Inkompetenz
Inkompetenz in bestimmten Bereichen ist kein Makel. Zum Problem wird sie erst, wenn sie den eigenen Aufgabenbereich betrifft. Man muss sie feststellen (selbst oder durch Hinweise) und sich dann bemühen, sich zumindest eine Kernkompetenz anzueignen, um sein Handeln in seiner Position zu verbessern.
Das gilt in jedem Bereich des Lebens… nur nicht mehr in der verantwortlichen Politik (Regierung). Wir scheinen uns gerade daran zu gewöhnen.
Ein tolles Beispiel für Inkompetenz ohne Abhilfebemühungen ist der baden-württembergische Gesundheitsminister M. Lucha. Chemiefacharbeiter und Diplom-Sozialarbeiter… nun Gesundheitsminister eines nicht gerade unbedeutenden Bundeslandes und in dieser Funktion zur Zeit Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz.
Als solcher hat er nun gerade ein Verbot von Disposables („Einweg-E-Zigaretten“) gefordert. Sehr ausführlich berichtet das Ärzteblatt in dem Artikel Lucha für Verbot von Einweg-E-Zigaretten.
Wer diesen Artikel oder ähnliche liest, der muss aber schnell feststellen, dass das gewünschte Verbot von Disposables nur der Aufhänger für Forderungen nach weitreichenden Verboten und Einschränkungen des Dampfens allgemein ist.
Vapes sind deshalb so gefährlich, weil sie so ein niederschwelliger und lifestyle-typischer Einstieg sind. Damit wird die Zugangsschwelle signifikant gesenkt.
Mit „Vapes“ meint er Disposables. Was er konkret mit „Einstieg“ meint, lässt er hingegen offen. Einstieg in das Dampfen oder gar (oh, böse, böse) den Einstieg in das Rauchen?
Nun, es geht wohl um den vermeintlichen Einstieg in das Dampfen, denn „das Rauchen von E-Zigaretten“ sei ihm ein Dorn im Auge.
Ob die Formulierung mit dem „Rauchen“ von ihm oder aus einer Redaktion stammt, weiß ich nicht. Wir wissen, dass nicht „das Rauchen“ im klassischen Sinne, sondern der Konsum an sich („das Dampfen“) gemeint ist. Das mit dem „Rauchen“ geht allen aber halt auch sehr leicht von den Lippen, denn es bezieht sich auf „Zigaretten“ (egal, ob da ein „E“ davor ist). Ist halt das Problem mit dem Begriff.
Sehr viele werden es mit Wohlwollen zu Kenntnis nehmen, dass ihm das „ein Dorn im Auge“ ist und es selbst ähnlich sehen. Rauchen ist halt pöhse.
Hätte er verlauten lassen, dass ihm „das Pfrunzeln von Pfrunzeln“ ein Dorn im Auge sei, denn würden das viele nicht verstehen. Nicht wegen der Begriffe („pfrunzeln“ = Konsum eines mobilen Liquidzerstäubers; „Pfrunzel, das“ = mobiler Liquidzerstäuber), sondern weil gar nicht einsehbar ist, was denn an der Inhalation eines harmlosen Feuchtaerosols denn nun so schlimm ist, dass es zum „Dorn im Auge“ wird. Beim „Rauchen“ passt das. Beim „Pfrunzeln“ passt es nicht… beim „Dampfen“ ebenfalls nicht.
Aber ich schweife ab. Wobei… ich bin recht sicher, dass er das Pfrunzeln von Pfrunzeln als „Rauchen von E-Zigaretten“ bezeichnet… mangelnde Kompetenz oder bewusstes Suggerieren eines schädlichen Verhaltens.
Und da bin ich beim Begriff „Suggerieren“.
Die E-Zigarette suggeriere eine geringere gesundheitliche Belastung – und dies müsse vermieden werden.
Suggerieren… der Duden meint dazu:
Wortart: schwaches Verb
Gebrauch: bildungssprachlich
Bedeutungen:
1. jemandem etwas [ohne dass ihm dies bewusst wird] einreden oder auf andere Weise eingeben [um dadurch seine Meinung, sein Verhalten o. Ä. zu beeinflussen]; einflüstern
2. darauf abzielen, einen bestimmten [den Tatsachen nicht entsprechenden] Eindruck entstehen zu lassen
Die erste Bedeutung ist im Sprachgebrauch eher unbedeutend. Unter „Suggerieren“ versteht man eher das, was in der zweiten Bedeutung definiert ist… „anderen ein Lüge einflüstern“.
