Am Mittwoch, den 11. Dezember 2019, teilte der bisherige (und wohl auch zukünftige) Forenbetreiber und technische Admin des DAMPFERboards (DB) in einem Thread mit, dass der Verkauf an den Foren-Sammler Martin J. nun doch nicht stattfindet.
In dem Posting schildert er sehr rührselig, was seine Beweggründe waren, den Verkauf so sang- und klanglos und trocken, vor allem aber intransparent den Forumsmitgliedern, aber auch den Administratoren und Moderatoren gegenüber, durchzuziehen.
Zumindest scheint es jetzt so, dass er der Betreiber des Forums bleibt und sich erstmal nichts ändert, was viele Forenmitglieder selbstverständlich auch begrüßen. Der „olle Kahn“ schippert also wieder in ruhigeren Gewässern. Auch wenn einiges an Porzellan zerbrochen wurde, ist es eine gute Nachricht, denn das DB ist ein Forum mit großer Expertise, einer sehr verschworenen Community und auch für Außenstehende ein nicht unwichtiger Anlaufpunkt, um sich erste, sowie auch tiefergehende Informationen rund um das Dampfen zu verschaffen. Ich freue mich für alle Mitglieder dort, insbesondere weil man bei etlichen anderen aufgekauften Foren sehr gut beobachten konnte, wie diese nach und nach vor die Hunde gegangen sind.
Denis wird sicher einige Zeit benötigen, um verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, vor allem, weil er im Zuge des anschwellenden Unmuts nach der Verkaufsmitteilung stellenweise etwas überreagiert hat. Das Löschen von Posts oder ganzen Threads, nur aufgrund nicht genehmer Aussagen, ist schon ein ganz schön starkes Stück für einen Forenbetreiber. Am besten kann er das nur mit Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit wieder einrenken.
Womit ich nun leider beim unangenehmen Punkt dieses Artikels angekommen bin.
Nach meinem Artikel zum Verkauf hatte Denis in einem Thread “Forumsübernahme…“ zum Ausdruck gebracht, dass die von mir gezeigten Screenshots zu den Drittanbieter-Cookies und Drittanbieter-Kontaktaufnahmen nicht echt seien.
Ich habe dann erneut einen Webbkoll-Durchlauf gemacht und festgestellt, dass da wohl „aufgeräumt“ wurde und plötzlich nicht mehr Kontaktaufnahmen stattfanden, als ich es auch von früher her kannte. Da der Thread öffentlich sichtbar war, musste ich reagieren und wollte das in Form eines offenen Briefes tun.
Allerdings hatte er inzwischen den Thread schon komplett, inklusive aller Postings zahlreicher Forenmitglieder, gelöscht, sodass der Vorwurf aus der Öffentlichkeit war. Also entschloss ich mich, die Mail doch nicht zu veröffentlichen und ihm nun per Mail zukommen zu lassen und ihn zusätzlich aufgefordert solche Behauptungen in Zukunft zu unterlassen.
Umso überraschter war ich heute dann beim Lesen des Threads über die Stornierung des Verkaufs, in dem er recht deutlich schreibt, wir würden Lügen verbreiten, um einen „Sensationsartikel“ zu bekommen. Abgesehen davon, dass allein schon der Verkauf an einen Forensammler und Nichtdampfer mit reinen Gewinnerzielungsabsichten „Sensation“ genug für die Szene gewesen wäre, habe ich es nicht nötig, solche Behauptungen zu erfinden und mit „Fälschungen“ zu belegen.
Ich habe diesen Teil des Artikels ohnehin nur deshalb geschrieben, weil ich schier entsetzt darüber war, was im Hintergrund an Übertragungen an einschlägige Tracking-Seiten läuft. Den Besuch einer solchen Seite kann man nicht empfehlen, ohne auf Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen.
Eigentlich müsste Denis mich noch so gut kennen, um zu wissen, dass ich in solchen Fällen Ergebnisse und Inhalte meiner Recherchen immer archiviere. Und das nicht nur auf meiner heimischen Festplatte, sondern an verschiedenen Stellen, wo mir keine nachträgliche Manipulation unterstellt werden könnte. Und er müsste wissen, dass ich solche Anschuldigungen nicht auf mir sitzen lasse und auch dem gesamten Redaktionsteam der Nebelkrähe gegenüber loyal bin, auf welches sowas selbstverständlich zurückfällt.
Fakt ist, dass die Tracking-Webseiten zum Zeitpunkt des Testdurchlaufs vorhanden waren, auch noch am nächsten Morgen, dann aber, nachdem der Artikel hier erschienen war, plötzlich verschwunden sind.
