Bedenke, dass Du sterblich bist!
Nein, in diesem kurzen Artikel geht es nicht um die vermeintlichen oder herbeigelogenen Gesundheitsgefahren des E-Dampfen, die von den ANTZ und deren Lakaien immer wieder in den Ring geworfen werden, sondern um die Vergänglichkeit im WWW.
Es heißt ja immer, dass das Internet nichts vergesse. Das ist im Kern sicherlich auch korrekt. Allerdings stimmt das auch nicht uneingeschränkt. Die Masse der Daten ist schier so groß, dass nicht jedes Häppchen automatisch in irgendeinem Archiv oder Cache landet. Wird dann eine Seite, ein Inhalt oder eine ganze Präsenz vom Betreiber gelöscht oder geht sonstewie flöten, dann hat das Internet doch vergessen.
Das ist in vielen Fällen nicht so tragisch, aber in mindestens ebenso vielen Fällen bedauerlich. Da erinnert man sich an Informationen und findet sogar noch einen abgelegten Link dazu… und man landet im Nichts. Glück hat man, wenn die Seite irgendwo in einem Cache oder Archiv abgelegt ist (gibt gute Plugins, die für einen dort suchen) oder noch besser, in der Wayback Machine von Archive.org. Doch Seiten landen nicht unbedingt automatisch dort. Es kann also gut sein, dass es keinen Abzug gibt.
Ein weiteres Phänomen ist, dass Inhalte mal schnell, aber undokumentiert geändert werden. Dann steht eventuell die gesuchte Information so nicht mehr drin, wie man sie erinnerte.
Gerade für Blogger oder Redakteure von Online-Medien ist das ein echtes Ärgernis. Verfasst man z.B. einen Artikel, der sich auf bestimmte Inhalte eines Web-Inhalts bezieht und die Referenz verschwindet oder wurde undokumentiert genau in diesem Punkt geändert, dann ist das blöd… im miesesten Fall wird dann der eigene Beitrag vom Leser als fehlerhaft angesehen.
In den vergangenen Wochen ist mir vermehrt aufgefallen, dass Inhalte verschwunden sind oder geändert wurden… und oft gab es keinen Abzug. Abgesehen davon, dass ich mir von für mich wichtigen Seiten ohnehin immer einen lokalen Abzug anfertige, bin ich schon seit einiger Zeit dazu übergegangen, Seiten als Memento in der Wayback Machine abzulegen… leider nicht konsequent und immer.
Das ändert sich nun. Insbesondere für (externe) Links, die in Artikeln in der DDP erscheinen. Ich werde grundsätzlich zu jedem externen Link ein Memento bei Archive.org ablegen und hinter dem Original-Link angeben („arch“ in runden Klammern). Damit hat jeder sofort die Möglichkeit, sich eine Kopie des Originals anzuschauen oder, falls die verlinkte Seite gelöscht wurde, den Inhalt trotzdem zu sehen.
Bei Seiten, denen ich „keine Klicks“ gönne, oder auf die ich aufgrund persönlicher Ressentiments nicht verlinken mag, habe ich eh schon immer auf Wayback-Links zurückgegriffen. Das bleibt auch so. Wer da die Originalseite aufrufen möchte, der kann auf der (ausblendbaren) Header-Leiste der Wayback Machine rechts auf „Go“ klicken und landet beim Original.
Archive.org
Archive.org ist eine Non-Profit-Organisation und eine Online-Bibliothek, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das kulturelle Erbe des Internets zu bewahren. Die Website fungiert als digitales Archiv und bietet kostenlosen Zugriff auf Milliarden von Webseiten, Texten, Bildern, Videos und Audioaufnahmen aus der Vergangenheit. Sie wurde im Jahr 1996 von Brewster Kahle gegründet und hat seitdem kontinuierlich Inhalte aus dem Internet gesammelt und archiviert.
Archive.org verwendet ein Web-Crawling-Verfahren, um Webseiten automatisch zu erfassen und sie in regelmäßigen Abständen zu archivieren. Außerdem kann jeder Nutzer selbst Webseiten oder andere Dokumente und Medien im Archiv speichern. Dadurch können Nutzer die Entwicklung von Websites im Laufe der Zeit verfolgen und auf ältere Versionen zugreifen. Das Archiv enthält auch eine Vielzahl anderer Medien, wie zum Beispiel Bücher, Filme, Musik, Software und Spiele.
Die Plattform hat sich als äußerst nützliches Werkzeug für Forscher, Historiker, Journalisten und die Öffentlichkeit im Allgemeinen erwiesen, um auf vergangene Informationen und Inhalte zuzugreifen, die sonst möglicherweise verloren gegangen wären. Archive.org spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des kulturellen Erbes des Internets und ermöglicht es den Menschen, die Entwicklung und Veränderung des World Wide Web im Laufe der Zeit zu erforschen.
Also… hinter jedem externen Link in der DDP findet man nun „(arch)“, das mit einem Klick die Möglichkeit bietet, die archivierte Version des hinterlegten Web-Inhalts zu sehen.
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