Und genau so ist es auch hier gemeint. „Die E-Zigarette suggeriere eine geringere gesundheitliche Belastung“
Wodurch suggeriert sie das denn? Diesbezügliche Aussagen sind Handel und Herstellern doch ohnehin verboten (§ 18 Abs. 2 Nr. 2 TabakErzG)… und das, obwohl die wesentlich geringere Gesundheitsbelastung wissenschaftlich anerkannt und durch zahlreiche Studien belegt ist.
Jedenfalls will Lucha nicht einsehen, dass das Pfrunzeln weniger streng reguliert ist, als das Rauchen und fordert eine rechtliche Gleichstellung (von Rauchen und Pfrunzeln).
Begründung:
Die Diskussion, ob hier geraucht, verdampft oder nur erhitzt wird, halte ich für eine Scheindebatte. Am Ende ist doch entscheidend, welche Schadstoffe im Körper der Konsumierenden oder in der Nähe befindlicher Personen ankommen.
Diese Begründung ist schon mal wat für‘n Arsch! Mit der Begründung kann man keine Gleichbehandlung rechtfertigen, denn es ist nunmal nachgewiesen, dass durch das Pfrunzeln nicht mehr Schadstoffe im Körper landen, als beim Atmen. Und noch weniger als keine erreichen dann die „Dritte“. Es gibt kein Passivpfrunzeln, weil es keinen „Nebenstromdampf“ gibt (im Gegensatz zum Nebenstromrauch beim Rauchen).
Und bei der Gleichbehandlung geht es nicht nur um den „Nichtpfrunzlerschutz“, also das Pfrunzelverbot an bestimmten Orten, sondern ganz klar – deshalb wird es im Artikel ja auch thematisiert – um Aromenverbote… und was sie sich sonst noch einfallen lassen wollen.
Schöne Scheiße… Inkompetenz und ideologische Verblendung an einer entscheidenden politischen Stelle. Mir schwant nix gutes.
Und das haben wir in erster Linie jetzt der verf***ten Disposables zu verdanken. Und denen, die damit nen schnellen Euro machen.
„ Das gilt in jedem Bereich des Lebens… nur nicht mehr in der verantwortlichen Politik (Regierung). Wir scheinen uns gerade daran zu gewöhnen.“
Stümmt zu 100%. Es wird vieles einfach nur hingenommen. Hinterfragt wird bei den meisten schon lange nicht mehr. Alles was vorgesetzt wird, scheint für die Mehrheit zu passen.
„ Nun, es geht wohl um den vermeintlichen Einstieg in das Dampfen, denn „das Rauchen von E-Zigaretten“ sei ihm ein Dorn im Auge.“
Na bitte da haben wir’s doch schon. Das bedarf es eigentlich keines weiteren Kommentars.
„ Sehr viele werden es mit Wohlwollen zu Kenntnis nehmen, dass ihm das „ein Dorn im Auge“ ist und es selbst ähnlich sehen. Rauchen ist halt pöhse.“
Genau, und deshalb wird das E-Dampfen mit der Tabakzigarette gleichgesetzt. Was anderes wird mit aller Macht versucht im Keim zu ersticken. Das wird sich auch nimmer ändern. Im Gegenteil, das wird noch einen großen Rattenschwanz nach sich ziehen.
„ Die E-Zigarette suggeriere eine geringere gesundheitliche Belastung – und dies müsse vermieden werden.“
Die E-Dampfe ist eine geringere Gesundheitliche Belastung. Unumstritten!, und es muss auch nicht vermieden werden. Das ist eine Tatsache.
Eine rechtliche Gleichstellung von Rauchen und Pfrunzeln? Ich kotz gleich…. Scheindebatte? Genau das.
Nebenstromdampf? Nichtpfrunzlerschutz? 😄 😄
„Inkompetenz und ideologische Verblendung an einer entscheidenden politischen Stelle.“
Und ich sagte noch, es wird noch schlimmer werden. Aber wie schon mal an anderen stellen hier auf der DDP mehrfach erwähnt:
Isch aabe garnienicht keine Ahnung….. 😉
Bombus
E-Zigaretten und die Medien, ein leidiges Thema und es nimmt kein Ende. Immer werden die angeblichen fehlenden Langzeitstudien als Vorwand genommen. E-Dampf Konsumenten werden weiterhin Gebetsmühlenartig verunsichert damit. Vor allem und gerade Neueinsteiger, erst eingestiegene besonders. Die „Qualitätsmedien“ tragen zu diesem Dilemma besonders viel dazu bei. Viele fühlen sich dadurch verunsichert und „Rauchen“ wieder. Wie lange braucht man für Langzeitstudien? Aus heutiger Sicht ist E-Dampfen Unbedenklich! Es gibt sie seit 2007 auf dem Europäischen Markt.
