernopfer außerhalb des Inner Circles -dieser Wortwitz 😀 – und will ein Exempel statuieren. Das Bauernopfer soll ein Online Händler sein. Damit soll nachgewiesen werden, dass die Behörden überfordert sind und untätig bleiben. Das ließe sich auch schon vor Jahren ganz ohne Disposables nachweisen. Das ist kein Geheimnis.
    Die Gewerkschaft der Polizei erzählt das seit Jahren. Wie der Vertreter der Gewerkschaft der Polizei auf der Hall of Vape feststellen musste, ist auch die FDP da ganz taub auf den Ohren. Das hat ja Gründe, die im Parteien Sponsoring Bereich zu finden sind. Jedenfalls will man mit dem Beispiel der behördlichen Überforderung dann argumentieren, das würde ja zeigen, dass man keine Verschärfung der Regulierung für diesen Markt brauche. Sondern man soll einfach als Behörde gefälligst tätig werden.

    Das wird dann aber nicht mit Personalaufstockungsforderungen verbunden. Sowas ist von Seiten der FDP auch nicht zu erwarten. Schließlich ist eine der Partei-Maxime eher die Verschlankung des Staates und der Markt würde sich ja ganz toll von selbst regulieren. Das ist aber genau das Problem, der Dampfer-Markt reguliert sich nicht von allein. Die Branche ist unfähig und nur mit Kleinkrieg beschäftigt. Beweise sieht man bei tausenden von illegalen Vapes, unversteuerten Basen, Liquids und Longfills, die immer noch in den Shops zu finden sind. Es bräuchte vor jedem Kiosk, jeder Tanke, jedem Shisha Shop und jedem Vapeshop einen Zöllner und Marktüberwachungstürsteher. Weil kaum, dass sie raus sind, geht es schon wieder weiter. Das trifft auch auf Importeure zu. Die listen den Müll und prüfen nicht wie vorgeschrieben mit Stichproben die Verkehrsfähigkeit ihrer vertriebenen Produkte. Oder sagen wir so, sie prüfen sie, aber ziehen keine Konsequenzen daraus. Hunderte Liquids und Longfills in den letzten Jahren, die die CLP Vorgaben nicht einhalten, kaum lesbare Kennzeichnung, falsche Angaben, In den letzten Jahren ist das nicht weniger, sondern mehr geworden. Früher kamen noch die Akkuträger und Verdampfer dazu, die massive Versprechungen zu Leistungen, fehlende Gebrauchsanweisung, fragwürdige Produktionsqualität (abblätternder Lack, Verlötung, Entgasungslöcher usw.). Bei den Niksalts gibt es kaum eine Linie, die zu 100 % verkehrsfähig ist.

    Das tolle Exempel, dass da statuiert werden soll und als Narrativ herhalten soll, dass keine weitere Regulierung nötig sein soll, wird sicher als Treppenwitz herhalten. Dass diese untragbaren Zustände alle schon seit Jahren unhaltbar in Sachen Produktsicherheit sind und mit den letzten Jahren durch Disposables und Nikotinsalzliquids sogar eine enorme Verschlechterung hervorgetan haben, fällt ihnen nicht ein. Dass all das ein hausgemachtes Problem der Branche ist und vor dem auch der BVRA in Sachen Disposables bewusst die Augen verschlossen hat, ist offensichtlich und wird auch den aufmerksamen Staatsbeamten auffallen. Die neuste amtliche Untersuchung zu Disposables aus 2022 hat das Ausmaß der Branchenentwicklung der letzten Jahre nur nochmal schwarz auf weiß belegt. Wenn sie sich nochmal die Niksalt Liquids wie schon mal in der Vergangenheit anschauen, dann werden sie auch dort eine Verschlechterung feststellen. Jeder Trottel kann in einen Shop gehen oder sich mal die selbst gekauften Niksalts durch die Bank anschauen. Da ist ja kaum was bei was nicht auf den 1. Blick die Formalien an Verkehrsfähigkeit erfüllen würde. Was die Gastomographen mit MS ausspucken würden, will man ehrlich gesagt schon lieber gar nicht mehr wissen. Die Politik wird sowas anders einordnen. Nämlich geändert hat sich nichts zum Besseren, eher im Gegenteil. Mit anderen Worten der Branche ist nicht beizukommen, weil man es mit Gesetzen so offensichtlich gar nicht ernst nimmt. Der BVRA sollte sich anstatt als Hilfsanwalt der armen Branche aufzuspielen, mal lieber an Verbraucher wenden und diese aufklären. Was da zur Zeit unterwegs ist, ist ohne Worte und alles andere als feierlich.

