Der Stand der Konsumenten des E-Dampfens in Deutschland (eigentlich im gesamten deutschsprachigen Raum, denn in Österreich und der Schweiz sieht es kein Stück besser aus) ist katastrophal, grauenhaft, zum Verzweifeln! Es gibt keinen Konsumentenverband, der die Interessen der Verbraucher bei der Politik vertritt. Wir Konsumenten haben keine Lobby. Und das, obwohl es drei Konsumentenverbände gibt.
Das Urgestein, die IG-ED, findet nicht statt. Lediglich der Vorsitzende N. „Zillatron“ Schmidt ist online aktiv und man liest zumindest so einiges von ihm auf Twitter. Die letzte politische Aktion der IG-ED war die Mail- und Briefaktion zur Steuer, welche gemeinsam mit der ExRaucher IG durchgeführt wurde. Das war immerhin schon im März 2021, also vor acht Monaten. Aktionen der ETHRA, bei denen die IG-ED Partner ist, werden vom Vorsitzenden ebenfalls mitgetragen und umgesetzt. Davon bekommt nur keiner etwas mit und die Aktionen sind in der Regel nicht speziell auf Deutschland zugeschnitten.
„Findet nicht statt“ ist die passende Umschreibung für den derzeitigen (und ich habe wenig Hoffnung für die Zukunft) Zustand.
Der neueste Vertreter, der BVRA, findet ebenfalls nicht statt. Erdacht (mit großen Zielen… endlich eine „professionelle“ Lobby) im November 2019, gegründet vor anderthalb Jahren ist vom ursprünglich euphorischen Zustand in den „Normalzustand“ zurückgefallen. Und „Normalzustand“ bedeutet „findet nicht statt“. Irgendwann zwischen Ende Januar und Ende Februar 2021 wurde aus „der Lobby“ nun „die Konsumenten“ (ganz schön vermessen, knapp 500 Mitglieder als „die Konsumenten“ zu bezeichnen… geschenkt… aber „Lobby“ war ja auch nicht haltbar), dann gab es das erste Skandälchen, als nämlich ein Vorstandsmitglied „Jehova“ gesagt hat und zurückgetreten wurde. Kürzlich ist der „Geburtshelfer und Antreiber“ des Vereins, der ohnehin schon selbst aus dem Vorstand ausgeschieden war, aus dem Verband ausgetreten. Die letzten meldewürdigen Ereignisse waren die Vorstandswahl, die man auf Twitter verfolgen konnte und ein Ständchen (steht hier nicht für ein gesungen Lied, sondern für einen kleinen Stand aus drei Planen und einem umwickelten Tischlein) auf der Vaperscom 2021, das offenbar der Mitgliedergewinnung diente.
„Findet nicht statt“ ist die passende Umschreibung für den derzeitigen (und ich habe wenig Hoffnung für die Zukunft) Zustand.
Auch bei der ExRaucher IG sieht es nicht anders aus. Sie findet ebenfalls nicht statt. Die letzte politische Tätigkeit ist, wie auch bei der IG-ED, die mit diesen gemeinsam durchgeführte Aktion „Wir müssen mit der Politik über Steuern reden“. Aktionen der ETHRA werden kontinuierlich mitgetragen, was aber wiederum keiner mitbekommt, weil in der Szene kein Interesse vorhanden ist, das zu verfolgen. Danach folgten nur noch Übersetzungen der ETHRA-Monatsberichte und vor ein paar Tagen die Mitteilung, dass sich der Tätigkeitsschwerpunkt der ExRaucher IG geändert hat. Es soll nun weniger um politische Arbeit gehen. Stattdessen sollen Schwerpunkte die Aufklärung von Rauchern und Dampfern, sowie die Hilfe zur Selbsthilfe werden. Damit bleibt (oder besser wird) der Verband tätig, ist aber weder politische Interessenvertretung noch irgendwie was mit „Lobby“.
„Findet nicht statt“ ist die passende Umschreibung für den derzeitigen (und ich habe wenig Hoffnung für die Zukunft, was die politische Betätigung anbelangt… mal schauen, was aus der „Dampfer-Betreuung“ wird) Zustand.
Ihr seid ALLEIN da draußen! Keiner schert sich um Eure Interessen als Verbraucher und keiner tritt für Euch ein!
Ich habe eine Ahnung davon, weshalb die Verbände so kläglich versagt haben. Dazu muss man sich erst einmal die grundsätzliche Struktur dieser Organisationen anschauen: Es sind allesamt ehrenamtliche Zusammenschlüsse. Die Mitglieder (von Vorstand bzw. Interessenvertretung bis hin zum letzten Mitläufer) machen alles nur nebenbei, ohne Bezahlung… aus Überzeugung und teilweise als „Hobby“. Damit sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Die Verbände sind sämtlich darauf angewiesen, Unterstützung aus der Szene zu erhalten… und Unterstützung der eigenen Mitglieder. Und genau die gibt es nicht. Die Szene ist gleichgültig, phlegmatisch, egoistisch, verschließt die Augen vor der Realität und ist überdies vom „Man-kann-da-eh-nichts-machen-Virus“ durchdrungen, der nach meiner Beobachtung die Gesellschaft vor ca. dreißig Jahren ereilt hat. Die Teile der Szene, die bei einem der Verbände dabei sind, helfen aber auch nicht wirklich mit. Die Hauptarbeit lastet auf einigen wenigen Enthusiasten, deren Rufen aber grundsätzlich verhallt. Der Beitritt zu einem Verband ist nicht mit dem Beitritt z. B. beim ADAC zu vergleichen, wo man ein Mitglieder-Magazin bekommt und einen Schutzbrief für Auslandsreisen. Der Beitritt ist eher dafür gedacht, zu unterstützen und mitzumachen. Das Unterstützen ist auch nicht mit einem Mitgliedsbeitrag erledigt (bei der ExRaucher IG gibt es einen solchen gar nicht, und bei den beiden anderen Organisationen frage ich mich, wofür die fünfstelligen — ob es nun 30.000 oder „nur“ 15.000 – 20.000 Öcken sind — jährlichen Einnahmen überhaupt benutzt werden… ein Billig-Stand auf einer Messe — selbst mit Anreisekosten — oder ein paar Pressemeldungen kosten wirklich nicht so viel). Die Mitgliedschaft in einem ehrenamtlich organisierten Verband ist kein Abschluss einer Versicherung oder die Beauftragung eines Rechtsanwalts.
Das könnte man vielleicht von einem professionell und hauptberuflich agierenden Verband erwarten… aber für sowas käme man dann mit Jahresbeiträgen in Höhe von 10, 30 oder 60 Euro nicht hin… da müsste man schon mindestens(!) eine Null anhängen.
Also… kaufen kann man sich das Engagement nicht, und eine rein „moralische“ Unterstützung durch Mitgliedschaft (viele Mitglieder klingen ja immer irgendwie gut und machen Eindruck) ist nett (die kleine Schwester von scheiße), bewirkt in der Praxis aber nichts.
Es sieht also düster aus und Besserung ist absolut nicht in Sicht. Findet Euch also damit ab, dass Ihr ALLEIN seid. Es wird so bleiben!
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