Stellt Euch mal vor…

…es gäbe ein Strategiepapier, dass allen Parteien und aktuellen politischen Entscheidungsträgern vorgelegt werden soll… und das dabei helfen soll, dass Deutschland bis 2040 rauchfrei wird.

„Das umfangreiche Strategiepapier ist als Wortmeldung für die Bundestagswahl und die danach anstehenden Koalitionsverhandlungen gedacht.“

Es geht dabei um „rauchfrei“, aber in dem Papier stünde unmissverständlich, ziemlich am Anfang, dass „rauchfrei“ AUCH „dampffrei“ bedeutet.

Alle weiteren Strategieempfehlungen beziehen sich auch immer auf das E-Dampfen. Deshalb schreibe ich nur über das Dampfen (auch wenn die Punkte in dem Papier auch für das Tabakrauchen gelten):

  • Steuern für Liquids, ob mit oder ohne Nikotin… und zwar deftig und mit regelmäßigen saftigen Erhöhungen.
  • Dampfen soll auch in die medizinischen Richtlinien für schädlichen Tabakkonsum aufgenommen werden. Damit wären Raucherentwöhnungstherapien gleichzeitig auch immer Dampferentwöhnungstherapien. Das soll dann von den Kassen bezahlt werden.
  • Plain-Packaging auch für Dampfprodukte (alle)… und auch ein Werbeverbot an und in den Verkaufsstellen.
  • Verfügbarkeit von Dampfprodukten nach und nach immer mehr einschränken. Zunächst Verkauf nur noch unter dem Ladentisch (Produkte dürfen für Kunden nicht mehr sichtbar sein), dann Verbot des Verkaufs von Dampfprodukten in Supermärkten und Discountern, Tankstellen und dem sogenannten Nebenhandel und schließlich Verkauf von E-Dampf Erzeugnissen nur noch in einer begrenzten Zahl lizensierter Fachgeschäfte.
  • Dampfverbote. Überall, wo nicht geraucht werden darf, soll auch das Dampfen verboten werden. Staatlich geförderter Wohnraum (also Sozialwohnungen) sollen verpflichtend dampffrei sein.
  • Dampfer-Präventions-Veranstaltungen auch als Pflichtveranstaltungen in den Schulen.
  • Jährliche Aufklärungskampagnen zu den Gefahren des Dampfens. Filme, in denen gedampft wird, sollen verpflichtend erst ab 18 freigegeben werden.
  • Eindämmung des Tabakanbaus.
  • Konsequente Verhinderung der politischen Lobbyarbeit auch von Dampfer-IGs… sogar von reinen Konsumentenvereinigungen (faktisch ein Kontaktverbot für die Händlerverbände, IG-ED, BVRA und ExRaucher-IG).

Klingt nach Horror, oder? Klingt wie eine Fantasie-Geschichte von Pepe, die in Lampukistan spielt, oder?

Ist es aber nicht! Also Horror schon, aber nicht erfunden!

Es handelt sich um ein reales Strategiepapier folgender Organisationen:

Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V.
Aktion Weißes Friedensband e.V.
Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V.
Astra plus
Bayerische Akademie für Suchtfragen BAS e.V.
Berufsverband für Gesundheitsförderung e.V.
Bundespsychotherapeutenkammer
Centre for Health and Society
Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten
Deutsche Adipositas Gesellschaft e.V.
Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V.
Deutsche Diabetes Stiftung
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e.V.
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V.
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V.
Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V.
Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V.
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V.
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.
Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V.
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V.
Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V.
Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie e.V.
Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie e.V.
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
Deutsche Herzstiftung e.V.
Deutsche Lungenstiftung e.V.
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Deutsches Krebsforschungszentrum
Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V.
Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose e.V.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e.V.
Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH
Frauen Aktiv Contra Tabak e.V.
Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V.
IFT Institut für Therapieforschung
IFT Nord gGmbH
IFT-Gesundheitsförderung GmbH
Netzwerk Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.V
Rauchfrei Plus Gesundheitseinrichtungen für Beratung und Tabakentwöhnung
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Unfairtobacco
Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V.
Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
Wissenschaftlicher Aktionskreis Tabakentwöhnung e.V.
Zukunftsforum Public Health

Hier könnt Ihr es detailliert nachlesen:

Strategie für ein tabakfreies Deutschland 2040

Die o.g. Punkte sind sehr verkürzt und plakativ wiedergegeben, entsprechen aber dem, was die tatsächlich empfehlen.

Und es ist genau dafür gedacht, was ich anfangs schrieb… die Politik auf den „richtigen Weg“ zu bringen, um Deutschland dampf- und rauchfrei zu machen… bis 2040!

So langsam frage ich mich, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, sich gegen die große Scheißewelle, die auf uns zuströmt, zu stemmen.

Status: resigniert

2 thoughts on “Stellt Euch mal vor…

  1. Auswandern! Ach, das gilt für dich ja nicht *neidischguck*. Die böse Unke in mir beschwört allerdings in stets kürzeren Abständen, dass alles, was für Deutschland geplant ist, letztendlich europaweit gilt. Könnte ein paar Jährchen dauern oder überraschend schnell geschehen, steht jedenfalls auf der Agenda Klaus Schwabs „The Great Reset“.

    Schaut man sich in anderen Bereichen als beim E-Dampfen um, in denen es viel mehr und einen wirklich finanzstarken Widerstand gibt, der aber dennoch eine Niederlage nach der anderen einfährt (traditionelle Energieversorger, Kohle- und Stahlindustrie, Autos aber auch das Einbrechen alternativer Medien durch die Medienkonzentration der großen Akteure usw.), dann steht der rauch- und dampffreien Zukunft vergleichsweise kein Widerstand im Wege.

    Sogar eine einheitliche Front aller Dampfer*innen würde nicht einmal wahrgenommen werden. Zudem lohnt es kaum, zu diskutieren, inwieweit gemeinsame Anstrengungen durch clevere Vorgehensweisen eventuell zu positiven Überraschungen führen könnten, da selbst diese einheitliche Front nicht existiert und, wie bereits vorher mal kommentiert, die Vertreter*innen und Dampfer*innen selber Teil der Ideologie des eigenen Verzichts sind.

    Appeasement war zu jeder Zeit falsch und führte erst recht in die Niederlage. Es ist grotesk, wenn der Vorstandsvorsitzende von Siemens Luisa Neubauer in den Vorstand einlädt (und nur als Glück zu bezeichnen, dass sie abgelehnt hatte) oder wenn Vertreter der Kohleindustrie sich am runden Tisch über Einschränkungen der Produktion freuen und glauben, ihnen sei es zu verdanken, dass überhaupt noch etwas gefördert werden dürfe. Mit ihrem Verhalten sind sie nur Steigbügelhalter für jene, die sie ganz abschaffen wollen. Im wesentlich kleinerem Maßstab aber mit derselben absurden Methodik helfen die Vertreter des E-Dampfens mit, sich selber abzuschaffen. Und es fehlen einem schlicht die Worte, wenn man beobachtet, wie in Foren oder anderswo die Dampfer*innen der „grünen“ Ideologie Beifall spenden. Lieber hören sie mit dem Dampfen selber auf, als einzusehen, dass ein „New Green Deal“ gegen ihre eigenen Interessen gewandt ist.

    Das vor Augen, da bleibt wirklich nichts anderes als Resignation übrig.

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