    Wenn diese Aktion mal nicht mal wieder ein Schuss in den Ofen wird, sich mal wieder als Narrativ Auslieferer der Branche als „Konsumenten“ Verband zu betätigen. In der Vergangenheit wurde vom BVRA soviel groß angekündigt. Wir mahnen Händler wegen fragwürdigen Dispoables ab. Geschehen ist nichts. Jetzt fängt man plötzlich damit an, aber nicht um Konsumenten zu schützen und zügig über Missstände auf dem Markt zu informieren? Um die Branche weiter ungehemmt machen zu lassen – wohlwissend, dass keine der Kontrollen jemals der Masse an Verstößen gewachsen sein würde? Der Braten wird gerochen werden. Sicher gibt es Politiker, die nicht ganz so hell sind, aber so dumm werden sie dann wieder auch nicht sein. Das sind meine 2cents zu dem Thema.

    Hier für alle zum Nachlesen was der BVRA da im Mitgliedernewsletter Nr. 29 versandt hat:

    Aktivität gegen illegalen Handel

    Seit Jahresbeginn arbeiten wir intensiv am Fall eines Onlinehändlers, der nicht verkehrsfähige Produkte ohne Steuerzeichen und Altersprüfung vertreibt. Eine Strafanzeige nach belegbarem Testkauf wurde von uns bei mehreren Behörden getätigt. Die Chronik dieses Falls wird von uns dokumentiert und sehr bald auch veröffentlicht, incl. der Reaktionen der Behörden. Um nicht ggf. in laufende Ermittlungen einzugreifen können wir nicht früher an die Öffentlichkeit. Es wird ein Schlaglicht auf die Unfähigkeit setzen, die aktuelle Regulierung durchzusetzen, was Diskussionen über weitere Regulierungen aus unserer Sicht die Grundlage entzieht.

    :

  9. Muss die Bundesregierung da innerhalb einer vorgegebenen Zeit auf den Antrag schriftlich oder in anderer Form reagieren? Oder kann sie ihn einfach ignorieren?

    Gibt es einen Grund warum die Verbände egal jetzt ob VdeH, Bftg oder BVRA keine Stellungnahmen für die Bundesregierung oder deren Parteien zu dem Antrag veröffentlichen?

    1. Über den Antrag muss abgestimmt werden. Der Antrag kann, muss aber nicht im zuständigen Ausschuss beraten werden.

      Dieser konkrete Antrag der CDU/CSU muss in der nächsten Plenatsitzung abgestimmt werden (es gelten die Fristen der §20 GO des Deutschen Bundestages, welcher die Abstimmung vorschreibt, wenn der Antrag bis 18 Uhr am Vortag der Plenarsitzung dem Bundestagspräsidenten vorgelegt wurde.

      Es wäre gut, wenn die AfD ihre Zustimmung für den Antrag signalisieren würde, denn dann würde er von den „demokratischen“ Parteien sicher abgewiesen. Denn egal, ob die „demokratischen“ Parteien eine Sache für wirklich gut halten… ist auch die AfD daür, ist man dagegen. Demokratie 2.0 in Deutschland. 😉 😀

      Gibt es einen Grund…?

      Die woll’n doch nur spiel’n… die tun doch nix… la, la…

      1. Bis wann wäre das konkret? Ich find §20 GO nicht. Meinst du das kann live mitverfolgt werden? Die Reaktionen darauf sollten uns auf keinen Fall entgehen.

        Ich frage mich hier welcher der zuständige Ausschuss ist. Ich tippe der Gesundheitsausschuss ist es nicht, weil das Thema Recycling umrahmt.

        Wie die AfD stimmt ist für mich nicht vorauszusehen. Ich kann mir sowohl eine Unterstützung als auch eine Ablehnung vorstellen.

          1. Ich hab das heute immer mal wieder mitverfolgt. Konnte jetzt aber nichts davon hören. Kann sein ich hab es nicht mitbekommen. Auf der TOP stand es aber auch nicht. Das ist total nervig das jetzt immer zu verfolgen oder man verpasst was dabei rumkommt.

