Eine dpa-Meldung geistert durch die Presse… es geht um Kippen… also Tabakzigaretten.
Diesmal geht es nicht um die letztlich tödliche Wirkung des Tabakrauchens, sondern ausnahmsweise mal um die Umwelt. Die Filter sinds. Die sind aus Kunststoff, der so lange für den Abbau (in der Natur, wo er letztlich meist landet) braucht, wie ausgebrannte Kernbrennstäbe. Neee… stimmt sicher nicht… ist frei erfunden… es geht mir nur um die Dimension. Die Filter verrotten eben nicht in ein paar Tagen, Wochen, Monaten, Jahren. Das dauert halt deutlich länger.
In den Müllstrudeln der Weltmeere machen Kippenfilter einen nicht unbedeutenden Anteil am Kunststoffmüll aus.
Das ist also wirklich ein Problem. Und wenn die EU nun Trinkhalme und Wattestäbchen aus Kunststoff verbietet, um die Umweltbelastung zu verringern, dann dürfen sie diese Quelle für Kunststoffmüll nicht unbeachtet lassen… oder?
Aber nun kommt der Bezug zum Dampfen. In etlichen Artikeln (z.B. der hier: Donaukurier – Achtlos weggeworfen, ein globales Problem: Filterzigaretten) wird dann gleich mal auf die Kacke gehauen, dass auch unsere E-Dampfen problematisch für den Umweltschutz seien:
Die Geräte seien Elektroschrott…
Jau, das ist so. Es gibt da aber einen „winzig kleinen“ Unterschied! Während ein Raucher, wie ich es mal war, tagtäglich vielleicht 40 Kippenfilter so oder so entsorgt, schmeißt der E-Dampfer seine Geräte nicht täglich x-fach weg. Die werden Monate oder Jahre genutzt. Deshalb ist der Vergleich echt nicht zulässig.
Die „Kartuschen“ oder Liquidpullen seien Kunststoffmüll…
Ja, das stimmt tatsächlich. Da fällt so einiges an. Zwar nicht so viel, wie Kippenfilter, aber schon ordentlich was. Das war aber nicht immer so. Das ist erst seit wenigen Jahren so dramatisch geworden.
Und wer hats „erfunden“?
Nööö… nicht die Schweizer. Es war die EU selbst, die dazu beigetragen hat, dass nun wesentlich mehr Plastikmüll beim Dampfen anfällt. Durch die hirnrissige und völlig sinnfreie Beschränkung der Liquid-Gebinde auf 10 ml und die Nikotinbegrenzung auf 20 mg/ml.
Vor der TPD2 und deren Umsetzung in nationale Gesetze der EU-Mitgliedsländer war es ja nicht nur so, dass es Base in größeren Pullen zum Selbstmischen gab… nein, auch fertige Liquids gab es in großen Flaschen… 50 ml, 100 ml waren keine Seltenheit.
Nun aber gibt es Liquid nur noch im 10-ml-Pülleken… da fällt natürlich wesentlich mehr an.
Und Selbstmischer, die sich (man muss ja auch reifen lassen) immer eine größere Menge, als nur 10 ml anmischen, müssen bei ihrer Nikotinbase auch auf die winzigen Fläschlein zurückgreifen. Und die sind auch noch auf 20 mg/ml Nikotin begrenzt. Da fällt ordentlich was an Müll an.
Ursache für den zunehmend anfallenden Plastikmüll beim Dampfen ist also die Gesetzgebung der EU. Genau der EU, die nun Plastiktrinkhalme und Wattestäbchen verbietet (die mit Kunststoffstab), um Plastikmüll zu vermeiden. Sehr intelligent!
Na ok… Intelligenz, Bildung, Fachwissen und gesunder Menschenverstand sind nun auch nicht unbedingt die Grundvoraussetzung, um in der EU was zu werden.
Hinzu kommt noch der bekloppte Trend, dass der Markt mit Pod-Systemen überschwemmt wird… und etliche davon sind (grundsätzlich) nicht wiederbefüllbar. Da schmeißt man ein Stück Plastik MIT „Elektroschrott“ nach 2 ml Dampfen in den Müll. Gerade unsere „Freunde“ von Big-T wollen diese Systeme am Markt durchdrücken, denn wegen der Inkompatibilität erreicht man eine viel bessere Kundenbindung.
Jetzt mal ein (nicht repräsentatives) Rechenbeispiel, um zu verdeutlichen, was die Scheiße bedeutet:
Ich hab ja meinen 10-Liter-Kanister 70er Base… also erstmal damit gerechnet!
10 Liter Base sind 10.000 ml. Damit habe ich 700 g Nikotin im Haus.
Um diese Menge Nikotin in Nikotinshots mit 20 mg/ml in 10-ml-Pülleken vorzuhalten, bräuchte ich (ein Pülleken enthält 10 x 2 = 200 mg Nikotin)
700.000 (mg = 700 g) / 200 (mg) = 3.500 Pülleken 20er-Shots.
Der Leerkanister der 70er Base wiegt 395 g. Ein durchschnittliches 10-ml-Shot-Pülleken wiegt 6 g.
Die 700 Gramm Nikotin in insgesamt 3.500 Fläschlein bringen es auf ein reines Verpackungsgewicht von 21.000 g, also 21 kg.
0,395 kg stehen hier 21 kg gegenüber.
Meine 10 Liter haben mal (als der Kanister noch ganz voll war) bei meinem Verbrauch für fast 70 Jahre gereicht. Also… mein Kanister landet frühestens nach 70 Jahren im Ozean… so ein Pülleken würde bei mir aber alle zwei oder zweieinhalb Wochen anfallen und über den Hausmüll (gelbe Tonne) irgendwie ins Meer gelangen.
Abgesehen davon, dass also mein Plastikmüll erst in ferner Zukunft die Umwelt belastet, sind es bei mir auch nur 1,88% des anfallenden Abfalls gegenüber den Shot-Pülleken.
Irrsinn!
Na ok… 70er in einem 10-Liter-Kanister ist nun nicht der übliche Standard.
Nehmen wir mal eine typische Konstellation aus der Vor-TPD2-Ära:
Üblich war Base in Litergebinden mit 48 mg/ml.
Die Pullen wiegen i.d.R. so 47 g.
Da sind dann 1.000 ml Base drin… mal 48 mg also 48.000 mg = 48 Gramm.
Will man 48 Gramm als 10-ml-20-mg-Shots haben, so sind das 240 Pülleken… von dem jedes 6 g Plastik auf die Waage bringt. Also zusammen 1.440 g = 1,44 kg.
48 Gramm stehen hier 1,44 Kilogramm gegenüber… die Literpulle wiegt also nur 3,33 % des Gewichts der kleinen Fläschlein.
So, liebe EU-Entscheider. DAS habt IHR selbst verursacht! Ohne Not und ohne Grund. Und kommt mir nicht mit Gesundheitsvorsorge. Es gibt ganz regulär Batteriesäure in Literpullen zu kaufen. Das ist Schwefelsäure. Wenn jemand DAS aussäuft…
Oder Domestos… müsste das nicht auch in 10-ml-Fläschchen verkauft werden. Ein Glas voll aus der Pulle gesoffen ist echt übel!
Ihr habt es verkackt! Aber egal… Hauptsache Wattestäbchen und Glühlampen verbieten und die Staubsauger kastrieren. Da seid Ihr schnell. Sowas wie die Zeitumstellung kriegt Ihr aber nicht gebacken… aber das ist auch nicht so wichtig… ist ja nur der Wunsch des Pöbels. Immerhin habt Ihr ihn gefragt… aber scheiß drauf, was die wollen.
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