Lasst euch Bitte nicht verunsichern. Denn eins ist sicher:
Tabakrauch Tötet, und das auf Raten.
Kein Mensch ist nachweislich an den Folgen vom Konsum durch die E-Zigarette/E-Dampfe erkrankt, bzw. gestorben. Und das ist eine Tatsache!
Bombus
Ich bin jetzt nicht komplett in der Thematik drin , aber könnte ich ,- vereinfacht ausgedrückt,- folgende Schlußfolgerung bezüglich das Ziel der Gesetzgebers in D machen ? :
1/“Das Ziel ist es, die Steuereinahmen von Tabakprodukten weiterhin zu fördern.
2/ Die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Gesundheitskosten der Gesellschaft spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.
3/ Es wird systematisch die E-zigarette ,(der flüssigkeits-Verdampfer), schlecht dargestellt , um Ziel nr. 1 zu erreichen.
4/ Mit hoher Warscheinlichket , wird in ein paar Jahren die Disposables aus Jugendschutzgründen und/oder Umweltaspekten verboten , oder massiv verteuert.
Dann werden viele ,durch die Disposables nikotinsüchtig gemachte, meist junge Bürger ,auf das Rauchen umsteigen. Ziel nr.1.
Habe ich es richtig verstanden ?
mfG
Hallo Christian,
Zu 1:)
Völlig korrekt. Reine Tabakprodukte werden kontinuierlich teurer, seit Jahrzehnten. Hier redet schon lange kein Mensch mehr davon, wie viel Gesundheitliches Potenzial diese mit sich bringen. Des Staates eines der größten Steuereinnahme-quelle.
Zu 2:)
Die Gesundheit der Bevölkerung? Hat den Staat noch nie sonderlich interessiert.
Zu 3:)
Richtig erkannt…
Zu 4:)
Aus Umweltaspekten verboten, könnte möglich sein, glaube ich aber ehrlich gesagt nicht wirklich. In naher Zukunft jedenfalls nicht so schnell. Eher massiv verteuert. Die Zielgruppe ist ja im Moment eh die junge Generation die auf die bunt aussehenden Disposables voll anspringen.
Man will es den Leuten einfach machen mit dem Disposables Müll. Da wirkt die eingeführte Liquidesteuer auch nicht so hoch. Auf den ersten Blick wohlgemerkt.
Das dann zur normalen Tabakkippe übergegangen wird halte ich durchaus für möglich. Das hat alles System. Steuerbanderole auf Tabakaromen, bzw. Liquide und der Rubel rollt…. 😉
Tabakzigaretten, Tabakaroma, ergo Liquides, wird alles in einen Topf geworfen. Passt!
Bombus
„wie viel Gesundheitliches Potenzial“
muss natürlich heißen: wie viel krankmachendes Potenzial….
Danke für die Bestätigung, – auch dieses Video hatt mich überzeugt das da ein System drin ist . Ab Minute 11.11 geht’s los:
https://m.youtube.com/watch?v=CSCIA5FvqQo&t=1052s
Erst wird moniert , das Tabakzigaretten bei Jungendlichen wieder zunimmt, um später die E-zigarette- “ mit bis zu 2000 verschiedenen Inhaltsstoffen dessen Langzeitwirkung bla ….bla “ -schlecht darzustellen.!!
Eine Trennung von Disposables und Selbstmischer findet nicht mehr statt, zusätzlich wird beides, (Rauchen und Dampfen), in einem Topf geworfen.
Ok , es ist eine Satire-sendung , aber die (scheinbare) Tatsache , das die Tabaklobby 12 Termine beim damaligen Bundesfinanzminister …..und null Termine mit Gesundheitsexperten gehabt hatt , -das sagt schon alles!
Als ehemaliger Raucher, -35 Jahre Marlboro , bin ich so happy, d u r c h das Vapen ,weg zu sein davon. Vapen ist d e r Ersatz für mich. Nie wider Kippen!
Mich würde noch brennend interessieren, wie ,-Volkswortschafftlich betrachtet, die Gesundheitskosten für die Behandlung von Rauchern versus Dampfern ,die Allgemeinhet belastet.
Das Rauchen schonmal potentiell tötet ist ja egal. …obwohl ,-dann fehlt ja schon mal ein Bürger der Steuern generiert.
Es ist zum kotzen…. ….Game , Set and Match : Tabaklobby.