Als Einsteigergerät habe ich mir den Box-Mod Cuboid Lite mit dem Tankverdampfer Exceed D22 von Joyetech vorgenommen. Die Kombination gibt es als Set, das schon einige Zeit auf dem europäischen Markt eingeführt und im Fachhandel für knapp 60 bis 80 Euro zu haben ist (als Vergleich: für das eGo-C Set hatte ich Januar 2012 knapp 90 Euro hinlegen müssen).
Da ich als eingefleischter Mech-Mod-Nutzer und Verwender von Selbstwickelverdampfern quasi selbst wieder sowas wie ein Einsteiger in dieser Geräteklasse bin, habe ich mir das Set auch aus diesem Blickwinkel vorgenommen.
Geliefert wird es in einem Karton, der den Kombi-Akku (Box-Mod), den Verdampfer mit vormontiertem 1,2 Ohm Mund-zu-Lunge (MTL) Verdampferkopf und 2-ml Glastank, einen 0,5 Ohm Direkt-zu-Lunge (DTL) Ersatzverdampferkopf, einen 3,5-ml Ersatzglastank mit der erforderlichen Kaminverlängerung (Extended vent pipe), Ersatz-Gummiringen, ein Ladekabel USB-A zu Micro-USB-B und Bedienungsanleitungen für Kombi-Akku und Verdampfer enthält.
Kombi-Akku Cuboid Lite
Die Energieversorgung der Kombi erfolgt mit einem ausgesprochen kompakten Box-Mod mit fest verbautem Akku, dessen Kapazität mit 3.000 mAh angegeben wird. Abmessungen: 26 x 41 x 66 mm, Gewicht: 144 g. Der Cuboid Lite ist leicht, unauffällig und verschwindet bei Bedarf einfach in der Hand.
Er leistet 1 – 80 Watt, maximal 9 Volt und kann mit 30 Ampere belastet werden. Die Aufladung des Kombi-Akkus kann mit maximal 2 Ampere erfolgen.
Der Verdampfer kann in den Modi Leistung (Watt), Bypass, TC (Nickel, Titan, Edelstahl) und TCR betrieben werden. Im TC/TCR Modus können Verdampfer mit 0,05 bis 1,5 Ohm, im Leistungs/Bypass Modus mit 0,1 bis 3,5 Ohm zum Einsatz kommen.
Der Temperaturbereich liegt bei 100 – 315º C.
Für die Anzeige der Parameter/Daten steht ein 1,45” TFT-Farbdisplay mit Bildschirmschoner und Uhr zur Verfügung. Als weitere Funktionen gibt es einen Zugzähler und einen Nikotin-Verbrauchs-Rechner. Die Preheat-Leistung ist ebenfalls einstellbar.
Der großflächige Feuerknopf an der Schmalseite hat einen angenehmen, deutlichen Druckpunkt (mit „Klick“) und macht einen soliden und haltbaren Eindruck. Aussetzer konnte ich während der Testphase nicht feststellen.
Die Bedienung erfolgt über einen schmalen Wipptaster unterhalb des Displays. Bei der ersten Inbetriebnahme war der Cuboid Lite im Watt-Modus. Die Einstellung der Leistung erfolgt über den Wipptaster… keine Kunst.
Als Manko empfinde ich jedoch die weitergehende Einstellung des Kombi-Akkus. Hier ist nix mit „intuitiv“. Man muss das Manual schon bei der Hand haben und dann geht es los mit der „Klick-Arie“.
Das Ein- und Ausschalten des Cuboid Lite ist noch einfach… fünfmal schnell den Feuertaster gedrückt, schon ist er ein- oder ausgeschaltet.
Drückt man bei eingeschaltetem Gerät die Feuertaste dreimal, so kann man die Betriebsmodi mit dem Wipptaster (+/-) umschalten. Auch das ist noch recht simpel.
Will man aber im TC/TCR-Modus das Coil-Material einstellen oder die Uhr stellen… oder gar den Nikotinrechner oder die Preheat-Funktion einrichten, dann geht wildes Geklicke los. Dreimal hier, einmal da, dann wieder dreimal hier… das kann sich kein Mensch merken… schon gar kein Einsteiger, der ohnehin schon mit der Dampferei an sich gefordert ist.
Das soll nicht heißen, dass sich nicht alles wunschgemäß einstellen ließe, aber man kann dabei schon mal die Nerven verlieren. 😉
Aber der Einsteiger wird ohnehin im Leistungs (Watt) -Modus unterwegs sein, zumal die Verdampferköpfe des mitgelieferten Exceed ohnehin nicht für den TC-Betrieb vorgesehen sind.
Nutzt man den Kombi-Akku mit den mitgelieferten Verdampferköpfen, so kommt man mit der Akkukapazität locker über einen Zeitraum von fünf, sechs Stunden aus. Wer nun vom Tabakrauchen auf das Dampfen umsteigt, sollte sich auch hier mindestens einen zweiten Kombi-Akku besorgen… aber das ist ja eh eine Grundregel bei Akkus mit fest verbauter Akkuzelle. Man kann zwar dampfen, während das Ladekabel in der Box steckt… aber DAS ist nun wirklich nicht komfortabel.
