Noch ein kleiner Nachtrag zur „großartigen Dual-Use-macht-Krebs-Studie„:
Ich habe die Studie nun intensiver durchgearbeitet und dachte, ich muss mal ein paar Formulierungen in der Szene zum besten geben…
Während es in der Presse nun quasi als gesichert gilt, dass Dual-Use das Lungekrebsrisiko um das vier- bis fünffache erhöht, gehen die Studienautoren da etwas vorsichtiger vor.
Hinweis: Hervorhebungen in den Studienzitaten durch mich.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Dampfen in Kombination mit dem Zigarettenrauchen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, im Vergleich zum Rauchen allein erhöht.
„Deuten darauf hin„… es könnte also sein, es gibt aber keinen wissenschaftlichen Beweis dafür. Weil es aber darum geht, das Dampfen in ein schlechtes Licht zu rücken, werden die Zahlen so gedeutet, als gäbe es einen Zusammenhang.
Tatsächlich haben sie eine Korrelation entdeckt und machen daraus eine Kausalität. Kann man machen, ist aber unwissenschaftlich und verringert den Wert der „Studie“ auf Ramsch-Niveau.
Zumindest, wenn man es nicht ganz eindeutig herausstellt, dass es keinerlei Beweise für die Annahme gibt… was sie durch ihre schwammigen (aber unangreifbaren) Formulierungen nicht tun.
Weil sie dann auch keine wirklich detailliert aufgeschlüsselten Daten hatten, wurde dann…
In dieser Analyse schätzten wir die Auswirkungen des Vaping-Status und des Rauchens für diejenigen mit 40 oder mehr Packungsjahren kumulativen Zigarettenrauchens im Vergleich zu denjenigen mit weniger Packungsjahren des Rauchens.
… „geschätzt„.
Dann räumen sie ein, dass die ihnen zur Verfügung stehenden Daten völlig unzureichend für die Studie ware… aber dann haben sie halt weiter „geschätzt„. Ich schätze, sie haben dazu die modernsten Schätzeisen verwendet, die es gibt.
Eine Einschränkung unserer Studie ist, dass sich die abgeleiteten Risikoschätzungen auf das Dampfen als Ersatz für oder in Kombination mit dem Zigarettenrauchen als Nikotinquelle beziehen. Die Studie war auch durch die Beschaffenheit der elektronischen Krankenakten begrenzt, wodurch wir nicht in der Lage waren, das Dampfen und Rauchen so detailliert zu quantifizieren, wie wir es geplant hatten. Obwohl wir in der Lage waren, die Schätzungen nach dem Vaping-Status für eine Untergruppe von Personen entsprechend der kumulativen Geschichte des Zigarettenrauchens (packyears of smoking) zu stratifizieren, hatten wir keine konsistenten Informationen über die Dauer der Raucherentwöhnung oder das Ausmaß des fortgesetzten Zigarettenrauchens unter denjenigen, die über Vaping berichteten. Wir waren auch nicht in der Lage, das Ausmaß des Dampfens und den Zeitpunkt des Dampfens im Vergleich zum Rauchen zu quantifizieren.
Sie machen also aus einer Korrelation aufgrund geschätzter Zahlen eine Kausalität. Hut ab!
Leider ist es nun aber so, dass die Informationen in der Presse so verpackt werden, als gäbe es Gewissheit. Und das bleibt hängen. Keiner hinterfragt. Niemand stellt es richtig. Wir sind absolut chancenlos!
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