Der Einstieg ins Selbstwickeln

Im Artikel „Selbstwickler tot?“ habe ich am Ende empfohlen, Neueinsteiger nicht gleich mit Spezialwicklungen und -drähten zu überfordern, sondern ihnen lieber die Basics nahezulegen, damit sie sich Grundlagenfertigkeiten draufschaffen können.

An der Stelle sind wir „Altgedienten“ gefragt. Ich beobachte immer wieder mal, dass Neueinsteiger ins Selbstwickeln schon nach kürzester Zeit mit fortgeschrittenen Tipps und Empfehlungen, es doch mal mit der Alien-Coil zu versuchen. Dabei steht der Beratene noch ganz am Anfang und ich halte es für sinnvoller, sie erstmal mit den Basics machen zu lassen, bevor man sie an die fortgeschrittenen Techniken heranführt.

Wichtig ist es doch, die Grundlagen des Selbstwickelns aus dem Effeff zu beherrschen… selbst Coils aus Rund- und Flachdraht bauen… mit verschiedenen Innendurchmessern… optimales Verlegen des Trägermaterials… etc.

Hat man das verinnerlicht, dann gehen die fortgeschrittenen Techniken auch besser von der Hand… und man hat Erfahrungen gesammelt und ein Gefühl dafür entwickelt, wie sich verschiedene Wicklungen auf das Dampferlebnis auswirken.

Viele Einsteiger lassen es wieder sind, wenn sie gleich zu Anfang mit allen möglichen Spezialwicklungen überfordert werden.

Dies sollten wir, wenn wir Tipps geben und beim Einstieg helfen, im Hinterkopf behalten.

Als Einstiegshilfe habe ich nun

Selbstwickeln für Rookies

erstellt.

Ist lang geworden, deckt nicht einmal annähernd alles ab, sollte aber brauchbar sein, um sich die Grundlagen zu erarbeiten.

Neben der Online-Version gibt es bald noch eine PDF-Version zum Ausdrucken und/oder auf dem mobilen Endgerät lesen.

Ich wünsche allen Selbstwickel-Einsteigern viel Spaß bei der Lektüre und dem Nachmachen.

Teile im Fediverse
Teile im Fediverse

4 thoughts on “Der Einstieg ins Selbstwickeln

  1. Ein sehr gut geschriebener Artikel für Wickeleinsteiger!

    Aber ein paar Hinweise:
    1. Stromstärke gibt es nicht! Strom wird in Ampere und nicht in Metern angegeben. Da rollen sich jedem Elektrotechniker nicht nur die Zehennägel auf.

    2. Der Widerstand ist nicht völlig irrelevant. Die Länge des erhitzen Drahts definiert die erhitzte Oberfläche und damit die Dampfentwicklung. Einige Coilrechner berücksichtigen diesen Faktor in Abhängigkeit zur Leistung.
    So wird eine längere Coil bei geringerer Leistung mehr Dampf erzeugen als eine sehr kurze Coil bei hoher Leistung.
    Beispiel für Rechner mit „Heat Flux“: https://www.steam-engine.org/coil
    Sinnvolle Werte werden da grün angezeigt.

    3. Gerade Anfänger stolpern über das Temperaturkontrollierte (TC) Dampfen oder „Replay“ bei DNA-Chips.
    Nicht alle Drahtmaterialien (z. B. Kanthal) sind dazu geeignet. Ein Nebensatz als Hinweis kann hier Frust vermeiden.

    4. Der FeV ist m.M.n. nicht unbedingt ein Hochleistungsverdampfer für dicke Drähte und hohe Leistungen.
    Ich bevorzuge ~ 0,3 mm Kanthal oder Edelstahl bei Leistungen bis ~ 12 Watt. (1,5 – 2,5 Ohm)
    Bei dieser Drahtstärke lassen sich die Drahtenden noch leicht »richtig« um die Posts legen 😉
    Das Einfäden der Watte erfordert allerdings etwas mehr Feingefühl.

    1. Hmmm… wo steht den bei „Elektrische Grundlagen“ was von Metern? 😉 😀
      Aber mal im Ernst. Stromstärke ist in der Physik ein üblicher Begriff und Strom da quasi nur die Kurze Variante. Es ist synonym und gebräuchlich.

      Trotzdem danke für den Stupser… habe in dem Absatz bei der Aufführung der Begriffe mal das Formelzeichen und die Maßeinheit in Klammern dahinter gesetzt… denn wer das nicht weiß, der kann mit dem Formelrad herzlich wenig anfangen. Hab ich schlicht vergessen bzw. als Selbstverständlichkeit hingenommen (für Einsteiger ist es aber womöglich nicht selbstverständlich und bekannt).

      Auch einen Hinweis, dass die „Anleitungen“ für den Leistung- (Watt-) Modus gedacht sind und nicht auf die Besonderheiten von TC etc. eingehen, habe ich auch noch eingebaut. Wer dafür wickeln will, ist kein Einstiger mehr.

      Die Bemerkung über die (relative) Nebensächlichkeit des Widerstands lasse ich aber bewusst drin. Heatflux ist mir ein Begriff (in meinem selbstgeschriebenen Keulkulator wird der auch angezeigt), ist aber auch ein Parameter, der Einsteiger überfordern würde. Es geht wirklich darum, Interessierten erstmal zu erläutern, wie das Wickeln ganz simpel funktioniert, ohne sich über ‚zig Einflussfaktoren Gedanken machen zu müssen. Irgendwann, wenns dann locker von der Hand geht, werden diese Dinge relevant… die Infos dazu sollte dann aber auch jeder in der Szene auftreiben können.
      Wenn sich jemand ungefähr an die Rahmenbedingungen hält, also mit 0.35 – 0.55 Draht so sechs, sieben Windungen macht, dann merkt er da keinen großen Unterschied… es geht da Um Differenzen von vielleicht +/- 0.2 bis 0.3 Ohm. Relevant wird das eh erst beim fortgeschritteneren Wickeln mit fetten Drähten oder Spezialdrähten, wo die Masse der Wicklung deutlich größer werden kann.

      Ja… und so unterschiedlich können die Meinungen sein. Ich wickle den FeV seit Jahren mit Drähten ab 0.45 ohne Probleme (ab 0.60 wirds dann aber „knirsch“, weil einem das Gewinde der Schräubchen langsam ausgeht) und dampfe ihn mit 30 bis 35 Watt. Ist mein Standard…mag ich so.

  2. Sehr gute Anleitung.

    Mal pragmatisch überlegt: Warum will ich selbst wickeln? Sparen und unabhängig sein. Eher nicht, das Experimentieren etc.

    Also nehme ich einen Verdampfer, der sowohl per Verdampferkopf also auch per Selbstwickelbase nutzbar ist.
    Verdampferkopf. als Einstieg oder falls ich mit dem Wickeln mal nicht so klar komme.

    Mir machen ab und an Coil-Wicklungen und die perfekte Dicke der Watte Probleme. – Eher nicht das Einspannen/Befestigen der Coil und das Verlegen der Watte.

    Daher nehme ich inzwischen Fertigcoils und passend zum Durchmesser Watte-Sticks. Ein Stick reicht bei mir sogar für zwei 18mm-Verdampfer. Damit liege ich preislich noch deutlich unter Verdampferköpfen., wenn auch ein Pack Watte und eine Dahtspule natürlich wesentlich günstiger wären.

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