So sah es am 08.12.2019 aus: Webbkoll-Ergebnis
Und so sieht es z.B. heute aus: Webbkoll-Ergebnis
(Beides verweist auf eines meiner Recherchearchive.)
Mag sein, dass er sich mit der Behauptung, ich hätte nicht korrekt recherchiert und die Unwahrheit geschrieben, in seinem Forum „reinwaschen“ wollte. Leider hat er da die falsche Lösung gefunden. Vielleicht hätte er einfach behaupten sollen, dass Webbkoll zu dem Zeitpunkt nicht richtig funktioniert hat (was nach meiner Kenntnis bisher noch nie vorgekommen ist). Damit wäre er fein raus gewesen, und ich hätte zumindest einräumen müssen, dass diese extrem unwahrscheinliche Erklärung nicht komplett auszuschließen sei. Wobei… diese Erklärung hätte ich weder aufgegriffen, noch diskutiert. Hätte eh keinen interessiert.
Sein Angebot, das mit irgendwelchen Backups zu belegen, kann er sich auch in die Haare schmieren, denn der Abzug einer Installation sagt nichts über die konkreten Verbindungsaufnahmen während des Echtbetriebs aus. Klingt aber erstmal gut und ich bin geneigt, ihn aufzufordern den “Beweis“ anzutreten. Bitte mit einem Backup vom 08.12.2019 zwischen 16 und 17 Uhr. Ich fürchte nur, da wird nichts kommen, denn die Einsicht zu ermöglichen oder „Beweise“ vorzulegen, und es dann letztlich doch zu „vergessen“, hat bei ihm Tradition und ist auch beim DAMPFERmagazin (DM) so vorgekommen, bevor er es verkauft hat. Und das reumütige Einräumen mangelhafter Transparenz und Kommunikation, gepaart mit dem Versprechen, sich künftig zu bessern, klingt für mich auch wie eine DM-Schallplatte mit Sprung. Das kenn‘ ich irgendwie auch noch.
Die Beurteilung der gesamten Angelegenheit überlasse ich jedem selbst…
Ach ja… da er jetzt noch so fein nachgetreten hat, ist der zunächst doch nicht „offene Brief“ nun doch offen geworden und kann hier gelesen werden: Offener Brief an Denis Heink
Webbkoll
Webbkoll ist ein Online-Tool zur Überprüfung von Webseiten in Hinblick auf den Datenschutz. Es wurde von Dataskydd als Open-Source-Software entwickelt und wird weltweit von vielen Datenschutzexperten genutzt, um die Sicherheit von Webseiten zu überprüfen.
Vereinfacht erklärt, tut Webbkoll folgendes: Wenn man die Webseite https://webbkoll.dataskydd.net/de ansurft, kann man in einem Eingabefeld die Domain der zu überprüfenden Webseite eingeben. Webbkoll ruft dann intern die Webseite so auf, wie es ein Webbrowser ohne besondere Einstellungen, ohne Plugins und ohne aktivierte „do-not-track“-Option tut. Und dann werden verschiedene Parameter, die beim Aufruf anfallen, gespeichert. Es wird überprüft, ob die Seite verschlüsselt übertragen wird und noch einiges mehr in dem Zusammenhang und es werden die gesetzen Cookies (eigene und die von fremden eingebundenen Seiten) registriert und protokolliert. Ebenso, zu wie vielen Drittanbietern Kontakt aufgenommen wird und wie viele Kontaktaufnahmen es insgesamt sind.
Die Ergebnisse werden dann aufbereitet und auch recht gut erklärt angezeigt, so dass man beurteilen kann wie es bei der Webseite um den Datenschutz bestellt ist.
Hinweis: Denis erklärt ja wiederholt, die IP seine Besucher würden gekürzt. Das habe er so eingerichtet.
Prima Sache, aber das wirkt sich nur auf die IP aus, die auf SEINEM Server auflaufen. Auf die Verarbeitung durch die Drittanbieter hat er keinen Einfluss. Es ist ja auch nicht so, dass die „über seinen Server“ zugreifen würden. Nein, die greifen direkt vom Rechner dessen, der die Webseite besucht hat, auf eben diesen Rechner zu, übertragen die IP und ggf. andere Daten und hinterlassen meist noch ein „Häufchen“ (auch Cookie genannt).
Wenn Webbkoll ein Ergebnis ausspuckt, dann kann man sich darauf verlassen, dass die Kontaktaufnahmen so auch passieren, sofern man keine Schutzmaßnahmen ergreift und dass man fein getrackt wird, wenn man die Webseite ansurft.
Wer weitergehende Infos dazu haben möchte, dem lege ich das Kuketz-Blog ans Herz. Da gibt es einen guten Artikel dazu: Webbkoll: Wie datenschutzfreundlich ist deine Webseite?
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