Die DGP hat mal wieder gerülpst… Was bleibt?

Ach… ich fasse einfach mal zusammen, das geht in einem Satz und erklärt alles:

tl;dr :

Wo Hanewinkel draufsteht, ist auch Hanewinkel drin!


Nun aber mal von Anfang an…

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat gerade frisch eine Pressemitteilung (arch) rausgehauen. Und die war Anlass für die Ärztezeitung, diese PM geringfügig geschliffen zu einem Artikel zu verwursten:

Positionspapier – Pneumologen: Aromastoffe in E-Zigaretten müssen sofort verboten werden! (arch)

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie fordert, den Verkauf von E-Zigaretten strenger zu regulieren: Denn die darin enthaltenen Aromen erleichterten den Raucheinstieg und erhöhten das Suchtpotenzial – vor allem bei jungen Leuten.

Das ist schon für sich selbst ne steile These. Die Aromen in Pfrunzeln (nicht in Tabakzigaretten, sondern in E-Dampfgeräten) würden den Raucheinstieg (damit kann ja nur der Einstieg in den Konsum von verbranntem Tabak gemeint sein) erleichtern.

Das bedeutet, so der logische Schluss, dass die DGP einen Gatewayeffekt voraussetzt… vom Dampfen zum Rauchen. Da sind sie wohl nicht auf dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand, denn die Gatewaytheorie ist nun inzwischen durch zahlreiche Studien widerlegt.

Und dass Aromen das „Suchtpotential“ erhöht… den hatten wir noch nicht. Das Suchtpotential von Nikotin wird eigentlich nur und ausschließlich durch Zusatzstoffe und Verbrennungsprodukte im Tabakrauch verstärkt (also eigentlich überhaupt erst erzeugt). Das sind jetzt aber keine Aromastoffe.

Leider findet sich weder im Artikel, noch in der zugrunde liegende Pressemitteilung, noch im Positionspapier (arch), auf welches sich bezogen wird, irgendein Hinweis auf eine wissenschaftliche Evidenz dieser Behauptung.

Weiter heißt es, dass die DGP fordert, dass Aromen in Pfrunzeln (also wohl eher in den genutzten Liquids) schnellstmöglich verboten werden sollten. Und sie beziehen sich auf eine Studie (arch) des IFT -Nord (ja genau, die Veranstalter von „Rauchfrei im Mai 2024“, wo man auch das Dampfen – sogar von nikotinfreien Liquids – unbedingt aufgeben soll), welche „neue Erkenntnisse“ gebracht hätte.

Und ein Ergebnis sei, dass Aromen in E-Liquids den Einstieg in das Rauchen erleichtere. Na das erklärt jetzt schon alles. Dann für das IFT-Nord ist Dampfen ja auch Rauchen, wie sie mit ihrer Veranstaltung deutlich klargemacht haben.

Dass Aromen den Einstieg erleichtern begründen sie damit, dass man mit Aromen toxische Stoffe (woher die auch immer beim Dampf kommen sollen) tiefer inhalieren kann und was das Suchtpotential deutlich erhöhe.

Wir haben also gelernt: Das IFT-Nord hat festgestellt, dass Nikotin um so süchtigmachender ist, je tiefer es in die Lunge gelangt. Alles klar. Und die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Schnaps enthält…

„Diese Aromen haben ein erhebliches Schadenspotenzial und müssen schnellstmöglich vom Markt genommen werden“, sagt Professor Wolfram Windisch, Präsident der DGP.

Ein Blick in die Studie… ach neee, jetzt noch nicht… später dazu mehr…

Denn es folgt ein Kracher.

Ihr kennt doch die DEBRA-Studie, oder? Die „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“… Der Standard, wenn es um das Konsumverhalten bezüglich Tabak, Tabakerhitzern und Pfrunzeln.

Die aktuellen Zahlen hier mal kurz zusammengefasst (prozentualer Anteil der Bevölkerung bezüglich des Konsums):

  • Tabakrauchen: 31,7%
  • E-Zigarette: 1,9%
  • Tabakerhitzer: 8,3%
  • Tabakrauchen 14-17 Jahre: 14,9%
  • Tabakrauchen 18-24 Jahre: 37,6%
  • Tabakrauchen ab 25 Jahre: 34,4%
  • E-Zigarette 14-17 Jahre: 2,3%
  • E-Zigarette 18-24 Jahre: 3,5%
  • E-Zigarette ab 25 Jahre: 1,7%

Merken!