Insgesamt ist der Cuboid Lite ein zuverlässiger und unauffälliger kleiner Box-Mod, mit dem es jedem Ein-/Umsteiger gelingen sollte, in die Welt des E-Dampfens erfolgreich vorzudringen. Durch die zusätzlichen Betriebsmodi kann er aber auch dann noch ordentlich genutzt werden, wenn man irgendwann fortgeschrittener ist und vielleicht experimentierfreudiger geworden ist.
Ich habe den Kombi-Akku auch mit verschiedenen Selbstwickelverdampfern in verschiedenen Modi ausprobiert. Kontaktprobleme kamen nicht vor. Natürlich ist der Cuboid Lite nicht wirklich für SWVD mit „Überlänge” geeignet und macht sich auch nur bei Verdampfern bis 23 oder 24 mm Durchmesser gut.
Verdampfer Exceed D22
Der im Set gelieferte Exceed D22 war seit ca. sechs Jahren der erste Fertigverdampfer, den ich mal wieder genutzt habe. Und ich war nicht wenig überrascht, wie gut schon dieser recht einfache Tankverdampfer funktioniert. Wow! Da hat sich mächtig was getan.
Zunächst habe ich mal den MTL-Kopf ausprobiert… ja, der zieht sich so, wie ich es noch aus alten Tagen in Erinnerung habe. Durch die ordentliche Airflow-Control (AFC) lässt sich der ohnehin schon „strenge“ Zug noch straffer einstellen… wenn man denn unbedingt will. Geschmacklich war ich echt überrascht, denn (sowohl mit dem MTL- als auch mit dem D2L-Verdampferkopf) der Exceed steht selbst etlichen modernen Selbstwickelverdampfern in nichts nach. Geschmacklich kein Vergleich zu Fertigverdampfern der ersten, zweiten oder dritten Generation… das ist schon eine höhere Liga.
Der Exceed D22 hat einen Durchmesser von 22 mm und ist (inkl. Driptip) mit dem 2-ml Tank 37 mm lang. Es handelt sich um einen recht einfach konstruierten Verdampfer in ausgesprochen leichter Bauweise. Es kommen Verdampferköpfe der EX-Serie zum Einsatz. Die 1,2 Ohm MTL Köpfe haben einen höheren Zugwiderstand und sollen laut Joyetech mit 8 – 14 Watt betrieben werden. Die 0,5 Ohm DTL Köpfe haben einen besseren Durchzug und sind mit 20 – 35 Watt angegeben. Es wird ein 510er Driptip mitgeliefert, dass angenehm ist und gut zur schlichten Optik passt. Zum Befüllen muss man den oberen Tankdeckel abschrauben. Es ist nicht erforderlich, die AFC beim Befüllen und Zuschrauben zu schließen. Insgesamt ist der Exceed D22 ausgesprochen „siff-frei“. Ich habe keine Kleckereien erlebt. Die einzige Feuchtigkeit (kann man quasi vernachlässigen) kann sich an der AFC zeigen… dabei handelt es sich um sehr(!) wenig Kondensflüssigkeit.
Geschmacklich ist der Exceed, wie bereits erwähnt, sehr ordentlich… der Betrieb ist unkompliziert und zuverlässig. Die Köpfe sind außerdem ausgesprochen langlebig.
Wenn man den größeren Glastank (3,5 ml) einsetzen will, ist es erforderlich, auf den Kopf die mitgelieferte Kaminverlängerung aufzuschrauben. Der Verdampfer ist dann 44 mm (inkl. Driptip) lang.
Fazit
Mit dem Set Cuboid Lite und Exceed D22 bekommt man eine Kombi, die gerade für Einsteiger ausgesprochen gut geeignet ist. Aber auch fortgeschrittenere Dampfer, die ein einfaches, gutes, aber unkompliziertes Dampfgerät haben wollen, bekommen hier für einen angemessenen Preis eine ordentliche Kombi. Der Cuboid Lite lässt sich überdies auch unabhängig vom Exceed als Stromversorgung nutzen, wenn man kompakte und unauffällige Boxen bevorzugt. Dabei bietet er die üblichen Betriebsmodi… auch TC/TCR, was zuverlässig funktioniert. Ein Upgrade der Firmware ist problemlos möglich, die benötigte Software kann man sich auf der Webseite von Joyetech kostenlos herunterladen.
Insgesamt bietet Joyetech hier ein solides, gut funktionierendes und zuverlässiges Gerät, das den Umstieg auf das Dampfen leicht macht und lange Zeit Freude bereiten kann.
Ich war, als „Selbstwickelmechaniker“ ausgesprochen positiv überrascht und habe nicht schlecht gestaunt, welche Fortschritte es in dieser Geräteklasse in den vergangenen Jahren gegeben hat.
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