Ich musste heute in einem Medium, das sich mit dem Dampfen befasst, lesen, dass der Rückgang bei E-Dampf-Konsumenten (-0.7 %) und die gleichzeitige Zunahme bei Zigarettenrauchern (+2.1 %) laut aktueller DEBRA-Studie zeigen würde, dass das E-Dampfen in Deutschland nicht der Einstieg ins Tabakrauchen sei.
Bislang wurde als Beleg gegen den Gatewayeffekt immer die gegenläufige Tendenz gewertet, also dass die Zahl der E-Dampfer zunahm und gleichzeitig die Zahl der Tabakraucher rückläufig war. Das wurde dadurch gestützt, dass nahezu alle E-Dampfer frühere Raucher waren. Dieser zweite Faktor war zwar kein „Beweis“, aber zumindest ein Faktor, der auf eine mögliche Kausalität für einen Gatewayeffekt weg vom Rauchen, hin zum E-Dampfen hinwies.
Und nun soll die umgekehrte Bewegungsrichtung auch ein Beweis dafür sein, dass es keinen Gateway-Effekt gibt? Wenn man sich die Zahlen anschaut, würden sie eigentlich eher für einen Gatewayeffekt (vom Dampfen zum Rauchen) sprechen, weil man ja unterstellen könnte, dass die E-Dampfer, die aufgehört haben, auf das Rauchen umgestiegen sind. Allerdings gibt es für diese Tendenz keine unterstützenden Erhebungen, weshalb es sich doch nicht um einen „Beweis“ für den Gateway-Effekt handelt. Die Verschiebung der Zahlen zeigt mit den vorhandenen Daten vielmehr eine zufällige Korrelation.
Die o.g. Behauptung ist nicht einmal Cherry-Picking… nein, sie ist einfach ein Denkfehler.
Wir sollten vorsichtig mit solchen Behauptungen sein… denn damit machen wir uns unglaubwürdig.
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