Und nun die Ausführungen der DGP, die auf der „Studie“ des IFT-Nord beruhen:

E-Zigarette am häufigsten konsumiertes nikotinhaltiges Produkt

Laut Mitteilung ist die E-Zigarette mittlerweile das am häufigsten konsumierte nikotinhaltige Produkt, noch vor der Tabakzigarette und der Wasserpfeife.

Der DGP liegen also Daten vor, welche die aktuellen Daten der DEBRA-Studie, die allgemein anerkannt ist, komplett auf den Kopf stellt.

Reeespekt! Kühne Behauptung!

Sie schreiben weiter:

Unter den 14- bis 17-Jährigen habe sich vom Jahr 2021 auf 2022 der Konsum von E-Zigaretten verfünffacht, so die Gesellschaft.

Jau… das stimmt. Das entspricht den DEBRA-Daten. Allerdings muss man sich dabei auf der Zuge zergehen lassen, von welchen Dimensionen da gesprochen wird. Der Konsum bei dieser Altersgruppe hat sich von 0,5% auf 2,5% verfünffacht. Nun sind 0,5% nichts und 2,5% unwesentlich mehr als nichts. Insbesondere, wenn man sich anschaut, wie viele dieser Altersgruppe in dem Zeitraum rauchten… nämlich 8,7 bis 10,5%. (Inzwischen sind wir beim Tabakrauchen in dieser Altersgruppe bei fast 15% angekommen).

Mehr als jeder Dritte (37,5 Prozent) dieser Altersgruppe hatte 2023 schon einmal E-Zigaretten konsumiert.

Gut… das hat jetzt mit den DEBRA-Zahlen nicht einmal im Ansatz etwas zu tun. DEBRA: 2,3% IFT-Nord: 37,5%.

Na… nach diesen Zahlen und Behauptungen muss man einfach mal in die Studie schauen.

Doch… nüscht ist.

Die ist nämlich nicht öffentlich zugänglich, die muss man sich kaufen.

So bekommt man nur die Zusammenfassung zu sehen, die aus nichts anderen besteht, als aus den bereits erwähnten hanebüchewinkelen Behauptungen.

Es handelt sich (Methodik) um eine „Selektive Literaturrecherche in PubMed“, also um eine selektive Auswertung von anderen Studien, die um die „rechtlichen Bestimmungen zur Nutzung von Aromen in E-Zigaretten“ ergänzt wurden.

Bedeutet: Sie haben sich zum gewünschten Ergebnis passende oder halbwegs passende Studien herausgesucht, von diesen dann auch noch nur die passenden Teile herausgegriffen und das ganze zu einem vermeintlich eigenen „Studiensüppchen“ zusammengerührt.

Schaut man sich dann an, wer diese „Pseudo-Studie“ verbrochen hat (arch), so findet man ein Kaffeekränzchen von ABNR-Mitgliedern (ABNR ist das Aktionsbündnis Nichtraucher, eine Parade-ANTZ-Vereinigung ). Auch der feine Herr Hanewinkel, der als herausragender Anti-Nikotin- und Tabak-Zelot in der Öffentlichkeit auftritt, ist dabei… wie auch beim IFT-Nord. Nebenbei: Die DGP ist ebenfalls Partnerorganisation des ABNR.

Die ganze Angelegenheit und damit die Grundlage des Artikels ist also mal wieder eine Lügen- und Manipulationsarbeit der bekannten Nikotin- und Pfrunzel-Hasser in Deutschland.

Nur… wer den unbelegten bzw. erstunkenen und erlogenen Dreck und die daraus resultierenden Schlüsse und Forderungen liest, der wird erneut darin bestätigt, dass das Dampfen genauso ein Teufelswerk ist, wie das Rauchen… und auch mindestens so gefährlich.

Mich schüttelt es regelmäßig bei so viel geballter Verkommenheit!

Also.. was bleibt? Genau! Wo Hanewinkel draufsteht, da ist auch Hanewinkel drin.

…ach ja, und der nähert sich in der Methodik immer mehr der Arbeitsweise von Stanton Arnold Glantz an… was jetzt keine wirklich gute Reputation darstellt. 😉

Und die „Studie“ hat starke Ähnlichkeiten mit den mittelalterlichen Hexenproben

Teile im Fediverse
Teile im Fediverse

2 Antworten zu „Die DGP hat mal wieder gerülpst… Was bleibt?“

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