Pneumologen wollen Stellung zur Dampfe beziehen

Dieser Artikel erschien ursprünglich im DAMPFERmagazin-Online-Portal.

In einem Artikel der ÄrzteZeitung wird auf den heute beginnenden Jahreskongress der Pneumologen hingewiesen. Eines der Hauptthemen wird das Dampfen sein. Die Pneumologen wollen zu diesem Thema ein Positionspapier vorstellen, mit dem sie dann an die Öffentlichkeit gehen wollen.

Fluch und Segen der E-Zigaretten

Auf den ersten Blick sieht der Artikel gar nicht ganz so übel aus, aber wenn man sich einmal die Mühe macht, genauer zu lesen, kann sich ein ungutes Gefühl einstellen. Mir zumindest ging es so. Allein schon die einleitenden Sätze verheißen nichts Gutes:

„Bei ihrem heute beginnenden Jahreskongress will die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ein Positionspapier zu E-Zigaretten präsentieren. Als eine große Hilfe sehen die Ärzte den Tabak-Ersatz nicht an.

(Zitat ÄrzteZeitung)

Es scheint demnach schon eine grundsätzliche Tendenz zu geben und die Mehrheit der teilnehmenden Mediziner steht dem Dampfen wohl eher negativ gegenüber.

Das Positionspapier wurde von PD Dr. Tobias Raupach angekündigt und der Autor des Artikels äußert die Vermutung:

„Segenszeichen wird man darin wohl kaum finden.“

(Zitat ÄrzteZeitung)

Wenn man ein wenig schaut, wo sich PD Dr. Tobias Raupach schon hervorgetan hat, so wird man – neben einem eher unbedeutenden Ausflug in die „App-Entwicklung“ (er hat eine „Raucher-Entwöhnungs-App“ entwickelt) – eine Nähe zu den großen Gegnern des Dampfens feststellen können. So war er Teilnehmer und Redner bei der 12. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle und hat an der Roten Reihe Tabakprävention und Tabakkontrolle des dkfz. mitgewirkt. Eine eventuelle Voreingenommenheit kann somit zumindest vermutet werden, zumal er die Tabakprävention offensichtlich zu einem seiner großen Lebensziele gemacht hat.

Er hält die bekannten Entwöhnungsmittel von Big-P für weitaus effektiver und sicherer und scheint dem Dampfen zu misstrauen. Er betrachtet das Dampfen ohnehin anscheinend als Therapiemittel und nicht als ein Genussmittel zum Nikotinkonsum mit deutlich verringerten gesundheitlichen Risiken. Der Ansatz ist also schon wieder grundlegend falsch. Es wird wieder die Tatsache, dass Dampfer keine (oder weniger) herkömmliche Tabakprodukte mehr konsumieren, mit einer kompletten Sucht-Entwöhnungs-Therapie verwechselt. Dass es viele Menschen gibt, die gerne (eventuell ein Leben lang) Nikotin konsumieren möchten, ohne dabei ein erhöhtes gesundheitliches Risiko einzugehen, scheint in die Köpfe der Experten und selbsternannten Experten nicht hineinzugehen.

Ansonsten gibt der Artikel nicht viel her, was nicht schon längst tausendfach geschrieben wurde.

Eins habe ich allerdings nun gelernt… Potenzielle Langzeitrisiken kann man erst nach zwanzig Jahren abschätzen…

„Fazit: Ein Wundermittel zum Ausstieg ist die E-Zigarette nicht. Potenzielle Langzeitrisiken wird man frühestens in zehn Jahren kennen.“

(Zitat ÄrzteZeitung)

…denn das Dampfen gibt es nun schon über zehn Jahre. Dazu dann die erwähnten weiteren zehn Jahre und wir wissen endlich, ob es nicht doch gefährlich ist. Allerdings sollten sich die Experten einmal klar machen, dass es verwerflich ist, vor hypothetischen Risiken zu warnen, wenn es bislang noch keinerlei Hinweise auf tatsächliche Risiken und negative Auswirkungen gibt.

Ich bin sehr gespannt auf das „Positionspapier“, das ja wohl sogar schon mit getrockneter Tinte vorliegt, wenn man die ersten Sätze des Artikels ernstnehmen darf.

Und wieder einmal setze ich mir meinen Aluhut auf, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch diese Aktion in einem Zusammenhang damit steht, dass uns in absehbarer Zeit in Deutschland der „große TPD2-Knall“ erschüttern könnte.


Und so schnell kann es gehen. Das Positionspapier wurde veröffentlicht, wie die ÄrzteZeitung berichtet:

Finger weg von der E-Zigarette

Aus medizinischer Sicht sei die völlig unregulierte Verkäuflichkeit von „Verdampfungsprodukten“ nicht akzeptabel. Huuups… „Verdampfungsprodukte“… ziemlich weit gefasster Begriff… mir fallen auf Anhieb etliche andere „Verdampfungsprodukte“ ein, die dann auch reguliert werden müssten.

Ansonsten wurde von der Verantwortlichen offensichtlich genau das durchgekaut und heruntergeschluckt, was WHO und dessen Wurmfortsatz dkfz. und diverse andere ANTZ ihnen vorgesetzt haben. Nach kurzer Gärungsphase wurden die ganzen netten Geschichten von mangelnden Langzeiterfahrungen (frei nach Prof. Dr. Mayer: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der tägliche Verzehr einer Banane auf lange Sicht gesehen nicht doch gesundheitsschädlich ist. Bananen sollten daher zunächst verboten werden, bis Langzeitstudien diese Gefahr nachweislich ausgeschlossen haben!“), einem vermeintlichen Gatewayeffekt etc. als sauer-breiige Masse wieder in die Öffentlichkeit gewürgt. Das nennt man dann also Positionspapier. Wieder was gelernt.

Nun, etwas anderes hatte ich eh nicht erwartet.

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