Meine Schwester heißt Polyester,
die lutscht nun schon bald neun Jahre
immer den selben gelben Plastik-Bonbon…
Loriot Ödipussi
Der Hinweis auf eine Propylenglycol-Unverträglichkeit ist auch ein gelber Plastik-Bonbon… er nutzt sich nicht ab. Allerdings schmeckt er auch nach nix!
Bei Problemen, die einem nach dem Rauchstopp(!) während(!) des Dampfbeginns auffallen, ist das gerne der Joker, der gezogen wird.
„Ist ne PG-Unverträglichkeit… lass PG ganz weg (auch aus den Aromen), dann geht‘s Dir wieder gut.“
Oftmals bewirkt der Placebo-Effekt bei denen, die dieser Empfehlung folgen, auch noch, dass die Probleme (Symptome) wirklich wieder recht rasch verschwinden… und das ist dann der „wissenschaftliche Beweis im Selbstversuch“. Ein anderer Grund für das Verschwinden der Probleme wird nicht in Erwägung gezogen.
Solche Behauptungen und auch solche beobachteten Effekte ändern aber nichts an der Tatsache, dass ungefähr nur 4,1 % der Weltbevölkerung an einer PG-Unverträglichkeit leiden. Das sind WENIGE und diese Zahl geht von einer ausgesprochen ungünstigen Hochrechnung aus. Etliche andere Zahlen zu dem Thema liegen weit darunter. Damit wird eine PG-Unverträglichkeit als Ursache für physische Probleme sehr unwahrscheinlich.
Nimmt man dann auch noch an, dass der Großteil der E-Dampfer vorher (mehr oder weniger starke) Raucher waren, wird das noch unwahrscheinlicher, weil der Rauch einer Zigarette ebenfalls einen nicht unerheblichen Anteil an verdampftem (nicht alles verbrennt) PG enthält… solche Symptome beim Rauchen also auch hätten auftreten müssen.
Da Unverträglichkeiten im allgemeinen häufig nicht auf den inhalativen Kontakt beschränkt sind, sondern auch bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhäuten auftritt, sollte man bei dem „Verdacht“ einfach mal auf die Zahnpastatube, den Duschgelbehälter, die Cremetube und die Kaugummipackung schauen… nicht erschrecken… PG gehört heutzutage zum Leben.
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