Vier Links zur SED

Dreihundertsieben Wörter mit vier Direktlinks zur SED (nennt sich heute „Die Linke“) lassen mich erschaudern.

Es ist ja prima, dass der BVRA nun öfter mal Artikel auf seiner Webseite veröffentlicht. Und das Thema des aktuellen Artikels ist für die Konsumenten grundsätzlich auch interessant. Die Fragen tragen eindeutig auch die Handschrift eines Verbraucherverbandes. Weshalb das so ist, wird im Artikel angedeutet.
Ist schon ein bisserl heikel, ausgerechnet mit dieser Oppositionsfraktion zusammenzuarbeiten… aber man kann kein Omelette backen, ohne die Eier zu zerschlagen. Die CDU/CSU wäre vermutlich nicht dazu bereit gewesen und die AfD sind ja die Unberührbaren. So musste man eben mit der kleinsten Fraktion (die auch nur mit viel Glück und aufgrund einer Sonderregelung, der Grundmandatsklausel, trotz Verfehlens der Fünf-Prozent-Hürde überhaupt im Bundestag vertreten ist) Vorlieb nehmen.

Die Fragen und die Antworten darauf sind auf jedenfall interessant. Wobei… die Frage 27 hätte nicht gestellt werden müssen… das kann man nachlesen. Frage 28 ist fürn Arsch, denn aufgrund der noch bestehenden faktischen Abverkaufsfrist haben diese Zahlen absolut keine Aussagekraft. Da muss man noch ein bisserl warten (mindestens ein Jahr). Auch Frage 34 ist bereits beantwortet (durch verabschiedete Gesetze). Aber egal…spannend ist es trotzdem, in ein paar Wochen die Antworten lesen zu können.

Generell also echt ordentliche politische Arbeit des Verbands.

Aber MUSSTE es jetzt wirklich sein, „Die Linke“ gleich vier Mal im Text zu verlinken? Das ist ja echt schon Parteienwerbung. Und ist das nur zufällig, also aus Versehen, geschehen (Armutszeugnis für die redaktionelle Aufsicht) oder war es Absicht, Links zu einer Parteizu streuen, die nun auch nicht wirklich auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht?

Nicht sehr professionell oder womöglich schlampig.


Vermutlich wird nun wieder die Frage auftauchen, weshalb ich denn „immer auf dem Verband herumhacken würde“. Deshalb hier gleich meine Antwort: Das ist Kritik und kein Herumhacken. Wenn sie sich solche Korken nicht leisten würden, dann gäb es auch nix zu kritisieren. Vielleicht hilft es, künftig solche Schnitzer zu vermeiden.

7 thoughts on “Vier Links zur SED

  1. Grenzt deine offensichtlich polemisch intendierte Kritik nicht viel eher an eine Delegitimierung des Verbandes? Ach, was sage ich viel zu zögerlich, ist sie nicht gar ein Verbrechen, gerichtet gegen jene, die sich ein wokes Plätzchen in der Nähe etlicher NGO-Gesellen sichern möchten, in der Hoffnung, mit kleineren Zugeständnissen, die kaum jemandem auffallen, eventuell an zukünftige Häppchen aus dem Demokratieförderungs-Topf zu gelangen? Ich meine, falls bzw. sobald die Linke wieder irgendwie dort mitbestimmen darf? Fragen über Fragen … 🙂

  2. Die meisten ehemaligen SED Parteifunktionäre sind nach der Wende in die CDU eingetreten! Ja, Du hast richtig gehört, in die CDU! Die Linke hat mit der SED nichts mehr zu tun!

    1. Der Artikel wäre am besten ohne jegliche Direktlinks zu Parteien oder Fraktionen ausgekommen. Die Links sind für das Verständnis des Textes nicht erforderlich… und es sind auch keine Quellenlinks, die den Inhalt irgendwie stützen. Wer nach dem Lesen unbedingt mehr Infos zur Linken haben will, sollte in der Lage sein, mit einer beliebigen Suchmaschine auf deren PR-Seite zu gelangen.

      So jedoch hat das ein gewisses Gschmäckle.

  3. Dass sich da vier Links befinden ist tatsächlich etwas merkwürdig und wurde auch umgehend geändert. Natürlich soll das nicht wie eine Parteienwerbung aussehen! Wir waren im Vorfeld nur beratend tätig. Das heißt, wir hatten den Erstentwurf inhaltlich überprüft, erweitert und hatten noch Anregungen gegeben. Bis dahin waren es 24 Fragen. Die jetzt vorliegende Fassung haben wir auch erst mit der PM gesehen. Aber die Fragen decken so ziemlich alles ab, was wir selbst fragen würden. Dass sich einige davon selbst beantworten und für andere einfach noch die Zahlen fehlen, ist nicht zwingend ein Fehler. Eine kleine Anfrage soll die Regierung dazu bewegen, sich mit den gestellten Fragen auch inhaltlich auseinander zu setzen. Auf die Antworten sind wir jedenfalls sehr gespannt.

    1. Das finde ich klasse. Nicht, weil ich der Linken kritisch gegenüber stehe, sondern weil die Links in dem Artikel einfach fehl am Platze waren.
      Nachtrag/Ergänzung folgt noch heute.

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