  10. Macht das BfTG noch was Anderes außer orchestrierte Tweets von Heino Stöver & Co und der Foundation for a Smokefree World, die jetzt Global Action to end Smoking heißt, und deren Rattenschwanz an payrolled beeinflussten Anhänger Studien auf Facebook zu posten? Weniger Blenderwerbung und mehr Produktqualität in das von seinen Mitgliedern einführte Produktsortiment wäre sicherlich attraktiver. Die Einweg Müll Idee hat sich als Mottenkiste der Tabakindustrie in neuen Gewänden entpuppt. Die Früchte davon sieht man jetzt. Immer mehr Regierungen verschiedener Länder fordern harte Regulierungen.

  11. Aus meiner Sicht haben sich alle Verbände ihren Ruf als Informationsinstanzen mit ihrer Haltung und ihrer Gier wegen den Disposables zunichte gemacht. Die Homepages sind deswegen auch blank. Ich glaube nicht, dass irgendeine ernstzunehmende Instanz aus der Politik auf sie zukommt, um sich von ihnen Expertise einzuholen. Außer natürlich, wenn so oder so sämtliche Verbände routinemäßig angehört werden. Ansonsten werden es Politiker sein, die das aus Gründen im Verborgenen tun, weil sie schon historisch gesehen immer mit der Tabakindustrie viel korrespondiert haben. Dort sind dann aber eher Geldgründe die harte Währung und nicht Argumente. In der öffentlichen Imagewahrnehmung schätze ich die Verbände und deren Lobbyisten in erster Reihe eher so ein, dass sie nicht besser als die Tabaklobbyisten mehr angesehen sind. Teilweise ist die Glaubwürdigkeit sogar noch stärker auf dem Tiefpunkt angelangt. Das hat seit den Disposables einen großen Schlag getan und seit dem sind sie bis zum Ende aller Tage durch bei denen.

    Klar werden sie ihre Misserfolge nicht brav auflisten und einem irgendwelche angeblichen Erfolge schmackhaft machen wollen. Aber zum Glück sind die meisten Menschen ja nicht dumm und sehen selbst das große Nichts. Ok, die paar Figuren da in den Verbänden leben in ihrer eigenen Welt aber wie viele sind sie? 0,000025 %? Und die wollen Meinung machen? Im Leben nicht mehr. Die Zeiten sind rum.

  12. Ich unterstütze diesen Aufruf zum Verbot von Disposable Müll. Da sind auch DUH, Ärzte, Kinderhilfswerk usw. bei. Das ist mir aber schnuppe. Ich ändere meine Meinung nicht dazu nur weil da ungeliebte Orgas auch für sind.. Das Kinderhilfswerk meine ich nicht damit. Ich würde mich aber freuen, wenn Dampfer sich da auch anschließen und du dazu was bringst. Wir wissen alle, dass wenn sie bleiben das auch der sichere Tod von Aromen sein wird. Dann lieber ein vorzeitiges Verbot auf nationaler Seite für die Disposables.

    https://www.duh.de/projekte/verbot-einweg-e-zigaretten/

    1. Ich unterstütze diese Aktion ausdrücklich nicht!

      Nicht, weil da die DUH (ein kommerzieller Abmahnverein) dahinter steckt, sondern wegen des Inhalts des Briefes. Würde ich den mitzeichnen, würde ich unterschreiben, dass

      E-Zigaretten abhängig machen und die Gesundheit gefährden„, „enthaltene Substanzen Krebs verursachen können„, „Atemorgane sowie das Herz-Kreislauf-System angreifen und das Immunsystem beeinträchtigen„.

      Lauter Lügen, die immer wieder von den ANTZ und unseriösen Wissenschaftlern in Zusammenarbeit einer verantwortungslosen Presse seit Jahren in die Offentlichkeit gebracht wurden, Lügen die längst widerlegt sind,… Lügen gegen die ich seit über zwölf Jahren kämpfe.
      Auch wenn ich die Forderung eines Verbots von Disposables befürworte, ist der Brief in seiner Gesamtheit ein trojanisches Pferd der ANTZ, was man an den beteiligten Verbänden auch gut ablesen kann (ABNR, DGP, dkfz.).

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