Es macht mich selbst etwas traurig, dass es hier immer seltener Artikel in der DDP gibt. Aber künstlich erzeugten Content möchte ich einfach nicht (und damit meine ich keinen KI-Kram, sondern Artikel, die einfach überflüssig sind und nur entstehen, damit überhaupt was entsteht).
Und ich habe bestimmte Themen so ziemlich aufgegeben. Sofern einer der Verbände nicht einen wirklich heftigen Korken dreht, sehe ich keinen Grund mehr, irgendwas zu ihnen und ihren „Aktivitäten“ zu schreiben. Vom BVRA kommt eh nichts mehr… nicht einmal die regelmäßigen Newsletter haben noch wirkliche Substanz und die Mitgliederbriefe sind einfach nur identisch. Der VdeH ist inzwischen zu einem reinen Kontrollbehördenmitteilungsblatt geworden. So gibt es seit Mitte November insgesamt sieben Mitteilungen über irgendwelche erfolgreichen Überwachungsmaßnahmen. Wie viele es in diesem Jahr waren, kann ich jetzt gar nicht sagen, denn ihre Seite mit der Übersicht der aktuellen Artikel ist kaputt. Man kommt auf keine vorhergehende Seite mehr. Ist aber auch nicht wichtig. Da liest wahrscheinlich eh kaum jemand mit. Und auch vom BFTG kommt schon geraume Zeit nichts mehr.
Ich bin aber nicht dafür da, die Öffentlichkeit über das Tun (bzw. Nichtstun) der Verbände auf dem Laufenden zu halten. Wenn sie das nicht selbst machen, dann ist das auch deren eigenes Problem.
Das gilt auch für das Thema „Presse“. Wenn ich da nicht über wirklich etwas kurioses (wie z.B. die „Donnerschüssel-Sache“1) oder echte Skandale stolpere, klemme ich mir inzwischen wertende oder aufklärende Beiträge. Auf der einen Seite nimmt es von der Öffentlichkeit außerhalb der Blase ohnehin niemand zur Kenntnis, wenn ich reißerische Artikel als „Bullshit“ enttarne… und vieles ist inzwischen so hanebüchen, dass jeder halbwegs informierte Dampfer sofort erkennt, dass ihm da ein Bär aufgebunden werden soll.
Ein Beispiel ist der gerade frisch veröffentlichte Artikel von Steamshots zu der „vergammelten Lunge durch drei Jahre Dampfen“2. Abgesehen davon, dass ich mich gefreut habe, dass Steamshots, also Thomas, nicht aufgegeben hat (es war ja eine ziemliche Lücke in seinen Artikel entstanden), und auch abgesehen davon, dass der Artikel wirklich sehr gut geschrieben und recherchiert ist, sehe ich keinen großen Nutzen darin. Der durchschnittsverblödete oder -abgestumpfte Normalbürger wird das nicht lesen oder, falls er es doch wahrnimmt, als unseriös einstufen. Wenn es doch „in der Zeitung steht“, dann ist das so, dann verfault die Lunge vom Dampfen.
Wenn es nun aber Dampfer in der Blase gibt (also diejenigen, die auf Artikel bei Steamshots aufmerksam werden), die solchen Pressemeldungen Glauben schenken, dann ist denen aus meiner Sicht nicht mehr zu helfen. Wer sein eigenes Gehirn abgeschaltet hat, der bekommt von mir auch keine Nachhilfe mehr. Aufklärung also nur noch dann, wenn es kein offensichtlicher Bullshit ist.
Das gilt genauso für Studien. Wenn Schrottstudien keine wirkliche Auswirkung haben, oder plötzlich Erkenntnisse vermelden, die der Lebenserfahrung komplett widersprechen, dann schreib ich dazu auch nichts mehr. Weil ich die einen eh nicht erreiche und die anderen gerne den darwinschen Weg gehen dürfen (=doof sterben). Selbst schuld, wenn sie über jedes Stöckchen springen, das ihnen hingehalten wird.
Das bedeutet nicht, dass ich solche Presseberichte nicht zur Kenntnis nehme. Klar tu ich das. Ich könnte sofort wieder ein Pfrunzlers Weekly auflegen, das dann auch mit solchen Themen gefüllt wäre (landet nämlich alles in meiner Sammlung und wird archiviert). Bei Studien ist es ebenfalls so. Und die lese ich sogar intensiv und hinterfrage die Ergebnisse im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich lasse mich nur nicht mehr generell dazu aus.
Ein Gegenbeispiel zu beiden Dingen war meine Fortsetzung zu „Metallen in Liquid und Dampf“3. Die Ergebnisse der Studien waren nämlich nicht zu leugnen (auch wenn bei den Auswirkungen auch wieder getrickst und maßlos übertrieben wurde). Ich war selbst verwundert, aber mir fiel recht schnell auf, dass das Phänomen auf vorbefüllte Pods (und Disposables) beschränkt war. Mir kam recht schnell der Gedanke, dass es genau daran (häufig Nikotinsalze und lange Lagerung unter Kontakt zu vielen Metallteilen) liegen musste. Allerdings fehlte mir die Motivation, das genauer zu recherchieren und mal wieder auf Wissenschaftlerbefragung zu gehen. Da kam mir der Artikel von Sussman und Soulet gerade recht, denn da hatte ich meine Bestätigung.
Und dazu musste ich dann auch etwas schreiben, denn die Studienergebnisse waren nachvollziehbar und schienen auch nicht manipuliert. Und deshalb hätte es auch genügend Gründe gegeben, dass es selbst eingefleischte Dampfer mit der Angst zu tun bekommen. In solch einem Fall kläre ich dann auch auf. Und es hilft bei der Entscheidungsfindung bezüglich offener Systeme und dem schnellen Wegwerf-Produkt.
Wenn es Entwicklungen im politischen und rechtlichen Bereich geht, werde ich mich ebenfalls auch zukünftig nicht ausschweigen.
Und wirklich positive Meldungen werde ich mit Freude bevorzugt aufgreifen. Ist eh selten genug.
Also… nicht wundern, dass es hier ruhiger geworden ist. Die DDP bleibt. Es gibt aber nur noch Artikel, wenn es sich lohnt (und zum Druck-Ablassen zwischendurch mal ab und an einen Microblog-Artikel).
- Besser (k)eine Klobrille rauchen! ↩︎
- Der angebliche „Vape-Lungenskandal“ um LeeRay King – Warum die Story medizinisch nicht haltbar ist und was das Bild wirklich zeigt ↩︎
- Wo gehobelt wird, da fallen Späne – Reloaded ↩︎


